Fragen zur Modifikation eines JCA22H

  • Ersteller 94erBrom
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Die Liste ist ok.
Die Kerkos kannst du aber weglassen, das macht keinen Sinn, Gleiches mit Gleichem auszutauschen.

Ein JCA komplett mit Röderstein MKT1813 ist ne gute Sache (mal abgesehen von den beiden Mallory 0,1u) - hab ich schon oft gemacht und klingt gut damit (generell in Marshall Style Amps - die Handwired und die neuen Astoria Series haben auch diese Kondensatoren drin). Alternativ kannst du auch komplett Mallory 150 nehmen, das ist auch super.

Bei dem 22u Elko müsstest du halt schauen, ob der dann von der Größe auch noch reinpasst. Ich persönlich würde die Elkos auch drin lassen, wenn du im Austausch irgendwelche 0815 Elkos vom Musikding benutzt. Die im Jet City sind nämlich schon gut - und der Wechsel macht nur Sinn, wenn man dann wirklich "gute" nimmt, z.B. Panasonic NHG.

Wegen des Novalsockels müsstest mal im JCA User Thread die letzten Seiten lesen. Da hat auch ein User aus dem Ausland einen gekauft, wenn ich mich recht erinnere.
 
In wie fern lohnt sich der Tausch der einzelnen Kondensatorenarten denn?
 
Das kann ich so pauschal nicht beantworten - und will ich ehrlich gesagt auch nicht, weil ich keine Lust auf eine Diskussion darüber habe.

Es gibt genügend Leute "vom Fach", die sagen, dass es völliger Käse ist, weil es NUR auf die Kapazität ankäme - ebenso gibt es viele, die da sehr wohl Unterschiede hören und, wie ich bereits geschrieben habe, lange Zeit herumexperimentieren. So wie ich das eben auch gemacht hab. Ich würde mir nie einen Amp von jemandem bauen lassen, der den Unterschied zwischen Orange Drops 225 und Röderstein MKT1813 als Koppel-Cs zwischen den Gainstages nicht hört, bzw. sagt, dass da keiner wäre. Zwischen Polyester und Polypropylen ist der Unterschied noch größer.
Ebenso kommt es natürlich auf die jeweiligen Stellen an, wo der Kondensator sitzt. Der erste 22n Koppel-C oder aber auch die beiden im PI haben sicher einen größeren klanglichen Einfluss als der 0,1u Presence C.

Ich hab auch schonmal einen JCA komplett mit Orange Drop 715P aufgebaut - der klang damit gelinde gesagt sch****. Hab ich alles wieder raus.

Da muss man halt herumprobieren - WENN man auf solche Feinheiten Wert legt.

Das ist meine Meinung.
 
Meine Meinung ist, dass in einem sauberen Blindest, A/B Umschaltung in Echtzeit, die Unterschiede oft irrelevant klein werden.... nicht null, aber halt auch keine Welten.
Hören, dann rumlöten und dann wieder hören, mit X Minuten Pause dazwischen ist mE großteils sich was in die Tasch lügen.
 
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Naja, mir ging es vor allem darum, welche Teile sich eher zu tauschen lohnen. Die Folienkondensatoren und Potentiometer habe ich ja so gefunden, wie ich sie bräuchte. Den Rest kann ich ja mal bei Tubetown suchen. Vielen Dank fürs gegenprüfen!

Zum Noval-Messadapter habe ich noch folgendes gefunden:
http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?topic=19431.0
 
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Meine Meinung ist, dass in einem sauberen Blindest, A/B Umschaltung in Echtzeit, die Unterschiede oft irrelevant klein werden.... nicht null, aber halt auch keine Welten.

Ich hatte anfangs schon mehrere JCAs gleichzeitig umgebaut - jeweils mit anderen Kondensatorenherstellern. Natürlich sind die Werte nie exakt gleich und die Amps klingen auch so schon etwas unterschiedlich. Allerdings hat man den "Charakter" der jeweiligen Kondensatorenhersteller schon rausgehört. Der eine nur mit MKT1813, der andere nur mit Orange Drop 715P. Das merkt man deutlich.

Ich hatte auch schon einen komplett mit Sozo Standard aufgebaut und dachte, der müsse doch gut klingen (ich mag diese Sozos sehr gerne - auch in Gitarren). Und wurde trotz meiner hohen Erwartungen enttäuscht. Der Amp klang zu "janglig", gab zwar seeehr gut diese "hölzerne Note" (wie es manch einer nennen würde) wieder, es fehlte aber etwas an Biss und "Grit". Dann hab ich die ersten Koppel Cs durch MKT1813 ersetzt und siehe da - der Amp hatte dann genau den Sound, den ich gerne haben hätte wollen. Ich dachte dann auch "kann das denn sein?" - habe nochmal andere, neue Sozos genommen, die MKTs ersetzt und hatte wieder genau diesen Wooly-Sound, den ich mit den ersten Sozos hatte. Wieder auf MKT, wieder alles ok. Ob ich mir das nur eingebildet habe? Ich befürchte, nein.

Dass es keine Welten-Unterschiede sind, das mag schon sein, ich sprach daher auch von Feinheiten. Nur machen all diese Feinheiten in ihrer Summe auch was aus. Ich kann den Tausch der Kondensatoren nur jedem empfehlen, der es selbst machen kann. Dann kostet es nicht viel und bringt den Amp klanglich nach vorne.

Zum Noval-Messadapter habe ich noch folgendes gefunden:

Dazu kann ich nichts sagen, habe noch nie selbst einen solchen Adapter gebaut. Schau mal bei Ebay, ob du einen fertig findest.
 
... und ich würde keinen nehmen, der Strom direkt misst!:)
 
... und ich würde keinen nehmen, der Strom direkt misst!:)
Und leider kommt man auf der Platine nicht an die Kathoden ran, um dort Messwiderstände auf ungefährlichem Potential anzubringen. Also bleiben nur die Anoden direkt (nur für erfahrene Profis) oder eben ordentliche Messadapter.
Sind solche für Novalsockel echt rar mittlerweile? Ich rieche ein kleines Business, für den Fall dass...
 
Sind solche für Novalsockel echt rar mittlerweile? Ich rieche ein kleines Business, für den Fall dass...

Dann produzier dazu auch noch ein Messgerät das zumindest B+ mit anzeigt, das ist IMHO das größte Problem am TAD Bias Master...und da wir gerade bei letzterem sind: für den gibt es auch Novalsockeladapter, relativ preisig zwar (45€ das Paar) aber wenn man Aufwand und Zeit für den Selbstbau kalkuliert fast schon wieder ein Schnäppchen (zumindest für den Profi / Semiprofi)
 
Es reicht wohl, einen Sockel-Saver von Tube-Town umzulöten.
https://www.tube-town.net/ttstore/Sockel-Halter/Noval-Sockel/Sockel-Saver-Noval::6272.html
Einfach Gehäuse öffnen, Pin 3 kappen und durch einen 1Ohm Widerstand brücken, an dessen Enden die Kabel fürs Messgerät rausführen, fertig.

Wenn vorhanden, kann man auch noch einen ausreichend großen Schrumpfschlauch über das Gehäuse legen, das isoliert dann noch etwas besser.
Der Adapter sollte aber ohnehin nicht im laufenden Betrieb angefasst werden, ebenso wie die Röhren.
 
Den Bias-Messadapter für den Noval-Sockel habe ich am letzten Wochenende mal gebaut.
Eine furchtbare Fummelei! Der 2W-Widerstand ist zu groß und kann deshalb nur einmal quer durchs Gehäuse verlegt werden, wodurch selbiges nicht mehr zugeschraubt werden kann. Das Testmessen an 9V hat aber funktioniert.
Das Zusammenbauen hätte wahrscheinlich besser geklappt, wenn ich den Widerstand gleich schräg verbaut hätte, statt zu versuchen, ihn aufrecht stehend zu verlöten(dann ist er nämlich zu lang für das Gehäuse und die anderen Pins).

@Myxin
Hast du schon mal einen JCA20HV in den Händen gehabt? Der hat ja deutlich weniger Gain und hat eher ein Vintage-Voicing in Richtung Plexi o.ä..
Ich fürchte aber, der wäre zu Clean, um alle meine Anforderungen zu erfüllen (Classic Rock bis 80s-Metal).

Im Prinzip werde ich aber am JCA22H vor allem den Crunch-Channel brauchen, da ich die Gain-Reserven des Overdrive-Channels bei meinen PAF-bestückten Gitarren nicht brauchen werde.
Kann ich den Overdrive-Channel durch Röhrentauschen etwas mehr in die Richtung des Crunch-Channels biegen? 80s-Metal sollte schon noch drin sein, also eher moderates HiGain, mehr brauche ich nicht. Vielleicht noch etwas die Kathodenspannung der Overdrive-Gainstage veringern?
Ich habe ja von sowas eher weniger Ahnung, aber deshalb frage ich ja ;)

LG André
 
Ich kenne den 20HV jetzt nicht persönlich, aber er wird genug innere Gainreserven haben die man noch abrufen kann... genau wie ein alter Marshall auch.

Mein 22er ist stark 'ent-gaint', der Crunch-Kanal kann jetzt echtes Clean und der Overdrive macht nun nur noch Crunch und läuft jetzt mit einer Gainstufe weniger und hat immer noch mehr als genug Reserven für mich, Loop ist eh ausgebaut, d.h. 1.5 Röhren sind nun ausser Funktion.

Weil die Jet City so gut dokumentiert und sehr freundlich aufgebaut sind, sind solche Umbauten auch sehr einfach.
 
Der 20HV hat den gleichen Preamp wie der 20H, mit nur ein paar kleinen Änderungen, z.B. 100k statt 220k an der ersten Anode, 22u statt 1u Bypass C an V2...
Man kann mit wenigen Bauteiländerungen aus dem 20HV einen 20H machen - mit dem Vorteil, dass man einen guten Solid State Effect Loop hat (der 22H hat nen röhrengepufferten, der 20H gar keinen) und einen Depth Schalter gibts auch noch (100k/4n7).
Oder man baut ihn zu 2203 Specs um. ; )
 
Für mich wird es wohl der 22H werden - hat von denen das beste Preis-Leistungs-Verhältnis.

Der Preamp des 22H entspricht ja dem des 20H, dem entsprechend könnte ich auch den 22H auf 20HV Specs umbauen.
Allerdings würde das wohl den Overdrive-Kanal stark beeinflussen, oder?
Die Röhren werden ja zum Teil geteilt...

Kann man den Master im JCA22H auch ohne viel Aufwand hinter den Effect Loop basteln?
 
Der Preamp des 22H entspricht ja dem des 20H,

Zum Teil ja, der Crunch Channel des 22H ist weitgehend mit dem Preamp des 20H identisch - da wird man keinen relevanten Unterschied hören. Der 22H hat darüber hinaus noch den OD Kanal.

Allerdings würde das wohl den Overdrive-Kanal stark beeinflussen, oder?

So ist es. Mike Soldano hat auch schon über Ampfactory angeboten, dem 22H einen "Vintage Crunch Channel" zu verpassen (in Anlehnung an Joe Perrys modifizierten 20H, aus dem der 20HV entstanden ist) - dazu gibts auch ein Video vom "Tone King", der sich dort einen Custom 22H geordert hatte und die Umbauten filmen ließ. Alledings klingt der OD Channel dann auch anders und meiner Meinung nach schlechter. Wenn du den Crunch cleaner brauchst, dann mach einfach einen 39k (oder etwas höher, z.B. 56k, dann wirds bisserl dicker) über das Crunch Gain Poti. Ansonsten kann man auch mit dem Gitarrenvolume arbeiten, das macht der Amp wirklich gut.

Kann man den Master im JCA22H auch ohne viel Aufwand hinter den Effect Loop basteln?

Da bin ich überfragt, hab das noch nie gemacht. Ist sicher möglich, aber ohne viel Aufwand? Mit dem Tausch eines Bauteils ist das sicher nicht getan, da musst du ganze Signalwege verlegen und alles anpassen.
 
Ich meinte natürlich den Crunch-Channel, nicht den Preamp.
Der Crunch-Channel des JCA22H wurde vom 20H übernommen.

All zu viel Clean brauche ich nicht. Vor allem Crunch.
Mit dem Gitarren-Vol. arbeite ich so oder so recht viel, auch wenn ich da gewisse "Standarts" habe bei meiner SG und LP mit 50s-Wiring.
Volume und Tone auf 3 gibt eigentlich fast immer einen etwas dreckigen Clean-Sound.
Volume und Tone auf 7 gibt in der Regel ein etwas bassigeres Vintage-Voicing.
Entsprechend stelle ich auch meine Verstärker ein: LP mit der Bridge auf 7&7, und dann den passenden Sound einstellen.
Das gibt dann noch einen leichten Boost, wenn man das Volume-Poti ganz aufreißt.

Ich lasse mich vom JCA22H mal überraschen. Er kommt erst mal an meine Celestion G12T-100 aus meinem Fender Mustang 3 V2.
 
Wenn du den OD Kanal gar nicht brauchst, würde ich aber gleich den 20HV kaufen. Den kannst du bei Bedarf auch zum "20H" Crunch umbauen wie gesagt.
 
Weil ich nicht genau wusste, wie viel der aushalten muss. In dem Forumsthread stand meine ich, man sollte einen mit 2W nehmen. Der JCA22 bietet mehr fürs Geld, und den OD kann ich zu einer HiGain-Variante des Crunch-Channels modden, wo ich auch noch mal einen anderen Ton einstellen kann.
 

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