Finale - Probleme bei Notation und Wiedergabe

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Hum
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Vorgezogene Noten, oder Noten die in den nächsten Takt reichen, werden ja mit Bindebögen dargestellt.
Wie kann ich zwei Noten, bei denen diese Bindung fehlt zusammenkleben, so dass sie zu einer Notelänge verschmelzen,
die nun aber getrennt durch einen Bindebogen dargestellt wird.
Ich meine jetzt nicht nur eine grafische Darstellung, sondern eine hörbare (MIDI-Export etc)

Ich hoffe, ich habe mich verständlich ausgedrückt.
 
Eigenschaft
 
Den Haltebogen kann man auch nachträglich ergänzen: Mit der Haltebogenfunktion der "einfachen Eingabe" oder auch mit der "schnellen Eingabe", wenn man dort den Cursor zwischen die zu verbindenden Noten setzt und dann auf der Tastatur "t" drückt.
Wenn die Töne so verbunden sind, klingen sie auch wie eine Note mit der Gesamtlänge in der Summe beider Töne einzeln. Wenn man versucht, den Haltebogen mit der Legatobogen-Zeichenfunktion nachzubilden, dann bleiben es zwei getrennt hörbare Noten, die nur mit einem ´gebundenen´, also weichen Anstoß artikuliert werden. Legato- und Haltebogen sehen zwar (fast) gleich aus, sind aber verschieden und werden von Finale auch verschieden behandelt.
 
Die Noten werden durch den Bindebogen als ein zusammengezählter Notenwert gespielt, auch bei MIDI-Wiedergabe.
Bei einer Viertel plus angebunderer Achtel wird also eine punktierte Viertel wiedergegeben.

Man sollte den Bindebogen (engl. tie) nicht mit dem Legatobogen verwechseln. Ein Legatobogen zieht keine Notenwerte zusammen, sondern ändert nur die Phrasierung von hintereinander gespielten Noten.

Korrekter Bindebogen in Finale geht so:
die erste der beiden Noten ist angewählt und man drückt die Buchstabentaste "t" (für "tie")

Voraussetzung ist, dass beide Noten auf der gleichen Tonhöhe stehen. Logisch, sonst geht nur ein legato, glissando oder portamento (a.k.a glide).
Manchmal zeigt Finale die Tonhöhe aber nicht wie gedacht an, besonders nach Transpositionen. Um das festzustellen, erzwingt man die Vorzeichenanzeige, falls es die Wiedergabe nicht klärt:
erste Note markieren und Buchstabentaste "p" drücken, dann mit der Pfeiltaste rechts die nachfolgende Note markieren und wieder "p" drücken.
Man sieht zunächst ein "courtesy accidental", also ein ein Vorzeichen bzw. Auflösungszeichen in Klammern.
Noch einmal "p" drücken lässt die Klammern verschwinden.

Diese Vorzeichnung wieder unsichtbar machen geht nur durch rückgängig machen der letzten Arbeitsschritte mit "Strg Z" oder über das Löschen der Note und neuer Eingabe.

Die chromatische Alteration oder das Rücksetzen einer Note auf die Tonhöhe der für die Taktstelle geltenden Tonart sind die Tastaturzeichen "+" (plus), "-" (minus) und "n".

Gruß Claus

Oops, jetzt habe ich mindestens 16 Minuten für den Text gebraucht... :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für eure ausführliche Antwort. Leider hat der Tastenkode bis jetzt nicht funktioniert. Ich habe aber bei der "einfachen Eingabe" den Haltebogen gefunden.
Damit hat es dann geklappt.
Ich fange eigentlich erst an, mich in Finale einzuarbeiten. Ist schon ziemlich gewöhnungsbedürftig. Überhaupt wenn man bestimmte Funktionen sucht.
Da habe ich die Logik des Programmaufbaus noch nicht begriffen.
 
Leider hat der Tastenkode bis jetzt nicht funktioniert.
Die Einarbeitungsphase bei Finale ist heftig, das liegt an der Weiterentwicklung eines Porgramms, das seit Erscheinen bald 30 Jahre auf dem Buckel hat und so etwas wie echte objektorietierte Programmierung nicht kennt. Leider wurde nie mit dem obsolet gewordenen Entwicklungsstrang gebrochen und eine moderne Programmierung vorgenommen.
Dennoch wurde die Versionen der letzte Jahre deutlich benutzerfreundlicher.

Aber die Eingabemethode per Computertastatur sollte unbedingt funktionieren, darauf ist Finale opimiert. Mit Maus und Midi-Keyboard allein wird die Handhabung arg umständlich.

