Fretless Wonder - Was hat es damit auf sich?

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Ich bin mir etwas unsicher, hoffe aber, das dies der richtige Ort ist, um die Frage zu stellen...

Eine meiner beeindruckendesten Gitarrenbegegnungen hatte ich vor gut 20 Jahren, als ich mal eine -damals schon- vintage Gibson ES-175 oder L-4 in die Finger bekam, die sich durch einen fantastischen Ton und noch eine fantastischere Bespielbarkeit auszeichnete (und leider auch durch einen Preis der heute bestimmt ein Schnäpchen, aber damals schlicht unbezahlbar war...). Jetzt habe ich von Les Paul Customs als Fretless schon gelesen, von ES-175 aber nicht!?!? Kann jemand mehr zu dieser Spielart der Gibsons sagen? Warum sind die völlig vom Markt verschwunden?
 
Eigenschaft
 
Ich fürchte ich verstehe dich nicht ganz... "Fretless Wonder" wurden IMHO die Customs (Modellbezeichnung) wegen der niedrigen, flachen Bundstäbchen genannt. Aber richtige "fretless"-Gitarren waren das nicht und gab es IMHO auch nicht (da mag ich mich aber täuschen).

Wenn es aber um die niedrigen Bundstäbchen geht, so müsste man mal nachforschen, welche Art Bundstäbchen verbaut wurden und wann und bei welchen Modellen man die Jumbo-Bünde verbaut (hat)... So findet man hier bspw.: http://home.provide.net/~cfh/gibson.html
folgenden Abschnitt:
Fret size


  • Gibson used a smaller .070" wide frets until about 1959. Then the width changed to .100". This happened to pretty much all models at some point in 1959. There were some exceptions though, like the Les Paul Custom (which kept the smaller .070" wide frets, as it was labeled the "fretless wonder").
 
Ich habe jetzt mal selber etwas weiter gesucht.
"Fretless Wonder" wird in der Tat immer wieder zusammen mit Les Paul Custom "Black Beauty" genannt. Die Gitarren sind aber ziemlich umstritten, um nicht zu sagen eher unbeliebt, weil die flachen breiten Bundstänchen zwar eine (gefühlt?) tolle Saitenlage ermöglichen, Bendings und Vibratos aber kaum vernünftig möglich sind. Deshalb wurden viele dieser Gitarren refretet. Die "Erfindung" der niedrigen Bünde geht etztlich wohl auf Les Paul selbst zurück, der wohl eher Jazzer mit komplexen Akkordwechseln im Auge hatte, als expressive Rock- und Bluesgitarristen. In welcher Zeitspanne die "Fretless Wonder" gebaut wurden, habe ich nicht so wirklich herausgefunden. Es scheint aber so, dass es da zumnidest bis in die 70er Jahre auch Wiederauflagen(?) gab. Berichte von anderen Gibson-Modellen habe ich nicht gefunden, wobei ich mir gut vorstellen kann dass man eben auch ES-175, L-4 oder Byrdlands mit entsprechend flachen Bünden versehen hat.
Wenn jemand noch mehr zu erzählen weiß oder das Geschrieben korrigieren kann, imme gerne!
Neben den Problemen beim Saitenziehen ist wohl auch die Intonation wegen der sehr breiten Bünden nicht unproblematisch.
 
Es ist richtig, mit dem Saitenziehen wird es bei den Fretless Wondern schwerer wenn die Saiten zu dick sind. Ich habe so ein Fretless Wonder LP Custom und spiele sie u. a. weil ich auch etwas kleinerer "Bürohände" habe nur mit 009' Saiten. Mit der Intonation hatte ich noch keine Probleme, die gibt es rein theoretisch auch bei schon etwas abgenutzten höheren normalen Bünden. Die Fretless Wonder Gitarren haben zumindest ein schönes glattes Ebonygriffbrett, was das Saitenziehen wieder leicht macht. Bei meiner flutscht es ohne probleme - dennoch würde meine nächste eine mit normalen Bünden sein. Hier mal ein Bild, wie sowas aussieht.
S.
 

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