Hat jemand von euch eine Ahnung (vielleicht wurd es schon behandelt nur ich fand dazu bislang noch nichts?) welchen Vorteil folgende Vernietung haben könnte?
Mit der Klangfarbe die man mit der Stimmzunge an sich erzeugen kann hat das nichts zu tun - darauf hat das keinen Einfluss.
... mit der Tonstabilität schon eher...
Dabei gibt es zwei grundsätzliche Mechanismen, die man hier unterscheiden muss.
Zum einen kommt es imme wieder vor wenn die Vernietung nicht sauber erfolgt ist, weil dier Niet zu stark eingeklopft wurde so dass sich die Zunge schon etwas nach innen wölbt und die Platte ebenfalls schon einen kleine Kuhle ausgeformt hat, dass die Stimmzunge dadurch nicht sauber und fest auf der Grundplatte sitzt und sich damit lockern kann. Damit steigt die Gefahr dass sich die Zunge verdrehen kann und am Zungenkanal streift.
kleiner zweiter Niet und die Sache kann sich nicht mehr verdrehen.
Wodurch dann allerdings der auslösende Grund ( schlechte Vernietung) damit nicht behoben ist, sondern nur ein Effekt dadurch verhindert wurde.
Dass die Zunge aufgrund ihrer ungenüngenden Vernietung minimalstes Spiel unter dem Niet hat bleibt ja nach wie vor. Und das hat dann schon auch einen Einfluss auf das abgestrahlte Klangspektrum. Aber wie gesagt - dagegen hilft dann auch der zweite Niet nicht.
Der zweite Punkt ist, dass die Stimmzunge beim Schwingen auch Biegemomente auf den Zungenfuß überträgt, welches der einzelne Niet dann alleine aufnehmen muss. Das wird einem einzelnen Niet bisweilen zuviel (speziell je tiefer der Ton und je größer die Stimmzunge) Das führt dann dazu das sich im Laufe der Zeit Spiel zwischen Zungenfuß und Grundplatte entwickeln kann.
Dagegen hilft, wenn der Zungenfuß etwas länger gemacht wird und die Befestigung auf zwei hintereinanderliegende Befestigungspunkte verteilt wird. Die Stimmzunge überträgt dann zwar immer noch ein Biegemoment auf den Zungenfuß, aber der Niet muss jetzt nicht mehr (zusammen mit dem Zungenfuß) das Biegemoment gegenhalten, sondern erfährt nur noch Zugkräfte ... was für die Befestigung und die Haltbarkeit gegen ausleiern sehr viel besser ist.
Diese Befestigungsmethode sieht man z.B. häufig bei den Helikonplatten der Steirischen oder bei Bayaninstrumenten mit gemeinsamer Stimmplatte. Bei denen allerdings in aller Regel nicht vernietet sondern geschraubt. Aber die Wirkung ist die gleiche: Die Last der Kraftbertragung wird hier auf zwei "Schultern" verteilt.. wobei die vordere Schraube oder der vorderee Niet trotzdem die höhere Last aufnehmen muss.
Die Stimmzunge ist auf die Art zuverlässiger befestigt und die Tonstabilität ist damit höher.
Wie gesagt - die Aussage ist immer mit "kann" verbunden - es heißt nicht dass der Effekt auch sicher eintritt - es
kann passieren .. muss aber nicht! Das heißt also nicht dass diese Befestigungsart per se besser ist - sie ist nur für diese potentiellen Störungen besser gerüstet.
Aber dass das auch mit einfacher Vernietung zuverlässig funktioniert beweisen Milliarden verbaute Stimmplatten mit einfacher Vernietung. Wenn die Vernietung sauber ausgeführt ist dann gibt es überhaupt keine Probleme auch auf Dauer nicht...die doppelte Vernietung erhöht nur die Sicherheit und ergibt eine leichte Redundanz für nicht ganz so gut ausgeführte Vernietungen. ...Bei zu lockerer vorderer Vernietung wird das Klangspektrum trotzdem darunter leiden.. nur verdrehen kann sich die Stimmzunge nicht mehr