Weil ich grade zufällig hier vorbeilas weill ich auch kurz was dazu sagen...
Das Problem an der Spinne ist, dass sie sehr weit weg vom typischen Songmaterial ist. Die Spinne alleine bringt nicht viel, wenn man diese Übung nicht verbindet. Und vor allem wenn man sie nicht richtig übt. Es ist eine Koordinationsübung und die kontrolle ist das Timing am Metronom. Viele dudeln die Spinne und amchen ihr Metronom konsequent schneller und irgendwo gehts dann nicht schneller und dann wollen sie daran arbeiten. Dass sie aber die ganze Zeit vorher schon nicht richtig drauf waren auf dem Klick, das haben die gar nicht gehört. Viele "autodidakten" hören sich selbst nicht so genau zu und da hapert es dann an den grundlagen, weil man schnell den "Geschwindigkeitserfolg" will. Die Spinne ist aber eine Koordinations und (daraus resultierend) vor allem eine TIMING-ÜBUNG. Das hat nix mit schneller werden, sondern mit genau werden zu tun. Und wenn man genau wird dann istd as nunmal das Fundament zum schneller werden.
Warum lädst Du sie dann bei youtube hoch?
Woher weißt Du denn, dass du eine unkorrekte Haltung hast?
Falscher Ansatz für jemanden, der kein Berufsmusiker werden will/ist.
Das mit dem internet würde ich auch lassen. Mir hats auch nicht so viel geholfen. Vor allem Youtube Workshops von haufenweisen Leuten, die gut spielen aber nicht gut erklären. Außerdem musst Du Deinen Level und deinen Fortschritt kontrollieren lassen. Das kann nur ein Lehrer...
Meine Tips: das was Hans_3 gesagt hat. Ich mache das ganz regelmäßig mit dem Tempo runter. Auch bei Sachen, die ich auf 100% spielen kann. Ich habe immer wieder die Erfahrung gemacht, dass man am Fundament seiner Technik nie vorbei üben darf. Mein ehemaliger Kontrabasslehrer, ein Profi in einem großen Orchester, der jeden Tag 2-3 Stunden übt, sagte mir mal, er macht fast täglich die Übung einfach nur leersaiten zu spielen, sich ganz auf Klang und Soun zu konzentrieren. Oder tägliches Tonleiterspiel. Das was ich da als Anfänger gemacht hatte, macht er noch nach 30 Jahren Berufserfahrung. Und ... hast du mal einen 16tel groove, den du auf 100-120 bpm spielen musst versucht auf Anhieb auf 40 BPM sauber zu spielen? Es ist manchmal sogar ziemlich schwer die Sachen langsam zu spielen. Mich hat das immer wieder aufgenommene "Slow Down" nach oben hin sicherer gemacht.
Den frust, den Du beschreibst kenne ich nur zu gut. Momentan geht bei mir auch nichts. Auch ich habe die Erfahrung gemacht, das Instrument einfach mal ein paar Tage wegzulegen. Schlimm ists halt dann, wenn die Musik mit Verpflichtungen verbunden ist und man immerwährend funktionieren muss. Es gibt also noch schlimmeren Frust als Deinen
Gibts bei Dir eine Hochschule in der Gegend? Deren Lehrkräfte sind zwar recht teuer aber in der Regel sehr gut. Dafür kann man auch eine 2-3 stündige An- und Abfahrt in Kauf nehmen, wenn das den Frust vertreibt.
Auch ich kenne das, wenn man sich eingeprägte Bewegungsabläufe und Haltungen abgewöhnen muss. Es ist unangenehm aber es geht. Ganz langsam anfangen, sich voll auf die Haltung konzentrieren und erst wenn es absolut sicher ist das Metronom um 2 bpm schneller stellen. Und wenn das Wochen dauert, dann ist es das wert... aber woher sollst Du wissen was die richtige Haltung ist? Und warum soll die Haltung von dem youtube-helden, der besser spielt als du, auch besser für dich sein?
Hört doch endlich mal auf die Youtubegötter anzubeten. Man wird nicht glücklich! Es gibt zu viele, zu gute Leute mit ihren wackligen Homevideos, als dass man dieses Konkurenzdenken weiter in die MusikerCommunity tragen sollte. Nicht immer versuchen besser, schneller, höher, weiter... das frustriert nur.
Du kannst auch mal ungewöhliche Übungen machen für die Abwechslung. Ich hab ne Weile mit so einer "Flugzeug-Schlafbrille" geübt (also "blind"). Ist ungewöhnlich aber irgendwann wurde das fast meditativ und geschadet hats auch nicht.
Tja das ist halt wieder die Frage: was tust du in den 30 Minuten? Ich würde raten, eines deiner Probleme zu isolieren (wie du es selbst ausgedrückt hast) und dann konsequent mindestens die Hälfte der Zeit, die Du mit dem Instrument verbringst, darauf zu verwenden.