Frage an die Hammond-Experten

zuecks
zuecks
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
31.10.23
Registriert
04.09.05
Beiträge
406
Kekse
296
Ort
Sachsen
Hi Leute,
bin schon seit einiger Zeit auf der Suche nach einer passenden B3 oder C3 habe schon einige getestet. Irgendwann las ich beiläufig (weiss nicht mehr wo) es wird abgeraten, eine B oder C Baujahr 74 oder gar 75 zu kaufen. Das war der letzte Produktions-zeitraum von Hammond . In diesem Zusammenhang kursiert das Gerücht, laut Aussage ehemaliger Mitarbeiter, Hammond hätte zur dieser Zeit alles noch habhafte an Bauteilen aus den Lagern reingebaut (vielleicht nicht gerade die Abflussrohre), so dass diese Orgeln nicht unbedingt dem Qualitätslevel vorheriger Baujahre entsprechen würden. Man sagt auch diese sollen nicht so gut klingen? Ich hätte es nicht geglaubt, aber hatte vor kurzem eine 74 er unter den Fingern, die hat wirklich wie kalter Kaffee geklungen. Weiss jemand entsprechende Quellen, bzw. was könnte da Wahres dran sein?

Gruss Frank
 
Eigenschaft
 
Das kann sein, muss aber nicht, ich sag auch nicht ja ;) :D

Tip: schreib Dich ein bei der Hammond Mailing List und frag da, da sind wirkliche Hammond-Gurus und soweit ich mich erinnere auch ehemalige Mitarbeiter dazwischen -- Achtung Englisch: http://www.zeni.net/cgi-bin/mailman/listinfo/hammond

ciao,
Stefan
 
Hallo
Ich hab aus der Funtasten so ein Video, wo der Michael Falkenstein eine 75 B3 spielt...
Also die klingt schon nicht schlecht das sagt Herr Falkenstein auch selber. Ich hab zwar noch keine gespielt aber ich denke, dass der das beurteilen kann.
 
Das klingt für mich wie: "...aber es geht noch besser!" Man sollte glauben, dass wenn man sich ein "original" zulegt man auch den original Sound erhält. Natürlich klingen alle anders, aber wenn selbst ein Falkenstein zu einer originalen B3 sagt: Die klingt nicht schlecht..., dann würde ich mir schon meine Gedanken machen.

Gruß an alle Beteiligten

Dan
 
Hi Johannes,
die Funtasten DVD habe ich eben auch, Herr Falkenstein sagt zuer 75 er so ähnl. "... entgegen anderer Meinungen klingt diese B3 wirklich sehr gut" Das hat mich schon bisschen stutzig gemacht.
Gruss Frank
 
Hallo Frank!

Ich denke, man kann nicht pauschal sagen, dass alle 74'er und 75'er Hammonds schlecht klingen.
Vielleicht lag es auch einfach am Leslie, dass die eine, die Du angespielt hast, "wie kalter Kaffee" geklungen hat...

Bei Hammonds hilft eben einfach nur anhören.

Schönen Gruß Martin
 
Es wird behauptet, daß die letzten B/C3 aus den letzten "zusammengekehrten" Resten gebaut wurden, die da noch so rumlagen. Also auch aus Teilen, die früher wohl durch die QS fielen...
Egal, anschauen und anhören ist bei den alten Kästen sowieso Pflicht. Und wenn die Orgel in einem ordentlichen Zustand ist wäre zumindest für mich das Baujahr kein Hindernis.
 
Hallo!

Bedenke aber auch, daß jede Orgel und jedes Leslie für sich schon wieder einen eigenen Klang hat...
Eine B3 klingt also mit dem einen oder anderen Leslie ganz anders und umgekehrt.
Man sollte also auch immer die verschiedenen Kombinationen ausprobieren, bis man
den Klang gefunden hat, den man sich wünscht.

Gruß
Tammo
 
Wenn ich mich richtig erinnere hat Jean-Jacques Kravetz irgendwo geschireben, dass er die letzte in Deutschland gebaute B3 gekauft hat. Ich denke der hat sicherlich vergleichsmöglichkeiten genug und kauft nicht schlechte Qualität.
Gruß
Bobbes
 
Ich würde mich wegen Baujahren nicht wahnsinnig machen. Entweder die Orgel-Leslie Kombination gefällt einem oder nicht.
 
