turko
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Hallo zusammen,
ich bin nicht sicher, ob dieses Thema überhaupt hier hin gehört, aber ein passerendes Forum habe ich auch nicht gefunden ... mich würde Eure Meinung zum bzw. Herangehensweise an das Thema FREE JAZZ (brennend) interessieren. Mein persönliches Problem damit ist Folgendes:
Ich bin ein glühender Fan (auch) von Jazzmusik, von jazz-artiger Musik, und von sehr vielen Musikstilen, die ohne ihren Jazzeinfluß gar nicht denkbar wären. Meine Liebe reicht dabei von Scott Joplin über Louis Armstrong, bis hin zu BloodSweat&Tears, Pat Metheny und Dave Grusin. Um wirklich nur einige zu nennen. Und mir liegt im übrigen nichts ferner als eine Diskussion über das Thema Was ist Jazz ? Was nicht ... ?.
Womit ich jedoch absolut nichts anfangen kann, obwohl ich es schon etliche Male ernsthaft und ehrlich probiert habe, ist Free-Jazz. Und nicht nur, daß ich persönlich nichts damit anfangen kann ... mir ist darüber hinaus absolut schleierhaft, was überhaupt ein musikalischer Mensch ernsthaft daran und darin finden kann. Und das meine ich nicht überheblich, sondern voll des ehrlichen Unverständnisses.
Und das verwirrt mich gleichzeitig schon wieder ... weil ich ja weiß, daß sich grandioseste Musiker im Range eines Coltrane oder Ornette Coleman in diese Richtung in Marsch gesetzt haben. Und wie könnte ich, armes Würstchen, dann Zweifel daran haben, daß in diesem Ding enorme Mengen an Musik stecken ... ??!! Und wie könnte ich Zweifel daran haben, daß es nur meinem persönlichen Unvermögen geschuldet ist, dieses Musikpotential nicht zu hören/fühlen/empfinden? Daß ich einfach persönlich noch nicht weit genug (entwickelt) bin, musikalische Freude daran zu empfinden (wie ich zum Beispiel Jahre zuvor noch nicht weit genug entwickelt war für Bebop, was sich dann aber irgendwann eingestellt hat ...) ?
Die Kehrseite ist, daß sich die allermeisten der grandiosen (zeitgenössischen, aktuellen) Musiker NICHT in diese Richtung in Marsch gesetzt haben, und daß sie letztlich vor dem Übertreten der Schwelle des völligen Aufgebens einer harmonischen Tonalität, eines rhythmischen/metrischen Plans, etc. zurückgeschreckt sind. Und auch das sollte ja irgendeinen Grund haben ...
Oder technisch gesprochen: Bei mir hört die Freude an Musik auf, wenn
- in Musik nur mehr Spannung, jedoch keine ENT-Spannung mehr ist
- ich keinen Bauplan mehr nachempfinden kann
- kein Bisschen vom Spiel mit der Erwartung und des tatsächlichen Fortgangs der Musik spürbar ist
- alles völlig willkürlich erscheint (?)
- keine Unterscheidung mehr treffen kann, zwischen falschen und richtigen Tönen
Rein emotional bin ich mir ziemlich sicher, daß ich das alles nicht mag. Intellektuell bereitet es mir ein wenig Probleme, weil ich erstens offen an die Sachen herangehen möchte, und zweitens ähnliche Erfahrungen mit den zeitlichen Vorgänger-Jazzstilen gemacht habe wie ich noch jung war, mit dem Ergebnis, daß ich nach einiger Zeit der Eingewöhnung jeweils bereit für dafür war. Und ich mich eben frage, ob mein Gehör einfach noch (immer) nicht soweit, und noch immer nicht reif für Free-Jazz ist.
Es gab Zeiten, da erschien mir Charlie Parker wie ein irres und verrücktes Gefudel ... aber irgendwann war es dann plötzlich schön und logisch und auch ENT-spannend.
Allerdings ... bei Free-Jazz warte ich jetzt schon 25 Jahre auf diesen Zustand ...
Konkrete Frage: Wer kann einem an und sich durchaus geübten Musiker Tipps geben, wie man an diese Sache herangehen kann, und wo die Freude beim Zuhören wohl liegen könnte ? Ich kann mir, nebenbei bemerkt, durchaus vorstellen, daß es Spaß mach, diese Musik zu SPIELEN. Nur, sie zu HÖREN finde ich ... (noch ?) keinen Genuß.
Das selbe trifft im übrigen bei mir auch auf zeitgenössische Konzertmusik zu.
Würde mich freuen, wenn mir irgendjemand da auf die Sprünge helfen könnte.
