Feste Gage als Begleiter - wie hoch ?

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lennonisahero
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Hallo Freunde,

ich wurde gefragt, ob ich einige Schüler einer Gesangslehrerin dauerhaft bei anstehenden Konzerten im Pop-Bereich "coachen" und mit der Gitarre begleiten möchte.
Ich habe kurzerhand zugesagt und möchte das sehr gerne machen, da der Kontakt zu besagter Gesangslehrerin sehr professionell und freundlich war und ist.
Ich habe außerdem mit einigen ihrer Schüler-/innen in Vergangenheit schon gerne zusammengearbeitet.
Sie sagte mir, ich solle mir überlegen, wie ich mich dafür entlohnen lassen möchte, was für mich schwierig ist, da ich diesbezüglich bis dato keine größeren Erfahrungen habe machen können.
Sie empfahl mir, dass ich mir ein "Komplettpaket" überlegen soll, indem ich eine gewisse Anzahl an Proben + Auftritt + Fahrtkosten + die Arbeit, die ich im Kämmerlein mit den Stücken habe, in eine Gesamtsumme miteinbeziehe.
Dazu sei gesagt, dass mich die gewünschten Stücke im Regelfall vor keinen großen Aufwand stellen, ich also wenige Stücke einstudieren muss. Da es aber auch sein kann, dass durchaus komplexe Stücke gefragt sind, ist das schon die erste Sache, die mich an der "Rechnung" ein wenig verzweifeln lässt.

Ich habe jetzt überlegt, dass 50 Euro für drei Proben + x für etwaige Problemchen + Auftritt vielleicht nicht angemessen, aber für die Jungs und Mädels zu verkraften ist.

Hier hoffe ich auf Euren professionellen Rat.
Ich möchte auf keinen Fall gierig erscheinen, möchte mich aber auch nicht unter Wert verkaufen. Die Erfahrung hat mir gezeigt, dass das Interesse Instrumentalisten adequat zu bezahlen, leider relativ gering ist. (Hochzeitsmusik etc.)

Vielleicht kurz etwas zu meiner Vita:
Studio-/Live- und Banderfahren.
Teilnahme als Begleiter in Regional- und Landeswettbewerben bei Jugend Musiziert.
"versiert" in Pop/Rock/Jazz/Blues

Falls relevant, ich bin 21 Jahre alt und plane einen Wechsel zum Musikstudium/Musikpädagogikstudium.

Viele Grüße,

Leon

(sollte ich im falschen Subforum gepostet haben, entschuldige ich mich dafür im voraus)
 
Eigenschaft
 
Gerhard Eichberger


Ist schwierig zu beantworten. Einerseits kommt es auf die Zahlungskräftigkeit der Leute an, andererseits auf Deinen Aufwand. Außerdem kommt in Deinem Fall noch dazu, daß Du (wenn ich das richtig interpretiere) ein gewisses Naheverhältnis zu dieser Gesangslehrerin hast - ich könnte mir vorstellen, daß Du Dich deshalb nicht soviel zu verlangen traust, wie Du eigentlich möchtest. Und dann ist es natürlich auch so: Wenn Du zu teuer bist, wird ein anderer genommen, und das willst Du ja wohl nicht.

Für Gesangsunterricht zahlt man in Wien zwischen 40 Euro (bei weniger bekannten Sängerinnen) und 300 Euro (bei sehr bekannten Sängern) pro Stunde. Also ein veritabler Preisunterschied.

Es gibt Musiker, die nichts verlangen oder sogar den Veranstaltern noch was zahlen, nur damit sie überhaupt auftreten können. (Ist vor allem in meiner Gegend so.) Wiener Berufsmusiker verlangen (je nachdem, wie bekannt sie sind) zwischen 100 und 800 Euro für einen Auftritt.

