Forschung zu Klangfarbe und Charakter von Akkordeons

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ich bezog mich jetzt nicht auf den Stimmer aus dem Artikel - der ist klar ein kompletter HZIMM, auch wenn er sich in dem Beitrag nur zu den Stimmzungen äußert.
Ich bezog mich auf den Beitrag von Akkordeon0 der eher Spezialisten für jedes Fachgewerk vorschlug
 
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An sich ist es immer der Optimalfall das ein Fachmann in seinem Fachgebiet alle Gewerke bestmöglich beherrscht und/oder zumindest ein bestmögliches Verständnis davon hat. Siehe -dem Vernehmen nach- der Nutzer @Balg Somit können natürlich alle Teilbereiche Optimiert werden. Das betrifft aber eher die Neuentwicklung.

Bei der Reparatur geht es eher darum vorhandenen Verschleiß oder nicht vermeidbare Veränderung (Verstimmung) zu beheben.
[...]rein auf das Stimmen der Instrumente konzentriert[...]

Häufig ist es doch so das die Mechanik jahrzehnte hält, aber in der Zwischenzeit muss je nach Stimmhaltigkeit und Anspruch des Spielers nicht selten nachgestimmt werden. Da macht es doch sinn das es auch fähige Fachleute gibt welche sich auf eine Gewerk spezialisieren und dadurch sehr wirtschaftlich arbeiten und qualitätsarbeit anbieten können. Ist doch beim Klavier auch so das es Stimmer und Klavierbauer gibt. Nicht jeder Klavierstimmer sollte Klaviere in Meisterqualität bauen können (sonst gäbe es wohl viel zu wenige um den Bedarf an Stimmern zu decken) aber andersrum wäre mein Erwartungswert, dass ein fähiger Klavierbauer auch brauchbar Klaviere stimmen kann.
 
ein Akkordeonstimmer aus dem Raum Köln vorgestellt
Ist doch beim Klavier auch so das es Stimmer und Klavierbauer gibt.
Ich gebe zu, dass im Text der Begriff "Stimmer“ und nicht "Meister“ verwendet wurde. Ich habe es nicht bemerkt und das war möglicherweise der Grund für meine Reaktion auf den Beitrag. Denn ich glaube, dass ein Stimmer bei seiner Arbeit seine Hände, Augen und Ohren einsetzt, jedoch ein HZIM-Meister auch sein Gehirn. Es ist einfach ein höherer Abschluss im Beruf. :nix:

Gruß, Vladimir
 
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Ist doch beim Klavier auch so das es Stimmer und Klavierbauer gibt.
ja klar .. es gibt auch Akkordeonfirmen und Reparaturbetriebe ... die von HZIMs und HZIMMs geführt werden.

Und bei den Klavierbauern ist klar - die bauen neue Klaviere und verkaufen die und Klavierstimmer sind aufgrund ihrer Ausbildung normal alle auch in der Lage eine Tastaturmechanik zu überholen. ( das dann zwar nicht im Wohnzimmer des Kunden, aber in der Werkstatt)

Und die allermeisten Akkordeon Reparaturbetriebe ...und von denen sprechen wir hier im Grunde genommen ja, sind in der Lage die allermeisten Reparaturen am Akkordeon durchzuführen. komplette Akkordeons neu bauen, können hier die allerwenigsten ... schon mal aufgrund der fehlenden Fabrikationsumgebung.

Wenn du ein Akkordeon runterwirfst, so dass das Gehäuse zerstört wird und das Modell nicht mehr hergestellt wird, dann ist das in aller Regel ein unrettbarer Totalschaden.. jeder normale Akkordeonfachbetrieb setzt voraus, dass das Gehäuse zumindest noch weitestgehend in Ordnung ist und die Repaturen kein Neubau sind.

Und nochmal - bezogen auf die Thematik dieses Fadens hier:

Ich glaube nicht dass man ein Akkordeon klanglich optimieren kann , wenn jeder nur sein Fachgebeit bearbeitet. Akkordeonklang ist in meiner Auffassung ein Gesamtwirken aller Punkte des Gesamten Akkordeons bzw. des kompletten Schallwegs. Und wie schon oben gesagt : die Stimmzunge kann noch so gut eingestellt und optimiert sein, wenn der Klappenhub und die Tonlöcher im Gehäuse darauf nicht abgestimmt sind kannst du alles vergessen. Und das sind auf jeden Fall schon nicht mehr Teile der Stimmzungen oder Stimmstöcke sondern definitiv schon Teile des Gehäuses.

