Inzwischen habe ich ein leicht gebrauchtes ZOOM A3 zum guten Kurs ergattert. Ich wollte es einfach mal drauf ankommen lassen und es probieren.
Zunächst mal muss ich feststellen, dass mir die Bedienung doch nicht so schwierig vokommt, wie man so oft liest. Ich finde es eigentlich sogar recht simpel - zumindest so, wie ich es bisher ausprobiert habe. Ich glaube aber nicht, dass es dahingehend noch zu größeren Problemen kommt. Zugegeben: Ich habe schon einige Videos zum ZOOM geguckt und auch schon vorher einen kurzen Blick in die Bedienungsanleitung geworfen.
Meine Eindrücke zum A3:
Erst einmal fällt die wirklich robust anmutende Bauweise auf. Es ist auch relativ schwer. Potis, Schalter, etc. machen einen guten Eindruck und haben einen ordentlichen Widerstand. Die Regler könnten vielleicht etwas griffiger sein, fühlt sich aber alles so weit wertig an.
Zum Sound: Ich bin da meinem Plan gefolgt und habe bei den Effekten nicht sehr viel rumgespielt, sondern nur mal beim Durchschalten in Alles reingehört. Bei den Grundeinstellungen bin ich einfach mal den Ideen des Herstellers gefolgt und habe mir mit jeder Gitarre (na ja, die 12-Saitige muss noch) ein Patch gemacht. Bei den Gitarren, wo es keine exakt passende Modell-Vorgabe gab, habe ich einfach mal genommen, was nah dran war, bzw. "Kreuzungen" probiert. So nehme ich für die Epi EJ-200 und meine Taka Eg523SC entweder beim Drehregler "Single-Cutaway (etwas mehr Höhen)" oder "Jumbo (etwas mehr Bauch)" und dazu das Patch mit der Gibson J200 Modulation, das ich zu meiner J200 angelegt habe. Bei der Epi habe ich auch mal die Einstellungen für magnetischen PU getestet (sie hat eine Shadow Nanomag-/ Nanoflex-Kombi an Bord). Funktioniert einwandfrei. Ich finde aber die Einstellung "Piezo" beim ZOOM mit beiden PU´s besser.
Die anderen beiden Effektplätze habe ich mit der Mikro-Simulation und dem BBE-Sonic-Maximizer belegt. Den Reverb nehme ich aus dem Harmony G. Das bringt bei meinen Gitarren unterm Strich ganz gute Ergebnisse. Jedenfalls klingt das Ganze tatsächlich natürlicher und nimmt den Piezos die Schärfe. Es ist keine Mikro-Abnahme, aber ich denke, dem Bühnensound hilft es schon auf die Sprünge. Ich habe den Unterschied immer deutlich gemerkt, wenn ich den nackten Piezo zum Vergleich direkt gehört habe. Mir gefällt das ZOOM auch besser als das TC Bodyrez.
Die restlichen Einstellungsmöglichkeiten an der Oberfläche sind sinnvoll und funktionieren auch ordentlich: Wet/Dry Mischung, EQ, Pickup (und/oder Mik) Eingangslevel, etc. Besonders effektiv ist der Feedbackdestroyer. So habe ich mir das vorgestellt
Besonders meine J45 neigt schnell zum Koppeln. Im bisherigen Test hat das richtig gut das Feedback beseitgt und den Sound nicht wesentlich verändert (also schmallbandig genug, aber zielsicher). Es könnte vielleicht noch etwas schneller mit der Frequenzerkennung gehen - aber irgendwas ist ja immer
Ich werde noch ein paar Sachen ausprobieren, z.B. das Ding auch mal für Gesangsmikro zu missbrauchen. Das Basic-Setup steht aber schon einigermaßen und ist zufriedenstellend.
Jedenfalls bietet das ZOOM wirklich viele Möglichkeiten und klingt m.M.n. richtig gut. Wenn man es so einsetzt, wie ich, also pro Gitarre ein Patch, sind Schaltprobleme, etc. von denen User berichten natürlich kein Thema. Von den Berichten komplizierter Bedienung sollte man sich auch nicht irritieren lassen, wenn man sich für das ZOOM interessiert. Ich persönlich fand es ziemlich intuitiv gestaltet.
Also ruhig mal testen!
Eine negative Sache gibt es allerindg auch: Mein ZOOM produziert (in allen Einstellungen) ein leichtes hochfrequentes Fiepen. Wenn jemand da ne Lösung weiß, immer her damit. Ist zwar nicht extrem, aber je anch Lautstärke hörbar.