Fetter Metal Gitarrensound - rein digital möglich?

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SixWhiskeyDeep
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Ok, leicht provokant formuliert, der Titel, gibt ja genügend Beispiele die beweisen, dass man rein digital auch nen ordentlichen Gitarrensound hinkriegen kann.

Aber von vorne:

Ich nehme gelegentlich mal nen Song auf, bin aber beleibe kein Soundtüftler und habe demzufolge Schwierigkeiten nen fetten Gitarrensound zu erzeugen. Mag auch an meinem kümmerlichen Equipment liegen ;)
Ich spiele eine Epiphone Les paul Standard
gehe über eine Presonus USB Audiobox rein
und nehme mit Cubase + Guitarrig 3 auf.

Hier mal eine kleine Songskizze um zu zeigen was dabei so an Klang-"qualität" entsteht:
http://soundcloud.com/sixwhiskeydeep/20121016-inthewake-sketch
Ist nur eine kurze Ideensammlung, die jämmerlichen Drumloops werden (hoffentlich sehr) bald von einem guten Freund und Monsterdrummer ausgefeilt ;) Aber darum soll's hier nicht gehen.

Offen gesagt fehlt mir schon das Vokabular um mein Problem zu benennen, kann nur sagen: ich find es nicht fett und druckvoll genug. Mir ist klar, dass der Bass dabei ein erheblich Rolle spielt, der hier noch komplett fehlt. Allerdings weiß ich da genauso wenig, in welche Richtung ich mich bewegen muss, damit die beiden zusammen funktionieren.
Kann vielleicht einer der Pro's hier benennen was mir fehlt und hat evtl Tipps, wie man vorgehen sollte?
 
Eigenschaft
 
Mir ist klar, dass der Bass dabei ein erheblich Rolle spielt, der hier noch komplett fehlt. Allerdings weiß ich da genauso wenig, in welche Richtung ich mich bewegen muss, damit die beiden zusammen funktionieren.
Ganz genau. Der Bass ist ein entscheidener Faktor bei Metal. Dieser in Verbindung mit den Gitarren, macht den ganzen Sound erst so richtig fett. Wenn du dir mal moderne Produktionen anhörst, wirst du feststellen, dass die Gitarren für sich genommen recht dünn gemischt sind. Der Bass ergänzt die Gitarren jetzt mit einem Satten und sauberen Bassfundament. Beides muss dafür aber tight eingespielt sein.
Ich persönlich halte Guitar Rig für ziemlich ungeeignet, um fetten Gitarrensound zu liefern, so wie die meisten anderen Emulationen auch. Ich habe bisher nur 2 Gitarrenemulationen gehört, von denen ich sagen kann, dass sie richtig fett klingen. Das ist zum einen Scuffham Amps und zum anderen Vandal von Magix. Vandal habe ich selber und für Metal Sounds ist das Killer!!!
 
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Wie Novik schon sagte sind gitarren auf Platte meist recht dünn, wenn man sie mal einzeln hört. Hinzu kommt noch, dass es meistens pro Gitarre mindestens 2 Spuren gibt (Zumindest in moderneren Produktionen). Werden dann mit Bass und Drums zusammen die frequenzen richtig gestaffelt/verteilt, kommt so die große dicke Soundwand von Platte zusammen. Du darfst hier nicht erwarten, dass sich das anhört, als bläse dir eine ganze Band in den Rücken, wenn du alleine die Gitarre einspielst.

Guitar Rig finde ich für das Ganze auch eher ungeeignet. Ich würde für einen "fetten" Metalsound eher auf freie VSTs und IRs setzen. Die klingen bei Weitem besser. Guck dir da unbedingt mal die VSTs von LePou an. Vor Allem den Lecto und den Le456. Die haben beide ordentlich Dampf. Gut sind auch noch TSE x30 und x50. Von TSE würde ich auch noch den TSE 808 empfehlen. Das ist 'ne richtig gute Tubescreamer Simulation. Dazu brauchst du dann noch 'nen Impulseloader. Entweder nimmst du da Kefir oder LeCab2. Beide sind gut, bei LeCab2 hast du aber noch den Vorteil, dass du mehrere IRs mischen kannst.
IRs gibt es wie Sand am Meer. Gut sind hier die kostenlosen von Red Wire, Cahtarsis und Guitar Hack. Mit den Sachen solltest du schon einen ordentlichen Sound hinbekommen.
 
