Viel ist - sagen wir mal - Psychoakustik.
Wir sehen etwas - Gitarre, vielleicht Rack oder Pedale, Amp, Box - haben parallel auditive Wahrnehmungen und kombinieren beides und denken. A führt automatisch zu B.
Wie von anderen Foristen schon erwähnt, hängt das, was wir aus Lautsprechern über die Tonträger Stream, mp3, CD, BluRay, Vinyl (und wir kümmern uns hier nicht mal um persönliche EQ Einstellungen) oder direkt in Konzerten direkt aus den Lautsprechern der Bühnenboxen und oder PA in unsere Gehörgänge gespült bekommen. Und bei Letzterem sollten wir auch nicht den Beam klassischer (Gitarren-)Boxen außer Acht lassen, bei der die eigene Position darüber entscheidet, welche Quanti- und Qualität der eingetragenen Frequenzen in unserem Gehörgang ankommt. Oh, das war aber ein dünner Gitarrenton... Nur weil man deutlich außerhalb des Beams stand.
Oder ist der Typ am Mischpult schuld?
Genrefremd: Herr Bonamassa.
View: https://www.youtube.com/watch?v=vGQrR0YcCGY
Sein Bühnenmaterial zeigt sehr schön, dass sein Ton aus unterschiedlichen Verstärkern kommt. Der Rezipient sieht aber nicht, welchen Amp, er gerade aktiv hat. Dazu kommt noch das gewählte Mikrophon, die Abnahmeposition.
Ein mir gut bekannter Gitarren-Boxenbauer (der sich auch im Verstärkerbau auskennt) erläuterte mir die beste Position zum Abhören des Klangs eines Verstärkers ist mittig vor der Box in einem Abstand des vierfachen der Boxenhöhe. Dann würden die Schallwellen gleichmäßig die Ohren erreichen. Auch sollte eine Box fest auf dem Boden stehen [Manche (Thomas Blug) lassen sich ein, dass Rollen demontiert sein sollten für eine ordentliche Kopplung für Bassfrequenzen.], sie erhöht oder geneigt aufgestellt zu haben, ändert das wahrgenommene Frequenzbild.
Heute ist die Tonerzeugung mit Modeler, Profiler, den unterschiedlichen Röhren-, Transistor-, Hybrid-Verstärkern oder gänzlich als Softwarelösung noch differenzierter als in den 1980er Jahren.
Ansich sollte das Tweaken eines solchen Gitarrentons nicht das Problem sein.