Einen Pauschbetrag, der gleich für mehrere Tage gilt, auszumachen, finde ich ungünstig. Du kannst ja nicht sagen, wie groß Dein Aufwand werden wird.#


Gerhard
 
50 Euro ist zuwenig - viel zuwenig. Mit solchen "Gagen" trägt man nur zum weiteren Preisverfall bei, und das kann nicht im Sinne eines Musikers sein ! Wenn es den Schülern wirklich wichtig ist mit dem Singen, dann werden sie auch etwas investieren wollen, oder ?
Ein "Komplettpaket" finde ich auf alle Fälle riskant, da du nicht weißt, wie hoch der zeitliche Aufwand tatsächlich sein wird.
Sind die Konzerte öffentlich, finden sie in einer Musikschule statt, oder werden sie von der Gesangslehrerin privat veranstaltet ?
Ich veranstalte hin und wieder Konzerte für meine Schülerinnen, d.h. ich miete einen Raum, es kommen die Schülerinnen, die dort singen möchten und die bringen dann Freunde und Verwandte mit, jede singt 2 oder 3 Songs. Die Begleitpianistin bekommt 200 Euro dafür. Das nur so als Beispiel - ich kenne hier allerdings niemanden, der unter 150 Euro so einen Job machen würde. Für einen Abend, wohlgemerkt.
Und Proben gibt es vorher nicht - wenn die gewünscht werden, dann müssen sie der Pianistin auch extra gezahlt werden.
 
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Was von Dir gefragt wird, ist ganz klar eine Form von Dienstleistung, die auch bezahlt werden muss. Die Gesangslehrerin nimmt auch Geld für ihren Unterricht, und daran könnte m sich im Prinzip schon mal orientieren.
Ich verstehe das so, dass ihre SchülerInnen nun das bei ihr erlernte unter beweis stellen wollen, indem sie kleinere Auftritte absolvieren wollen/sollen, hierbei eine Begleitung(Gitarre) brauchen, sowie bei der Gelegenheit Bühnenerfahrung machen sollen, die Du offensichtlich schon hast, daher entsprechend unterstützen, Feedback geben kannst, quasi "coaching".
So wie ich das lese, stehen noch nicht wirklich Auftritte an, es kann aber in die Richtung, kurze Darbietung bei Hochzeiten etc. gehen, also möglicherweise eine stunde hier, eine Stunde da, vielleicht auch mal nur eine halbe Stunde, oder auch mal zwei Sets von je einer Stunde. Im Grunde also die undankbarsten Jobs, weil mehr Aufwand als tatsächliche Spielzeit, und meine Erfahrung zeigt, dass die Leute immer nur die reine Spielzeit sehen, und daher auch nur dafür bereit zu zahlen. Die wenigsten sehen den tatsächlichen Aufwand, der dahinter steht, und damit meine ich nicht einmal die Proben und Vorbereitungen, sondern lediglich die Zeit vom Einladen des Equipments zu Hause bis zum Ausladen.

...eine gewisse Anzahl an Proben + Auftritt + Fahrtkosten + die Arbeit, die ich im Kämmerlein mit den Stücken habe, in eine Gesamtsumme miteinbeziehe.
Schwierig, schwierig! Sieht man das mal aus Bandsicht, könnte man die Proben als aufwand vernachlässigen, weil man im Optimalfall davon ausgeht, dass man den Probeaufwand nur einmal hat, dann aber mehrere Gigs bestreiten kann. Das sieht zwar in der Praxis oft anders aus, weil die Gigs nicht so einfach zu bekommen sind, zumindest nicht die bezahlten.
Meine Erfahrung ist ähnlich wie bei Bell: Wenn ich jemanden wie Dich suche, muss ich für einen Auftritt mindestens 150EUR rechnen, will ich noch eine Probe vorab, bezahle ich dafür extra nochmal dasselbe, wenn er nett ist, nur 100EUR. Ansonsten sind die Leute so professionell, dass sie sich von mir die Noten geben lassen und dann ohne Probe in der Lage sind, den Gig zu spielen.
Dein Entgegenkommen könnte jetzt sein, dass Du kein Geld für Proben nimmst, was ich an Deiner Stelle aber auch nur machen würde, wenn einigermaßen sicher wäre, dass ein paar Auftritte dabei rüberkommen. Und dann würde ich unter 50EUR (eigentlich 100EUR) keinen Auftritt machen. Andernfalls würde ich mir an Deiner Stelle ausgenutzt fühlen. Es sei denn, Du bist der Meinung, dass Du auch gerne noch ein wenig Erfahrung sammeln möchtest.

Die Erfahrung hat mir gezeigt, dass das Interesse Instrumentalisten adequat zu bezahlen, leider relativ gering ist. (Hochzeitsmusik etc.)
Wenn niemand bereit ist, entsprechende Gage zu zahlen, würde ich nicht spielen. Fertig! Alle die, die's trotzdem machen verderben den Markt, und irgendwann ist Musik gar nichts mehr wert.

