Frage zum durchgehenden Hals

Oh man...mal aufräumen hier:

"Die Tonabnehmer können nur das abnehmen, was das Holz hergibt."

wieso werden dann tonabnehmer so konstruiert, dass sie den eigendlichen klang des instrumens nicht wieder geben/aufnehemen/weiterleiten können?

So werden sie nicht konstruiert.
Das ist grundsätzlich einfach ma falsch.

Die gesamte Gitarre schwingt, nicht nur die Saiten. Und die Gitarre schwingt je nachdem, welches Holz und andere Komponenten verbaut wurden eben immer etwas anders. Dadurch schwingen auch die Tonabnehmern mit (sin ja fest mit dem Korpus verbunden) und ihre eigene Schwingung überlagert sich mit der der Saiten.
Durch Interferenz bekommt man dann im Endeffekt ein ganz anderes Signal als wenn Saite und Tonabnehmer voneinander komplett abgekoppelt werden.
Ergo nimmt der Tonabnehmer sehr wohl die Schwingungseigenschaften auf. Nur eben indirekt.

was hier über oberton geschrieben wurde, verstehe ich auch nicht . der grundton muss doch am längsten halten und nicht die obertöne. ein note/ton angeschlagen bekomme ein augenblick später eine ganze tonleiter. das kann doch wohl nicht sein.

Nicht?
Wodurch kannst du unterscheiden ob du eine Orgel, eine Trmopete oder eine Gitarre hörst? Über den GRUNDton?
Leider nein, da kommts NUR auf die Obertöne drauf an.
Ein Ton ohne Obertöne klingt nach nix. Das wär ne einzige Sinusschwingung. Sehr langweilig. Es kommt sehr wohl drauf an, ob die Obertöne lang halten!

die teuren klasischen git. haben ca.95%- 99% eine decke aus fichte. dann müssen diese git. nach deiner aussage ähnlich klingen. doch das tuen sie absolut nicht.

Was unter anderem(!) damit zusammen hängt, dass bei einer klassischen Gitarre nicht das Holz das schwingende Medium ist, sondern die Luft im Korpus.

wie im gasthaus steht das was zählt unterm strich. wenn das ergebnis verfälscht wird, was hat dann ausgangsprodukt mit dem endresultat noch zu tun?

Wer sagt dass die Gitarre nicht gerade deshalb so gebaut werden, um hinterher NACH diesen ganzen Beeinflussungen genau so zu klingen wie sie es tun?
Die meisten (und du anscheinend auch) scheinen zu denken dass der Klang einer unverstärkten Gitarre das ist, worauf die Konstrukteure es absehn.
Dem dürfte in 90% der Fälle aber eben NICHT so sein.


den größtrn klangcharakter erhalte ich, wenn ich die tonabnehmer wechsle und midi benutze. unter manchen einstellungen klingen die beiden recht ähnlich. obwohl konstruktionsbedingt betrachtet beide instrumente ganz unterschiedlich sind.

Da erhälst du nicht den größten Klangcharakter sondern die größte Soundvielfalt.
Midi macht was ganz anderes. Das hat nix mehr mit deiner Gitarre zu tun, Midi misst die Frequenz deiner Saite, generiert den Ton neu und verändert diesen so wie du es willst. Schon klar dass 2 Gitarren über Midi gespielt gleich klingen können.
Das hat mit deinen ursprünglichen Gitarren und deren "Klangcharakter" einfach garnix mehr zu tun weils zusätzlich generiert wurde. Da is n Schnitt drin in der Tonverarbeitung.

Pappel ist kacke, da stimm ich voll zu.

Und Äpfel sind besser als Birnen :rolleyes:

Lasst die Verallgemeinerungen einfach sein. Das bringt nichts.
Wenn in nem Satz sowas grundsätzliches drin vorkommt, kann man mit an sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit davon ausgehn dass er falsch is...
 
Ja, war nicht definitiv gemeint, habe aber ausschließlich sehr schlechte Erfahrungen mit Pappel gemacht.

Ich dachte eigentlich dass die Morse auch aus Linde ist, war das schon immer Pappel oder hat sich das irgendwann geändert?.
 
Soweit ich weiß war das schon immer Pappel.

Das große Problem mit Pappel is, dass es nicht gut aussieht.
Das is der Hauptgrund dafür dass es nicht verwendet wird. Das Zeug wirkt einfach immer als wärs schon verfault.

Rein von den akustischen Eigenschaften ist Pappel nicht schlechter als Erle, Esche oder sonstwas, was häufiger verwendet wird.
 
Das stimmt, nur ist es wesentlich schwieriger ein gutes sauberes Stück Pappel zu finden, da fast immer viele Knoten und Cracks etc. vorhanden sind. Wenn man ein gutes Stück hat, sollte es wohl besser sein (wobei ich die Morse nie angetestet habe).
 
Also ich finds schon gut, das Heat seine Fragen mal gestellt hat. Ich bin nämlich auch ein klein wenig verwirrt, was nun die genaue Funktionsweise der PUs angeht.
Aus Erfahrung ist mir natürlich völlig klar, dass das Holz und die Konstruktionsweise der Gitarre sehr entscheidend für den Sound (auch den verstärkten) sind.

