Damals hat man sich sowas einfach anhand vom raushören von Liedern gelernt. War beschwerlich und am anfang ätzend, aber am ende war man dann doch n besserer gitarrist als die heutigen "tabulatur-shredder". Zwar nicht unbedingt der mega technik-poser, doch dafür haben so gut wie alle die sich das damals so beigebracht haben (per gehör) einen guten Ton in den Fingern und richtig cojones.
Ganz im gegensatz zu den ganzen 16 jährigen technikfreaks, die zwar jeden scheiss wie ein roboter spielen können, sich aber nur scheisse anhören und daher auch imho keine guten gitarristen sind.
Genauso war's !
Wir haben unsere Platten, Tonbänder und Cassetten komplett ruiniert, was uns aber egal war. Nebenbei lernte man zwangsläufig, wie man seine Bandmaschine/Tapedeck in ein Puzzle verwandeln konnte (z.B. um die Antriebsriemen zu wechseln), für kleines Geld sein System am Plattenspieler austauschte und akribisch selber wieder einstellte und hatte beim Zurückspulen der Bänder/Cassetten ein unglaubliches "Timing" im Finger.
Irgendwann gab es dann Tapedecks, mit denen man bestimmte Stellen "markieren" und endlos wiederholen lassen konnte, damals ein Quantensprung im Heraushören von Stücken.
Zusätzlich gab es die Zweckgemeinschaft der Musiker, die sich gegenseitig Dinge zeigten (wenn sie befreundet waren...) oder voneinander abguckten... und Jamms ohne Ende
Dann gab's natürlich auch das
Radio, für uns damals
D A S Medium überhaupt, um an neues Brainfood zu kommen, da kein Geld für Singles, geschweige denn LP's vorhanden war.
In Deutschland wurde man (als Teenie) von Mel Sondock, später von John Peel (BFBS)

und Winfried Trenckler (WDR)

bestens versorgt. In Frankreich und Canada gab's damals auch einige dieser Radio-Heroes.
An dieser Stelle ein grosses DANKE an diese ganz grossen Radiomacher, deren Einfluss auf meinen Werdegang ich nur erahnen kann!
Gruss ans Forum
RJJC