Frauen mit überlangen oder angemalten Nägeln finde ich aber überhaupt nicht hübsch.
Na ja … stell Dir eine hübsche, zart-rosa Gitarre vor und den passenden rosa Nagellack, der den richtigen Picking-Fingersatz mit ultralangen Nägeln mit himmelblauen und sonnengelben Herzi- und Sternklebern richtig zur Geltung kommen lässt. Das hat doch was … oder?
Ich find das Männer in der "klassisch Macho Version" einfach keine langen krallen haben sollten... oder sonstiges make up
Ich steh mir's zwar auf Tim Curry … aber Du hast schon recht, der ist weder klassisch Macho, noch ist er beeindruckend wegen seines Gitarrespielens.
Ein Schatten, über den ich nicht zu springen in der Lage bin ist, dass ich rechts lang und links kurz tragen müsste. Ließe ich links die Nägel wachsen - zwecks Aufrechterhaltung der Symmetrie - würde ich mich am Griffbrett selbst festnageln.
Eine untragbare Konsequenz.
Ich kann mich mit dieser Asymmetrie meines Nagelwuchses einfach nicht anfreunden.
Außerdem gibt es Lebenslagen der berauschenden Art, wo die Sanftheit meiner Fingerkuppen gefragt ist … und Krallen definitiv als unsinnlicher Liebestöter einzustufen wären.
Ich frag jetzt ganz bewusst nicht: wie geht's Euch da?
Weit verbreiteter anfängerfehler
Ohje, öffentlich ertappt und bloß gestellt!
Meine weitreichende Entscheidung hab ich tatsächlich als Anfänger im zarten Alter von 14 getroffen. Zwei meiner besten Freunde nahmen damals klassischen Gitarrenunterricht und liefen mit langen Nägeln an der rechten Hand herum, was mich angesichts der Einseitigkeit überhaupt nicht antörnte. Beim Flaschendrehen lange Fingernägel offenbaren - wie peinlich!
Dann schlug das Schicksal knallhart zu:
Damals war in der Schule beim Jausenbrot essen gerade in, die Freunde anzuschnorren. Wer viele Freunde hatte, dem blieb nichts von seinem eigenen Jausenbrot übrig, warum einige begannen, die Schnorrer auf "ok, aber nur einen Beiß" zu reduzieren. Die Schnorrer haben dann einen derartigen Beiß hingelegt, dass vom Jausenbrot nach dem einen Bissen kaum was übrig blieb. Zur Abwehr dieser Bedrohung wurde es dann üblich, den Bissen mit den Fingern zu begrenzen und das restliche Brot so vom Zubeißen zu schützen.
Fazit: die Schnorrer bissen bis zum Anschlag und meinen klassik-lernenden Gitarre-Freunden wurden regelmäßig die Fingernägel abgebissen. Sie waren zum Flatpicking verdammt ... Ein Drama, wie es nur das Leben schreiben kann.
Für mich ein Trauma, von dem ich mich bis heute noch nicht erholt habe!
So kam ich auf die schiefe Bahn, trieb mich nächtelang mit meinem bundlosen Bass herum und verfiel dem Fingerkuppenspiel.
Soviel zum Selbstporträt meiner neurotischen Fehlentwicklung!
Vielleicht kann ich Jiko und GEH ja zu einer gemeinsamen Gruppentherapie zur Aufarbeitung unserer pathologischen Fingernagelallergie überreden.
Greetz relact