Ich spiele selbst zwar leider nur eine "kleine" Hammond (M100), aber selbst bei den `spinets` gibt es schon signifikante Unterschiede.
Es kommt auf jeden Fall darauf an, was für einen Hammond-Sound du bevorzugst. Wenn du eher einen verrauchten, dreckigen Sound mit deutlichem Leakage-Noise magst, kommen eher die Modelle vor `64 in Frage. Ich besitze eine `63er und die klingt auf Grund der alten Wachs-Papier-Kondensatoren schon ziemlich dirty. Modelle nach `64 haben bereits die sog. "red-caps" eingebaut, die áuch über Jahrzehnte einen stabileren Wert aufweisen als die alten caps. Somit ist der Sound bei den jüngeren Modellen noch reiner und "unverdorbener". Ich persönlich ziehe den dreckigen Sound vor. Aber wie gesagt, was für ein Baujahr man vorzieht, ist rein subjektiv. Der Nachteil an den alten Kondensatoren liegt auch noch darin, dass diese auch Auswirkungen auf den Vibrato-Sound haben können. Klingt er kurz und abgehackt, dann wird es nach der Meinung von Fachleuten Zeit, die Vibrato-Line-Box mit neuen Caps zu bestücken. Beim Generator wie gesagt, Geschmackssache, es sei denn die Töne in den hohen Oktaven werden dumpfer und die Fusslagen schwächer. Dann sollte auch da ein Austausch in Erwägung gezogen werden. Aber wie hier auch schon bereits erwähnt wurde, die Combi macht`s. Wenn du bereits ein Leslie besitzt, würde ich die anzutestende Hammond auch nur über dein Leslie anchecken, um bösen Überraschungen vorzubeugen. Hinterher hast du deine Traum-B3/C3 und stellst zu Hause fataler Weise fest, dass diese über DEIN Leslie nicht mehr so "kickt" wie du sie beim Vorbesitzer mit einem anderen Leslie in Erinnerung hattest. Imho gibt es eben nicht DEN Hammond-Sound, da dieser aus unzähligen Faktoren und Komponenten besteht, wie etwa Hammond/Leslie/Baujahr/Raumbeschaffenheiten/alte oder neue Caps/Tubes und des weiteren mehr. Eine Hammond ist mehr als nur irgendein elektromechanisches Instrument, deswegen kann man auch eine Wissenschaft im Extremfall daraus machen. Verlass dich am besten auf dein Gehör und dein Gefühl. Viel Erfolg bei deiner Suche! Ulf
 
Erst gar nicht und jetzt doppelt...
 
@Frank:

Eine richtige Hammond ist einfach ein richtiges Instrument (wie ein Flügel oder...). Die Unterschiede zwischen verschiedenen Exemplaren können riesig sein, das wird Dir JEDER Hammond-Spieler bestätigen. Dass aber die Baujahre 74 und 75 negativ auffallen, das solltest Du getrost vergessen, das habe ich auch schon genau umgekehrt gehört (was auch nicht stimmt!).

Die Tonewheel-Hammonds sind wesentlich von der Position bzw. Justage der Pickup-coils bestimmt. Wurde das gut gemacht (das war bei den US-Modellen sehr großen Schwankungen unterworfen), klingt die Orgel grundsätzlich toll, sonst nicht. Das kann aber ein Experte nachjustieren. Ein anderer Punkt sind die schon angesprochenen Kondensatoren, die alten Wachskondensatoren altern, verändern ihre Werte und müssen getauscht werden. Und es gibt noch ein paar einfach abstellbare Schwächen. Diese Dinge sind wichtig, nicht das Baujahr! Und ebenso solltest Du bedenken, dass selbst ein 75er Modell heute 31 Jahre alt ist. Was die Orgel erlebt hat, ist auch wichtiger als das Baujahr.

Zu den Modellen eine Frage: Warum eigentlich B 3 oder C 3? Wenn eine C 3 auch geht, warum dann nicht eine A 100 (die ja ein identisches Gehäuse hat? Technisch und klanglich absolut identisch, für einen Bruchteil des Geldes zu haben und in aller Regel nur privat genutzt bzw. wohnzimmergepflegt! Interessant auch Exoten wie eine RT 3, H 100 oder X77, oft mit passendem Leslie und Supersound für einen Spottpreis im Vergleich zur B 3 angeboten). Keiner verkauft eine gute B 3 (ohne Grund) bzw. günstig! Viele B 3s auf dem Markt sind keine echten Original B 3s, sondern aufgemotzte A 100, B 2 etc.! Vorsicht bei günstigen Angeboten!

Eine A 100 auf B 3 umbauen geht auch problemlos, passende Leergehäuse liefert z. B. www.werham.com (für meinen Geschmack vollkommen überteuert, aber A 100 + neues Leergehäuse sind immer noch billiger als eine gebrauchte B 3). Für die Restaurierung alter Hammonds gibt es auch Experten, z.B. www.laurens-hammond.de, www.musifix.nl oder Musik-Bertram in Freiburg. Wenn der Spass also was kosten darf, solltest Du einige dieser Läden mal aufsuchen. Denn Deine Hammond kaufst Du nur einmal im Leben (hoffe ich für Dich).
 
JoKey schrieb:
Zu den Modellen eine Frage: Warum eigentlich B 3 oder C 3? Wenn eine C 3 auch geht, warum dann nicht eine A 100 (die ja ein identisches Gehäuse hat?