-> Und wenn ich Änderungen in der Größenordnung am Instrument durchführen möchte, dass ich auch den Klang verändern will, dann bin ich nach wie vor der Meinung, dann brauchst du alles aus einer Hand, sonst wird s nix.


Z.B. hat einer meiner Akkopfleger mein Haupt MIII Instrument stimmlich überholt und auf Vordermann gebracht .. und aber auch die Bassmechanik überarbeitet so dass ein größerer Klappenhub für die Grundbässe ereicht wurde.. und das hat in der Summe eine deutlich bessere Anpsrache der tieferen Bässe zur Folge gehabt.. In der Summe klingt nun der MIII Bass in den tiefen Tönen schneller satt und voll.
Das sind zusammen dann auch klangliche Verbesserungen, die nur durch Stimmzungenoptimierung nicht möglich gewesen wäre. Aber hätte nur der Gehäusespezialist den Klappenhub angepasst wären die Stimmzungen, die ja ebenfalls etwas nachgearbeitet wurden so gewesen wir vorher und das Endergebnis wäre deutlich weniger gewesen als die gesamte Arbeit.

Und jetzt ganz klar : Das waren beides Punkte die nur einer sehen konnte, der das gesamte Instrument kennt... ein Spezialist macht halt nur seinen Part und der Rest geht ihn nix an.. und der Akkordeonspieler hat vermutlich von beiden potentiellen Möglichkeiten gar keine Ahnung und hätte von daher schon den beiden Spezialisten gar nicht korrekt mitteilen können was sie zu tun haben
 
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[...]Ich glaube nicht dass man ein Akkordeon klanglich optimieren kann , wenn jeder nur sein Fachgebeit bearbeitet. Akkordeonklang ist in meiner Auffassung ein Gesamtwirken aller Punkte des Gesamten Akkordeons bzw. des kompletten Schallwegs. Und wie schon oben gesagt : die Stimmzunge kann noch so gut eingestellt und optimiert sein, wenn der Klappenhub und die Tonlöcher im Gehäuse darauf nicht abgestimmt sind kannst du alles vergessen. Und das sind auf jeden Fall schon nicht mehr Teile der Stimmzungen oder Stimmstöcke sondern definitiv schon Teile des Gehäuses.

-> Und wenn ich Änderungen in der Größenordnung am Instrument durchführen möchte, dass ich auch den Klang verändern will, dann bin ich nach wie vor der Meinung, dann brauchst du alles aus einer Hand, sonst wird s nix.
[...]
Auch wenn ich natürlich den Klang verändern kann indem ich nur ein Subsystem (Stimmplatte) optimiere/anpasse, kann ich doch sicher am umfassendsten und effektivsten den Klang beeinflussen indem ich alle Stellschrauben optimiere die sich mir im Gesamtsystem bieten.
Ansonsten kann ich dem nach meinem Verständnis uneingeschränkt zustimmen.
 
Hat jemand von euch eine Ahnung (vielleicht wurd es schon behandelt nur ich fand dazu bislang noch nichts?) welchen Vorteil folgende Vernietung haben könnte?
doppioChiodo_800x533_sRGB.jpg


Quelle Voci Binci:
 
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Hat jemand von euch eine Ahnung (vielleicht wurd es schon behandelt nur ich fand dazu bislang noch nichts?) welchen Vorteil folgende Vernietung haben könnte?
Mit der Klangfarbe die man mit der Stimmzunge an sich erzeugen kann hat das nichts zu tun - darauf hat das keinen Einfluss.

... mit der Tonstabilität schon eher...

Dabei gibt es zwei grundsätzliche Mechanismen, die man hier unterscheiden muss.

Zum einen kommt es imme wieder vor wenn die Vernietung nicht sauber erfolgt ist, weil dier Niet zu stark eingeklopft wurde so dass sich die Zunge schon etwas nach innen wölbt und die Platte ebenfalls schon einen kleine Kuhle ausgeformt hat, dass die Stimmzunge dadurch nicht sauber und fest auf der Grundplatte sitzt und sich damit lockern kann. Damit steigt die Gefahr dass sich die Zunge verdrehen kann und am Zungenkanal streift.
kleiner zweiter Niet und die Sache kann sich nicht mehr verdrehen.

