Funkpatterns selbstgebraut

  • Ersteller Gast 64587
  • Erstellt am
G
Gast 64587
Gesperrter Benutzer
Zuletzt hier
26.01.11
Registriert
21.08.10
Beiträge
1.127
Kekse
6.358
Ort
Hannover
Moin.

Angeregt durch diesen Thread https://www.musiker-board.de/griff-spieltechnik-e-git/410209-funky-gitarrensongs.html wollte ich mal versuchen, ein paar Anregungen zu geben, wie man sich selber hoffentlich einigermaßen brauchbare Funkgitarren-Patterns erstellen kann.

Vorab mal zu den technischen Voraussetzungen - bzw. zu dem, was man sich ja vielleicht auch durch die Beschäftigung mit der Materie aneignen kann.

1) Rechte Hand

Da wir es im Funk eigentlich ausschließlich mit 1/16-Rhythmen zu tun haben (ich kenne jedenfalls keine Funknummer, die nicht auf 1/16 basiert), ist selbst bei relativ niedrigen Tempi die "Notengeschwindigkeit" schon einigermaßen hoch. Bsp.: Bei einem für Funk vergleichsweise niedrigem Tempo von 80 BPM ist unsere "Notengeschwindigkeit" schon so hoch wie bei einer 1/8-Rocknummer in Tempo 160.
Das hat u.A. zur Folge, dass wir Funkgrooves jeglicher Art kaum noch nur mit Abschlägen bewältigen werden können. Es ist also Wechselschlag gefragt.
Ferner ist es absolut unerlässlich, dass dieser Wechselschlag sehr konsequent ausgeführt wird. Heißt: Selbst wenn wir nur 2-3 Noten pro Takt tatsächlich spielen, muss der 1/16-Puls dennoch die ganze Zeit durchlaufen. Und da es sich bei Funkgitarren ja um Rhythmusarbeit handelt, muss man diesen Puls ja im Prinzip ein komplettes Stück lang durchhalten. In einer Funknummer von 5 Minuten Länge bei Tempo 100 kommen da immerhin schon sage und schreibe 2000 Anschlagsbewegungen auf uns zu. Sollte man sowas jetzt mal live spielen und einen ganzen 2-3 stundenlangen Gig bestreiten wollen, kommt also schon einiges an Arbeit für die Rechte zusammen. Was ich damit sagen will: Es geht tatsächlich auch um die Konstitution, gerade auch, weil es ja nicht irgendwann verkrampft werden soll.
Ein kleiner Tipp bereits an dieser Stelle: Bedingt dadurch, dass es bei den meisten Funk-Rhythmen (anders als bei vielen Rockgrooves und solistischen Sachen) nicht wirklich möglich ist, den Steg als "Anker" für die rechte Hand zu benutzen, diese also meist frei in der Luft agiert, kommt eine etwas höhere Belastung auf Ellenbogen und Schulter zu. Gerade letztere sollte aber eigentlich möglichst entspannt sein - und das ist sie eher, wenn man stehend spielt. Klar, daheim magman das oft nicht machen, aber wenn man den Kram intensiviert, sollte man durchaus auch mal aufstehen. Für mich ist der Unterschied schon relativ gro߅
Desweiteren sollte man, für Single Note Patterns, ein wenig vertraut mit "Palm Mutes" (also Handballendämpfern) sein.
Und wo wir dann beim Dämpfen sind…

2) Linke Hand

Wenn man schon mit verzerrtem Spiel vertraut ist, dann wird man sich vermutlich auch schon mit dem Abdämpfen durch die linke Hand beschäftigt haben.
Für funky Zeugs wird das aber mehr oder minder auf die Spitze getrieben, denn sehr oft macht die linke Hand sogar die komplette Rhythmus-Arbeit. Bsp.: Die Rechte liefert den "Puls", alle 1/16-Noten werden angeschlagen, nur durch die Linke, die durch's Dämpfen quasi den "An/Aus-Status" bestimmt, entsteht der eigentliche Rhythmus. Den wird man irgendwann auch durch die Rechte unterstützen, das ändert aber nichts an der Arbeitsweise der Linken.
Hinzu kommt, dass man nicht wirklich oft komplette Barré-Akkorde spielen wird (meist sind Funkgitarren eher "ausgedünnt"), so dass die Linke sich jetzt auch noch darum kümmern muss, welche Saiten denn klingen dürfen und welche nicht (das kann man mit der Rechten nur grob unterstützen).
Aufgrund dieser Sachen muss man bisweilen recht abenteueriche Dinge veranstalten, wie etwa, Akkorde anders zu greifen, als man das normalerweise tun würde, oder auch, den Daumen mit ins Spiel zu bringen, um bspw. die tiefe E-Saite zu dämpfen oder gar zu greifen (zeigt das bloß nie irgendwelchen klassischen Gitarrenlehrern!).