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Ok cool, danke für die Empfehlungen. Ist notiert, muss mich wohl mal nach umsehen.
Blöde frage, wofür steht IR?
Vandal gibt's nicht für cubase soweit ich gesehen habe, das ist ein Magix bzw Sequoia Teil, oder?
Und was ist denn nun wieder ein Impulseloader?
 
IR steht für Impulse Response = Impulsantwort. Das sind kleine Wave-Dateien, die sozusagen Resonanz und Frequenzgang von einer Box samt Mikrofon und Positionierung eingefangen haben. Der Impulsloader wendet diese Impulsantwort dann auf deine Gitarrenspur an. Zusammen ist das also eine Art Boxensimulation.

Vandal ist mein ich ein VST von Magix. Kannst du auch in Cubase benutzen.
 
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Also ich benutzte Vandal ziemlich problemlos als VST Plugin in Cubase 6.5;)
lad dir die Demo runter. Ist eine 7 Tage Testversion. Ganz ehrlich. Die lepou und TSE Sachen sind schrott. Totall steril und Synthetisch
 
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Also ich benutzte Vandal ziemlich problemlos als VST Plugin in Cubase 6.5;)
lad dir die Demo runter. Ist eine 7 Tage Testversion. Ganz ehrlich. Die lepou und TSE Sachen sind schrott. Totall steril und Synthetisch


Korrekt, ohne Impulse Loader (oder wies auch heisst) und EQing sind die zum Heulen.
 
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Und wenn du gerade am runterladen bist kannst du dir noch die Testversion von Peavey Revalver mk 3.5 holen. Imo besser als vandal, aber das ist ja geschmackssacke

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Revalver klingt auch sehr gut. Keine Frage. Allerdings hatte ich mir sowohl vandal als auch Revalver runtergeladen. Vom Spielgefühl, und das wird oft nicht mitbedacht, schlägt meiner Meinung nach Vandal alle um Längen. Vandal ist die meines Wissens einzige Emulation die nicht ein Stück auf Impulsantworten setzt, und das merkt man beim Spielen und Hören. Da ist jede Schraube vom Amp und den Boxen emuliert.
Somit hatte ich mich letzendlich für Vandal entschieden.
 
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Ich glaube viele würden sich wundern, dass der Gitarrensound alleine bei guten Produktionen gar nicht soooo dünn ist, wie es manchmal hier beschworen wird.

Bei einer Aufnahme sollte die Gitarre alleine auch schon ordentlich kräftig, fett und Knackig klingen.
Sie soll halt nur nicht versuchen, die fehlende Bassgitarre mit zu bedienen.
Sie darf ruhig auf ihrer gesamten Bandbreite kräftig drücken (sinnvoll gesetzter Lowcut kann aber schon notwendig sein).

Ich sag das jetzt nur, damit nicht der Eindruck entsteht, eine dünn klingende Gitarrenaufnahme wäre jetzt das große Ziel und der Bass würde schon alles wieder grade richten.

@TE: Versuch es mal mit den Plugins und IRs, die S1ckness empfohlen hat. Damit kann man klasse Ergebnisse erzielen.
(Ich senk bei Ampsimulationen gerne mit einem High shelf filter die Höhen über 4khz etwas ab, um das brizzelige raus zu bekommen)
 
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Alter Falter, habe mir also wie empfohlen den Vandal geholt. Hier mal ein schneller Mixdown mit zwei Presets.
http://soundcloud.com/sixwhiskeydeep/20121018-inthewake-sketch
Finde den Unterschied gewaltig, bin beeindruckt! Gilt Vandal dann auch als Empfehlung für den Bass?

Vielen Dank für die Tipps, werde mich wohl mal durch die Einzelheiten wühlen müssen.
High shelf filter, wo find ich das?
lePou, TSE? muss ich mal reinschaun

Bin soweit mal entzückt. Und immer dankbar für weitere Tipps, was kann man da noch rausholen?
 
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Also allgemein wäre der Thread denke ich auch besser in der Recording Ecke aufgehoben... Und da gibts auch schon einige Threads zu Gitarren VSTs. Auch für Metal.

