Also , wie gesagt, bis jetzt habe ich mir einige klassische Stücke ,per Tabs, erarbeitet. Das bedeutet, ich habe nichtmal den „Dicken Zeh“ ins Wasser des Musikuniversums gesteckt. Mir ist auch klar, das es in der barocken Klassik nicht allzuviel zum improvisieren gibt. Da ich aber zu den schrägen Tönen tendiere, würde ich sagen, Funk und Jazz sowie auch Blues wären ziemlich interessant.
Also es gibt grade beim Barock ein interessantes ... "Zwischending" - zwischen Impro und vorgegeben: der Generalbass.
Ich habe in der Musiklehre und auch im Studium immer wieder unterschiedliche Bezeichnungen gehört. Manche haben gesagt, der Generalbass wird improvisiert. Manche sagen er ist eigentlich extrem genau vorgegeben. Wenn man sich damit beschäftigt ist beides irgendwie richtig. Ein Generalbass ist eine Akkordfolge, die sich aus einem Grundton sowie einem "Code" (Zahlen/Symbole) ergibt - eigentlich genau wie bei einem LeadSheet. Allerdings ist der Generalbass somit wiederum eine eigene Notationssprache - heute eher relevant für die (akademische) Musiktheorie.
Wenn du etwas weiter bist und einen anspruchsvollen Link zwischen Musiktheorie und dem praktischen Musizieren brauchst, kannst du hier (auch die anderen) nach dem Thema fragen.
Ich wollte noch ungefragt dazu setzen, dass Notation ja immer eine Art der Kommunikation ist...
Ein Komponist hat sich etwas ausgedacht und will(muss) es dir (an einem anderen ort der Welt, einen Tag bis 400 Jahre später) dazu bringen, das so zu spielen, wie er das damals gemeint hat. Noten wie Tabs sind Codierung von musikalischen Parametern (Tonhöhe,- -länge, "
mäßig bewegt" ect. - mir hat mal jemand "
cremig" gesagt...). Und jedes Codierungssystem hat vor- und Nachteile, die man aber ausgleichen kann. Mit Wissen und Erfahrung. Es haben sich über Jahrhunderte - und 100tausende Gitarristen, Musiker, Arrangeure später - gewisse Konventionen herausgebildet, die sich als nützlich (aber am Anfang nicht immer verständlich). Gerade wenn es schnell gehen soll und man den Text schnell
Es gibt neben Tabs und Noten ja auch noch das Nashville-Numbersystem, Orgeltabulaturen, einfache Akkordcharts, grafische Notation, Leadsheets ... wie gesagt: Es geht immer nur darum, dass ein Komponist es dir ermöglicht seine Musik so wiederzugeben, wie er sie sich ausgedacht hat. Der Komponist entscheidet meistens über das System das er kennt. Der Spieler selbnst könnte sich die Freiheit nehmen, das in sein eigenes System umzuschreiben und so zu spielen. Wie bei der Sprachlichen Kommunikation, können Sachen verloren gehen und natürlich bleibt man dann auch in seiner Komfortzone
Ich liebe es nach Tabs zu spielen. Ich sehe
G -6---
D -3--
A -4--
E -6--
- klar: Mollakkord im 6. Bund. Fingersatz von oben nach unten r z m k.
ich sehe:
-0
-1
-2
-2
-0
-
- klar A-moll (auch ohne Saitenbezeichnungen).
In Noten müsste mein Gehirn deutlich mehr Arbeiten. Ich bin so sozialisiert und habe mehr Spaß, bin schneller, sicherer undzuverlässiger als Interpret.
Rythmische Werte Tabulatur ist übrigens überhaupt kein Problem.