3) Sonstige technische Voraussetzungen

Soundseitig sollte man über einen soliden cleanen bis angezerrten Ampsound verfügen, an der Gitarre wird vermutlich überwiegend der Hals-PU zum Einsatz kommen, es spielt aber nicht wirklich 'ne Rolle, ob das ein SC oder HB ist.
Die Gitarre sollte vermutlich nicht mit zu dünnen Saiten bestückt sein, denn da man bei funky Kram eigentlich ziemlich kräftig anschlagen sollte, kommt es bei dünneren Saiten manchmal zu einer sehr großen "Auslenkung", was die Stimmung nicht gerade positiv beeinflusst. 10er Saiten sind aber vollkommen ok. 9er oder gar 8er halte ich an sich für nicht so sehr geeignet, aber natürlich kann man damit auch irgendwie klarkommen.
Für's Pick gilt auch, dass es eigentlich nicht zu dünn sein sollte, denn der Anschlag sollte schon ziemlich knackig rüberkommen. Eine mittlere Dicke (sowas wie 1mm Nylons) ist vollkommen in Ordnung. Ist aber, wie auch mit den Saiten, sicherlich Geschmackssache.
Ein Metronom ist unerlässlich, besser noch eins, welches auch kleinere Unterteilungen (in dem Fall etwa 1/16) mitspielen kann, noch besser ist ein kleiner Drumcomputer, aber am allerbesten ist es natürlich, einen Sequenzer zu benutzen, da man dort auch noch Bass- und Keyboardstimmen mitlaufen lassen kann. Man muss schließlich bedenken, dass man funky Gitarren in den seltensten Fällen ganz alleine spielen wird (Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel…).
Anm.: Ich werde ja vermutlich das ein oder andere Soundbeispiel posten, wenn jemand irgendein Backing als MP3 (oder auch als 1-4 taktiges Wave-File zum loopen in welchem Programm auch immer) haben möchte, bitte einfach bescheid sagen, ich kann das dann posten.

---------------------

Ok, dann mal an die Arbeit.
Da ich mich möglichst schnell praktischen Dingen widmen möchte, bitte ich zu entschuldigen, wenn ich mich des ein oder anderen "das ist so!" und dgl. befleißigen werde, ohne dafür historische Begründungen und/oder Links, YouTube Videos und Konsorten rauszusuchen. Es gibt, wie so oft in der Musik, selbstverständlich für fast alles Ausnahmen, viele Wege führen nach Rom, etc pp. Aber wie gesagt, es geht mir in erster Linie um die Praxis.
Ferner werde ich Rhythmen als Notation präsentieren, aber keine Sorge, man muss dafür *nicht* Notenlesen können, mir dient das eher dazu, ein "Raster" zu veranschaulichen, was anders kaum geht.

So, ich sagte es ja schon, dass wir es im Funk mit 1/16-Rhythmen zu tun haben (wenn jemand eine wirkliche Funk-Nummer kennt, die nicht auf Sechzehnteln basiert, dann bitte ich unbedingt um Meldung!). Aber was Funk dann erst zu Funk macht ist vermutlich Folgendes:
Die Synkopierung bzw. Akzentverschiebung.
Das bedeutet, dass sich unsere Akzente mehr oder minder gegenläufig zu den größeren rhythmischen Einheiten (Viertel- und Achtel-Noten) bewegen, mit Betonung auf "bewegen", denn anders als, sagen wir mal, die Offbeats im Reggae, sind die Sachen nicht statisch. Innerhalb eines Patterns wechseln also die akzente bspw. von "onbeat" (meinetwegen auf einer Viertel) zu "offbeat" (bspw. auf einer Achtel) und zu "noch mehr offbeat" (auf einer Sechzehntel).
Das zum erreichen dieser Akzentverschiebung vermutlich mit Abstand am häufigsten angewandte rhythmische Element ist die sog. "4 über 3" Bewegung, auch als "3er Überlagerung" bekannt, oder, auf 1/16-Basis, schlicht und ergreifend: Eine Bewegung die im Abstand einer punktierten Achtelnote stattfindet (Anm.: Eine punktierte Achtelnote entspricht 3 1/16-Noten).

Wenn wir uns mal einen normalen 4/4-Takt samt Sechzehntelraster anschauen, dann sieht das so aus:
20101020-838g5gtkuqcqgdn9ja4rgjj5ri.jpg

Nun würden wir innerhalb dieses Taktes mal jede dritte 1/16-Note spielen, angefangen auf Beat 1, die Noten dazwischen werden gedämpft, und wir ziehen das so lange durch, bis sich das Muster wieder "schließt", sprich, wir wieder einen Akzent auf Beat 1 haben, das ist nach 3 Takten:
20101020-rhag4pmmd952kepcunbjwtxjdu.jpg