Zur aktuellen und gerade erschienen Finale Version 25 gibt es eine sehr gute Online-Hilfe, man braucht praktisch kein Handbuch mehr.
http://www.klemm-music.de/finalehelp/FinaleWin/Content/Contents.htm
Außerdem hilft der "visuelle Index" sehr, das ist eine Notation, auf der man einfach dorthin klickt, wo einem die Bearbeitung unklar ist.
http://www.klemm-music.de/finalehelp/FinaleWin/Content/Finale/Visual_index.htm
Schließlich gibt es noch gute Videos zu den Grundfunktionen.
http://www.klemm-music.de/finalehelp/FinaleWin/Content/Finale/Quick_Start_Videos.htm

Ohne die Bereitschaft, die Grundzüge Schritt für Schritt zu lernen, kann man mit Finale aber m.E. nicht glücklich werden.
Zumindest die Vollversion ist aufgrund ihres Zuschnitts auf Musiker mit professionellen Kompositions- und Arrangementaufgaben zwangsläufig recht komplex.

Leichter zugänglich scheint mir Sibelius, aber als Finale Benutzer seit Version 3 blieb ich letztlich doch bei der Stange.

Hat man weniger hohe Ansprüche, kann man auch mit dem kostenlosen Musescore gut zurechtkommen.
Es hat ein paar Zicken, auf die man sich besonders dann einstellen muss, wenn man gewisse Arbeitroutinen aus anderen Programmen gewohnt ist. Anderseits ist es topaktuell programmiert und sehr benutzerfreundlich.
Für Boardautoren und Blogger sehr praktisch ist z.B. ein Feature wie die Kamera in Musescore, die Notationssauschnitte für Beiträge sehr bequem erstellen lässt.
Von solchen praktischen Ideen fürs Onlinezeitalter kann man bei Finale nur träumen, das ist nämlich auch in Version 25 (=2016) noch völlig auf den Papierausdruck fixiert.

Gruß Claus
 
Zuletzt bearbeitet:
Notenschrift ist an sich sehr komplex, was leicht nachvollziehbar ist, wenn man bedenkt, was alles in Noten gesetzt wurde in den nunmehr rund 1000 Jahren, seit denen Musik schriftlich fixiert wird. Außerdem wurden Noten bis vor gar nicht so langer Zeit handschriftlich oder als Stahl-Stich gesetzt in der Druck-Vorstufe und per Hand kann man nun mal alles notieren was gewünscht ist.
Ein Computerprogramm, das den Anspruch hat, (fast) alles aus diesen 1000 Jahren notieren zu können (wie Finale - bis hin zu freier grafischer Notation), muss zwangsläufig sehr komplex sein. Ich habe auch sehr lange gebraucht, mich darin ein zu arbeiten und bei seltenen oder bis dato nicht genutzten Funktionen muss ich nach wie vor nachschlagen (aber das trifft auch auf andere komplexe Programme zu).
Ein soviel ich weiß recht beliebtes und wohl auch sehr bedienerfreundliches Programm ist "Capella" [http://www.capella-software.com/de/]. Dort gefällt mir aber bis heute die visuelle Qualität des Ausdrucks nicht so gut. Genau das ist für mich eine der größten Stärken von Finale: der Noten-Schriftsatz ist hervorragend, aber vor allem ist auch der visuelle Eindruck der Noten ohne nennenswerte Nachbearbeitung sofort sehr gut. Damit meine ich saubere und proportional korrekte Abstände und die Ausrichtung der Noten im Takt usw.
Für die Musizierpraxis finde ich diese Details recht wichtig, denn von der guten und leichten Lesbarkeit hängt nicht unerheblich die Spielsicherheit ab. In dieser Hinsicht kommt Finale dem klassischen Noten-Stich praktisch gleich.
 
Ja, ok. Es ist bei mir allerdings ja so, dass ich Finale schon besitze. Inzwischen das Finale 25. Ich also keine Kaufberatung brauche.
Ich hatte es mir gekauft, nachdem ich in versch. Foren darüber nachgelesen hatte. Natürlich werde ich nie alle Funktionen benötgen.
Aber das ist in meinem Fall auch gut so, weil ich gerne Programme habe, die mich nicht gleich langweilen oder bei denen ich gleich an deren Grenzen stoße.

