Fretless Bass spielen lernen

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downward spiral schrieb:
vor allem wenn man ein perfektes Gehör hat :D

Du meinscht bestimmt ,,absolutes Gehör''.

Gruesse, Pablo
 
Und heute war ich mit dem Thema bei meinem Basslehrer. Er möchte mich erstmal 2 Jahre auf einem Grätenfrei üben sehen, bevor er mich auf die Menschheit los läßt. :)-o

Uwenberger
 
Wie recht Dein Lehrer hat, der Typ hat ganz offensichtlich Ahnung von dem, was er sagt.
Ich bitte alle Bassisten, die hier geäußert haben, es wäre garnicht sooo schwer/hart, fretless zu spielen, sich selber den Gefallen zu tun und in ein Studio zu gehen und mit ihrer Band etwas aufzunehmen. Danach können diejenigen, die den Mut dazu haben, hier ja mal ihre Erfahrungen mitteilen.

Die von Heike richtigerweise genannte nervende Anwendung von slides etc. ist bei vielen Fretlessspielern eben genau auf das zentrale Problem zurückzuführen, die Intonation. Mit slides usw. überdecken solche Bassisten nämlich ihre Schwäche.

Aber wenn es mal läuft, ist fretless die Sache schlechthin, und zwar unabhängig von der Musik: Jaco, Steve DiGiorgio, Alphonso Johnson, Justin Chancellor und Mick Karn decken so ziemlich alles ab, was es an Richtungen gibt, alle klingen unterschiedlich, ich kenne Leute, die slappen auf fretless Bässen.
Ich geh' jetzt mal wieder üben.

Für alle, die auf den Ton stehen, aber eben nicht einen fretless kaufen wollen: auf der Neuser homepage gibt es ein Teil, NFS oder so, damit kann man einen verblüffenden, wenn auch nicht tatsächlichen fretless Ton auf einen bundierten Bass erreichen.
 
Den Ton kann man auch mittels Effekten erreichen, oder bei richtiger Einstellung der Elektronik und des Amps in Verbindung mit einer gewissen Spielweise kannst du auch einen amtlichen Fretless-Ton vor dem Herren hinbekommen. Die allermeisten Menschen, die Jeff Berlin nicht kennen, würden sagen er speile Bundlos, wenn sie eine Aufnahme von ihm hörten. Macht er aber nicht.

Nee, der Ton ist nebensächlich, kann auch die bereits genannten nachteiligen Effekte mit sich bringen. Das eigentlich coole am Fretless ist, daß man den Ton dort mödellieren kann, wo man gerade Lust auf ihn hat. Absolute Freiheit. Und sehr angenehm ist auch, dass man völlig blind spielen kann, sich rein vom Gefühl leiten lassend, denn es gibt keine Bünde, die bei unsauberem Greifen schnarren könnten. Man muss nicht ein Mal hinschauen, wo man greift. Und das ist klasse. Man kann den Damen im Publikum die ganze Zeit schöne Augen machen, der Blick muss nie zum Griffbrett abschweifen... Das ist es.
 
Warum sollte man bei bundierten Bässen mehr aufs Griffbrett schauen? Ich meine, klar, wer es bei einem Fretless schon versucht hat, sich irgendwie auf dem Griffbrett zu orientieren, weiß, wie vergeblich es ist, während man das bei einem bundierten sehr schön machen kann, aber eigentlich sollte man einen bundierten Bass auch ohne hinzuschauen spielen können. Zumindest nicht weniger als bei einem Fretless.
 
Na irgendwann wird's problematisch. Sind die Wege zu lang, greift man fast mit Sicherheit unsauber und bekommt ein Schnarren als Quittung, oder gleich den falschen Ton. Oder in Bereichen um den 17. Bund und aufwärts, da macht mir meine Fingergröße schon Probleme ohne hinzuschauen sauber zu spielen. Das fällt beim Fretless weg.