Vielleicht kurz etwas zu meiner Vita:
Studio-/Live- und Banderfahren.
Teilnahme als Begleiter in Regional- und Landeswettbewerben bei Jugend Musiziert.
"versiert" in Pop/Rock/Jazz/Blues
Das ist doch schon mal was, und da würde ich mich nicht unter wert verkaufen. Ggf. möchtest Du auch während des Studiums mit Musik ein wenig dazu verdienen, was bei Musikern naheliegend und üblich ist, also nochmal der Appell, dir selbst nicht den Markt mit Dumping zu vermiesen.
 
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Hi lennonisohero,

prima, dass Du eine solche Anfrage bekommst und verständlich, was das für Fragen auslöst: Bin ich zu gierig? Oder verkaufe ich mich unter Wert? Verpasse ich eine Chance oder lasse ich mich auf etwas ein, was ich später bereue?

Ich stelle Dir mal ein paar Grundüberlegungen vor, mit deren Hilfe Du Dich dem ganzen etwas annähern kannst:

1) Was kannst oder sollst Du verlangen?
Der Marktwert ist schon mal eine sehr gute Orientierung. Mach Dich also schlau, frag Leute, die so etwas machen, nimm durchaus auch Kontakt zu einem dementsprechenden Bundesverband oder so auf. (Da ich kein Sänger bin, kann ich Dir da konkret nicht weiter helfen.) Die Preise, die Bell genannt hat, scheinen mir durchaus plausibel. Davon kannst Du dann etwas abweichen, nach unten oder nach oben. Vor allem verschaffen einem Marktpreise eine gewisse Entlastung: Was generell für eine Leistung verlangt wird, hat seine Gründe und bringt Dich ein bißchen weg von rein subjektiv-moralischen Überlegungen (Darf ich so viel verlangen?), von denen sich im Übrigen Frauen und Berufsanfängerinnen in der Regel stark beeinflussen lassen.

2) Welche Leistungen bietest Du an?
Auch diese Überlegungen sind für das Einholen von Marktpreisen wichtig. So wie ich es verstanden habe, bietest Du sozusagen eine musikalische Begleitung für die Zeit der Auftritte und Proben. Dann bietest Du eine Art Coaching, das heißt persönliche Gespräche und Unterstützung der SchülerInnen (Nervosität, Unsicherheit, etc.). Und dann begleitest Du sie bei ihren Reisen. Einbeziehung musst Du dann noch die Vorbereitungszeit und Kosten (Reisekosten).
Zum einen sind das sozusagen Einzelpreise für Einzelleistungen. Eine Stunde musikalische Begleitung = x €; eine Stunde Coaching = y €; dann z € für die Begleitung von SchülerInnen auf die Reise, gemessen vielleicht in halben Tagen.

Wenn es um die Begleitung von SchülerInnen geht, bietest Du also einen Mix aus verschiedenen Leistungen an und da macht ein Komplettangebot schon Sinn. Das könnte so aussehen: x Stunden musikalische Begleitung+Probe; mindestens y Std Coaching; Reisebegleitung über die Zeit von a bis z.
Die Interessenten bekommen also einen Gesamtpreis (Haare waschen, schneiden, färben, föhnen), der sich an Einzelpreisen orientiert, in der Regel allerdings günstiger ist.

3) Was würdest Du sonst tun?
Die Marktpreise und eine Leistungsaufstellung sind eine Art sich dem Ganzen zu nähern. Eine andere Art der Annäherung sind sogenannte Opportunitätskosten, sprich die Frage was Du in dieser Zeit mit einer anderen Tätigkeit verdienen könntest. Das sollte die absolute Untergrenze für Dein Angebot sein. Mal auf doof und durch die Blume gesagt: Wenn ich 7,- € als Aushilfe in der Gastronomie oder 10,- € als Babysitterin auf die Hand bekomme, muss ich schon 15,- bis 20,- € die Stunde nehmen (die Du ja auch noch versteuern musst - dazu später), damit das rein ökonomisch kein Verlustgeschäft ist.
Da bist Du mit Deinen 50,- € für drei Proben plus weiterer Leistungen schon im absoluten Dumpingbereich - das geht gar nicht!

