Hi Folks.
Also mal kurz zum Thema:
1) "Klang verändern" ist reine Auslegungssache. Wenn ich Streicher mit einem EQ bearbeite und die Höhen ab 11kHz bis runter zu 5 kHz cutte, und um 380 Hz etwas zulege ist das für einen Layen genau so "ein anderer Klang" als wenn ich die Streicher nur einfach LAUTER mache.
Der Fachmann sagt dann: O.K. Lauter gemacht = Amplitude verändert! Der nicht so versierte Zuhörer (Laie) hat aber trotzdem das Gefühl das die ganze Sache jetzt anders klingt, da ja nun durch die Lautstärkenveränderung der berühmte "Badewanneneffekt" aufgetreten ist, d.h. die Mitten sind plötzlich besser hörbar.
In der Regel sind alle Eingriffe in die Amplitude und/oder Frequenz eines Sounds/Soundfiles "klangverändernd" weil da ja noch viele andere Faktoren mitverändert werden wie z.b. Schwingungsverhalten des Mediums, Schwingungsverhlten des Umfeldes, Obertöne, Reflexionsverhalten, etc...
2) Kompressoren. Die (pseudo-technische) Definition eines einfachen Kompressors (nicht-Multiband-Kompressor!) ist Die: Er macht für den Hörer leise Passagen lauter, und laute Passagen leiser, er beschränkt also das Amplitudenpanorama, sprich die DYNAMIK. Alles andere dazwischen ist "finetuning", also so Sachen wie schnell, stark, und wie lange das "compressing" einsetzt/wirkt. Die Erweiterung des einfachen Comp. ist dann noch der "Mehrfrequenzkompressor", sprich "multi band compressor".
So gesehen also eine einfach Sache. Es kommt aber natürlich darauf an WIE wir einen Kompressor einsetzen.
Wenn ich mir einen einfachen Bleistift angucke sage ich auch: "Der kann doch nur graue Striche machen". Aber drück´ dieses Werkzeug mal einem guten Maler in die Hand. Das haut Dich um was der damit für bilder zustande bringen kann.
Und genau so ist es mit dem Kompressor. Ich kann ihn einfach in der Summenspur eines Mixes als "Druckmacher" verwenden, aber ich kann ihn auch defiziler auf einzelne Instrumentenspuren (oder z.b. live direkt innerhalb eines Verstärkersystemes) anwenden und so durchaus den Klang (oder besser gesagt: die CHARAKTERISITK) des Instrumentes/Klanges verändern. (z.b. kann ich den Anfangskick bei einer Basedrum damit wegnehmen oder betonen, oder das Sustain einer E-Gitarre damit verstärken, ja nach Einstellung der Parameter.).
Daher: Beide Parteien haben recht, denn je nachdem wie man so ein Ding anwendet bleibt er ein "dummer" Comp., oder ein kreatives Werkzeug (vor allem auch in Vrbindung mit anderen Effekten wie Hall, Gate, Echo, etc..).
Gruß,
Alex....