Für "Blues"-Spieler

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Akko
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In Zusammenarbeit mit dem Jazz-Akkordeonosten Kenny Kotwitz wurde ein Akkordeon (Blues Box) entwickelt, mit welchem es möglich ist die Stimmzungen zu benden, wie bei einer Mundharmonika.

Auf seiner Seite sind auch Souns-Samples dabei sowie die Beschreibung der Blues-Box.

Die Möglichkeiten des Akkordeons wären eigentlich fast unerschöpflich. Die besagte Seite in englischer Spache:

http://www.bluesbox.biz/recordings.html

Gruss Akko
 
Eigenschaft
 
Das wäre natürlich genial, auf dem Akkordeon wie auf einer Harp benden zu können!
Leider wird selbst in der technischen Beschreibung nicht deutlich, wie das nun tatsächlich baulich umgesetzt wurde. Und wirklich erhältlich ist die "BluesBox" wohl auch noch nicht, wie es aussieht.
 
Das wäre natürlich genial, auf dem Akkordeon wie auf einer Harp benden zu können!
Pitch Bending nach unten bei tieferen Tönen ist prinzipiell mit jedem herkömmlichen Akkordeon machbar (Ventile kaum geöffnet). Dieser Trick ist u.a auf gewissen Galliano CD's zu hören (und ich meine in Innsbruck auch mal ein avantgardistisches Orchesterwerk mit diesem Effekt gehört zu haben), ist allerdings spieltechnisch nicht ganz ohne.
 
Pitch Bending nach unten bei tieferen Tönen ist prinzipiell mit jedem herkömmlichen Akkordeon machbar (Ventile kaum geöffnet). Dieser Trick ist u.a auf gewissen Galliano CD's zu hören (und ich meine in Innsbruck auch mal ein avantgardistisches Orchesterwerk mit diesem Effekt gehört zu haben), ist allerdings spieltechnisch nicht ganz ohne.

Das ist bekannt, Red Baron. Aber damit wirst du kaum eine Bluesharp imitieren können, weil es a tempo nicht möglich ist, einzelne Klappen kontolliert nur minimal zu öffnen.
 
Das ist bekannt, Red Baron. Aber damit wirst du kaum eine Bluesharp imitieren können, weil es a tempo nicht möglich ist, einzelne Klappen kontolliert nur minimal zu öffnen.

Also irgendwie habe ich da nicht ein Gefühl von Adäquatheit, bei einem Akkordeon irgendwas in dieser Richtung erreichen zu wollen. Wenn man den Eingriff in die Tonerzeugung zu einem elementaren Bestandteil des Spiels machen will, dann ist ein Universalinstrument mit großem Tonumfang (und damit unterschiedlichem Verhalten bei verschiedenen Tonhöhen), großem Gewicht (und damit Trägheit), Vielchörigkeit und großer Akkordausstattung einfach ein mir nicht einleuchtender Ansatz.

Wenn es schon keine mundbetriebene Bluesharp sein soll, dann scheint mir eine leichte Handharmonika stilistisch für Blues und Pitchbending mehr Sinn zu machen und sicherlich eine bessere Grundlage abzuwerfen als ein Akkordeon.

Auch das Spiel großer Orgelwerke scheint mir irgendwie unmotiviert.

Andererseits bin ich insofern vom Universalvirus angesteckt, als daß ich die Idee, eine Generalbaßlinie auf MIII+Diskant auszuspielen als mit einem gewissen Reiz behaftet sehe. Ich habe gestern abend in Aachen in der h-Mollmesse im Choralt gesungen, und es hat schon seinen Reiz darüber zu sinnieren, eine Arie mit Melodieinstrument, Generalbaß und Gesang komplett ins Akkordeon (Gesang natürlich dann selbst gemacht) zu übernehmen.

Letztlich ist das gegenüber normaler Gesangsbegleitung auch "nur" noch eine Baßlinie und eine Melodiestimme (beim Generalbaß kann man sicher in erster Näherung auch die Akkorde weglassen).

Kriegt man das Hirn soweit entkoppelt, zwei rhythmisch unabhängige Stimmen zu spielen und eine dritte unabhängige Stimme dazu zu singen?

Man wird sehen.

Das ist letztenendes eine Art intellektueller Herausforderung. Ich finde das reizvoll, sich der zu stellen zu versuchen, und denke, daß ein großes Akkordeon in die Richtung dessen geht, was dafür sinnvoll einzusetzen ist.

Beim Blues hingegen sehe ich nicht einmal, daß das Bending auf mehr als einen (und vorzugsweise einchörigen) Ton gleichzeitig gut übertragbar wäre. Da wird man das Instrument einschränken statt sein Potential auszufahren. Und das ist letztlich irgendwie unbefriedigend.
 
Im Blues und Jazz wird in er Regel mit dem Bassregister oktaviert, seltener mit dem Register "Violine" Loco gespielt.

Im Jazz, Swing und Blues wird ohne Tremolo oder höchstens mit dem Swing- bzw. Americano-Tremolo gespielt.

Art van Damms Akkordeon besitzt folgende Stimmzungenreihen: Zwei im Bass und eine im Diskant.
Gianni Coshias besitzt ein Akkordeon mit nur einer Stimmzungenreihe, also keine Register.

Fast die gesamte Jazzliteratur benützt nur die Register Bass und Clarinet sowie selten Piccolo und sehr selten ein leichtes Vibrato (Swing oder American).

Alle anderen Stimmungen (mehr als 8 Cent unterschied) sind für alle weiteren Stile vorbehalten (Volksmusik, Musette etc.).

Beim Blues oder Jazz wird das Potential des Akkordeons nicht eingeschränkt, sondern erweitert. Es gibt kein Akkordeon, das alle Ansprüche befriedigen kann.

Die Qualität der Stimmzungen (nicht wertend gemeint), das verwendete Holz, Stimmung (von 0 bis ca. 30 Cent), MII oder MIII, Piccolo oder Musette, Cassotto oder kein Cassotto, sind einige Punkte, die für den personlichen Musikstil wichtig sind.

Renzo Ruggieri z.Bsp. spielt Jazz auf Stradella Bass (MII), obwohl er MIII beherrscht. Er bevorzugt das Piano-Akkordeon un Jazz zu Spielen. Die Jazz-Akkorde bildet er durch die Kombination der Akkorde im Bass.


Gruss

Akko
 
... Fast die gesamte Jazzliteratur benützt nur die Register Bass und Clarinet sowie selten Piccolo und sehr selten ein leichtes Vibrato (Swing oder American) ...

Ich habe mal schnell in meinen Realbooks nachgeschaut, da stehen keine Register drin. Ich kenne viele Jazzer, aber alle benutzen als Literatur die Realbooks.

Gerne erinnere ich mich noch an den leider viel zu früh verstorbenen Klaus Bruder, der hat seine Gola (Knopf MIII) soundmäßig bis zum äußersten ausgenutzt - aber das war halt auch ein kreativer Mensch, der mußte nicht in irgendwelchen seltsamen "Jazz-Schubladen" sitzen...
 
Wenn es schon keine mundbetriebene Bluesharp sein soll, dann scheint mir eine leichte Handharmonika stilistisch für Blues und Pitchbending mehr Sinn zu machen und sicherlich eine bessere Grundlage abzuwerfen als ein Akkordeon.
Ich habe Manni Leuchter in Innsbruck gehört, der das Bending als Effekt immer wieder mal einsetzt. Er sitzt bekanntermaßen hinter einer fetten Gola und ich hatte nicht den Eindruck, dass das auf einer Handharmonika besser klingen würde. Wenn man es mechanisch hinbekommt, hätte ich auch nichts dagegen, das in ein Akkordeon zu integrieren. Gegen ein spezielles Blues-Akkordeon spricht auch nur, dass man sowieso schon genug zu schleppen hat. Gitarristen scheuen sich meist nicht, mit zwei, drei der noch mehr Gitarren auf die Bühne zu kommen.

Auch das Spiel großer Orgelwerke scheint mir irgendwie unmotiviert.
Hier möchte ich dir jedoch schon widersprechen, da ich genau das Gegenteil denke. Ok, ich bin jetzt nicht der große Kenner der Orgelmusik. Aber z.B. bei Stücken von César Franck läuft mir beim Spielen ein wohliger Schauer über den Rücken. Und wenn man ins Publikum schaut, sieht man viele ungläubige Gesichter - und das in der Kirche! ;) Aber das ist ja ein ganz anderes Thema...

Gruß
...Leo
 
Na dann kennst du nicht die Funktion der Real Books.
Es gibt genug für Akkordeon arrangierte Jazz- und Blues-Musik wie zum Beispiel von Frank Marocco, Gary Dahl, Wolfgang Russ, Költz Ruggieri, Art van Damme, Silvia Pagni etc.)

Jazz tönt nun mal schrecklich mit einem starken Tremolo.

Ich werde die Diskussion meinerseits abschliessen, denn in diesem Forum sind Jazz, Blues und Swing nur Fremdwörter.

Ich spiele vor allem Kletzmer und Tango, Swing Blues und Jazz mit Improvisation.

Dieser Forum ist eher den Orchersterspielern vorbehalten.

Gruss

Akko
 
Hallo Akko,

Ich werde die Diskussion meinerseits abschliessen, denn in diesem Forum sind Jazz, Blues und Swing nur Fremdwörter.

...

Dieser Forum ist eher den Orchersterspielern vorbehalten.

das sehe ich nicht so, und es ist auch vom Foren-Betreiber absolut nicht reglementiert. Hier darf frei über alles, was Akkordeon betrifft, diskutiert werden. Naturgemäß spielt ein großer Teil in einem Ensemble/Orchester, und Jazz, Blues und Swing sind unter Akkordeonisten eher selten vertreten. Aber gerade das sollte doch Motivation genug sein, auch exotische Akkordeonthemen zu diskutieren, um die Akzeptanz beim "Rest" zu steigern :great:.
 
Dieser Forum ist eher den Orchersterspielern vorbehalten.
Akko

Hi Akko,

einspruch, das stimmt nicht!
schau Dir z.B. mal diesen thread an: ;)
Diskussion Akkordeonorchester

Viele interessieren sich sehr für die "Alternativen": Musette, Tango, jazziges, etc. das wird in vielen Beiträgen deutlich. :great:

Wenn man kategorisieren wollte sehe ich grob 4 Gruppen:

- Anfänger und Fortgeschrittene Einzelspieler die Tips suchen
- Akkordeonorchesterspieler
- Solisten klassisch orientiert, MIII, auch Bajan, z.T. Studenten
- Alternative Spieler: Musette, Tango, jazziges, etc, in gemischten Besetzungen spielend

mfg Balgseele
 
dak schrieb:
Auch das Spiel großer Orgelwerke scheint mir irgendwie unmotiviert.
Hier möchte ich dir jedoch schon widersprechen, da ich genau das Gegenteil denke. Ok, ich bin jetzt nicht der große Kenner der Orgelmusik. Aber z.B. bei Stücken von César Franck läuft mir beim Spielen ein wohliger Schauer über den Rücken. Und wenn man ins Publikum schaut, sieht man viele ungläubige Gesichter - und das in der Kirche!

Ich meinte das Spiel großer Orgelwerke auf dem Akkordeon. Wenn man keine Orgel hat, ist es schon eine Lösung, irgendwelche Choralbegleitungen auf dem Akkordeon zu machen. Das ist ja tatsächlich ein Einsatzzweck von "Sakralakkordeons" gewesen (heutzutage eher selten).

Und als Kabinettsstück in der Fußgängerzone sind Orgelwerke, gut gebracht, auch ein Renner.

Aber im Konzertsaal?

Da gibt es für mich ein paar Fragen, die in verschiedene Richtungen gehen: ist das Stück ein Gewinn für das Repertoire des Instrumentes? Ist es ein Gewinn für das Repertoire des Spielers? Ist das Instrument ein Gewinn für das Stück?

Im Konzertsaal stellt sich mir die letzte Frage. Und wenn da das Optimum ist "klingt fast wie eine richtige Orgel", dann stellt sich die Frage, warum nicht gleich eine richtige Orgel?

Aus dem Konzertsaal will ich etwas für mich neues (und wenn es neue Aspekte und Perspektiven sind) mit nach Hause nehmen. Nicht etwas, das fast so gut wie schon dagewesenes ist.
 
Na dann kennst du nicht die Funktion der Real Books ...

Wahrscheinlich nicht, zu meiner Entschuldigung muß ich anmerken, daß ich die erst seit vierzig Jahren benutze (die Vorläufer mal mitgerechnet).

Und wenn was arrangiert werden muß, dann machen wir das selber, in der Regel reichen kurze Absprachen.
Ausnotiertes Material ist für Menschen, die nur mit Leadsheet nix können, die müssen halt spielen, was andere auch schon gespielt haben.
 
einspruch, das stimmt nicht!
Viele interessieren sich sehr für die "Alternativen": Musette, Tango, jazziges, etc.
Hm? Wieso sind Musette und Tango "Alternativen" beim Akkordeon? Ich habe gerade einen Stapel Noten von Maurice Thöni, einem Schweizer Komponisten und Arrangeur hauptsächlich für Volksmusik, reinbekommen. Und selbst da sind Tangos und Walzer drunter, auch wenn einer seiner Schwerpunkte Märsche sind (die übrigens auch Spaß machen).

Für mich fallen Musette und Tango definitiv noch in den Akkordeonmainstream.
 
Hm? Wieso sind Musette und Tango "Alternativen" beim Akkordeon? Ich habe gerade einen Stapel Noten von Maurice Thöni, einem Schweizer Komponisten und Arrangeur hauptsächlich für Volksmusik, reinbekommen. Und selbst da sind Tangos und Walzer drunter, auch wenn einer seiner Schwerpunkte Märsche sind (die übrigens auch Spaß machen).

Für mich fallen Musette und Tango definitiv noch in den Akkordeonmainstream.

hi dak,

klar, Musette, Tango, Walzer, Marsch und Polka alles accordion-mainstream

"Alternativen" war doch in Hochkomma und sollte meinen: Alternative für einen eingefleischten AO-spieler. (jaja, auch AOs spielen Tangos :rolleyes: )

Für jazziges trifft alternative voll zu.

mfg Balgseele
 
klar, Musette, Tango, Walzer, Marsch und Polka alles accordion-mainstream

Für jazziges trifft alternative voll zu.

Jazz hat ja häufiger freieres Timing innerhalb des Grundgerüstes. Das stelle ich mir in einer chorischen Besetzung schwierig vor. Auch die improvisatorischen Elemente sind eher etwas für solistische Besetzungen.

Ich habe bei mir selbst jetzt die Arbeit an Jazzstücken zurückgestellt, bis ich wieder vernünftiges Knopfgriff im Haus habe. Ich habe echt keine Lust, fünfzehn Akkordtypen in 12 Tonarten zu lernen. Beim Spiel von Einzellinien (hallo Akkordeonorchester) habe ich zwar die Skalen auf Piano gut genug drauf, um auch zu improvisieren. Aber mehrstimmig? Da hört es dann auf.

Apropos: möchte nicht jemand die offensichtliche Diskrepanz in der Knopfgriffakkordeonquote bei Sologigs und Akkordeonorchesterbesetzungen kommentieren?

Na schön, eine offensichtliche Ursache ist natürlich, daß man bei Solonummern einen größeren Tonumfang gebrauchen kann, und der ist leichter auf einer Knopfgrifftastatur unterzubringen.

Aber ich vermute, daß das vornehmliche Spiel nach Noten (statt Gehör) auch zur Präferenz von Piano führt: das normale Notensystem ist ja so quasi Pianotabulatur.
 
Wahrscheinlich nicht, zu meiner Entschuldigung muß ich anmerken, daß ich die erst seit vierzig Jahren benutze (die Vorläufer mal mitgerechnet).

Und wenn was arrangiert werden muß, dann machen wir das selber, in der Regel reichen kurze Absprachen.
Ausnotiertes Material ist für Menschen, die nur mit Leadsheet nix können, die müssen halt spielen, was andere auch schon gespielt haben.

Gemäss Wolfgang Russ kann der Improvisations-Anteil eines Stückes zwischen 0 und 100%variieren. Ausnotiertes Material ist nicht für Menschen die nur mit Leadsheets nix können, sondern für Menschen die neue Formen in der Improvisation erschliessen möchten. Mit Hilfe von ausnorierten Stücken, z. Bsp. von Art van Damme, lernt man seine spezifischen Improvisationen kennen und kann verschiedenes übernehmen.

Speziell im Blues ist die Gefahr gross, dass einfach die Bluestonleiter hinauf und hinab gespielt wird, ohne jegliche Fantasie, was ich bereits oft in Konzerten gehört habe.

Auch Profis studieren die Improvisationsformen anderer Musiker um das Spektrum zu erweitern.

Wirklich gute Improvisationen mit Fantasie gespielt hört man nicht oft.

Auch ich arbeite mit Leadscheets (und weiss sogar was es ist), was jedoch mit Arbeit verbunden ist bis eine gute und nicht langweilige Improvisation steht.

Gruss

Akko
 
Hej Akko,
Finde es Klasse das du das Blues-Thema eingebracht hast. Ich spiele nicht im Orchester und hab auch mit dem Blues angefangen. Hab aber gedacht ich steh alleine da :(. Wir sind also schon zu zweit :) Hast du dir nicht ein acc bei http://www.fisitalia.com/ bauen lassen, speziell für Blues und Swing?
gruss, maj7
 
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