Ursprünlich hatte ich noch zu Ataris Zeiten meine Noten in NOTATOR eingegeben und war eigentlich zufrieden.
Als ich dann wegen der Nutzung eines PCs zu CUBASE wechselte, war ich enttäuscht über die wenig intuitiven Eingabemethoden
und auch mangelhafte Lyric-Eingabe-Technik.
Band in a Box finde ich zwar ganz gut, kann da aber finanziell nicht mit den Updates mithalten.
Guitar Pro ist auch noch ein Kandidat, den ich verwende.
Aber bei allen Programmen fehlt mir immer irgend etwas. Und das hoffe ich halt bei Finale zu finden.
Da werde ich mich halt durchbeißen müssen. Wobei ich jetzt allerdings schon wieder etwas verwirrt bin, weil
ich nicht weiß, ob da ein Bedienfehler meinerseits vorliegt, oder eine falsche Programmeinstellung, oder ein Bug.

Denn bei der Tastenfunktion für Haltebögen passiert bei mir nichts, während ich mit der Maus über die Menüfunktionen
das gewünschte Ergebnis erzielen konnte.
 
Die Tastenfunktion "t" funktioniert nur in der "schnellen Eingabe" (und für die Windows-Version, die Mac-Versionen haben eventuell andere Tastenfunktionen, zumindest war das in früheren Versionen so - aber mit Mac kenne ich mich nicht aus). Im Zweifel mal die Hilfe-Funktion bemühen, die ist schon sehr umfangreich.
 
...weil ich nicht weiß, ob da ein Bedienfehler meinerseits vorliegt, oder eine falsche Programmeinstellung, oder ein Bug.
Da ich auch Finale Vollversion 25 habe bleibt eigentlich fast nur Bedienfehler oder Konfigurationsfehler.

Hast Du eine Laptop- oder Desktop-Tastatur, die ansonsten normal funktioniert?
Wurden Programmeinstellungen nach der Installation geändert?

Man kann Finale und Cubase nicht wirklich vergleichen. Bei Cubase ist die MIDI-Notation eine Zugabe, Finale ist für professionellen Notensatz mit Partiturverwaltung und Stimmauszügen programmiert.
Der MIDI Sequenzer ist dort als Zugabe und Kontrollhilfe zu sehen, mehr nicht.

Ich sehe allerdings auch im Notenbild von Finale noch Entwicklungspotential und muss gerade feststellen, dass die Kollisionskontrolle gegenüber 2008 leider nicht besser geworden ist.

Gruß Claus
 
So, ich habe jetzt heraus gefunden, dass einfaches Anwählen (Anklicken) mit dem Anwahl-Icon und Maus nicht funktioniert.
Ich muss die Note doppelt klicken. Dann ändert sich der Mauscursor in das Symbol der zuletzt verwendeten Funktion.
Wenn ich nun die "t"-Taste drücke, wird der Haltebogen an die nächste Note geführt. Der Mauscursor ändert sich dann
in das Haltebogenwerkzeugicon.
 
Schön, dass Du es gefunden hast.
Hast Du dir die Links zur Online Hlfe oder eines der Videos zu den Grundfunktionen schon mal angesehen?

In Finale kann man viele Dinge auf verschiedene Weise tun, auch das ist eine Folge der langen Entwicklungsstrecke ohne echten "Relaunch".

Gruß Claus
 
Ja, die Links und die Videos hatte ich schon gekannt. Aber man muss sich halt alles auch merken können. ;)
 
Das wird schon...
Was gab denn für dich den Ausschlag, Finale statt Sibelius anzuschaffen?
 
Ehrlich gesagt weiß ich das nicht mehr. Aber wenn ich mir Software oder sonst etwas zulege, dann lese ich meist die Meinungen der User aufmerksam.
Hauptsächlich auch der Meckerer. Dann schaue ich auch wie und ob diese Probleme lösbar waren.

Ich war gerade auf der Website von Finale und Sibelius.
Da kommt es für mich darauf an, dass ich schnell an meine Infos komme. Ich weiß die Webgrafiker wollen sich gerne verwirklichen, aber
wenn da erst mal ein überdimensionierter Film ablaufen muss, der mich vom Eigentlichen ablenkt, dann stößt mich das eher ab.
Ich weiß auch nicht so recht, was die Symbolik einer Gratwanderung mit einem Notensatzprogramm zu tun hat. Der Schuss könnte auch
nach hinten losgehen. (Die alte Website von Finale fand ich besser)

Ich will Screenshots sehen, und Featurelisten, klare Preisangaben und kein Schnickschnack das mich nur von meiner Information abhalten will.
 
Ja, finde ich auch genial. Aber wo hätte ich im Index für die Antwort meiner Frage klicken müssen?
 
Dein Problem war typisch für eine der Fragen, die sich in der Einarbeitungsphase stellen.
Im visuellen Index kommt zwar ein Haltebogen vor, aber leider wird an der Stell nur die ebenfalls vorhandene Taktaufteilung erklärt.