4) Strategische Überlegungen
Nun ist es so, dass Dich Babysitten auf Dauer nicht weiterbringt. Mit diesem job in Verbindung mit dem, was Du sonsts tust und studieren willst, würde schon eher ein Schuh draus, da Du dabei Kontakte aufbauen und pflegen kannst, Dir eine Dauerkundschaft aufbauen kannst und vor allem das nutzen kannst, was Du Dir draufgeschafft hast.
Eine naheliegende Verleitung solcher Überlegungen führt dann direkt ins Preisdumping, nach dem Motto: ich profitiere ja auf andere Art und Weise davon. Das ist aber falsch und hier nicht gemeint. Es kann zwar ein sinnvoller Baustein Deiner Karriere sein - das ist aber nichts, wofür Deine Kunden etwas können. Dein Kunden sollen für das zahlen, was sie bekommen und für nichts sonst. Mir ist noch kein Taxifahrer begegnet, der mir sagte, dass er mir einen günstigeren Preis macht, weil er speziell diese Strecke so gerne fährt und mir ist noch kein Studiomusiker begegnet, der gesagt hat: Also weil das Stück mir gefällt, spiel ich umsonst dazu.

Diese strategischen Überlegungen haben im Wesentlichen den Sinn, dass Du Dir überlegst, wie sinnvoll diese Tätigkeit in Bezug auf Deine beruflichen Ziele sind. Und je mehr Du das bejahst, desto energischer solltest Du das angehen. Schließlich kann das für Dein Studium ein sehr guter Nebenverdienst sein und Dich ganz gut durchs Studium bringen.

5) Ansonsten gehe ich davon aus, dass Du durch Deine sonstigen Tätigkeiten schon mehr oder weniger regelmäßig Einnahmen hattest, Dich als in bescheidenem Umfang mit Rechnungen schreiben, Kosten absetzen etc. auskennst. Wenn nicht, solltest Du Dich mal mit Deinem Finanzamt unterhalten. Das liegt alles noch in einem unbedenklichen Bereich, aber es sollte von Anfang an ordentlich gemacht werden.

Ach ja: Was sind die Kunden bereit zu zahlen?
Diese so wichtig erscheinende Frage kommt eigentlich ganz am Schluss. Zuerst steht die Frage, was Du verdienen musst, um mindestens nicht (gegenüber anderen Tätigkeiten) draufzuzahlen, dann die Frage, was Du marktüblich (Dumpingpreise ausgenommen!) nehmen solltest, dann die Frage, ob bzw. unter welchen Bedingungen das insgesamt für Dich sinnvoll ist.
Dann erst ist die Frage relevant, ob das Kunden bereit sind zu zahlen. Weil dann erst diese Frage Sinn macht.

Ohne genauen Einblick in die Verhältnisse vermute ich doch mal ganz stark, dass nicht die SchülerInnen Deine Leistungen bezahlen werden sondern deren Eltern, sonstige Verwandte oder Unterstützer. Und auch unabhängig davon haben die Dinge ihren Preis: ein Instrumentenhändler verkauft einem begabten Schüler eine Geige auch nicht für 50% unter seinem Wert, auch wenn er bedürftig ist. Und Deine Gesangslehrerin hat wohl auch ihre festen (und gerechtfertigten) Preise, wie ich mal hier einfach vermute. Was nimmt die eigentlich für eine Stunde?


Herzliche Grüße und viel Spaß beim Überlegen, Recherchieren und kalkulieren!

x-Riff
 
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Vielen Dank für Eure kompetenten und sehr konstruktiven Antworten ! Fühle mich hier sehr gut aufgehoben !


1)Ich verstehe das so, dass ihre SchülerInnen nun das bei ihr erlernte unter beweis stellen wollen, indem sie kleinere Auftritte absolvieren wollen/sollen, hierbei eine Begleitung(Gitarre) brauchen, sowie bei der Gelegenheit Bühnenerfahrung machen sollen, die Du offensichtlich schon hast, daher entsprechend unterstützen, Feedback geben kannst, quasi "coaching".


2)Meine Erfahrung ist ähnlich wie bei Bell: Wenn ich jemanden wie Dich suche, muss ich für einen Auftritt mindestens 150EUR rechnen, will ich noch eine Probe vorab, bezahle ich dafür extra nochmal dasselbe, wenn er nett ist, nur 100EUR. Ansonsten sind die Leute so professionell, dass sie sich von mir die Noten geben lassen und dann ohne Probe in der Lage sind, den Gig zu spielen.