Wodurch dann allerdings der auslösende Grund ( schlechte Vernietung) damit nicht behoben ist, sondern nur ein Effekt dadurch verhindert wurde.
Dass die Zunge aufgrund ihrer ungenüngenden Vernietung minimalstes Spiel unter dem Niet hat bleibt ja nach wie vor. Und das hat dann schon auch einen Einfluss auf das abgestrahlte Klangspektrum. Aber wie gesagt - dagegen hilft dann auch der zweite Niet nicht.


Der zweite Punkt ist, dass die Stimmzunge beim Schwingen auch Biegemomente auf den Zungenfuß überträgt, welches der einzelne Niet dann alleine aufnehmen muss. Das wird einem einzelnen Niet bisweilen zuviel (speziell je tiefer der Ton und je größer die Stimmzunge) Das führt dann dazu das sich im Laufe der Zeit Spiel zwischen Zungenfuß und Grundplatte entwickeln kann.

Dagegen hilft, wenn der Zungenfuß etwas länger gemacht wird und die Befestigung auf zwei hintereinanderliegende Befestigungspunkte verteilt wird. Die Stimmzunge überträgt dann zwar immer noch ein Biegemoment auf den Zungenfuß, aber der Niet muss jetzt nicht mehr (zusammen mit dem Zungenfuß) das Biegemoment gegenhalten, sondern erfährt nur noch Zugkräfte ... was für die Befestigung und die Haltbarkeit gegen ausleiern sehr viel besser ist.
Diese Befestigungsmethode sieht man z.B. häufig bei den Helikonplatten der Steirischen oder bei Bayaninstrumenten mit gemeinsamer Stimmplatte. Bei denen allerdings in aller Regel nicht vernietet sondern geschraubt. Aber die Wirkung ist die gleiche: Die Last der Kraftbertragung wird hier auf zwei "Schultern" verteilt.. wobei die vordere Schraube oder der vorderee Niet trotzdem die höhere Last aufnehmen muss.

Die Stimmzunge ist auf die Art zuverlässiger befestigt und die Tonstabilität ist damit höher.

Wie gesagt - die Aussage ist immer mit "kann" verbunden - es heißt nicht dass der Effekt auch sicher eintritt - es kann passieren .. muss aber nicht! Das heißt also nicht dass diese Befestigungsart per se besser ist - sie ist nur für diese potentiellen Störungen besser gerüstet.

Aber dass das auch mit einfacher Vernietung zuverlässig funktioniert beweisen Milliarden verbaute Stimmplatten mit einfacher Vernietung. Wenn die Vernietung sauber ausgeführt ist dann gibt es überhaupt keine Probleme auch auf Dauer nicht...die doppelte Vernietung erhöht nur die Sicherheit und ergibt eine leichte Redundanz für nicht ganz so gut ausgeführte Vernietungen. ...Bei zu lockerer vorderer Vernietung wird das Klangspektrum trotzdem darunter leiden.. nur verdrehen kann sich die Stimmzunge nicht mehr
 
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Frage: Wo klebst Du das Ventil an ? Der Zungenfuß ist zu breit. Er behindert die Anklebefläche.
ok.. unter dem Apsekt, wenn man über die eigentliche Stimmplatte hinausgeht und das Ventil mit einbezieht, dann ergibt sich hier tatsächlich eine Beeinflussung des Klangcharakters... :whistle:

Denn wenn der Zungenfuß tatsächlich so breit ist wie auf dem Bild ( könnte ja auch aufgrund der Perspektive eine leichte optische Täuschung sein), dann bleibt einem hier gar nichts anderes übrig als das Ventil etwas weiter auf den Zungenspalt drauf zu kleben um die Versteifung des Ventils auszugleichen, die sich zwangsläufig einstellt wenn man das Ventil teilweise über den Zungenfuß drüberkleben muß.

... Und somit wird die Stimmplatte automatisch dann im Endeffekt eine Tendenz zu einem "wärmeren", "gedeckteren" Klang haben ... also nix für Liebhaber eines offenen Klangs :D
 
Frage: Wo klebst Du das Ventil an ? Der Zungenfuß ist zu breit. Er behindert die Anklebefläche.
Nichts Kompliziertes – einem erfahrenen HZIM-Meister genügt eine kleine Schere dazu:
1734723456954.png

Diese Situation spricht eher für Kunststoffventile...

VG, Vladimir
 
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