Ich sagte übrigens extra, wir "würden" das spielen, weil es so in der Form nicht ganz so viel Sinn macht, denn wir haben es nur relativ selten mit 3-taktigen Formteilen zu tun, ferner wäre das ein wenig langweilig (obwohl es durchaus Ausnahmen gibt, Robben Ford macht sowas auf irgendeiner Yellow Jackets Nummer, deren Name mir gerade entfallen ist…).
Ich wollte anhand dieser komplett durchgehenden "3er Überlagerung" für jetzt lediglich darstellen, wie sich die Akzente verschieben, und zwar a) innerhalb eines Taktes und b) auch innerhalb der 3 Takte (mal fängt's auf der "1" an, mal auf der "1 und", mal auf der 1/16 nach der 1). Diese Akzentverschiebung ist es, die wir uns zunutze machen werden.
Für den Anfang nehmen wir uns deshalb den ersten Takt und spielen ihn einfach im Kreis. Der sieht dann so aus:
20101020-qunkfj2btdetdjqfhyi844r8hg.jpg

Anm.: Quasi zur "Verdeutlichung", dass es eine Art Abschluss des Patterns nach einem Takt gibt, habe ich die 1/16 Note ganz am Ende weggelassen.
Hören wir uns mal eben an, wie das so klingt, nur mit einem 1/8 Drumbeat, bei Tempo 90, ich benutze mal einen ganz schnöden A-Moll Akkord auf den hohen drei Saiten, der sieht dann so aus:
20101020-ph9j48cjxhh177p5hr3hpspria.jpg

(E- A- und D-Saite werden abgedämpft, wenn jemand damit Probleme haben sollte, mache ich 'n Bild von meiner Linken)
Und so klingt das:

Ich weiß, das ist jetzt nicht so der Hit, ich musste mir größte Mühe geben, mit der rechten Hand quasi keine Akzente zu spielen - etwas, das man eigentlich auf jeden Fall macht, was ich vorerst aber aus Gründen der besseren Demonstration sein lassen wollte.

So, für jetzt möchte ich noch kurz zeigen, wie sowas in einem etwas musikalischeren Zusammenhang klingen kann, es kommt ein Bass und ein paar relativ einfache Keyboard-Akkorde hinzu (im wesentlichen Am7, D7), die Kick nimmt ein paar Akzente des Basses mit:

Joa, klingt immer noch nicht so doll, aber ich denke, dass man erkennt, dass es sich mehr oder minder um eines *der* typischen Funkpatterns handelt.

In den nächsten Postings hoffe ich, veranschaulichen zu können, was man denn noch Nettes aus so einem recht simplen Pattern machen kann.

Bis dahin.

Gruß
Sascha
 
Eigenschaft
 
Hm... weiß ja nicht, sieht nicht so aus, als ob das Interesse an diesem Thread jetzt gerade riesengroß wäre.
Ist irgendwas blöde erläutert? Ist der Sound des bisher vorgestellten Patterns zu doof?

Naja, egal, bevor ich weitermache, wollte ich ein kleines Beispiel posten, wo exakt das vorgestellte Pattern benutzt wird, es handelt sich um "Fresh" von Kool and the Gang (muss man ja nicht mögen, aber die Gitarre spielt eben genau den Kram).

ARGH, wollte 'n YouTube Link posten, aber da ist die eigentliche Version wg. dem UMG Mist mal wieder nicht zu finden, ganz toll...
Dann müsst ihr das leider woanders anhören.

Hoffentlich komme ich dazu, hier später weiterzumachen.
Wie gesagt, wenn euch was nicht passt, ihr was nicht versteht oder sonstige Kommentare in jeglicher Hinsicht habt, nur zu - und nee, niemand muss sich verpflichtet fühlen, irgendwas in Richtung "voll geil" oder so loszuwerden, aber wenn der Thread hier Sinn machen soll, dann ist ein wenig Feedback, egal worüber, schon sinnvoll, finde ich.

Gruß
Sascha
 
:great:

Ich würde mich freuen, wenn es Fortsetzungen gäbe, ich finde das ein sehr interessantes Thema und du beschreibst das auch sehr gut.
 
Ich bin interessiert, hab den Beitrag erst grade gesehen aber noch nicht durchgelesen. Wenn ich aber schon Funk + Kool & the Gang höre bin ich zu 200% dabei. Die Band ist meine Lieblingsband also immer her mit den Infos ;-)
 
Ich finds super das du dir die Mühe machst, habs auch bis hierher verstanden und das Beispiel war simple, anschaulich und einleuchtent. Gerne mehr davon....
 
Jap. Find ich gut. Bis jetzt habe ich nix zu bemängeln;)

Über was willst Du denn noch schreiben ? "Typische Akkorde im Funk" fänd ich noch ganz interessant.
 
So, ich bin jetzt einfach mal so dreist, den ersten (instrumentalen) Strophen/Intro-Durchgang von "Fresh" zu posten. Ich denke nicht, dass es da zu urheberrechtlichen Problemen kommen kann, denn es sind ja per Copyright immer nur Melodien und bestenfalls durcharrangierte Kompositionen geschützt (letzteres auch nach wie vor fast nur im E-Musikbereich), beides nicht in diesem kurzen Schnipsel zu hören. Mir geht's auch wirklich nur um das Gitarrenpattern.


Man hört, dass das Gitarrenpattern vom Prinzip her an sich 1:1 dem entspricht, was ich gepostet habe, aber es gibt ein paar kleine Unterschiede:
- Der Pattern-"Abschluss" ist durch den länger gehaltenen Akkord auf Beat 4 etwas verdeutlicht.
- Der Mensch (keine Ahnung, wer das da gespielt hat) schlägt relativ leicht an, das ist nicht unbedingt so üblich, klappt aber auch. Normalerweise hämmert man bei Funkzeugs fast schon mehr rein als bei irgendwelchen Rockriffs, Saitenrisse sind beinahe an der Tagesordnung, es sei denn die Saiten sind dick oder man benutzt, so wie ich, auf den meisten Gitarren Graphtech Stegreiter (übrigens eine unbedingte Empfehlung von mir, für diejenigen, die mit reißenden Saiten Stress haben).
- Es gibt da so kleine "beinahe" gespielte Noten, die also nicht 100% abgedämpft sind. Manchmal ist das eine quasi naturgegebene Folge, aber ich habe bei "Fresh" den Eindruck, dass das ganz bewusst so gespielt ist. Nicht gerade eine der einfachsten Übungen...
- Die "dead notes" (also alle gedämpften) sind relativ leise, bzw. werden die gespielten Akkorde auch mit der rechten Hand akzentuiert.

Mal sehen, wie ich ähnliche Sachen in die nächsten Postings einbauen kann.

Gruß
Sascha
 
Über was willst Du denn noch schreiben ? "Typische Akkorde im Funk" fänd ich noch ganz interessant.

Ich wollte es vorerst mal im rhythmischen Bereich halten, aber wir können uns auch gerne über irgendwelche harmonischen Hintergründe unterhalten.
Gibt's irgendwas, das dich harmonisch ganz speziell interessiert?

Gruß
Sascha
 
Bevor ich mich hinsetze und noch irgendwelchen Kram aufnehme, noch ein sehr populäres Beispiel, in dem quasi das gleiche Rhythmuspattern, welches ich vorstellte, benutzt wird: Die Single Note Linie im ersten Teil der Strophe von "Rosanna" (Toto).
http://www.youtube.com/watch?v=LdSqPPRPI1o
Klar, nicht gerade das, was man als typische Funknummer betrachten würde, aber es zeigt, wie vielseitig so'n Pattern einsetzbar ist.
Die Unterschiede:
- "Rosanna" ist ein sog. "Halftime Shuffle", sprich, die 1/16 Noten werden "geshuffelt" (man spielt immer nur die erste und letzte von 3 1/16 Triolen).
- Lukather spielt Single Notes (ach was...) und verzichtet auf die "dead notes" (also die gemuteten).
- Auf Beat 4 gibt's 2 1/16, außerdem wird die 1/16 vor der 1 gespielt.

Rein spaßeshalber habe ich das "Rosanna" Pattern mal an das Backing aus meinem ersten Posting angepasst:

Geht also auch irgendwie...

Gruß
Sascha
 
super thread, hoffentlich kommt noch mehr :great:
im speziellen würde ich mich über tipps freuen wie man dieses rhythmus-akkord-spiel mit singlenote licks verbindet damit das ganze abwechslungsreicher klingt. so in der richtung: http://www.youtube.com/watch?v=pSU5NoqnK1E :D
 
im speziellen würde ich mich über tipps freuen wie man dieses rhythmus-akkord-spiel mit singlenote licks verbindet damit das ganze abwechslungsreicher klingt. so in der richtung: http://www.youtube.com/watch?v=pSU5NoqnK1E :D

Wollte ich eigentlich auch anhand des schon vorgestellten Patterns mal zeigen. Greg Koch kann man natürlich nicht so locker nachahmen, der groovt halt unglaublich.

Egal, die Technik, die man wohl mit am häufigsten brauchen wird, wenn man wirklich mit der selben Energie Single Notes und Akkorde spielen will (so ganz "normal" gespielt fallen Single Notes alleine schon mal lautstärkemäßig ab), schimpft sich sowas wie "Chicken Scratching" oder in der Art (hab' ich jedenfalls mal so aufgeschnappt).
Das Prinzip ist, wie bei Akkorden mehrere (wenn nicht gar alle) Saiten anzuschlagen und bis auf die einzelnen Töne, die klingen sollen, alles abzudämpfen. So'ne Art "hoher Schule" des Abdämpfens also, meist muss man den Daumen um den Hals "wickeln" um die tiefe E-Saite (und manchmal auch die A-Saite) in den Griff zu bekommen, der Zeigefinger muss sowieso die höheren Saiten dämpfen und dann kommen oft noch die gerade nicht benutzen Finger hinzu, um dem Rest des Krachs zu Leibe zu rücken.
Das vielleicht "berühmteste" Funk-Lick dieser Art ist eventuell bei Chic in "Le Freak" zu hören.

Vielleicht komme ich ja wirklich dazu, noch heute ein Beispiel zu posten, wird aber wohl etwas später, im Moment will der Kleine (11 Wochen) bespaßt werden - aber manchmal hört er ganz gerne zu, wenn ich rumgniedele. Mal sehen...