3)Dein Entgegenkommen könnte jetzt sein, dass Du kein Geld für Proben nimmst, was ich an Deiner Stelle aber auch nur machen würde, wenn einigermaßen sicher wäre, dass ein paar Auftritte dabei rüberkommen. Und dann würde ich unter 50EUR (eigentlich 100EUR) keinen Auftritt machen. Andernfalls würde ich mir an Deiner Stelle ausgenutzt fühlen. Es sei denn, Du bist der Meinung, dass Du auch gerne noch ein wenig Erfahrung sammeln möchtest.

1.Genau, so habe ich das auch verstanden !

2.Das würde ich mir grundsätzlich auch zutrauen, probe aber mit den Sänger/-innen im Vorfeld aber gerne mindestens ein oder zwei mal, einfach damit ich und auch sie sich sicherer fühlen. So bin ich auf der sicheren Seite. Die Summen, die Du da nennst sind für mich "Sphären" in denen ich bis jetzt nicht gedacht habe. Klar, habe ich einen grundsätzlich relativ hohen Aufwand. Dazu kommt aber auch, dass mir die Arbeit eine Menge Spaß macht und ich nur in seltenen Fällen gestresst werde. Weiterhin sollte ich auch noch sagen, dass ich mir vorstelle, dass ich solche Summen noch nicht nehmen kann. Aus dem einfachen Grund, dass ich kein Profi bin und mir mein Können autodidaktisch angeeignet habe. Auch, wenn man mir bis dato immer sehr gute und zuverlässige Arbeit attestiert hat.


3.Genau, darum geht es mir nämlich auch. Ich sehe das so, dass ich durch dieses Engagement vielleicht einen ersten "professionelleren" Schritt in dieses Business wagen kann. Außerdem ist Live-Erfahrung immer super und wichtig. Außerdem belege ich bereits einen Lehramtsstudiengang und bin immer froh, wenn ich die Gelegenheit bekomme und mit jungen Leuten arbeiten kann.


5) Ansonsten gehe ich davon aus, dass Du durch Deine sonstigen Tätigkeiten schon mehr oder weniger regelmäßig Einnahmen hattest, Dich als in bescheidenem Umfang mit Rechnungen schreiben, Kosten absetzen etc. auskennst. Wenn nicht, solltest Du Dich mal mit Deinem Finanzamt unterhalten. Das liegt alles noch in einem unbedenklichen Bereich, aber es sollte von Anfang an ordentlich gemacht werden.

-Super Input, vielen Dank. Für mich wahrscheinlich auch wirklich nicht irrelevant, da ich monatlich ca. 30-40 Stunden Nachhilfe gebe - also schon ein regelmäßiges Einkommen habe und ggf. über einen möglichen "Freibetrag" komme. (Absolut Laienhaft ausgedrückt)

Ach ja: Was sind die Kunden bereit zu zahlen?
Diese so wichtig erscheinende Frage kommt eigentlich ganz am Schluss. Zuerst steht die Frage, was Du verdienen musst, um mindestens nicht (gegenüber anderen Tätigkeiten) draufzuzahlen, dann die Frage, was Du marktüblich (Dumpingpreise ausgenommen!) nehmen solltest, dann die Frage, ob bzw. unter welchen Bedingungen das insgesamt für Dich sinnvoll ist. Dann erst ist die Frage relevant, ob das Kunden bereit sind zu zahlen. Weil dann erst diese Frage Sinn macht.
Ohne genauen Einblick in die Verhältnisse vermute ich doch mal ganz stark, dass nicht die SchülerInnen Deine Leistungen bezahlen werden sondern deren Eltern, sonstige Verwandte oder Unterstützer. Und auch unabhängig davon haben die Dinge ihren Preis: ein Instrumentenhändler verkauft einem begabten Schüler eine Geige auch nicht für 50% unter seinem Wert, auch wenn er bedürftig ist.

-Von wem ich bezahlt werde, kann ich nicht genau sagen, stimme Dir aber in Deinen Überlegungen zu !