LG, Thomas
ich bin nicht sicher, ob dieses Thema überhaupt hier hin gehört, aber ein passerendes Forum habe ich auch nicht gefunden ... mich würde Eure Meinung zum bzw. Herangehensweise an das Thema FREE JAZZ (brennend) interessieren. Mein persönliches Problem damit ist Folgendes:
Ich bin ein glühender Fan (auch) von Jazzmusik, von jazz-artiger Musik, und von sehr vielen Musikstilen, die ohne ihren Jazzeinfluß gar nicht denkbar wären. Meine Liebe reicht dabei von Scott Joplin über Louis Armstrong, bis hin zu BloodSweat&Tears, Pat Metheny und Dave Grusin. Um wirklich nur einige zu nennen. Und mir liegt im übrigen nichts ferner als eine Diskussion über das Thema Was ist Jazz ? Was nicht ... ?.
Womit ich jedoch absolut nichts anfangen kann, obwohl ich es schon etliche Male ernsthaft und ehrlich probiert habe, ist Free-Jazz. Und nicht nur, daß ich persönlich nichts damit anfangen kann ... mir ist darüber hinaus absolut schleierhaft, was überhaupt ein musikalischer Mensch ernsthaft daran und darin finden kann. Und das meine ich nicht überheblich, sondern voll des ehrlichen Unverständnisses.
Und das verwirrt mich gleichzeitig schon wieder ... weil ich ja weiß, daß sich grandioseste Musiker im Range eines Coltrane oder Ornette Coleman in diese Richtung in Marsch gesetzt haben. Und wie könnte ich, armes Würstchen, dann Zweifel daran haben, daß in diesem Ding enorme Mengen an Musik stecken ... ??!! Und wie könnte ich Zweifel daran haben, daß es nur meinem persönlichen Unvermögen geschuldet ist, dieses Musikpotential nicht zu hören/fühlen/empfinden? Daß ich einfach persönlich noch nicht weit genug (entwickelt) bin, musikalische Freude daran zu empfinden (wie ich zum Beispiel Jahre zuvor noch nicht weit genug entwickelt war für Bebop, was sich dann aber irgendwann eingestellt hat ...) ?
Die Kehrseite ist, daß sich die allermeisten der grandiosen (zeitgenössischen, aktuellen) Musiker NICHT in diese Richtung in Marsch gesetzt haben, und daß sie letztlich vor dem Übertreten der Schwelle des völligen Aufgebens einer harmonischen Tonalität, eines rhythmischen/metrischen Plans, etc. zurückgeschreckt sind. Und auch das sollte ja irgendeinen Grund haben ...
Oder technisch gesprochen: Bei mir hört die Freude an Musik auf, wenn
- in Musik nur mehr Spannung, jedoch keine ENT-Spannung mehr ist
- ich keinen Bauplan mehr nachempfinden kann
- kein Bisschen vom Spiel mit der Erwartung und des tatsächlichen Fortgangs der Musik spürbar ist
- alles völlig willkürlich erscheint (?)
- keine Unterscheidung mehr treffen kann, zwischen falschen und richtigen Tönen
Rein emotional bin ich mir ziemlich sicher, daß ich das alles nicht mag. Intellektuell bereitet es mir ein wenig Probleme, weil ich erstens offen an die Sachen herangehen möchte, und zweitens ähnliche Erfahrungen mit den zeitlichen Vorgänger-Jazzstilen gemacht habe wie ich noch jung war, mit dem Ergebnis, daß ich nach einiger Zeit der Eingewöhnung jeweils bereit für dafür war. Und ich mich eben frage, ob mein Gehör einfach noch (immer) nicht soweit, und noch immer nicht reif für Free-Jazz ist.
Es gab Zeiten, da erschien mir Charlie Parker wie ein irres und verrücktes Gefudel ... aber irgendwann war es dann plötzlich schön und logisch und auch ENT-spannend.
Allerdings ... bei Free-Jazz warte ich jetzt schon 25 Jahre auf diesen Zustand ...
Konkrete Frage: Wer kann einem an und sich durchaus geübten Musiker Tipps geben, wie man an diese Sache herangehen kann, und wo die Freude beim Zuhören wohl liegen könnte ? Ich kann mir, nebenbei bemerkt, durchaus vorstellen, daß es Spaß mach, diese Musik zu SPIELEN. Nur, sie zu HÖREN finde ich ... (noch ?) keinen Genuß.
Das selbe trifft im übrigen bei mir auch auf zeitgenössische Konzertmusik zu.
Würde mich freuen, wenn mir irgendjemand da auf die Sprünge helfen könnte.
LG, Thomas
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