Gruß
Sascha
 
So, zu später Stunde will ich zumindest noch mal ein kleines bisschen versuchen, zu demonstrieren, wie man das vorgestellte Pattern vielleicht variieren möchte.

Eine relativ übliche und vor allem bisweilen musikalisch bisweilen fast schon notwendige Maßnahme wäre das Weglassen der "dead notes". Gerade wenn es in den anderen Instrumentenstimmen beschäftigter zugeht, ist's oft nicht so richtig geil, alles noch mit gemuteten Anschlägen zuzumüllen, auch wenn man's selber irgendwie cool findet. Merkt man oft leider erst, wenn's schon quasi zu spät ist (sprich: Auf irgendwelchen Aufnahmen, wo man dann beim Anhören feststellt, dass man alles zugekleistert hat).
Womöglich besteht die technische Schwierigkeit jetzt darin, dass die Anschlagshand bzw. das Pick, wie schon oben erwähnt, weiterhin alle 1/16 schlagen muss, aber eben, außer in den Momenten, in denen tatsächlich ein Ton/Akkord erklingen soll, nicht mehr die Saiten berühren darf. Ich hoffe aber sehr, dass das für die geneigten Leser dieses Threads kein allzu großes Problem darstellt, letztendlich handelt es sich irgendwie um ein 1x1 des Wechselschlags, jeder Gitarrist, der mal irgendwelche Nummern (egal welcher Stilistik) weggeschrammelt hat, sollte das eigentlich kennen bzw. beherrschen.
Hier also jetzt mal das gleiche Rhythmus-Pattern, nur eben komplett ohne die abgedämpften Töne, direkt danach das Pattern samt Dämpfern zum Vergleich:

Nun mag man finden, dass weder das eine noch das andere Pattern ideal klingen, aber darum geht's noch nicht, ich wollte für jetzt nur den - für mich recht drastischen - Unterschied darstellen (die Gitarre ist im Mix übrigens auch recht laut gedreht, wie ich finde, aber das ist extra so). Letztendlich wird man sich in den meisten Fällen wohl für eine Mischung aus beidem entscheiden, dazu später mehr.

Da es jetzt aber langsam so richtig spät wird, werde ich weitere Variationen hoffentlich morgen vorstellen.

Gruß
Sascha
 
Zuletzt bearbeitet:
Hey, klasse Thread :)

Bin selber begeisterter Funkspieler, von daher ist das alles nichts unbedingt neues für mich, finde es trotzdem sehr interessant zu lesen und die Soundbeispiele & Erklärungen sehr anschaulich! Lob von mir :)
 
Danke Youstin. Habe bereits einige deiner Sound/Video-Samples gehört/gesehen, prima Kram!

So, jetzt geht's aber mal wirklich in's Bett, der Kurze macht ja dann doch schon mal 'n ganz schönen Alarm, da wird's mal später am Abend. Aber was für'n Netter das ist...

- Sascha
 
super workshop, bis jetzt kenn ich auch schon das meiste, aber da kommt wohl noch mehr!! Spitze, ich werd am ball bleiben!!
 
Moin.

Ich werde in diesem Posting mal versuchen, mehrere Dinge zu erweitern, vertiefen, wasauchimmer, denn es muss danach unbedingt ein anderer Backingtrack ran, kann das nich' mehr hören… (will aber konsequenterweise noch nix anderes benutzen).

Ok, das vorgestellte Pattern ist ja bisher eher auf der recht langweiligen Seite und klingt, trotz aller Akzentverschiebungen, die innerhalb des Patterns stattfinden, doch ziemlich statisch.
Generell geht es darum, dem Pattern Struktur bzw. Wiedererkennungswert zu verschaffen.
Und dafür gibt es ein paar - wie ich finde recht effektive - Mittel, die einen, wenn man die Patterns bereits so spielen kann (also einmal mit allen "dead notes", einmal komplett ohne) auch nicht vor allzu große spieltechnische Herausforderungen stellen sollten.
Da ich wirklich nicht jede futzelige Variation einzeln aufnehmen möchte, hier mal eine kleine Liste möglicher Dinge, ich werde danach versuchen, die in ein paar Soundbeispielen kombiniert vorzutragen:

- Die punktierten 1/8 Noten mal durchklingen lassen. Sprich, von einem Akzent zum nächsten eben nicht mit der Greifhand abdämpfen.

- Quasi das Gegenteil, nämlich mal alle Noten von einem Akzent bis zum nächsten klingend durchschrabbeln.

- Kleine Variationen zum "Abschluss" des Patterns, alles so ungefähr um Beat 4 herum eignet sich dafür sehr gut (passiert ja auch ganz dezent so bei "Fresh" und "Rosanna", im ersten Fall wird auf der 4 der Akkord gehalten und Lukather spielt da ganz simpel 2 1/16). Diese "Abschlüsse" kann man dann noch unterschiedlich gestalten.

