Flatwoundsaiten auf Jazz Bass?

  • Ersteller Ferris_Buehler
  • Erstellt am
Vielleicht sollte man das als Lackmustest nehmen, was ein Laden taugt :D


Lol, garnicht so schlecht, dieser Gedanke.:p :great:

Aber um nochmal konkret zu werden: Ich spiele auch mit dem Gedanken mir auf den SX Jazz Bass (Korpus: Esche/ Hals u. Griffbrett Ahorn, bundiert) aufzuziehen.
Ich liebäugele ein bisschen mit den Chromes von D'Addario, da die wohl am ehesten nach Roundwounds klingen, sich aber wie Flats anfühlen und einen Hauch (wie hasse ich dieses Wort...) "vintage" in den Sound bringen sollen.

Und noch eine generelle Frage, da ich noch keinerlei Erfahrungen mit Flats habe:
Machen Flats auf so einer Holzkombination überhaupt Sinn? Ich meine, würde das die Stärken des Basses bezüglich Brillanz und Tiefbass nicht komplett zunichte machen oder würden dadurch vielleicht ganz neue Soundmöglichkeiten entstehen, von denen ich bisher noch nichts ahnte (*rüber zu Heike schiel*....;) ?
 
Vermutlich beides.

Schließ haben die Saiten einen ziemlich entgegengesetzten Character. Esche ist bekannt für Bässe und Höhen, Flats eher für Mitten.

Jedenfalls dürfte dein Bass komplett anders klingen. Das muss ja nicht uninteressant oder schlecht sein im Vergleich. Probieren!
 
Ich liebäugele ein bisschen mit den Chromes von D'Addario, da die wohl am ehesten nach Roundwounds klingen, sich aber wie Flats anfühlen und einen Hauch (wie hasse ich dieses Wort...) "vintage" in den Sound bringen sollen.

Schwierig. FWs, die nach RWs klingen, geht einfach nicht. Nach vintage RWs klingen aber D'Addario Halfrounds (am besten in .050 - .105").

Chromes klingen schon nach den FWs, die sie sind, haben aber die unter den FWs durchsetzungsfähigsten Höhen (näseln nicht so kränklich), so mit das beste Sustain, und in wiederum .050 - .105" ein gutes Pfund.

Machen Flats auf so einer Holzkombination überhaupt Sinn?

Ja klar.

Ich meine, würde das die Stärken des Basses bezüglich Brillanz und Tiefbass nicht komplett zunichte machen

Die Chromes schieben, wiegesagt, recht kräftig, und die Höhen sind auch gut. Freilich, für echte Breitestbandsounds sind weder FWs noch HRs zu gebrauchen, und auch die meisten RWs nicht...
 
Chromes klingen schon nach den FWs, die sie sind, haben aber die unter den FWs durchsetzungsfähigsten Höhen (näseln nicht so kränklich), so mit das beste Sustain, und in wiederum .050 - .105" ein gutes Pfund.

Das meinte ich mit "am meisten nach Roundwound", Flats, die nicht nach Flats klingen würde eh wenig Sinn machen...:redface:
Insofern sagen wir zwar beide was anderes, meinen aber dasselbe.



Sowas wollte ich hören, klarer geht's wohl nicht!:great:



Die Chromes schieben, wiegesagt, recht kräftig, und die Höhen sind auch gut. Freilich, für echte Breitestbandsounds sind weder FWs noch HRs zu gebrauchen, und auch die meisten RWs nicht...

Hört sich doch prima an und ich werde sie mal ausprobieren und somit den Rat von pommes befolgen.:)

Vielen Dank euch beiden!:great:
 
Hier also die versprochenen Aufnahmen.

GHS Brite Flats:


D'addario Chromes:
 
Gestern sind die Chromes gekommen (.050-.105) und der erste Eindruck ist sehr gut. Leicht getragener Sound, druckvolle Bässe und fast schon brillant in den Höhen.
Allerdings kann ich bestätigen, dass sie sich irgendwie "klebrig" anfühlen, hoffe mal, dass sich das bald verliert.

Aber danke nochmal für die Tipps, machen sich wirklich interessant auf meinem blonden Jazz.:great:
 
Mal ne andere frage, die allerdings auch mit flats zu tun hat: wie gut kann man mit den saiten slappen? ich hba gehört, dass für den slapping sound mitten schädlcih sein sollen, und in den ersten paar posts steht drinne, dass die flats viel mehr tiefmitten haben, wie roundwounds.
 