Aber: Ich dachte immer, dass die herkömmlichen e-Gitarren PUs (also keine Piezos) den Sound erzeugen, in dem sie ein Magnetfeld aufbauen, dann die Saiten (sind ja im Endeffekt Leiter) sich in diesem Magnetfeld bewegen, und es damit verändern, und dadurch im PU eine Spannung induziert wird, die in den Verstärker übertragen wird, und dort wieder von einer Elektrischen in eine Akustische Schwingung umgewandelt wird.
Wenn dem genauso ist, dann sollte das Holz eigentlich grad völlig wurst sein. Dann könnte man ja auch die saiten irgendwo hin spannen, und die PUs einfach dran halten.

Also meine Frage: Wie kann das Holz die Spannung beeinflussen, die im PU induziert wird? Verändert die Schwingung des Holzes die Saitenschwingung, oder gibt es tatsächlich eine Überlagerung der mechanischen Schwingung des Holzes und der elektrischen Schwingung im PU?

Oder ist alles was ich jetzt geschrieben habe blödsinn?

MfG

Sebastian
 
einzige Ausnahme meine Steinberger (Graphithals).
Deren Korpus ist doch aus Mahagonie.
Oder habe ich da jetzt irgendetwas falsch verstanden ?
Andererseits ist es bei Linde furchtbar was Qualitätsstreuungen angeht, also muss man schon ein gutes Stück wählen.
Bei Pappel ist es noch schlimmer deswegen ist diese Aussage ...
Pappel ist kacke, da stimm ich voll zu.
...ziemlicher quark. ;)
Lasst die Verallgemeinerungen einfach sein. Das bringt nichts.
Wenn in nem Satz sowas grundsätzliches drin vorkommt, kann man mit an sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit davon ausgehn dass er falsch is...
So ist es. Pappel ist einfach ein Klasse Holz, sofern man nicht
diesen Mist aus irgendwelchen billigen Einsteigerklampfen als relevant
betrachtet. Wobei hier nun ja sowieso vermehrt Agathis eingesetzt wird.
Der Nachteil bei Pappel ist, dass es recht häßlich aussieht und daher am
besten nicht mit einem hübschen see-thru- oder gar einem naturfinish
vereint wird. Deckende Lackierungen werden also bevorzugt. :D

Die Steve Morse war schon immer aus Pappel.
 
Ja, der Korpus bei der Steini ist aus Mahagoni aber was tut das zur Sache? Der Hals überwiegt eindeutig bei der Klampfe was den Einfluss auf den Klang betrifft, dasselbe Verhalten hatte ich mit der Aluhals-Kramer. Graphit ist sehr homogen, gibt keine unterschiedlichen Faserrichtungen, Knoten etc. und deswegen ist die Dämpfung wirklich minimal im Vergleich zum Holz. Viel mehr Höhen/hohe Mitten vorhanden als bei einem Hals aus Holz, Harmonics gehen quasi von alleine.
 
Aber: Ich dachte immer, dass die herkömmlichen e-Gitarren PUs (also keine Piezos) den Sound erzeugen, in dem sie ein Magnetfeld aufbauen, dann die Saiten (sind ja im Endeffekt Leiter) sich in diesem Magnetfeld bewegen, und es damit verändern, und dadurch im PU eine Spannung induziert wird, die in den Verstärker übertragen wird, und dort wieder von einer Elektrischen in eine Akustische Schwingung umgewandelt wird.
Wenn dem genauso ist, dann sollte das Holz eigentlich grad völlig wurst sein. Dann könnte man ja auch die saiten irgendwo hin spannen, und die PUs einfach dran halten.

Im Grunde ist es auch so. Aber wie kommt denn die Schwingung der Saiten zustande? Das kommt eben auf das Holz und die Konstruktion der Gitarre an.

Am Besten sieht man das bei unterschiedlicher Mensur: die Saiten haben eine unterschiedliche Spannung und schwingen dementsprechend anders.
Bei Hölzern muss man meist schon gut hinhören. Aber auch da gibt es deutliche Unterschiede, die Hölzer beeinflussen einfach die Schwingung der Saite und deren Tonbildung. Hinzu kommt das von Lonelobo angesprochene "Mitschwingen" der Tonabnehmer selbst.

Die einzelnen Komponenten haben für sich gesehen meist recht wenig Aussagekraft. Entscheidend ist das Gesamtpaket. Das muss stimmen, sonst nutzen die teuersten Hölzer/PUs usw. nix.
In meiner Strat werkelt ein typischer Paula-Tonabnehmer. Sie klingt trotzdem nach Strat und nicht nach Paula. Das liegt eben an Mensur, Holz und Konstruktion der Harware (Tremolo usw.).

Vielleicht kann man es sich so vorstellen: die Aussage, das Auto x hat 500 PS bedeutet nicht unbedingt, dass es schneller ist als Auto y mit 300 PS. Warum? Auto x kann den cw-Wert eines Hauses haben, Auto y den eines Flugzeugs.
Der Mix und die Abstimmung macht den Klang eines Instrumentes aus!

Gruß Chris
 
Harmonics gehen quasi von alleine.
Also wolltest du damit sagen, dass das Ding eben singt ?
Man hätte es auch so interpretieren können, dass die Steinberger
einen Korpus aus Linde hat und eben kein bisschen singt. Ich besitze
wie schonmal erwähnt selbst eine- und sowas hätte ich mir überhaupt
nicht vorstellen können.
Habe auch selber zwei Meanstreet VH-Kopien aus Linde und die "singen" am besten von allen meinen gitarren, einzige Ausnahme meine Steinberger (Graphithals).
 
Nein, die singt als einzige besser als die Meanstreet und es ist wie gesagt Mahagoni. Die Meanstreet haben ja auch eine Ahorndecke dazu, habe ich dummerweise vergessen zu erwähnen.
 

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