- Sehr gerne genommen sind so kleine Slides in den Akkord rein.

- Allgemein kann man immer sehr gut mit den "dead notes" experimentieren. Hier mal eine mehr, dort mal eine weniger.

Bei all diesen Dingen kommen an sich nur die bereits erwähnten Techniken zum Einsatz.
Ich habe mir allerdings erlaubt, sowohl das Backing als auch die von mir gespielten Akkorde leicht zu verändern. Das Backing ist jetzt eine "echte" Am7 D7 Geschichte (der Bass und die E-Piano Akkorde mussten dem Tribut zollen), sieht jetzt so aus:
|| Am7 | D7 | Am7 | D7 | Am7 | D7 | Am7 | % ||
Keine Ahnung, warum ich am Ende 2 Takte Am7 gespielt habe. Hat sich so ergeben, sage ich mal.

Eine kurze Anmerkung zur Harmonik bzw. den verwendeten Akkorden:
Das E-Piano spielt meistens ein Am7/9 und auch das D7 ist fast immer mit einer 9 "verfeinert".
Diesen Umständen trage ich aber in der Gitarre nur bedingt Rechnung. Und das ist eine ziemlich typische Geschichte für Funk-Gitarren, speziell wenn noch ein anderes Akkord-Instrument zugange ist (meistens natürlich irgendein Tastendrücker, kann aber auch 'ne zweite Gitarre sein). Nicht nur, dass ich mir u.U. das Leben leichter machen kann, nee, es ist oftmals auch schlicht und ergreifend musikalisch sinnvoller, reduzierte Akkordformen anzubieten.
Was ihr bisher gehört habt war ja ein ganz schnöder Am Akkord (s. Griffbild, von unten nach oben die Töne C, E, A), obwohl im E-Piano ja auch einige "Optionstöne" Eingang gefunden haben.
Das ist aber durchaus vollkommen ok so, denn die Gitarre dient in so einem Kontext eher als rhythmische denn als harmonische Ergänzung.
Abgesehen davon verändert der Am Akkord, über's D7 gespielt, seine Funktion. Das C ist die Septime, das A ist Quinte, aber (oho) das E ist dann die None, wir haben's also mit einem mehr oder minder stark "verkürzten" D7/9 zu tun.
Im folgenden Klangbeispiel werde ich noch weitere Akkorde verwenden, das sind die folgenden:

20101022-j4ny6518uu2prk8krqk9weg6bh.jpg

Äh ja, das ist an sich gar kein "richtiger" Akkord, die Töne sind C, G, C - hm, warum benutze ich den? Vermutlich einfach, weil's passt - hmpf… Nee, im Ernst, das "ist halt einfach so". Über einem A im Bass ist das ein prima Am7, dass das C da doppelt vorkommt hat an sich nur damit zu tun, dass ich vorher den bereits vorgestellten Am gespielt habe. Stimmführungstechnisch wäre das kompletter Murks, aber sowas interessiert manchmal eben einfach nicht.

20101022-nk4h4jhw4hnt98bu7thfrauhs3.jpg

Den benutze ich über's D7. Töne sind C, D, A, also wirklich ganz schlichte Sachen in einem D7 (Septime, Grundton, Quinte). An sich finde ich's ja immer fein, wenn Optionstöne (so wie vorher die 9) mit im Spiel sind, aber sparsam eingesetzt verdeutlicht diese Variante den Harmoniewechsel manchmal besser.

Das war's auch schon. Im Soundbeispiel möchte ich jetzt eben mal alle oben erwähnten Variationsmöglichkeiten kombiniert darstellen (durchklingende Akkorde, durchgespielte 1/16, andere "Abschlüsse" des Patterns, Rutscher, hier und da mal eine Dead Note):

Die Gitarre ist an sich viel zu laut, dadurch nervt's vielleicht ein wenig, aber naja, das musste jetzt mal vom Tisch, ich bin das Backing langsam echt leid…

Später dann hoffentlich weiter, mit anderem Backing, Single Notes und vielleicht auch lustigen Akkorden.

Gruß
Sascha
 
Zuletzt bearbeitet:
Gute Arbeit, würd mich Freuen mehr von dir zu sehn =)
 
Moin!

Keine Sorge (ich glaube aber auch nicht, dass ihr euch Sorgen gemacht habt…), ich habe diesen Thread nicht vergessen, war nur nicht daheim, folglich ohne Aufnahmeoption, etc.

Ich möchte mich jetzt mal einigen Single Note Patterns zuwenden, möglichen Variationen und dann versuchen, zu zeigen, wie sich die mit Akkorden vielleicht ganz brauchbar verbinden lassen.
Für's Erste will ich mal quasi hintenrum anfangen, nämlich mit Single Notes, die sich - zumindest dynamisch - nicht immer so gut mit typischem Funk-Akkordspiel mischen.
Nichtsdestotrotz sind das aber sehr typische Spieltechniken.