Fündig wirst Du bei den den Grundlagenvideos, am Ende des nur vier Minuten dauernden Clips "einfache Eingabe" wird die Haltebogeneingabe erklärt.
Finale ist auf die Computertastatureingabe optimiert und daher ist die "einfache Eingabe" der voreingestellte Eingabemodus.
http://www.klemm-music.de/finalehelp/FinaleWin/Content/Finale/Quick_Start_Videos.htm?cshid=9516

finale-eingabe.jpg

Gruß Claus
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke, du scheinst dich ja ziemlich gut mit Finale auszukennen. :great:

Was ich bis jetzt auch noch nicht gefunden habe ist die Möglichkeit eine Note beliebig zu verlängern.
In Cubase würde ich dazu in den Pianoroll-Editor gehen, und mit der Maus das Ende der Note entlang der Zeitachse verlängern.

Nehmen wir an, ich habe eine um 1/16tel vorgezogene Note, die aber bis zum Ende des Taktes dauert:
Also eine doppelt punktierte Viertel auf der Eins ist ja 1/4+1/8+1/16 lang, darauf folgt eine 1/16, die mit einem Haltebogen an einer Halben klebt und die bis zum Ende des Taktes reicht.

1. Wie gebe ich so ein Konstrukt überhaupt ein? Muss ich diese einzeln hintereinander setzen und dann mit Haltebögen verbinden?
2. Wie kann ich, wenn ich fälschlicherweise beispielsweise 2 Halbe in dem Tak stehen habe, diese so anpassen, (ohne den Takt neu eingeben zu müssen) dass ich diese Folge erreichen kann?

( Wenn du willst kannst du diese Frage natürlich auch in ein neues Thema ändern )
 
Nehmen wir an,...
Mit Bevorzugen von Mausklicks statt PC-Tastaturbefehlen:
1. Einfache Eingabe, Notenwert am linken Rand aussuchen (Viertel, Achtel usw.)
2. Im gewünschten Takt auf die gewünschte Tonhöhe klicken, gewünschte Noten eingeben
3. Erste Note mit "Strg und li. Maus" markieren und mit Tastaturbuchstaben "t" den Haltebogen setzen, mit Pfeiltaste rechts zur nächsten Note gehen usw.

Erhält man eine im Fall der vorgezogenen Sechzehntel unerwünschte Verbalkung wie im zweiten Takt, so will man den Balken der beiden Sechzehntel wahrscheinlich unterbrechen.
1. Die "Schnelle Eingabe" wählen, das ist das Links gekippte Achtelnoten-Symbol rechts von der "Einfachen Eingabe"
2. Den betreffenden Takt auswählen, der dadurch mit einem Editorfenster dargestellt wird
3. Die Note anklicken, die aus der Verbalkung gelöst werden soll, im Bild rot markiert
4. Für die Verbalkung (ein/aus) Tastaturbuchstaben "b" drücken

finale_balken.jpg

2. Wie kann ich, wenn ich fälschlicherweise beispielsweise 2 Halbe in dem Tak stehen habe, diese so anpassen...
Einfache Eingabe-Modus: die Notenwerte in einem Takt lassen sich in kürzere Werte ändern, indem man den gewünschten neuen Notenwert auswählt und die zu ändernde Note anklickt (Halbe->Viertel->Achtel usw.).
Dadurch wird die ursprüngliche Note ersetzt.
Für den Ersatz durch längere Notenwerte muss man meistens erst Platz schaffen, also Noten oder Pausen löschen. Dazu kann man die entsprechende Note mit "Strg li. Maus" anwählen oder mit den Pfeiltasten durch die Notenzeilen navigieren.
In der Voreinstellung kontrolliert Finale die Notenwerteingaben eines Taktes entsprechend der Taktartvorgabe. Das lässt sich natürlich abschalten und Taktartangaben oder andere Zeichen lassen sich "verstecken", also unsichtbar machen.
Angewählte Pausen kann man durch den Tastaturbuchstaben für die Tonhöhe (im Bild "a") in eine Note umwandeln. Angewählte Noten kann man durch den Tastaturbuchstaben "r" in Pausen des gleichen Notenwerts umwandeln.

Den Notenwerte kann man im Modus "Einfache Eingabe" auf dem Ziffernblock mit 0-8 oder auf der Notebook Ziffernreihe mit Strg-Alt-Umschalt plus 0-8 anwählen, die Ziffer 9 erstellt Triolen des zuletzt gewählten Wertes, wenn im Takt dafür genügend Platz ist. Notennamen plus Ziffernblock ergeben die schnellste Eingabemöglichkeit.

Gruß Claus
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke, das hat mir geholfen.
 

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