Frage zu diesem superkrassen Metalsound

  • Ersteller thundercat
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... Boss SD-1 geboosteten Randall RG100ES (Solid State, keine Röhre) eingespielt.
Das würde ich aber nicht überbewerten, der Sound ist recht typisch für die geboosteten oder modifizierten Marshalls der Zeit (JCM 800) ...

Genau, die ganzen Hair Bands haben damals gerne den JCM 800 hart mit einem Booster davor gefahren. Vorzugsweise den Boss OD-1 bzw. dessen Nachfolger SD-1. Alternative wäre auch ein ADA MP-1 Preamp mit passendem Poweramp.

Schau dir mal die YouTube Videos von Euge Valovirta zum Thema JCM 800 an. Der hat da ziemlich viele gemacht und erklärt eigentlich immer genau, wie man zu dem entsprechenden Sound kommt. 😉
 
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Hm, George Lynchs Sound der Zeit würde ich überhaupt nicht als "supersatt" bezeichnen, in den Mitten ist er eher dünn und etwas harsch. Aus dem Mix isoliert fällt das eher auf, die Gitarre nimmt im Frequenzspektrum nur bestimmte Bereiche ein, damit der Mix nicht matscht und die Gitarre trotzdem prägnant klingt.
Natürlich könnte man heute so klingen, wenn man wollte, aber Gitarrensounds sind auch dem Geschmack der Zeit unterworfen und der Mainstream klingt heute halt eher anders.

Naja vielleicht ist satt das falsche Wort. Ich kenne mich nicht genug aus, um das so differenziert zu beschreiben wie du es tust. Jedenfalls
finde ich den Sound einfach total genial und auch sehr spezifisch für die 80er. Cooles Video. Ist interessant die Gitarre mal isoliert zu hören.
 
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Ja, nicht? So müssen Gitarren klingen :ugly:

Naja es kann ja jeder so klingen wie er will aber für mich ist das der Metalsound schlechthin. Man muss einfach die Gitarren für sich
selbst sprechen lassen. Das fehlt mir heute. Auch dieses viele Palm Muted finde ich nicht gut. Das ist irgendwie unmetallisch. Da nimmt man
der E-Gitarre ihre ganze Ausdruckskraft.
 
Also heißt das, dass man diesen Sound nur aufm Album hat aber nicht live? Das wäre ja enttäuschend. Ich wäre da nicht happy,
Auch live geht der Sound des Verstärkers in eine große Anlage mit Mischpult. Da ist dann eine Person dafür abgestellt, alle Spuren so abzumischen (Equalizing), dass eine Gitarre z.B. im Vordergrund gut zu hören (Lead) ist, die andere das Fundament macht (Rhythm)..
 
Worauf willst Du, @thundercat, nun eigentlich hinaus :gruebel: ? Soundfragen und dazu gehörende Diskussionen wie die hiesige werden bzw. wurden zuhauf im Musikerboard geführt. Geht es Dir um den Sound (hier ja eigentlich eher die Produktion/das Studio) allgemein, oder möchtest Du eher Dein (vorhandenes?) Equipment darauf ausrichten? Im ersten Fall kannst Du Dich dann auch mal im Recording-Sub des Forums (z.B. HIER oder DORT) um"hören", im zweiten Fall dann zwar schon hier im E-Git-Sub (i.e. seinen entsprechenden Unterforen), aber dafür müsstest Du dann etwas mehr Infos von Dir bzw. Deinem Equipment selbst herüberbringen ;).

Ach ja - willkommen an Bo(a)rd :)!

LG Lenny (für die Moderation)
 
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Hi,

ich weiß ja nicht, was Ihr da alle hört. Das ist für mich der klassische Marshall-Thrashsound meiner Jugend, und das waren JCM 800, ordentlich aufgedreht und/oder mit einem Zerrpedal wie dem Boss SD-1 Overdrive, DS-1 Distortion oder vielleicht mal ein The Rat. Das ganze furztrocken ohne Reverb, ggf. ein bisschen davon (oder in den 80ern auch mal ordentlich viel) hinterher im Pult drüber gelegt. Das war noch ein ganzes Stück vor der Zeit, als dann durch Pantera auch richtig üble :DTransensounds poulär wurden, das ist dann aber mMn nicht mehr der klassische Thrash-Sound.

Der frühe Annihilator-Sound ging in die gleiche Richtung (und basierte auf JCM 800-Amps), Metallica haben bis einschließlich "Ride The Lightning" 800er gespielt (wie ich auch live gesehen habe), Kerry King spielt bis heute einen Signature auf der Basis, nur mit EQ-Pedal. Man sollte nicht vergessen, dass sich gerade die frühen Thrasher sehr auf die NWOBHM bezogen und auch meist Fans dieser Bands waren, der Thrash war aus ihrer Sicht die nochmal härtere US-Version dieses Sounds. Und was haben die in UK gespielt? Marshall, klar.

Kurt Bachman arbeitet heute übrigens als Dr. der Molekularmedizin in der Krebsforschung, ist aber auch immer noch mit "Believer" aktiv - übrigens eine Christian Metal-Band. In den YT-Kommentaren zu einem Video wurde er gefragt, welchen Amp er bei einem späteren Album gespielt habe. Antwort: Einen JCM 800 mit einer 4x12er. Es gibt übrigens auch ein Bild vom zweiten Gitarristen auf dem Sanity Of Obscure-Album, David Baddorf. Im HIntergrund: Ein JCM 800.

Auf "Just Got Lucky" spielte George Lynch nach eigener Aussage in einem alten Interview einen '71er Marshall sprich einen Plexi, erst live kamen dann Randall Transistor-Amps dazu - zumindest angeblich, denn für so ein Endorsement gibts ja auch was, und nicht immer ist das auch zum Spielen angeschlossen, was man vorne auf der Bühne zu sehen bekommt...

Gruß, bagotrix
 
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Viel ist - sagen wir mal - Psychoakustik.
Wir sehen etwas - Gitarre, vielleicht Rack oder Pedale, Amp, Box - haben parallel auditive Wahrnehmungen und kombinieren beides und denken. A führt automatisch zu B.

Wie von anderen Foristen schon erwähnt, hängt das, was wir aus Lautsprechern über die Tonträger Stream, mp3, CD, BluRay, Vinyl (und wir kümmern uns hier nicht mal um persönliche EQ Einstellungen) oder direkt in Konzerten direkt aus den Lautsprechern der Bühnenboxen und oder PA in unsere Gehörgänge gespült bekommen. Und bei Letzterem sollten wir auch nicht den Beam klassischer (Gitarren-)Boxen außer Acht lassen, bei der die eigene Position darüber entscheidet, welche Quanti- und Qualität der eingetragenen Frequenzen in unserem Gehörgang ankommt. Oh, das war aber ein dünner Gitarrenton... Nur weil man deutlich außerhalb des Beams stand.
Oder ist der Typ am Mischpult schuld?

Genrefremd: Herr Bonamassa.

View: https://www.youtube.com/watch?v=vGQrR0YcCGY

Sein Bühnenmaterial zeigt sehr schön, dass sein Ton aus unterschiedlichen Verstärkern kommt. Der Rezipient sieht aber nicht, welchen Amp, er gerade aktiv hat. Dazu kommt noch das gewählte Mikrophon, die Abnahmeposition.

Ein mir gut bekannter Gitarren-Boxenbauer (der sich auch im Verstärkerbau auskennt) erläuterte mir die beste Position zum Abhören des Klangs eines Verstärkers ist mittig vor der Box in einem Abstand des vierfachen der Boxenhöhe. Dann würden die Schallwellen gleichmäßig die Ohren erreichen. Auch sollte eine Box fest auf dem Boden stehen [Manche (Thomas Blug) lassen sich ein, dass Rollen demontiert sein sollten für eine ordentliche Kopplung für Bassfrequenzen.], sie erhöht oder geneigt aufgestellt zu haben, ändert das wahrgenommene Frequenzbild.

Heute ist die Tonerzeugung mit Modeler, Profiler, den unterschiedlichen Röhren-, Transistor-, Hybrid-Verstärkern oder gänzlich als Softwarelösung noch differenzierter als in den 1980er Jahren.

Ansich sollte das Tweaken eines solchen Gitarrentons nicht das Problem sein.
 
Hier auch ein ziemlich krasses Beispiel. Angenommen die Demo wäre das Original dann wäre das Lied bei weitem nicht so gut.

Um ehrlich zu sein, gefällt mir der Gitarrensound von der Demo mittlerweile besser, als der original Pantera-Sound. Schöner Mitten-Growl und dynamischer im vgl. zu dem stark komprimierten "highest" Gain-Föhn. Klar, ist der Sound auch ein Trademark der Band und findet auch Nachahmer (böse Zungen munkeln, Pantera hätten sich beim Sound an Exhorder orientiert).

Alles immer eine Frage des Geschmacks (der sich auch wandelt).

Finde die alten Sachen (Cowboys - Far beyond) von Pantera nach wie vor genial und für die Zeit, als sie rauskamen, wegweisend. Auch gerade wegen dem Sound.
 
Hi Leute,
vielen Dank für eure Antworten. Echt krass, wie gut ihr euch auskennt mit Amps etc.
Das scheint ja ne ganz eigene Welt für sich zu sein. Schade, das hätte mir sicher auch Spaß gemacht.
Sowas sollte man in der Schule lernen und nicht irgendeinen belanglosen Mist, den man nach dem Schuljahr sofort
wieder vergessen hat. Argh.

Hab grad nicht so viel Zeit aber ich werd mir die geposteten Sound-Samples von euch noch anhören und dann eventuell noch
was dazu posten.
 
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Thundercat ‘mmm‘ was für ein krass guter Name 👍

Die wahre Schule ist das Leben und das wahre Leben ist der Heavy Metal
...Power on Thundercat…
Gib’s dir
Maßlos und Hart

Ach ja, check mal sunn o))) BetaLead Amps
Das is sicher voll dein Next Big Step

Und merk dir, es hängt immer am Gear.
Egal was die Leute sagen.


Gear ist Gear um Gear zu sein, daher nie das falsche Gar nehmen,
denn nur geiles Gear ist geiles Gear
YEAH>>>>

View: https://youtu.be/0U6egTHJYm8?feature=shared
 
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Worauf willst Du, @thundercat, nun eigentlich hinaus :gruebel: ?......
check mal Sunn BetaLead Amps
Nun, ich glaube mittlerweile eher weniger, dass es dem TS dezidiert um (E-Git-)Gear-Empfehlungen geht, sondern ihn spez. Metal-Sounds im Allgemeinen interessieren. Siehe aktuell dazu auch dort -> https://www.musiker-board.de/threads/sacrificium-super-brutaler-dm-aus-deutschen-landen.754893/ .

LG Lenny (für die Moderation)
 
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Jo, mit Superlativen attributiert.
 
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Gear-Empfehlungen geht,
Ok Danke für die Info, aber vielleicht gibts ja doch noch wen der super krasse Gear Tipps im Metal braucht.

check ich aus klingt im Titel schon absolut amtlich und fett

Danke
buttrock.gif
 
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Ravenger1663
  • Gelöscht von C_Lenny
  • Grund: OT
Soweit ich weiß, haben sie (Dimebag, Chuck Schuldiner,...) zu der Zeit eher auf Transistoren, als auf Röhren gesetzt, um mehr diesen klinischen, kratzigen Sound zubekommen. Randall-Amps zB. oder die alte Marshall Valvestate Serie. Ggf. noch mit einem Distortion-Pedal vorne dran.

In die Richtung würde ich mal forschen.
Ich hatte vor kurzem etwas angefangen in diese Materie zu lesen,deswegen besteht die leichte Gefahr von Blamage. :D
Es gibt wohl auch noch den sehr geschmacks- und soundrelevanten Unterschied zwischen solid state rectifier, bzw "rectified" und Röhren rectifier (also Transengleichrichter vs Röhren Gleichrichter). Das ist jetzt aus Erinnerung geschrieben, aber du kannst wohl einen "reinen" Röhrenamp haben, der aber SS rectifier oder eben Tube rectifier ist. Mit genau dem von dir beschriebenen Effekt. Und dann kann man schonmal merken, dass man tendenziell eher der Transenmann ist.:D

Hier steht es eigentlich ganz schön beschrieben:
 
Grund: Ergänzung
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Du meinst Mesa Dual/Triple Rectifier mit der Möglichkeit zwischen den beiden Möglichkeiten umzuschalten?
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Ah beim Rectifier sind's Dioden, keine Transistoren. Soll sich aber trotzdem klanglich auswirken, ob Diode oder Röhre.
 
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@gorephil Da bin ich nicht sicher, ausser, dass es, glaube ich, nichts gibt, was ein Mesa Rectifier nicht umschalten kann. Also sag ich mal ja ganz genau. :D
 
Interessanter Artikel zu dem Thema:

 
Ja, der Artikel behandelt das Thema auch ausgewogen. Voodoo und Mystifizierung leider wieder auch oft mit dabei, was das liebe Marketing der armen Gitarrencommunity antut. Mich hat dieses Wissen von der Vermutung befreit, dass der Name Rectifier von Mesa, das Wort rektal verwurstet hätte. :poop::nix:
 

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