Der Blockflötenbauer Guido Maria Klemisch
Bei
Fragen zu Blockflöten um 1500 ist Guido M. Klemisch ein weltweit gefragter Ansprechpartner.
Guido M. Klemisch erforschte historische Original-Instrumente von Privat- und Museumssammlungen. Durch seine Forschungsarbeit fand er heraus, welche Instrumente zum Repertoire des 16., 17. und 18. Jahrhunderts passen. Seine Meisterinstrumente sind in der ganzen Welt gefragt. Als Musiker und Lehrer erhält er Einladungen zu Konzerten, Vorträgen, Kursen und Ausstellungen im In- und Ausland.
Die Vita auf seiner Webseite fasst das vielseitige Tätigkeitsfeld des Musikers und Instrumentenbauers kurz zusammen.
http://www.guido-m-klemisch.de/deutsch/vita/vita-Frame.htm
In der
TIBIA 1998-1 findet sich ein
Interview, in dem Klemisch über den Blockflötenbau spricht.
Klemisch begann seine berufliche Laufbahn als Musiker und ging nach Abschluss seines ersten Solistenexamens in die Drechslerlehre (1970-1973). Anschließend arbeitete er unter anderem unter der Leitung von
Klaus Scheele als Instrumentenbauer.
Moeck verdankt Klemisch die Entwicklung des Barockflötenmodell „Steenbergen“ in historischer und moderner Stimmung.
Auf seiner Webseite
http://www.guido-m-klemisch.de/deutsch/Aufsaetze/Aufs-Text.htm#Block findet man einen Aufsatz, der sich mit dem Thema
Kernspaltflöten um 1500 beschäftigt. Seine "Materialsammlung" gibt viele Anregungen und Hinweise zum Weitersuchen und Lesen.
In den Beschreibungen seiner Blockflötenmodelle geht er zum Teil ausführlich auf die Geschichte und die Besonderheiten der Instrumente ein; wie z.B. bei der
Bassano.
http://www.guido-m-klemisch.de/deutsch/floeten/RE_1-so-b-Frame.htm
Diese Anmerkung fand ich besonders interessant:
Zwei hartnäckige Mißverständnisse sollten hier ausgeräumt werden: 1. Auf allen BarockAltblockflöten einschließlich weit mensurierter Instrumente wie solche von Thomas Stanesby sen. und Charles Bizey, lassen sich die Töne e'''- gis''' (mit Ausnahme von fis''') und weiter a''' (oft leicht zu tief) bis c'''' chromatisch, meist noch d'''' problemlos (d.h. ohne Manipulationen am Schalloch) erzeugen. 2. Weitmensurierte Barock-Blockflöten besitzen nicht nur eine klangvolle tiefe Lage, sondern aufgrund der weiten Bohrung in der Regel auch eine runde, warmklingende Höhe. Der Meinung, "Instrumente sehr langer Bauart (enge, stark konische Bohrung)" [Thalheimer, BJ 1966, S. 144] seien Voraussetzung zur Realisierung "diese[r] ungewöhliche[n] Höhe" (Prinz, 1979, S. 116), kann daher widersprochen werden.
Quelle:
http://www.guido-m-klemisch.de/deutsch/Aufsaetze/Aufs-Frame1.htm
Auf der Webseite von Charles Fischer, der handverlesene Instrumente unter anderem aus Stockstadt nach
Indiana (USA) importiert, findet man Klemisch in der Auflistung der Flötenbauer.
http://www.buyrecorders.com/modern_makers.htm . Eine von Klemisch gebaute Denner wurde vor einer Skizze mit detaillierter Bemaßung fotografiert.
Und hier eine Steenberg von Klemisch.
Das sind interessante Einblicke in den Blockflötenbau.
Die Vielfalt seiner Blockflöten findet man auf der Webseite von Klemisch hier:
http://www.guido-m-klemisch.de/deutsch/listen/ListenFrame1.htm
Seine Auswahl für Schüler und Studierende hier:
http://www.guido-m-klemisch.de/deutsch/schueler/schueler-Frame1.htm
In den folgenden Videos stellt Frank Obershelp einen ganz anderen, ebenfalls von Guido M. Klemisch gebauten Blockflötentyp vor: die Irish Whistle.
https://blogflutes.wordpress.com/2011/12/04/video-high-d-whistle-von-guido-m-klemisch/
Hier die Instrumente auf der Webseite von Klemisch.
http://www.guido-m-klemisch.de/deutsch/floeten/IF_W-Frame.htm Dort kann man auch nachlesen, dass es in Irland bereits im Mittelalter Flöten gab, die der heutigen Whistle sehr ähnlich sind und die charakterische Anzahl von 6 Grifflöchern haben.
Noch weniger Löcher, nämlich 4, hat das Altflageolet in g:
http://www.guido-m-klemisch.de/deutsch/floeten/AL_13-flag-Frame.HTM
Die Fertigstellung eines Renaissanceblockflötenconsorts im Jahr 2001 nach Vorlage einer Instrumentengruppe des 16. Jahrhunderts war der Anstoß zur Gründung des
Klemisch-Consorts Berlin. Über die musikalischen Aktivitäten des 2005 gegründeten Ensembles kann man sich hier informieren:
http://www.klemisch-consort-berlin.de/Pages/Home.html
Weitere Informationen hier:
https://blogflutes.wordpress.com/2011/06/04/portrait-klemisch-consort-berlin/
Die letzten auf den Webseiten gelisteten
Konzerttermine stammen von 2010.
Im Archiv des "Flötenhof" findet sich ein Hinweis aus 2013 mit Kurzportraits der Ensemblemitglieder.
http://floetenhof.de/index.php/component/eventlist/details/82-klemisch-consort?Itemid=143
Laut
Konzertkalender der Evangelischen Paul-Gerhardt-Kirchengemeinde Lichtenberg (Berlin) fand am 13.3.2016 das "
Konzertfest - Pipe !" statt.
Der Kurzbericht über die
Werkstatt im Tagesspiegel Berlin wurde im Januar 2013 veröffentlicht.
http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/berlin-aber-oho-der-gute-ton/7623400.html
Meine Frage an den inzwischen 68-jährigen Blockflötenbauer wäre:
Denken Sie daran, sich in nächster Zeit zur Ruhe zu setzen?
Oder werden Sie so lange es geht, weiterhin Blockflöten bauen?
Gruß
Lisa