Achso, ja - und wo keine Bünde sind, können keine schlecht abgerichtet sein! :D
 
So sicher wäre ich mir nicht. Ich habe in dem Musikladen meines Vertrauens mal einen "Bassisten" erlebt, der einen Fretless wieder hingestellt hat, nachdem er das Teil in dem Proberaum regelrecht gefoltert hatte (und das meine ich nicht im positiven Sinne), und zu seinem Kumpel völlig ernst meinte, der Bass sei bundunrein. Ich vermute sehr stark, dass er etwas anderes meinte, aber seitdem habe ich immer Angst, dass auf einmal Bünde aus dem Griffbrett kommen, die schlecht abgerichtet sind :konfus:
 
Aegrotus schrieb:
... Ich vermute sehr stark, dass er etwas anderes meinte, aber seitdem habe ich immer Angst, dass auf einmal Bünde aus dem Griffbrett kommen, die schlecht abgerichtet sind :konfus:
... zu oft "Armee der Finsternis" geguckt :D;)
 
Das ist genau das Problem, Ash hatte eine Kettensäge gegen die Zombies, ich wäre aber völlig unbewaffnet gegen diese verdammten Fretless-Bünde oO ;)
 
Zombies soll man doch nicht den Kopf abschneiden, und erst recht nicht wahllos, oder?...
 
Wenn es darauf ankommt, ist das immernoch besser als ihnen zuzuwinken, während sie zu einem herhinken ;)
 
caruso schrieb:
Wie recht Dein Lehrer hat, der Typ hat ganz offensichtlich Ahnung von dem, was er sagt.
Ich bitte alle Bassisten, die hier geäußert haben, es wäre garnicht sooo schwer/hart, fretless zu spielen, sich selber den Gefallen zu tun und in ein Studio zu gehen und mit ihrer Band etwas aufzunehmen. Danach können diejenigen, die den Mut dazu haben, hier ja mal ihre Erfahrungen mitteilen.

Auch FL-Bassisten kochen nur mit Wasser - ja, Fretless ist schwierig, ja, keiner von uns ist Jaco Pastorius, etc... Aber es war nie die Rede davon, direkt mit dem FL ins Studio zu gehen und aufzunehmen. Wem ein Instrument gefällt, der solls spielen, verdammt. Und auf seinem spieltechnischen Niveau das Beste draus machen, d.h. sich zwar dauernd weiter verbessern, aber auch schon das, was er kann, anwenden. Dieser dauernde Vergleich mit Heroen bringt doch nix... wenns wem Spaß macht, soll er es machen. Wenn ich mich entschließe, mit Freunden ne Fußballmannschaft aufzumachen, sagt mir doch auch keiner, ich soll erst mal die brasilianische Nationalmannschaft bezwingen...

Und noch was ganz anderes: Vielleicht sollte man das Subject dieses interessanten Threads mal von "Frätläss" in "Fretless" ändern, das hilft dann Leuten, die später einmal hoffen, genau so einen Thread mit Hilfe der Suchfunktion zu finden.
 
@MortWP: Ich habe doch gar keine Fretlessbasser als das Maß der Dinge hingestellt. Die, die ich nannte, waren nur als Beispiel für die vielseitige Anwendung des fretless gedacht. Und das mit dem ins Studio gehen soll nur aufzeigen, wie schwierig es tatsächlich ist, eine korrekte Intonation zu haben. Im Studio fällt das nämlich besonders auf. Mein post bezog sich ausschließlich auf die, in meinen Augen, irrige Bemerkung, fretless wäre garnicht so schwer zu erlernen.
Auch Lesen will gelernt sein.
 
Schon klar, aber ich bin ja der Meinung, daß Fretless gar nicht so schwer zu lernen ist. Ich finds nur komisch, das immer gefragt wird "Wie schwer ist ein Instrument zu lernen?" und darauf geantwortet wird "Sehr schwer, weil: Das was XY macht, ist verdammt schwer, und eine Studioaufnahme sowieso." Dabei wird dann außer acht gelassen, daß man ein Instrument auch "gelernt haben" (*) kann, ohne diese Dinge zu beherrschen. Man muß den dritten Schritt nicht vor dem ersten tun.

