Frage zu Diffusoren

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Soundfee
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Hallo Zusammen,
ich beschäftige mich gerade mit Diffusoren und komme an einer Stelle nicht weiter.

Könnt ihr mir sagen ob ich richig denke?

Wichtig bei Diffusoren ist ja, das ihre Abmessungen in der Größenordnung der eintreffenden Wellenlänge des Schallsignals liegen.

Das wäre wenn: Wellenlänge=Abmessung
=> es kommt zu einer ungerichteten, diffusen Reflexion des Schalls.

Aber was wäre wenn:

Wellenlänge>Abmessung ??? Reflexion?

Wellenlänge<Abmessung ???

----Wie sieht es bei Diffusoren für tiefe Frequenzen aus, die müssten ja rießig sein oder?

Vielen Dank für eure Hilfe :D
 
Eigenschaft
 
Wichtig bei Diffusoren ist ja, das ihre Abmessungen in der Größenordnung der eintreffenden Wellenlänge des Schallsignals liegen.

Nein. In der Größenordnung der Wellenlänge der zu diffundierenden Frequenzen ... :D

Das wäre wenn: Wellenlänge=Abmessung

Was meinst du mit "Abmessung"? Tiefe? Oder Breite? Tief nehme ich an.

=> es kommt zu einer ungerichteten, diffusen Reflexion des Schalls.

Das ist Sinn eines Diffussors. Aber es bleibt immer ein spekularer Anteil. Diffussoren sind nicht perfekt, was sie z.B. an den Reflexionspunkten - zumindest in kleineren Räumen - ungeeignet macht.

Wellenlänge>Abmessung ??? Reflexion?

Das kommt drauf an. Tiefe Frequenzen sind auch so diffuss. Ein Diffussor zeichnet sich nicht dadurch aus, wie gut er streut, sondern um wieviel er besser streut als eine glatte Wand.#

Schröder-Diffussoren streuen auch tiefere Frequenzen (ca. 1 Oktave tiefer) als die streuen "dürften".

Wellenlänge<Abmessung ???

Immer Streuung.

----Wie sieht es bei Diffusoren für tiefe Frequenzen aus, die müssten ja rießig sein oder?

Ja.
Sind aber nicht notwendig, da im Raum die Tiefen eh diffuss sind. Und auch glatte Wände 300 Hz schön streuen. (im Raum).
Daher eh sinnvoll erst ab ca. 500 Hz.
 
Danke Thomas.
Hab ich das nun richtig zusammengefasst?
a) Ist die eintreffende Wellenlänge deutlich größer als die Unebenheiten der Reflektorfläche, wird die Schallwelle wie an einer glatten Oberfläche reflektiert.

b) Sind die Unebenheiten der Fläche vergleichbar mit der Wellenlänge (etwa ein- bis zweimal so groß) kommt es zu einer ungerichteten, diffusen Reflexion des Schalls.

c) Ist die eintreffende Wellenlänge deutlich kleiner als die Unebenheit der Reflektorfläche, sorgt jede einzelne Fläche der Unebenheit dafür, die Schallwelle in den Raum zu streuen
.

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Was meinst du mit spekularem Anteil?

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Folgende These ist also nicht korrekt?
Für das untere Frequenzband wirksame Diffusoren müssten mit sehr großen Ausmessungen konstruiert werden , was in vielen Studios raumbedingt kaum möglich ist.
 
a) Ist die eintreffende Wellenlänge deutlich größer als die Unebenheiten der Reflektorfläche, wird die Schallwelle wie an einer glatten Oberfläche reflektiert.

Ja. was aber nicht unbedingt heisst, dass das nicht diffus ist.

b) Sind die Unebenheiten der Fläche vergleichbar mit der Wellenlänge (etwa ein- bis zweimal so groß) kommt es zu einer ungerichteten, diffusen Reflexion des Schalls.

Sagen wir so: es kommt zu etwas Abweichungen im Gegensatz zu einer glatten Wand. Ob und wie genau hängt vom Diffussordesign ab.

c) Ist die eintreffende Wellenlänge deutlich kleiner als die Unebenheit der Reflektorfläche, sorgt jede einzelne Fläche der Unebenheit dafür, die Schallwelle in den Raum zu streuen

Ja.


Was meinst du mit spekularem Anteil?

Der Anteil der so reflektiert wird, als ob es ein Spiegel wäre.


Folgende These ist also nicht korrekt?
Für das untere Frequenzband wirksame Diffusoren müssten mit sehr großen Ausmessungen konstruiert werden , was in vielen Studios raumbedingt kaum möglich ist.

Doch. Sie ist korrekt.
Aber es ist nicht notwendig. Unter der Schröderfrequenz (ca. 200 Hz) ist der Schall eh diffuss. (bzw. hat Moden). Auch unterhalb von 500 Hz ist der Schall noch hinreichend diffuss auch an einer glatten Wand.
 
ok danke für deine Hilfe. Daraus schließe ich, dass ein Reflektor am besten arbeitet, wenn die eintreffende Wellenlänge deutlich kleiner als die Unebenheit der Reflektorfläche ist. Ich dachte anfangs immer, dass es am besten ist, wenn die Unebenheiten der Fläche vergleichbar mit der Wellenlänge sind.
 
da hast du recht:weep:

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Vielen Dank für deine Zeit und Hilfe!

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ah halt noch eine Frage, warum kann ich denn nicht einfach auch Raummoden mit einem Diffusor umlenken?
 
Toller Link Bert, nein ich befasse mich gerade einfach ganz grundsätzlich mit Absorbern, Diffusoren,... will das ganze Thema verstehen und mich in Sachen Raumakustik weiterbilden.
Aber ernsthaft die Frage, warum werden nicht auch Raummoden mit Diffusoren bekämpft (umgelengt)
 
etwas schwierig zu erklären .
eine Raummode ist eine Frequenz die sich mit zB. der halben wellenlänge
zur raumabmessung bildet . diese Frequenz ist eigentlich im Raum "gefangen"
wenn du jetzt einen riesigen Diffusor ins druckmaximum der Mode stellst
verändert du im Prinzip das Raumvolumen .
darauf hin kann sich die Mode splitten oder einfach in ihrer Frequenz nach oben verschieben.
raummoden sind nun mal fixe Bestandteile eines Raumes .
Und werden ja ganz anders "bekämpft"



lg Bert
 
In deiner Aussführung verweist du auf einen Link, um die Schröderfrequenz eines Raumes zu berechnen. Wie berechnet man diese beispielsweise für Räume mit ungleichen Seitenlängen (bspw. trapezförmigem Grundriss)?
 
http://www.amazon.de/Acoustic-Absorbers-Diffusers-Theory-Application/dp/0415471745

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Aber ernsthaft die Frage, warum werden nicht auch Raummoden mit Diffusoren bekämpft (umgelengt)

Weil solche Diffusoren mehr als ein Viertel des Raums einnehmen würden.
Naja und eigentlich keine Diffusoren wären sondern den Raum so komplex machen, dass sich keine Moden ausbilden.
Interessante Überlegung, ob es nicht dann doch Moden gäbe, wenn die so extrem gestört würden.
 

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