Zu deiner Frage: Ja die können auch fett klingen. Ein paar Produktion von Joey Sturgis sind komplett nur mit PODFarm gemacht (was die Gitarren betrifft) und das hier ist auch komplett digital:

https://dl.dropbox.com/u/17151953/%21Downforce%20recordings/COS%20-The%20man%20with%20the%20golden%20gun%20%28working%20title%29new%20mix.mp3

bei dir sind die Gitarren auch sehr in der Mitte und sehr dumpf. Snare ich auch deutlich zu laut, aber das nur nebenbei. Ist ja nicht Thema des Threads.
 
tja, wenn ich deinem link so lausche hör ich ganz klar was du meinst. monströsen sound hast du da, bläst mich weg. wie entsteht denn 'dumpf', worauf ist da zu achten?
 
ins blaue geraten würde ich sagen deine Abhörsituation ist nicht gut. Wenn Monitore vorhanden sind, dann strahlen dir die Hochtöner whs direkt in die Ohren...dadurch hörst du zu viel davon und drehst die automatisch im Mix leiser. Hört mans dann auf ner anderen Anlage klingts zu dumpf. Oder du mischt über ein System das nicht zum abhören geeignet ist. Zb eine Hifi Anlage mit stark verstelltem EQ oder kleine PC Lautsprecher die keinerlei Räumlichkeiten wiedergeben (hall ist bei dem mix auch zu viel), aber dafür Höhen überbetonen (in dem Versuch "brilliant" zu klingen).
 
Ich glaube er hat noch gar nix an EQing, Kompression, Hall oder was auch immer gemacht. Die Vandal Presets muss man noch aufarbeiten.
 
da liegst du generall nicht verkehrt. angenommen ich könnte ordentliche bedingungen schaffen, worauf müsste ich beim mischen achten? ist jetzt sehr global gefragt, ist mir bewusst, aber was würdest du sagen kennzeichnet zb den gitarrensound in deinem mix, worauf hast du dabei wert gelegt?

Und was macht 'dumpf' in technischer hinischt aus? Undifferenzierte Höhen, Mitten und Bässe? Lös ich sowas schlicht über den EQ? Fragen über fragen, hoffe du hast die Geduld mich da etwas zu erleuchten

@Novik: stimmt völlig, ist ne reine ideensammlung über die ich ein paar presets geknallt hat. aber ich wüßte auch gar nicht, was sich an EQing o.ä. noch empfehlen würde
 
Wenn du natürlich überhaupt keine Erfahrung mit dem Mixing hast, ist das jetzt schwer irgendwo anzusetzten.
Ich weiß natürlich nicht, wo deine Ambitionen liegen. Aber wenn du keine vernünftige Abhörsituation erreichst, solltest du dort anfangen. Mixing in einer schlechten Abhörsituation macht wenig Sinn. Du müsstest viel viel Erfahrung mit deiner nicht optimalen Abhörsituation haben, um dort einigermaßen brauchbare Mixe zu schaffen. Viel Referenzhören und Gegenhören auf anderen Anlagen. Das muss schon vor dem Mixing alles gut klingen.

CharlesMonroes Mix ist die Summe eine Vielzahl an Handgriffen, die letztendlich zu diesem Sound geführt haben. Aber da gibt es leider kein "Ich drehe an 3 Knöfpen und fertig ist der Hit Mix" Rezept. Das benötigt längere Erfahrung.

Ausgehend von einem Guten Ausgangsmaterial muss man erstmal Editieren, bevor man Mixen kann. Das heißt, Probleme beseitigen wie Phasenprobleme und der gleichen( Das ganze natürlich nur wenn nötig). Dann erstellt man sich am besten einen Roughmix, um sich einen Überblick zu verschaffen. Heißt also Panning und Lautstärke schon mal in ein gutes Verhältnis bringen. Dann muss man sich Gedanken machen, welche Instrumente welche Rolle einnehmen. Welches sind die führenden Instrumente, und welche bewegen sich eher im Hintergrund. Stellt dir dazu ein Bühnenbild vor. Wo sind dort die Musiker positioniert. Ein Schlagzeug wird sich normal Hinter Sänger und Gitarren einreihen. Mehr Höhen bedeutet, das Instrument weiter nach vorne zu bringen. Das Absenken genau das Gegenteil. Das Thema ist sehr komplex und deswegen nicht gerade in ein paar Posts abhandelbar. Ich empfehle, dir die Workshops von Precission hier im Board anzuschauen.
 
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Die Geduld hätte ich schon, aber wenn man deine Fragen wirklich beantworten will fehlt mir definitiv die Zeit. Mit genau den Themen befassen sich leider ganze Bücher und du wirst nicht drum rumkommen mind. 1 Jahr lang alle möglichen Fehler zu machen die es gibt und so viel wie möglich zu dem Thema zu lernen und zwar aus verschiedensten Quellen. Internet, Bücher, eigene Erfahrungen...usw. Danach wirst du in ähnlichen Gefilden wandeln wie ich (denn ich habe nichts anderes seit November 2011 gemacht)

Genau deshalb mein ich auch wäre der Thread von Anfang an besser im Recording bereich aufgehoben gewesen (hast du da schonmal reingeguckt? ist etwas weiter unten) denn die Hauptfrage des Threads ist schnell mit JA! beantwortet. Die Frage wie man dahin kommt ist allerdings eine ganz andere.

Und wie Novik schon sagt! Fang bei der Abhörsituation an! Steck so viel Geld wie möglich in Monitore und die akustische optimierung deines Raumes! Sonst ist alles weitere für die Katz! (auch wenn die Kopfhörer trägt :D )
 
Ich kann Mr.Monroe198 nur recht geben! Ich tüftel schon 6 Jahre rum, lese ordentlich, probieren viel herum und ich bin endlich an dem Punkt, wo ich sein sollte. Selbst das ist noch Ausbaufähig. Innerhalb von 5Min. wird das nichts. Wie heißt es so schön "Probieren geht über studieren!". Hier im Board gibt es doch massig Tutorials, die das Thema behandelt haben und auf Youtube wirst du regelrecht damit beworfen ;)
 
da liegst du generall nicht verkehrt. angenommen ich könnte ordentliche bedingungen schaffen, worauf müsste ich beim mischen achten? ist jetzt sehr global gefragt, ist mir bewusst, aber was würdest du sagen kennzeichnet zb den gitarrensound in deinem mix, worauf hast du dabei wert gelegt?

Und was macht 'dumpf' in technischer hinischt aus? Undifferenzierte Höhen, Mitten und Bässe? Lös ich sowas schlicht über den EQ? Fragen über fragen, hoffe du hast die Geduld mich da etwas zu erleuchten

@Novik: stimmt völlig, ist ne reine ideensammlung über die ich ein paar presets geknallt hat. aber ich wüßte auch gar nicht, was sich an EQing o.ä. noch empfehlen würde

1) Schlagzeug Sound/Samples + Bass Sound + Gitarren Sound müssen sehr gut aufeinander abgestimmt sein.

2) Bass und Kick enthalten auch hohe Freqenzanteile (Seiten Klackern und Klick), die durch richtige "Formgebung" neben dem Anfetten auch noch das Gitarren-Attack ergänzen.
Dass dies zu E I N E R Gesamtheit verschmilzt, ist die gewisse "Kunst" des Mixens !

3) In der Regel sollte man auch (vor allem) aus dem (digitalen) Gitarrensound mit Hilfe des EQs alles was ins Ohr "beißt" schmalbandig rausfiltern.

4) Frequenzen des Gesamtmix in Balance halten - einfach gesagt, schwer zu realisieren - hilft aber gegen "Mulm" und "Kreischen" und ist ohne 1) eigentlich nicht vernünftig machbar !
Hier spielt auch die richtige Wahl des Beckensounds eine große Rolle um den evtl. übriggebliebenen "Dumpf" der Gitarren zu kaschieren. Wenn das gut zusammenpasst, ergibt sich ein besonders "frischer" Klang.

5) Kompression eine ganz wichtige Sache für diesen Musikstil. Wo und wie sprengt aber den Rahmen ...

6) Alles tight und 100% auf Takt

7) Und ja, Abhöre wurde auch schon erwähnt - wichtig !

8) - 9999) ... und was sonst noch wichtig ist :)

Ergebnis könnte sich dann vielleicht so anhören: Beispiel

- ViPa -
 
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