Daher ist die Bemerkung, FL wäre nicht schwer zu erlernen, in meinen Augen gar nicht so irrig ;) Ist auch nur Holz mit Draht, das man an einen Verstärker anschließt, und wenn man *plong* macht und Strom reintut, kommt unten n Ton raus. Da find ich das noch mit eins der leichtesten Instrumente, da sind die ganzen Blasinstrumente viel schwieriger in der Tonerzeugung.

Und das Problem, daß man aus den Tönen erst noch Musik machen muß, hat man bei jedem Instrument.

(*) Ich weiß, man lernt nie aus...
 
Ich glaube, wir sind garnicht so weit voneinander entfernt. Spielen, so wie Du es mit '' Holz und Draht.......'' ist sicherlich nicht so schwer, im Gegensatz zum Bundierten hast Du aber keine Orientierung außer den dots an der Seite, da bekommt man durch die Parallaxe
ab ca. 9 Bund heftige Intonationsprobleme und selbst Bässe mit fretlines sind nicht so einfach zu bespielen, da man eben eine recht dicke Fingerkuppe auf einen sehr kleinen spot auf dem Griffbrett legen muß. Das hat alles mit einem geschulten Gehör zu tun, eher als beim Bundbass (wo es auch nicht zu vernachlässigen ist).
 
Uwenberger schrieb:
Und heute war ich mit dem Thema bei meinem Basslehrer. Er möchte mich erstmal 2 Jahre auf einem Grätenfrei üben sehen, bevor er mich auf die Menschheit los läßt. :)-o

Von Starker-Sprüche-Pädagogik halte ich nicht so sonderlich viel. Trainieren müssen Amateure wie (angehende) Profis, egal ob beim Fußball oder beim Basspielen. Auch die einschlägigen Cracks wie Steve Bailey und Alain Caron arbeiten immer noch an ihrer Intonation, und wie schon der alte Sokrates wissen sie, was sie nicht wissen (können). Letzterer hat seine Praxiszeiten lange halb & halb zwischen Slap und Fretless aufgeteilt, und Intonation zu einem der hauptsächlichen Übungspunkte erhoben. Man konzentriert sich dann wirklich auf die und nicht auf Inhalte, was man spielt, oder gar bloße Fingersätze.
 
Heike schrieb:
...und wie schon der alte Sokrates wissen sie, was sie nicht wissen (können). Letzterer hat seine Praxiszeiten lange halb & halb zwischen Slap und Fretless aufgeteilt, und Intonation zu einem der hauptsächlichen Übungspunkte erhoben.
So wird man also ein guter Philosoph... hat Diogenes am Ende gar nicht in einer Tonne gelebt, sondern in einer Bassdrum? *gg* Sorry, der mußte...
 
Heike schrieb:
Von Starker-Sprüche-Pädagogik halte ich nicht so sonderlich viel. Trainieren müssen Amateure wie (angehende) Profis, egal ob beim Fußball oder beim Basspielen. Auch die einschlägigen Cracks wie Steve Bailey und Alain Caron arbeiten immer noch an ihrer Intonation, und wie schon der alte Sokrates wissen sie, was sie nicht wissen (können). Letzterer hat seine Praxiszeiten lange halb & halb zwischen Slap und Fretless aufgeteilt, und Intonation zu einem der hauptsächlichen Übungspunkte erhoben. Man konzentriert sich dann wirklich auf die und nicht auf Inhalte, was man spielt, oder gar bloße Fingersätze.

Interessanter Gedanke! Danke.

Uwenberger
 
MortWP schrieb:
So wird man also ein guter Philosoph... hat Diogenes am Ende gar nicht in einer Tonne gelebt, sondern in einer Bassdrum? *gg* Sorry, der mußte...

LOL!!! :) :)
 
Uwenberger schrieb:
Interessanter Gedanke! Danke.

Interessant ist übrigens auch, daß Caron auf dem Fretless sehr vieles spielt, was man auch auf einem "Verbündeten" :D erledigen könnte.

Früher hat er sogar seine Slap-Sounds (damals noch auf einem 5-Saiter) gesampelt und per 6-string Fretless mit MIDI-PU getriggert. Das hatte nicht etwa den bloßen Sinn von mehr Übung, sondern daß er sowas mit mehr Ausdruck spielen konnte.
 
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