Mal ne andere frage, die allerdings auch mit flats zu tun hat: wie gut kann man mit den saiten slappen?
Gehen tuts schon, aber ich finde den angenehm abgedreht funkigen Slapsound kriegt man damit nicht mal im Entferntesten hin. Auf deutsch: Dünne Roundwounds klingen beim Slappen einfach besser.
 
Gehen tuts schon, aber ich finde den angenehm abgedreht funkigen Slapsound kriegt man damit nicht mal im Entferntesten hin. Auf deutsch: Dünne Roundwounds klingen beim Slappen einfach besser.

thx für die antwort...
woran liegts deiner meinung nach, dass slapping nich so gut geht? wenns ja nur an den mitten liegen würde könnte man am bassamp die mitten völlig rausdrehen,oder hätten die saiten dann immer noch zu viele mitten? :eek:
 
Imho fehlen bei Flats vor allem die Höhen, die beim "Poppen" (wer hat sich eigentlich diesen Begriff dafür ausgedacht) ja doch wichtig sind. Slapsound find ich schon cool, klingt aber logischerweise anders als mit Rounds.
 
Imho fehlen bei Flats vor allem die Höhen, die beim "Poppen" (wer hat sich eigentlich diesen Begriff dafür ausgedacht) ja doch wichtig sind. Slapsound find ich schon cool, klingt aber logischerweise anders als mit Rounds.
Popping, (eingedeutscht: das Poppen, oder poppen als Verb) kommt vom englischen to pop, was man in diesem Zusammenhang mit knallen übersetzen würden. Aber egal ob "Ich poppe meinen Bass" oder "Ich knalle meinen Bass", es bleibt arg zweideutig und mit "poppen" wissen wenigstens die anderen Bassisten, was gemeint ist. ;)

Ich finde, dass die Saiten bei deinen Aufnahmen doch einen guten Eindruck hinterlassen. Ich nehme an, Du hast da ganz normal mit den Fingern gespielt. Der Klang der Chromes in Kombination mit Deinem Jazz Bass gefällt mir sehr gut. Sehr rund und druckvoll, trotzdem klare Tonkonturen, kein Mumpfen, kein Matschen. Gefällt mir. Da fehlt mir auch die von mir so geliebte Brillianz von extrem brillianten Stainless Steel RWs nicht wirklich. :great:

Gruß,
Carsten.
 
thx für die antwort...
woran liegts deiner meinung nach, dass slapping nich so gut geht? wenns ja nur an den mitten liegen würde könnte man am bassamp die mitten völlig rausdrehen,oder hätten die saiten dann immer noch zu viele mitten? :eek:
Es hat was damit zu tun, dass Flats im Ggs. zu Rounds steifer sind und nicht so frei ausschwingen können, dewegen klingen sie nicht so lebhaft, das ist auch der Grund warum Flats oft nicht das beste Sustain haben. Ich hoffe Heike meldet sich noch, denn bei mir hört sich das alles sehr stümperhaft erklärt an :(
 
Ich hoffe Heike meldet sich noch, denn bei mir hört sich das alles sehr stümperhaft erklärt an :(

Nö, stimmt schon.

Bei den Samples muß ich sagen, daß ich die Brite Flats auf ihre Art schon gut finde, schön fettes "ploppiges" Attack, klasse Sustain, zwar schon hohl, aber dadurch interessanter Charakter, gut getragen, doch tieferer Bass, weniger Tiefmitten-Wummer, halbwegs präsente Höhen, i.Ggs. zu den Chromes völlig nasenfrei. Und das schon bei 'nem Satz .045 - .098, nicht erst .049 - .108". Gefällt mir wesentlich besser als D'Addario Halfrounds oder so. Hätt' ich bloß aus anderen Gründen nicht GHS so auf'm Kieker...
 
Also eins muss ich mal feststellen nach der ersten Probe mit den Chromes: Vom Flats spielen kriegt man starke Finger :D. Und davon wird man auf Rounds soo schnell. Der direkte Wechsel zwischen Flats und Rounds von Song zu Song. Danach will man eigentlich nicht mehr zu den Flats zurück.