Moment, das stimmt so nicht: Eine A-100 hat schon ein anderes Gehäuse als eine C3. (Ausnahme A-105, die ist ne C3 mit eingebautem Main Amp und Speakern).
Bei der A-100 ist nämlich der Preamp über Kopf hängend unterhalb des Brettes, auf dem der Tongenerator montiert ist, einngebaut, während er bei der B3 und C3 aufrecht vor (von hinten gesehen) dem Tongenerator eingebaut ist. Dadurch ist das Gehäuse einer A-100 weniger tief (was gerade bei engen Türen und Durchgängen ein echter Vorteil ist).

Es ist allerdings richtig, dass eine A-100 die gleiche Technik und den gleichen Sound wie ne B3 oder C3 hat, ausser dass sie noch über einen zusätzlichen Amp und eingebaute Speaker verfügt. Preislich ist eine A-100 tatsächlich wesentlich günstiger zu bekommen als ne B3 und meist auch günstiger als ne C3, von daher lohnt es sich, nach ner A-100 Aussschau zu halten, es sei denn, man will unbedingt die Gehäuseform einer B3 oder C3.

Schönen Gruß Martin (hui, mein 200ster post....)
 
@m-brose:

Mit gleichem Gehäuse meinte ich auch nicht identische Maße (die sind ja sogar bei den A 100-Modellen sehr unterschiedlich), sondern die Konsolenform. Und da sieht eine C 3 einer A 100 eben sehr ähnlich (optisch eigentlich kein Unterschied und vollkommen anders als eine B 3)...:great:

Die C 3 war in den USA sehr verbreitet (daher kommen die meisten zur Zeit im Handel befindlichen Modelle) und nicht im Wohnzimmereinsatz, sondern in der Kirche... (also ganz andere Wartung, Pflege und Nutzung). Vorsicht bei vermeintlichen Schnäppchen!:great:
 
@JoKey

Ok, sorry. Ich fand halt, dass es so, wie Du es geschrieben hattest, etwas missverständlich rüberkam und das könnte weniger Hammond-Erfahrende eventuell verwirren, daher mein post um dies deutlich zu machen.

Schönen Gruß Martin
 
Hallo Martin,

Sorry - WOFÜR??? Hoffentlich gibt es hier keinen Wettbewerb, wer der größere Experte ist (da erkläre ich mich sofort profilaktisch zum Verlierer), sondern Hilfe für ein neues Mitglied der Familie.:great:

Die Suche nach einer B 3 / C 3 kenne ich zu gut aus eigener Erfahrung. Denn das waren genau die Modelle, die auf den Plattencovern genannt wurden. Andere Modelle kannte ich gar nicht. Und wer nur danach sucht, hat ein Problem. Gute Modelle sind rar und teuer, billig (aber keineswegs günstig) sind nur stark ramponierte Modelle. Dass es dieselbe Technik "preiswert" aus dem Wohnzimmer gibt, habe ich mehr zufällig von einem kleinen Musikhändler erfahren (die Hammond-Bibel von Mark Vail und das Internet gab es zu der Zeit noch nicht...).

Jede A 100 (oder A 102, A 105,...) läßt sich auch optisch auf B 3 umbauen. Es gibt auch Gehäuse für den Road-Einsatz oder tolle Chops. Ob man so ein Modell aber wirklich transportiert (die SP-Fraktion hier hält ja schon > 20 kg für nicht mehr stagetauglich...), sei mal dahingestellt. Ich habe aber auch schon moderne B 3-Varianten fürs Wohnzimmer gesehen. Ein guter Schreiner sollte jede Lösung schaffen. Hauptaugenmerk gilt dem technischen Zustand! Und ein gut gewartetes Heimmodell (regelmäßig geölt etc.) ist allemal einem Modell aus professionellem Einsatz überlegen. Die Kontakte und Tastaturen verschleißen schon und sind im Tausch teuer...:great:
 
Hi Leute,
danke für die rege Beteiligung am Thema, die Beiträge haben mein Gefühl besträtigt, Baujahr ist nicht entscheidend, die Kiste muss dem eigenen Empfinden nach klingen und technisch ok sein, werde demzufolge besser mein 122er zum nächsten Test aufladen und mitnehmen.
Gruss FRank
 
Hallo Frank,

bei der Suche hatte ich eine sehr empfehlenswerte Adresse ganz vergessen, bei der Martin sicher weiterhelfen kann: Prof. Klaus Spitzer in Aachen, der während des Studiums bei Bertram in Freiburg viele Top-Hammonds gesehen bzw. repariert hat und das "Hobby" hoffentlich weiterpflegt (Top-Experte und nicht wie die anderen nur an $$$ interessiert!), leider fehlt mir link oder Email.):great:
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben