Fragen zu Zoll & Im-/Export (auch Porto, CE-Kennzeichen, RoHS-Konformität, CITES)

  • Ersteller Bierschinken
  • Erstellt am
Nun, da ich wirklich gerne genau diesen Compressor hätte und nicht auf ein neues Batch warten will („We are planning for the next batch to be ROHS compliant, but the first run we did we used some non-ROHS semiconductors.”), hat jemand eine Idee ob das beim Zoll problematisch werden könnte wenn die mir das Teil trotzdem schicken? Soweit ich weiß benötigt man ja RoHS-Konformität um überhaupt eine CE-Kennzeichnung zu erhalten?
Wenn doch eine CE-Kennzeichung vorliegt, dann sollte das doch kein Problem sein?
Oder könnte es noch an einer fehlenden deutschen Bedienungsanleitung scheitern (habe ich hier beim Amp-Import bzw. bei einem Eventide H9 User gelesen)?
Wie sieht das z.B. bei AnalogMan aus den USA aus, vielleicht kann jemand der einen KoT o.ä. direkt gekauft hat von seinen Erfahrungen berichten (da ich nicht glaube, dass AnalogMan deutsche Anleitungen erstellt).
Danke im Voraus!

Die CE-Kennzeichnung wird vom Hersteller (/"Inverkehrbringer") durchgeführt, die wird nicht "erhalten" von einer Kontrollstelle. Der Hersteller/"Inverkehrbringer" muss aber auf Nachfrage hin den Nachweis erbringen können, sofern zweifel an der CE Kennzeichnung besteht. Wird die RoHS Richtlinie, in dem Produktzweig in die das Pedal fällt, nicht eingehalten, ist damit automatisch nicht CE-Konform. Um CE-Konform zu sein sind allerdings mehrere Punkte von nöten, siehe dazu auch der Zoll/Lautsprecher Thread. Ich bezweifel das sich der Hersteller des Pedals überhaupt dessen bewusst ist und bei Nachfrage eventuell dieser keine CE-Konformität bestätigen kann, denn "radio-frequency compliance" aka EMV ist nur ein Punkt der eingehalten werden muss.

Es kann u.a. auch an einer fehlenden, deutschen Bedienungsanleitung scheitern ja. Tipp: Warten bis ein Importeur/Distributor das Pedal nach Europa bringt und ansonsten die Finger davon lassen.
 
Warten bis ein Importeur/Distributor das Pedal nach Europa bringt....
Das wird sich ein solcher vermutlich nicht "antun", denn in der Richtlinie 2011/65/EU ("RoHS 2") besagt Artikel 9 ;) :
Verpflichtungen der Importeure:
Die (EU)Mitgliedstaaten stellen Folgendes sicher:
a) Die Importeure bringen nur mit dieser Richtlinie konforme Elektro- oder Elektronikgeräte in der Union in Verkehr.
b) Bevor sie ein Elektro- oder Elektronikgerät in Verkehr bringen, gewährleisten die Importeure, dass das entsprechende Konformitätsbewertungsverfahren vom Hersteller durchgeführt wurde, und ferner, dass der Hersteller die technischen Unterlagen erstellt hat, dass das Gerät mit der CE-Kennzeichnung versehen ist und ihm die erforderlichen Unterlagen beigefügt sind und dass der Hersteller die Anforderungen von Artikel 7 Buchstaben f und g erfüllt hat.
Wie bereits mein Vorposter @Sele ausführte, ist entsprechend der Vorgaben in der verlinkten Richtlinie die Einhaltung der RoHS-Vorschriften zwingende Voraussetzung für die CE-Kennzeichnung, sodass mit diesem statement
„...but the 2026 Compressors...is currently not ROHS compliant.“
und der offensichtlich darauf beruhenden Lieferabsage quasi einem verbotswidrigen Inverkehrbringen in die EU vorgebeugt wurde.

Moderativ:

Dieses Thema betrifft ja nicht nur Effektgeräte, sondern ist durchaus auch auf andere Objekte, die den Gitarrero interessieren, anwendbar. Daher schiebe ich den Thread mit leichter Titelergänzung in den "Biergarten", damit sich bei Bedarf dort in größerem Kreis ausgetauscht werden kann.

Es gibt übrigens einen ähnlichen Thread, der allerdings schon "leichte Spinnweben" angesetzt hat ;) --> https://www.musiker-board.de/threads/rohs-und-die-frage-ob-wir-darunter-leiden.167734

LG Lenny
 
D
  • Gelöscht von C_Lenny
  • Grund: Boardregel #7
Guten "Fast schon"-Abend meine lieben Kollegen,

ich habe mein Auge auf eine Sterling JP geworfen und bin nach umfassender Recherche darauf gestoßen, dass die Gitarren um die 300€ günstiger sind, wenn man sie in Amerika kauft. Selbst wenn man Zoll und Mehrwertsteuer mit ca 25% berechnet, kann man so im Vergleich zu Deutschland noch einen relativ guten Fang machen.
Gebraucht findet man einige unverschämt gute Angebote, zB auf Ebay, aber vor allem auch auf reverb.com.

Nun wollte ich mir einige Tipps von euch einholen, da private Verkäufer häufig ratlos sind mit welchem Unternehmen sie am besten nach Deutschland versenden.

Also:

Hat von euch schon einmal jemand so etwas gemacht? Ist es sinnvoll den Hals vorher abzumontieren, um Versandkosten zu sparen? Welches Unternehmen ist am kostengünstigsten und kann man noch guten Gewissens empfehlen? Kann bis auf den Zoll noch etwas auf mich zukommen?

Danke für eure Hilfe, ich weiß das wirklich zu schätzen.
oobboo
 
Hat die Gitarre ein Palisandergriffbrett? Dann kommt noch CITES ins Spiel und glaube nicht, dass sich das dann noch lohnt.
 
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Mehrwertst. wird nach Kaufpreis + Versandkosten berechnet, ausserdem ist auf Gitarren aus USA eine Sondersteuer fällig. Habe mal eine Guild Bluesbird in den USA für USD 850 erworben, eigentlich ein guter Kurs. Hat sich am Ende aber nicht wirklich gelohnt.
 
Erinnere nur noch, dass zusätzlich zu den 19% Mwst. bzw Einfuhrst. da noch was im 50Euro bereich fällig war. Da gibt es aber Tabellen beim Zoll drüber...

Nachtrag, gerade noch mal nachgelesen:

...Kauft man bspw. eine Gitarre über eBay in den USA für umgerechnet 3.000,00 Euro und zahlt 150,00 Euro für den Versand, so liegt der Warenwert bei 3.150,00 Euro. Auf diesen Warenwert kommt nun der Zollsatz von 3,7% (=116,55) sowie die Eunfuhrumsatzsteuer (=598,50). Insgesamt kostet die Gitarre also 3.865,05 Euro. Aus dem vermeintlichen Schnäppchen kann also schnell ein teures Unterfangen werden..."


Es ist also der "Zoll"
 
CITES ist der Tod des einfachen Gitarrenimports. Finger weg! Was nützt die Rechnerei wegen ein paar Prozenten, wenn die Gitarre im Zoll hängen bleibt und das Geld komplett weg ist?
 
Man zahlt nochmal 19% Märchensteuer und 3,7% Zoll. Steuer auf Kaufpreis + Versand.
Aber bevor man sich tiefgründig damit befasst....erstmal abklären ob überhaupt nach D verschickt wird. Gerade wenn Cites ins Spiel kommt. Viele machen das garnicht. Versand mit USPS ca 100$.
Muss man mit sich selber ausmachen ob sich das lohnt. Wenn es die INstrumente auch hier in D oder zumindest in Europa gibt würde ich den Kauf bevorzugen,auch wenn es erstmal teurer zu sein scheint.
 