Der Sound bleibt das Argument, also wird trainiert :)

Ich hab übrigens noch ein Sample für euch, das die Chromes mit Jaco-PU Einstellung zeigt (nur Bridge PU, Höhenblende ca. bei 2/3):

Ich weis selbst nicht was ich von der Aufnahme halten soll, ist halt so passiert. Der Sound klingt aus der Box noch wesentlich runder.
 
Ich grabe den Thread nochmal aus um meine Erfahrungen mit den Chromes nach ca. 4 Wochen mal zusammenzufassen.

Die anfängliche "Klebrigkeit" hat sich recht schnell gelegt, nach ca. 2 Tagen fühlten sich die Saiten gleichmäßig glatt an.
eine weitere Erkenntnis ist, dass ich mit dem .050.070.085.105 Satz nicht sonderlich gut klarkomme. Die Dinger sind mir einfach ne Spur zu mächtig und zu steif. Die Bespielbarkeit würde ich also eher als mäßig einstufen.
Allerdings muss man dazu sagen, dass sie dafür auch so klingen, wie sie aussehen, nämlich richtig dick!

Soundtechnisch machen sie unterrum einen gewaltigen Druck, und haben sehr ausgeprägte Mittenanteile. Die Höhen kommen eben flatwound-typisch etwas zu kurz. Anfänglich sind die Höhen für Flatwound-Verhältnisse noch fast als brillant zu bezeichnen, aber ebenso schnell wie die oben erwähnte Klebrigkeit geht auch diese Brillanz verloren.

Da ich sowieso jemand bin, der keinen allzu großen Wert auf schillerde Höhen legt, kommt mir das eigentlich ganz gut entgegen und ich muss sagen, dass mir der Sound allmählich richtig gut gefällt.
Er hat etwas warmes, sanftes...auch etwas kauziges, eigentümliches...eben nicht so 08/15 und auch nicht glattpoliert.
Mich erinnert der Sound irgendwie an meine Oma. Eine herzensgute alte Frau, die sich über die Jahre hinweg ihre Macken angeeignet hat, aber zu der du immer wieder gerne hingehst, weil du dich dort einfach saumäßig wohl fühlst.
Sie sieht nicht mehr so toll aus, wie eine 20 Jährige, hat Falten gekriegt und das Kreuz macht ihr auch zu schaffen. Die Füße wollen nicht mehr so, wie sie es gerne hätte und auch die Augen trüben sich. Aber dafür kocht sie wie keine zweite und sie kann dir Geschichten erzählen, die dich fesseln und denen du stundenlang zuhören könntest.

Ich glaube ich habe mit diesen Flats wirklich was gefunden, an das ich mich dauerhaft gewöhnen könnte, allerdings fällt der nächste Satz eine Nummer dünner aus und ich hoffe, dass sich dann auch das Problem mit der Bespielbarkeit halbwegs in den Griff kriegen lässt.
 
In deutschsprachigen Foren werden die D'Addario Chromes, die La Bella Flats hochgelobt, erstaunlicherweise in englischprachigen Foren vor allem die Thomastik-Infeld Flats.