Für die folgenden Beispiele verlege ich den harmonischen Kontext mal nach Bb7. Das hat auch zwei Gründe, die ich euch nur ungerne vorenthalten würde:
1) Ich find's immer ganz gut, mal von den typischen Gitarrentonarten wegzukommen. Da steht man dann auch nicht ganz so im Wald, wenn mal ein Keyboarder oder Bläser einen Song in seltsamen Tonarten anschleppt.
2) Eigentlich der Hauptgrund: Bei später folgenden Beispielen wird es ganz extrem um's Dämpfen mit der Greifhand gehen. Akkorde wie A (ob jetzt moll oder 7 ist fast egal) sind da recht entgegenkommend, weil die eventuell mitscheppernden Leersaiten irgendwie doch so halbwegs harmonisch reinpassen. In Bb ist das schon deutlich weniger der Fall, deshalb wird man ungewollt mitschwingenden Saiten umso schneller gewahr, was durchaus wichtig ist, denn man will ja ordentlich abdämpfen.

Für die ersten Beispiele kommt auch noch eine weitere Dämpftechnik hinzu, die den meisten der geneigten Leser aber durchaus bekannt sein sollte, nämlich "Palm Muting", also das Dämpfen der Saiten mit dem Handballen der Anschlagshand.
Durch die Kombination der verschiedenen Dämpfungstechniken ergeben sich u.U. ganz nette dynamische Zwischenstufen.

Anfangen möchte ich mit dem bereits vorgestellten rhythmischen Pattern (jaja, ich höre euch förmlich gähnen…) und zwei ganz schlichten Noten, nämlich Ab und Bb, für's Erste gegriffen in 6. und 8. Bund der D-Saite. Im folgenden Klangbeispiel kommt fast ausschließlich das Ab zum Einsatz, auf's Bb geht's nur auf der 1/16 nach Beat 4, gleichzeitig der "Patternabschluss".
Hier mal das Pattern mit einem superschlichten Drumgroove und einem ganz schnöden tiefen Bb des Basses auf Zählzeit 1 und 3. Ich schlage vorerst alle 1/16 an, die Greifhand macht folglich, wie bei den Akkorden, das Pattern klar, die Anschlagshand dämpft konsequent alles ein wenig ab.

Das klingt noch relativ, nun ja, schlicht…

Dasselbe Pattern nochmal über einem anderen Drumgroove und mit Bewegung im Bass:

Auch noch nix so Dolles, aber man hört schon etwas besser, wo's hingeht.

Als erste kleine Variation kann man jetzt ähnliches wie bei den Akkordbeispielen anstellen, so etwa nicht alle Töne anschlagen oder aber auch bei gespielten Tönen die Anschlagshand mal etwas "öffnen", so dass nicht so stark gedämpft wird.


Wer's gerne ein wenig 80er-alike mag, kann ja mal Steg und Mittel PU einer Strat nehmen, den Kram komprimieren, sehr höhenreich einstellen und dann noch irgendwas chorus-mäßiges raufpacken…


So, plötzlich kommt jetzt 'n Keyboarder mit dazu. Der spielt dann vielleicht sowas wie im Folgenden:


Problem! Kein ganz so dolles Problem, aber jetzt liegen in den Patterns von Keyboard und Gitarre doch ziemlich viele Akzente übereinander, was nicht wirklich so super ist, denn anders als bei Bass und Drums (oder bei fetten Rockriffs) sollte man für den Rest der Instrumente - zumindest häufig - darauf achten, dass sie eher "verzahnendes" Material spielen, nicht überlappendes. Vom Keyboarder können wir das natürlich nicht erwarten (höhö…), also müssen wir was verändern.
Im Idealfall könnte man natürlich das Keyboardpattern genau analysieren und dann ein Gitarrenpattern drumherum basteln. Aber um nur mal fix was auszuprobieren gibt es manchmal einfachere Wege.
Wenn ihr weiter nach oben schaut, dann werdet ihr ja in der Grafik, in der ich das "3er Pattern" durchlaufend vorgestellt habe, sehen, dass jeder der 3 Takte variiert. Und so, wie ich mich bisher ausschließlich des ersten Patterns bedient habe, kann man das natürlich auch mit den anderen beiden Pattern machen. Schauen wir in den zweiten Takt, dann sehen wir dieses Pattern:
20101104-kie4cd5kw3gb14c5cbwf3uih5x.jpg


Anschlagstechnisch betrachtet ist dieses Pattern (im Gegensatz zu dem aus Takt 3…) eigentlich komplett identisch mit dem aus Takt 1, nur fängt es um eine 1/8 Note verschoben an.
Und genau das spielen wir jetzt mal, nämlich ein vollkommen identisches Pattern, nur um eine 1/8 verschoben. Klingt dann so:

Schau mal einer an, das mischt sich doch (zumindest meiner Meinung nach) schon deutlich besser mit dem Keyboard.

Jetzt könnte man natürlich auch noch Pattern 3 ausprobieren, das passt in diesem Fall aber nicht so super, von daher erspare ich es euch.
Und natürlich lässt sich diese Pattern-Dreherei und -Schieberei auch auf die bereits vorgestellten Akkordgeschichten anwenden.

So, ich möchte es für jetzt dabei bewenden lassen, vielleicht komme ich ja später dazu, noch ein paar Dinge mehr zu schreiben/zeigen.
Sollte jemand Fragen haben, immer nur her damit!

Beste Grüße
Sascha

P.S.: Eine Anmerkung und Bitte: Wie ihr ja seht, versuche ich euch, mit den MP3s den Umweg über irgendwelche fiesen Möchtegernumsonstfilehoster zu ersparen und packe den Krempel auf meinen Webspace. Aber der ist vom Datendurchsatz gedeckelt, wenn da jeder also nur auf die Links klickt und sie streamt, kommt es natürlich, sobald die aus'm Browser-Cache gelöscht sind und man's aber nochmal hören will, zu einer Doppelbelastung des Datendurchsatzes. Deshalb würde ich euch bitten, die Files lokal auf eurer Festplatte zu speichern, denn sonst funktionieren die Links plötzlich bis zum Ende des Monats nicht mehr. Das fände ich schade.
Danke!
 
Großartig!

Das ganze wird schon komplexer, die Sache, Pattern um zB eine Achtel zu verschieben und dadurch den Groove zu variieren ist eine wunderbare Möglichkeit zum rumprobieren. ;)

Gruß
Justin
 
Moin!

Bevor ich (hoffentlich nachher) irgendwas Praktisches poste, möchte ich mal ein paar Gedanken zum Thema Funk-Gitarre loswerden (einiges gilt davon sicherlich auch für jegliche Stilistik).
In den Kopf gekommen ist mir das anlässlich von Fragen in der Richtung "Wie baue ich denn da jetzt Licks ein?". Am liebsten hätte ich da eigentlich geantwortet: "Gar nicht!".
Mache ich aber nicht ganz so direkt, nur wäre das vielleicht der beste Tipp, den man überhaupt geben kann. Denn:
Funkgitarre ist eintönig!
Ohja, ich weiß, es gibt Bands wie Earth Wind & Fire, Tower of Power, auch bei Kool and the Gang hört man relativ viele Akkorde, dann gibt's noch die ganze Fusion-Ecke usw. usf.
Das ändert aber alles nichts daran, dass die "klassiche" Funkgitarre ja eher sowas in der Richtung James Brown ist. Und auch wenn es bei den o.g. Acts durchaus mal komplexe Arrangements und Harmonien geben mag, so bleibt der Ansatz der dort beteiligten Gitarrenspieler doch meist der, ein (mehr oder minder eben eintöniges) Pattern durch den Song zu bugsieren. Viele Licks hört man da jedenfalls nicht (Ausnahme sind natürlich echte solistische Spots, aber davon reden wir hier mal nicht).

Ganz klar, "eintönig" klingt jetzt erstmal nach Langeweile - aber man kann es auch anders beschreiben, etwa mit Worten wie "hypnotisch" oder gar "meditativ". Wer mal Gigs von den alten Funktypen gesehen hat (ob's jetzt James Brown, Funkadelic, Bootsy Collins, Maceo Parker oder sonstwas ist), der weiß, dass man sich nach dem Einzähler locker auf 5-30 Minuten durchgehenden Groove einstellen kann. "Sex Machine" hat genau zwei Gitarrenpatterns und einen Break. Wenn man da was anderes spielt, dann war's der letzte Gig, den man für den Herrn Brown absolviert hat (Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel...).
Rumgezeistert wird also einfach gar nicht.

Und es geht wirklich darum, sich auf solche "hypnotischen" Zustände einzulassen bzw. sogar explizit darauf hinzuarbeiten. Ansonsten wird man womöglich nicht allzu viel Spaß am Funkgitarre spielen haben (zumindest nicht in den meisten typischen Stilistiken).
Dummerweise ist sowas natürlich daheim vorm Rechner und mit irgendeinem Backing nicht so ohne weiteres möglich, deshalb empfehle ich auch jedem, der wirklich Interesse an der Vertiefung der Materie hat, sich Leute zu suchen, mit denen man zusammen mehr oder minder regelmäßig irgendwelche Funkgrooves abjammen kann. Und wenn man das tatsächlich hinbekommt, sagen wir in einem Proberaum, dann sollte man u.U. mal versuchen, während der ganzen Session nicht ein einziges Solo zu spielen. Und vor allem dabei genau den gleichen großen Spaß zu haben, als dürfte man den ganzen Abend nur abledern!
Überträgt man das Ganze mal in den Rock-Bereich, dann fällt mir unweigerlich ein Name ein: Malcolm Young. Der hat genau die Attitüde, die es auch für's Funk spielen braucht, absolut verinnerlicht.

So, bevor ich noch zu sehr rumphilosophiere, ein kleines Fazit: Wenn ich vor der Frage "Jetzt Lick spielen oder nicht?" stehe, dann sollte in 95% aller Fälle die Antwort "Nein!" lauten.

Gruß
Sascha
 
Zuletzt bearbeitet:

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben