Frustriert wegen Gitarrensounds

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Tja... das hier ist sehr OT, aber es beschäftigt mich gerade tierisch und ich bin entsprechend angep'*t...

ich spiele seit der hälfte meines Lebens Stromgitarre und soweit bin ich auch nicht ganz unzufrieden. Also meine Technik und Ton empfinde ich als ganz ok (da sind andere vielleicht anderer Meinung, aber ich bin soweit zufrieden=> auch wenns arrogant klingt);)

jedenfalls habe ich seit einiger Zeit immer öfters GAS-Anfälle und kaufe Gitarren, Amps und Effekte... nur ist das Problem: Es klingt immer gleich... scheißgleich welches Setup ich verwende. Das frustrierende daran ist, dass gerade die Verstärker RICHTIG feine Teile sind, die auch die sogenannten spieltechnischen feinheiten toll rüberbringen. Es klingt immer irgendwie "glattgebügelt 80´s LA-Mäßig" (was mir eigentlich ja auch gefällt und woran ich lange gearbeitet hab)!!!

Beispiel: bei einem Gig hatte ich meinen Marshall 2555 mit ner alten 4x12 + Paula dabei und es klang wie immer. Der Gitarrist der anderen Band hat sich dann auch eingestöpselt und siehe da: Slash und Zack...aber nicht nur in etwa, sondern in PERFEKTION! Der typische, geile, klassische Paula-Marshall-Sound! Dann stöpsel ich mich wieder rein...wie immer... mein typischer zerrsound...

anderes Beispiel:
verwende ich meinen Princeton Reverb mit Strats und knalle mein großes stressbrett davor (Buttler Tubedriver, Compressoren, TS, Muff....) kommte ebenfalls MEIN sound durch. Ich hätte hier aber eher mit diesem klassischen Rocksound gerechnet.

Mein Rack:
Peavey Rockmaster, einige 19"-Prozessoren, Stereo in 2x Marshall-Combos: s.oben

Meine Große Anlage:
Soldano, 4x12, großes Rack: s.oben

Das ist auch mit ein grund, warum ich (trotz top-40/coverband) keinen programmierbaren Modeling-Amp brauche. Als ich den verwendet (Line6 AX2) habe, hatte ich trotzdem nur meine 3/4 sounds, die ich immer verwendet habe. Komisch ist: bei den Cleans kommen die Unterschiede trotzdem raus...


jetzt meine Frage:
kennt das noch jemand? also zwecks selbsthilfegruppe! :)
 
Eigenschaft
 
Also dein Beispiel, bei dem ein anderer Gitarrist über deinen Marshall+Paula gespielt hat und du den Sound als erste Sahne empfunden hast, kann ich wirklich sehr gut nachvollziehen.
Das geht mir bei meinem, eigentlich sehr tollen Zeug manchmal auch so, wenn unser anderer Gitarrist über mein Equipment spielt. Dann denke ich, man, das hört sich viel besser an.
Jedoch, wenn ich einige Zeit nicht über mein Equipment spiele, und dann mal wieder nach 3 Wochen die Gelegenheit dazu habe, fühle ich mich wieder wohl und alles ist Bombe.
Meine Gedanken dazu haben ergeben, dass wahrscheinlich das eigene Gehör daran Schuld ist. Ich glaube, wenn wir oft mit dem gleichen Zeug spielen, wird es irgendwann langweilig für das Gehör und man findet seinen Sound zu gewöhnlich. Stichwort GAS.
Schlimmer ist es jedoch mit dem eigenen Tone, den kann man mal eben nicht mit einem Kauf verändern. Sein eigener tone prägt sich ein und sorgt dafür, dass dann auf alles einmal langweilig ist.
Helfen sollte dir die ständige und bewusste Arbeit an deinem Tone. Ich versuch genau das seit kurzem und eine Besserung der Frustration und der dadurch folgenden Lethargie ist bei mir, wie ich glaube/vermute/hoffe, abzusehen.

Btw, ich bin auch für jeden Post hier dankbar:).
 
Klar, mir geht es ähnlich. Aber wie Du sagst, daran hat man jahrelang gearbeitet, den "eigenen" Sound zu kreieren. Ich wette aber dass ein unbeteiligter Hörer auch bei Dir die Unterschiede hören würde, oder vielleicht hörst Du es wenn du mal ein paar Aufnahmen machst und die Dir später in Ruhe anhörst. Da spielt die eigene Wahrnehmung zu stark mit rein beim Spielen.
 
Die Frage ist ja eher in was für ne RIchtung gehen willst. Schließlich hast du an deinem Sound gearbeitet und bis ja anscheinend auch zufrieden, nur willst du jetzt was verändern. Aber was? Wenn sich ein anderer Gitarrist einstöpselt und den Zack macht dann kommt das nicht von ungefähr, auch dieser hat an seinem Spiel gefeilt und seinen Sound.

Also wenn du was verändern willst dann würde ich erstmal mir Platten hören und mir bewusst machen was mir gefällt und dann darauf hinarbeiten.

Oder einfach mal den ganzen Krempel wegschmeißen, ne Akustikgitarre nehmen und am Ton arbeiten. Vielleicht hast du auch einfach zu viel Zeug was deinen Sound dominiert (von wegen Stressbrett und so).
 
naja... was heißt "etwas ändern" wollen. eigentlich bin ich ja zufrieden, aber ... eben... ABER was? ;)

ich bin irgendwie gelangweilt, kann es aber nicht näher beschreiben. ich hab das gefühl, ich stecke irgendwo fest. wie gesagt: ich meine nicht soundmäßig oder ton-technisch, sondern vom sound selbst... (man bemerke den unterschied zw. sound und ton)

aber das mit den effekten: das wäre wirklich mal einen versuch wert... wobei zerrsounds mit meinem fender-amp halt nicht drin sind und leads mit delay einfach schöner klingen :)
 
Probier es mal mit einem ganz anderen Plektrum, das kann auch mal Wunder bewirken. Z.B. wenn Du die harten Dunlops spielst, mal mit dünnen tortoise-Fender probieren, oder mit einem Shark oder was auch immer bei Dir gegenteilig wäre. Verändert den Anschlag und die Haltung der rechten Hand etwas, was wiederum zu einer anderen Dynamik führen kann. Je nach Material ist auch der Klang und das Obertonverhalten anders.

Ich für meinen Teil finde meinen Sound nicht langweilig, genau den wollte ich ja schon immer :) Hat Jahre gedauert und viel Zeit und Geld gekostet bis ich wusste was ich genau wofür brauche.
 
hm.. ich weiss nich, ich hab seid 20 Jahren fast den selben Sound und auch meinen eigenen Tone, in dem ich egal mit welchem Material ich spiele, mich immer wieder finde; wäre im ersten Moment vielleicht auch langweilig, ist es aber durch welchselnden Bandkontext gar nicht, sondern eher spannend..
 
Diese "eigener-Sound-ist-scheiße"-Phase hat glaub ich jeder mal. Da muss man irgendwie selber einen Weg durchfinden :)
 
Also das Beispiel mit dem Marshall, der Paula und dem Gitarristen aus der anderen Band, lässt darauf schliessen, dass der Soundunterschied aus euren Fingern kommt.
Versuch mal ein wenig anders zu spielen. So wie Slash oder Zakk oder was dir auch immer gefällt. Achte ein wenig auf deren Fingerarbeit. Du musst sie ja nicht gleich kopierten, aber das kann dir ein paar neue "Arten" des Spielens geben, mit denen du dann auch anders klingst.
 
Jeder Gitarrist klingt halt anders und hat einen anderen Approach. Unterschiede im Anschlag, im Mikrotiming, im Groove, in der Tonauswahl, der Tongestaltung machen alles aus.

Dazu kommt dann noch, dass man selbst von seinen Tönen ja nicht überrascht ist, weil man ja schon antizpierend "hört" was man spielt, bevor man es spielt. Ein anderer Gitarrist über die selbe Anlage bringt dann neben dem persönichen Approach im Gegensatz zum eigenen Spiel auch noch den Überraschungseffekt mit, weil man als Zuhörender nicht weiß, was als nächstes kommt.
 
naja... was heißt "etwas ändern" wollen. eigentlich bin ich ja zufrieden, aber ... eben... ABER was? ;)

ich bin irgendwie gelangweilt, kann es aber nicht näher beschreiben. ich hab das gefühl, ich stecke irgendwo fest. wie gesagt: ich meine nicht soundmäßig oder ton-technisch, sondern vom sound selbst... (man bemerke den unterschied zw. sound und ton)

aber das mit den effekten: das wäre wirklich mal einen versuch wert... wobei zerrsounds mit meinem fender-amp halt nicht drin sind und leads mit delay einfach schöner klingen :)

Ja weißt du genau das ist es, mit Delay klingts schöner, mh n bißchen Kompression, dann noch den Tubescreamer für die Durchsetzung ... also ich würde das alles mal wegschmeißen (nicht wörtlich:)) und mit ner Strat in nen cleanen Amp gehen. Oder eben akustisch.

Ich habe gerade wegen ner leichten Sehnenscheidenentzündung ne Woche nicht spielen können (schlimmes Erlebnis, was soll man denn den ganzen Tag machen).
Als ich dann Montag mit der Bigband dann wieder gespielt hab hab ich mir nach den ersten Tönen nur gedacht YEAH BABY, geiler Sound! Is mir besonders aufgefallen wie zufrieden ich eigtl. bin, obwohl ich ja eigtl. immer diesen SOund (oder so ähnlich, je nach Einsatzbereich) hab und nicht so drüber nachdenk, aber nach ner Woche wieder spielen zu dürfen war einfach die Befriedigung.

Ist mir auch mal aufgefallen als ich früher noch den JCM900 gespielt hab und mir auch dachte bäh, langweilig, Sound scheiße etc.
Jetzt spiel ich ja nur noch JTM45, aber als ich letztens mal bei meinen Eltern war und das JCM900 Stack angeschmissen hab fand ich den Sound supergeil! Einfach weil ich das nicht mehr gewohnt war.
Oder mit Gitarren geht mir das auch so, bin seit geraumer Zeit Strat fixiert, aber letztens mal die ES 335 umgehangen und nicht mehr weggelegt.

Also mein Tipp: EInfach mal was ändern, in deinem Fall BACK TO THE ROOTS, akustische schnappen und in zwei WOchen mal wieder in dein normales Setup hauen, ich glaube dann hast du wieder eine AHA-Erlebnis.
 
Was mir auch aufgefallen ist: wenn man öfter sein equipment wechselt, hört man irgendwann keinen so grossen unterschied mehr, wenn man aber lange zeit mit seinem equipment gespielt hat, und dann mal mit was neuem spielt, merkt man einen riesen unterschied. So geht es mir jedenfalls.
Ansonsten, würde ich dir auch empfelen, mal eine oder zwei wochen aufhören mit dem gitarrespielen oder vielleicht mal nur mit der akustik gitarre spielen, danach macht es wieder umso mehr spass.
 
bin ich froh, dass ich mir sämtliche idole abgeschafft habe, eine (eher seltene, hab noch nie nen anderen gitarristen live oder leibhaftig mit so nem teil gesehen und die, die auch noch in ner anderen farbe im laden hing, als ich sie vor nem guten jahr gekauft habe, hängt immer noch :)) hagstrom f-300 spiele und meinen zerr/solosound (da treten ja die meisten charakteristika hervor) mit einem selbstgebauten verzerrer mache - da kann ich mich schon mal mit niemandem direkt vergleichen.
was aber auch bei mir ist, dass ich, je nach tagesform, mal gerade meinen zerrsound schrecklich finde, mal der absolute oberhammer. aber was solls, wenns mich absolut anpisst, dann spiel ich halt akustikgitarre und live ists eh kein problem, da mach ich halt ein wenig lauter, und dann hatte ich noch nie was gegen den meinen sound :)
 
davon ausgehend, dass das phänomen auf equipment zurückzuführen sein könnte, müsste es ja etwas sein, das trotz deiner obigen verschiedenen beispiele immer gleich bleibt, außer dem genannten plektrum bleibt noch ein gitarrenkabel, das entweder alt ist oder möglicherweise viele höhen schluckt, was den sound weniger frisch klingen lässt, in manchen bereich ist dsa erwünscht und auch bei teureren neuen kabeln so. das mal zur ergänzung der "technischen" seite des problems. plektrum macht wirklich viel aus, mit manchen plektren hast du einen vielmehr singenden ton als mit anderen...

es wäre auch noch eine generelle einstellungssache möglich wie dass du die tonabnehmer bei deinen gitarren eher zu weit weg hast, so dass sich der individuelle klang dieser weniger durchdringt, weniger spritzigkeit und dynamik rüberkommt. das wäre aber wirlklich alles was mir dazu einfällt.

vielleicht ist es ein psychologisches "problem" ? :D vll bist du ja in wirklichkeit garnicht mit deinem sound, sondern mit deinem spiel unzufrieden ?

das beispiel mit dem "anderen gitarristen" und dessen "typischen marshallsound" lässt mich aber daran zweifeln, dass es an deiner spielweise liegt, also bleiben nur die psycho und die technik dimension als mögliche ursprungsfelder übrig.. da ich kein psychologe bin (ein glück :D ) bleibt mir noch dir den tipp zu geben, dass es evtl. an plek, saiten (marke/alter), pu einstellung oder gitarrenkabel liegen könnte.
 
Ich bin z.B. vom >>nur Plektrumspiel<< hin zum >>Hybrid Flatpicking<< gekommen, weil ich ständig unzufrieden war mit den Möglichkeiten und dem Sound. Jetzt bin ich mit dem Anschlag zufrieden.

Kann mich meinen Vorrednern nur anschließen - ein Groß des guten Sounds kommt allein aus den Fingern. Am Equipment, zumal Du schon das beste vom besten hast, würde ich den Fehler nicht suchen. Meiner Meinung nach reicht eine Gitarre, Kabel und Amp völlig aus, um den klassischen Gitarrensound zu finden. Darin liegt vieleicht auch das Geheimnis - weg von den Effekten, hin zum Purismus.

Joachim
 
hmm... dass ich ein psychisches problem habe, habe ich - glaube ich - nie geleugnet. Darum auch "Selbsthilfegruppe" (war 13 Monate Zivi in ner "reha"-einrichtung) :D

gestern hatten wir mal wieder eine Probe (üblicher turnus 2-3Monate) und siehe da. Fender+Stressbrett=> geil! super singende Gilmour-Style-Leads und Big-LA-Higainsounds. lediglich das eagleske bekomme ich nicht hin...aber hier vermute ich auch, dass es an den fingern liegt.


Allerdings werde ich nächstes mal versuchen, von diesem Higain weg zu kommen, bzw etwas runter zu fahren. Mir ist gestern aufgefallen, dass z.b. mein tubedrive natürlicher klingt, wenn er nur leicht angezerrt ist und evtl. noch ein compressor davor kommt... ;)
 
bin ich froh, dass ich mir sämtliche idole abgeschafft habe, eine (eher seltene, hab noch nie nen anderen gitarristen live oder leibhaftig mit so nem teil gesehen und die, die auch noch in ner anderen farbe im laden hing, als ich sie vor nem guten jahr gekauft habe, hängt immer noch :)) hagstrom f-300 spiele und meinen zerr/solosound (da treten ja die meisten charakteristika hervor) mit einem selbstgebauten verzerrer mache - da kann ich mich schon mal mit niemandem direkt vergleichen.
was aber auch bei mir ist, dass ich, je nach tagesform, mal gerade meinen zerrsound schrecklich finde, mal der absolute oberhammer. aber was solls, wenns mich absolut anpisst, dann spiel ich halt akustikgitarre und live ists eh kein problem, da mach ich halt ein wenig lauter, und dann hatte ich noch nie was gegen den meinen sound :)

:) Mh, also wie ich finde kann man die Individualität eines GItarristen am wenigsten mit Equipment begründen. Okay, ne F300 ist eher selten, aber es ist quasi ne Strat, weiterhin von Hagström, d.h. es laufen auf dieser Welt einfach weitere 10.000 mit dieser GItarre rum.
Bin auch ein Freund von DIY, aber den Schaltplan für den Verzerrer gibts auch schon so in der Form irgendwo.
Weißt du ich find das echt gut individuell sein zu wollen, aber man ist doch einfach immer von irgendwas beeinflusst, daher kann es nur das eigene Spiel sein und nicht irgendwelches Equipment, was einen eigenen SOund erschafft (okay, außer wenn es sicht total neben unseren Hörgewohnheiten bewegt, aber selbst Sonic Youth spielen Jazzmasters und Marshalls/Fenders).
Nimm SRV: Er benutzt wie mehrere Millionen Spieler ne Strat, und klingt trotzdem wie keine anderer. Und jetzt kommt ihr mir bitte nicht mit "ja der benutzt ja auch den seltenen TS-808 vom Mai 1982 und Lipstick Pickups und nen Dumble von dem es nur...."

Soll kein Affont sein, wollte nur deinen Post mit in die Diskussion einbeziehen.
 
Ich finde auch, dass ein großer Teil bei Soundunzufriedenheit auf was psychologisches zurückzuführen ist. Man hört ihn ständig und findet ihn irgednwann langweilig. Aber ich finde das auch gut so!!!
Im Proberaum versuche ich immer möglichst mit den gleichen Einstellungen zu spielen damit sich ein Bandeigener Sound herauskristallisiert, der dann auch Wiedererkennungswert hat, aber zu Hause bin ich ständig am einstellen und ausprobieren und spiele jeden Tag mit ner anderen Einstellung.

Ich war schon oft an dem Punkt, an dem ich gedacht hab: "Öh, das isser, das is de Sound für's leben!!!!" Aber en paar Tage oder Wochen danach, hab ich was gefunden, was mir besser gefallen hat. ^^

Diese Phase der Weiterentwicklung während der Soundsuche finde ich eben auch ziemlich wichtig.
 
Joa, dann trete ich auch gern der Selbsthilfegruppe bei :D

Zum Thema Psychologie, da hatte ich letztens auch ne Situation beim Gitarrenlehrer: Er wollte mal kurz meine Klampfe haben um irgendwas zu gucken und spielt irgendn Riff über den Microcube, an dem meine Gitte hing. Mir ist die Kinnlade runtergefallen. Klang völlig anders als wie ich es von mir je gehört hätte. Nicht nur von der Art wie er spielt und der Tatsache, dass er ja auch mein Lehrer ist :D Allein der Grundklang war für mich in dem Moment ein völlig anderer obwohl er nichts an den Einstellungen verändert hatte. Das hat mich schon geflasht. Und ich find meinen Sound immer scheiße...
 
Ich denke wie folgt:

Das Problem liegt nicht im Equipment, sondern in der Art und Weise des Spiels. Das ätherische "Alles kommt aus den Fingern" liegt mir nicht so, ich glaube, dass die Dinge anders liegen. Frank Zappa erklärte einmal, ein Musiker muss mehr können, als nur die richtigen Töne zum richtigen Zeitpunkt zu spielen. Um in die Zappa-Band aufgenommen zu werden, musste man das beherrschen, was Zappa als "musikalischen Dialekt" bezeichnete, z.B. Reggae-Style, Metal, usw. Man musste ohne vorheriges Proben Stücke in diesen verschiedenen musikalischen Dialekten spielen können.

Ich denke, dass wir, wenn wir mit unserem Sound unzufrieden sind und ausschließen können, das minderwertige Dinge in der Klangkette der Grund sind, wir an einem Punkt angelangt sind, an dem wir uns musikalisch und nicht spieltechnisch weiterentwicklen müssen - wir müssen einen anderen musikalischen Dialekt lernen, um unser Spiel anders zu gestalten, da die sprachlichen Mittel des bisher verwandten Dialekts ausgeschöpft sind. Ich würde mich einige Monate intensiv mit einer Musikrichtung beschäftigen, die abseits dessen liegt, was du bisher schwerpunktmäßig gemacht hast. Mir haben die Beschäftigung mit Jazz und Progressiven Sachen a la King Crimson wahnsinnig viel gebracht, um einen Überraschungsmoment in mein Spiel einzubeziehen. In den letzten Monaten habe ich mich mit Metal beschäftigt und auch diesen Dialekt in mein Spiel einbezogen. Ich bin zufrieden mit meinem Sound.

Suche Dir Dinge, die abseits der normalen Pfade liegen und erforsche sie gründlich. Das ist mehr wert als Kompressoren, Tubescreamer oder Custom Shop Gitarren. Der Musiker macht die Töne, nicht das Instrument.
 

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