Ich wollte auch mal auf Flats umsteigen und habe gedacht, dass ich mal was anderes ausprobieren sollte und stieß bei "Tone Toys" (Tone Toys) auf die "Jazz Flats" von Galli. Der Werbetext auf der "ToneToys" - und auch auf der Galli-Homepage (gallistrings - web site) hat mich neugierig gemacht
Diese relativ unbekannten Saiten wollte ich mal ausprobieren und habe sie glatt bestellt. Die Lieferung von "Tone Toys" war superschnell und unkompliziert (Dies ist keine Schleichwerbung, aber gute Leute sollte man auch mal loben !) und habe die Saiten gleich aufgezogen.
Die Saiten passen von der Länge wie geschaffen auf meine Jazz-Bass-Kopie von Johnson. Die schwarzen Textilenden
sehen ebenfalls i.O. auf meinem "Three-Colo -Sunburst"aus. Ich spanne die Saiten nach Gefühl und Ton ...
ich muss die Saiten immer wieder anschlagen:
Die klingen unverstärkt schon mal kräftig, irgendwie "holzig", "kernig". Das gefällt mir schon mal gut.
Ich habe das Gefühl, das Korpusholz meines Basses (angeblich Erle) schwingt stärker, als mit den D'Addario Rounds.
Was ja ganz geil ist: Keine Greifgeräusche !
Und es fehlt dieses "Zing" und metallische Sirren, das neue Rounds immer haben und das mich immer gestört hat.
Ich beginne leicht aufzuatmen: Kein dumpfes "Blubb", dafür ein warmer weicher Basston, das Sustain scheint kaum geringer, als bei Rounds.
Ich schließe meinen Tuner an, viel muss ich nicht mehr korrigieren - jahrelange Stimmerfahrung merkt man halt.
Ich dudele unverstärkt herum. das gefällt mir.
Ich habe das Gefühl, alles geht irgendwie schneller. Vor allem Glissandi ! Die klangen vorher immer sch...!
Auch Akkorde kommen klar rüber . Die Saiten wirken weicher und scheinen trotzdem nicht stärker durchzuschwingen, wie die Roundwounds.
An der Halskrümmung hat sich nichts verändert.
Diese Saiten scheinen die gleiche Zugspannung, wie ihre Vorgänger zu haben.
Ich kann die Saiten an den Reitern der Brücke sogar minimal tiefer stellen. Nochmals nachstimmen - fertig!
Unverstärkt haben mir meine Saiten schon mal gefallen. Ich habe mal irgendwo gelesen
"...denn sehr gute Bassdrähte erkannt man daran,
daß sie auch ohne (Tonabnehmer) sehr gut klingen!"
Wie kommen die jetzt über meinen Hasenkasten rüber ?
Unglaublich, dieser warme weiche Basston, der Attack ist zwar etwas stärker als bei meinen bisherigen Saiten,
aber das Sustain ist mindestens genauso gut.
Ich spiele am EQ und am Shapefilter meines Amp. Wie soll ich diesen Klang beschreiben. Es ist ein warmer, aber kein aufdringlich fetter Ton.
Die Aluminiummembran meines Speakers, der ja eher einen knackig-trocknen Ton liefert, bringt die Weichheit dieses Basstones prima rüber.
Weiterhin kann ich sagen, dass die Galli -Jazz-Flats ohne Überbetonungen und ohne Löcher in ihrem Klangspektrum daher kommen.
Der Satz ist ausgewogen, wirkt ausbalanciert, das kommt wohl allein schon durch die bewährte
klassischen Saitenstärken [.045'(= 1,12 mm) / .065' (1,62mm) / 0.085' (2,12mm) / 0.105' (2,62mm)].
Mit Rounds hatte ich die ganzen Jahre immer ein bischen, dass bei den Tiefmiiten mein Equipment zu einem dröhnigen Wummern bei stärker aufgedrehten Tiefmitten neigte... mit diesen Saiten ist das irgendwie weg. Super !
Bis jetzt bin ich absolut begeistert ! Diese Saiten sind unverschämt geil!

Ich habe jetzt den Klang gefunden, den ich jahrelang suchte !!!
 
Ich bin von den Flats für meinen Teil inzwischen wieder abgekommen. Sie sind vom Sound her einfach nicht bandsounddienlich genug. Nicht nur, dass der Sound nicht in die Band passt, außerdem gehe ich mit den Flats beim Proben leider gnadenlos unter.

Auf meinem Akustikbass bleiben sie drauf, aber mein Jazz hat inzwischen wieder Rounds.

Wenn ich irgendwann mal n zweiten Jazz habe, kommen da vielleicht wieder Flats drauf :)
 
Ich bin von den Flats für meinen Teil inzwischen wieder abgekommen. Sie sind vom Sound her einfach nicht bandsounddienlich genug. Nicht nur, dass der Sound nicht in die Band passt, außerdem gehe ich mit den Flats beim Proben leider gnadenlos unter.

Auf meinem Akustikbass bleiben sie drauf, aber mein Jazz hat inzwischen wieder Rounds.

Wenn ich irgendwann mal n zweiten Jazz habe, kommen da vielleicht wieder Flats drauf :)

Klar! Wenn das so bei Dir ist, ist das o.k.!:great:

Ich spiele mit vielen Bläsern zusammen und da komme ich jetzt viel besser drunter durch, als vorher.
Es kommt ja immer auf den Einsatz bzw. natürlich auch den Geschmack an. Deshalb gibt es ja so viele verschiedene Saiten ! Gottseidank!
 

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