Tag Leute,

ich hätte da ein paar Fragezeichen bzgl. des umgekehrten "Problems", nämlich der Ausfuhr von Gitarren:

- ich habe einen Interessenten aus Russland für eine meiner Gitarren mit Ebenholzgriffbrett - kommt CITES da in irgendeiner Form zu tragen, wenn ich sie verkaufen würde?
- hat hier jemand Erfahrungen o. Tipps was das verschicken nach Russland angeht? Muss ich da auf was irgendwas besonderes achten oder liegt das in der Verantwortung des Käufers? DHL oder ist ein anderer Dienst empfehlenswerter?

Vielen Dank!
 
Hi Gemeinde,

Ich habe einen Aracom Attenuator in USA gekauft, jetzt liegt er beim Zoll und wird mir nicht ausgehändigt, weil wohl keine CE-Kennzeichnung.
Nun hab ich schon mit dem Zollbeamten telefoniert und im klar gemacht das das Gerät passiv ist und dementsprechend keine Kennzeichnung nötig sei. Er meinte ich könne nun Widerspruch einlegen.

Nun die Frage: hat jemand Erfahrung damit oder kennt jemanden der mir Helfen kann ? aus diesem Bürokraten- Nirvana zu entkommen.

Gruß und
Rock ON
 
Ich bin dir zwar keine Hilfe, frage mich aber warum eine passive elektrische Schaltung keine CE Kennzeichnung haben sollte?

Hier ist ja beschrieben was alles erfüllt sein muss. U.a. RoHS und vieles mehr.

https://www.zvei.org/fileadmin/user...Bauelementen/Position-CE-Bauelemente-2013.pdf

Es ist auch eine verschärfte Vorgehensweise unserer Behörden vorstellbar, nachdem Mr. Trump ja einen “Handelskrieg” scheinbar zu entfachen scheint.
In deinem Fall ist das denke nach dem verlinkten PDF jedoch eindeutig, trumpsche Politik hin oder her.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nun die Frage: hat jemand Erfahrung damit oder kennt jemanden der mir Helfen kann ? aus diesem Bürokraten- Nirvana zu entkommen.

Wir hatten das hier schon mit Effektgeräten und mit Speakern (evtl. suchen). Im Prinzip kannst du Widerspruch einlegen, aber ich denke nicht das du es noch bekommen wirst. Passiv reicht im Übrigen nicht aus, weil es auch eine Schadstoffverordnung etc. gibt die müsste auch erfüllt sein usw.
 
Ich hatte das selbe mal mit ner Sonnenbrille. Die hätten sie mir ohne CE-Zeichen nicht überlassen. Ich denke das Geld ist versenkt.
Ich wünsch dir trotzdem viel Glück beim Zoll.
 
Ich verstehe gar nicht, warum sich hier immer wieder über dieses ja eigentlich bekannte Problem aufgeregt wird.
Wenn ich mir was, gerade aus den Staaten, bestelle, muss ich mich doch vorher richtig kundig tun und nicht darauf verlassen, weil es bei Einigen gut gegangen ist.
 
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oder denkt ihr dadurch werden sich irgendwelche Gesetze ändern?
Es geht ja nicht um Gesetze, sondern deren Auslegung und der Umgang mit denen.
Auch der Zoll besteht nur aus Menschen, die mal Fehler machen können. Da darf man sich doch hier auch Hilfe zum Umgang suchen :)
 
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ja, aber auch solche Threads finde ich irgendwie " überflüssig ", oder denkt ihr dadurch werden sich irgendwelche Gesetze ändern?
So wie es aussieht kommt man um die CE-Konformität herum (wenns passiv ist) - wie es mit ROHS (z.B. kein verbleites Lötzinn) aussieht weiß ich nicht ...
 

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