Und Deine Gesangslehrerin hat wohl auch ihre festen (und gerechtfertigten) Preise, wie ich mal hier einfach vermute. Was nimmt die eigentlich für eine Stunde?

-Nicht meine Gesangslehrerin, deshalb bin ich mir da nicht ganz sicher. Habe aber einen Preis von 45 Euro/45 Minuten im Kopf.



Ich fasse mal kurz zusammen: Von meinem kalkulierten Preis sollte ich also abweichen. Okay, das ist vermutlich nötig. Die Krux ist aber, wie auch schon genannt, dass ich ein wenig gehemmt bin eine viel höhere Bezahlung zu fordern. Möchte dieses Engagement wirklich gerne wahrnehmen. Dass ich das Komplettpaket überdenken soll, ist mir jetzt auch klar. Denke aber, dass ein solches grundsätzlich nicht verkehrt ist, solang es gut kalkuliert ist. Eine Alternative sehe ich darin, dass ich keinen Pauschalpreis habe, sondern individuelle Preise mache, nachdem ich erfahren habe, welche Songs gespielt werden sollen und wie oft geprobt werden möchte. Ob ich mir damit aber nicht noch mehr Arbeit mache, ist allerdings die Frage.


Ich habe leider überhaupt keine Ahnung, wie man hier richtig zitiert und bitte das zu entschuldigen.
----EDIT: Ich war mal so frei und hab die Zitate (hoffentlich korrekt) nachgesetzt.----dr_rollo


Liebe Grüße,
Leon[/COLOR]
 
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Gerhard Eichberger


50 Euro ist zuwenig - viel zuwenig.
Wenn ich ihn richtig verstanden habe, meinte er 50 Euro für drei Coachingtage. Möglicherweise ist das aber der Betrag, den jede/r der Sänger/-innen zahlen soll. Wenn da bei einem Coaching etwa fünf Sänger/-innen sind, dann sind das immerhin 250 Euro für drei Tage, also mehr als 83 Euro pro Coachingtag. Ich nehme mal an, daß so ein Coaching eine gute Stunde dauert, also etwa zehn Minuten pro Sänger/in.

Mit solchen "Gagen" trägt man nur zum weiteren Preisverfall bei, und das kann nicht im Sinne eines Musikers sein ! Wenn es den Schülern wirklich wichtig ist mit dem Singen, dann werden sie auch etwas investieren wollen, oder ?
Die Frage ist, wieviel sie investieren können. Wenn die noch nicht volljährig sind, dann sind sie aufs Taschengeld angewiesen, das sie von ihren Eltern bekommen. Und da gibt es in meiner Gegend durchaus 17jährige Studenten, die von ihren Eltern (abseits der Bezahlung des Studiums) vielleicht 5 Euro wöchtentlich (!) bekommen.

Ein "Komplettpaket" finde ich auf alle Fälle riskant, da du nicht weißt, wie hoch der zeitliche Aufwand tatsächlich sein wird.
Ja, das finde ich auch.

Sind die Konzerte öffentlich, finden sie in einer Musikschule statt, oder werden sie von der Gesangslehrerin privat veranstaltet ?
"Öffentlich" ist ein weiter Begriff. Oft werden in meiner Gegend Veranstaltungen, die nicht öffentlich sind, von Vereinen durchgeführt, das heißt, nur Vereinsmitglieder haben Zutritt. Allerdings erwirbt man mit dem Kauf einer Eintrittskarte eine Tagesmitgliedschaft. Dann sagen die Vereine, daß sie keine Steuern und keine AKM zahlen müssen, weil das ja eine Privatveranstaltung ist. (Ich gehe davon aus, daß die meisten Veranstaltungen hier genau auf die Art abgehalten werden.)

Ich veranstalte hin und wieder Konzerte für meine Schülerinnen, d.h. ich miete einen Raum, es kommen die Schülerinnen, die dort singen möchten und die bringen dann Freunde und Verwandte mit, jede singt 2 oder 3 Songs. Die Begleitpianistin bekommt 200 Euro dafür. Das nur so als Beispiel - ich kenne hier allerdings niemanden, der unter 150 Euro so einen Job machen würde. Für einen Abend, wohlgemerkt.
Naja, aber diese 200 Euro teilen sich auf die Schülerinnen auf. Wenn das zehn Schülerinnen sind, so zahlt jede 20 Euro. Dergestalt habe ich auch das Erstposting verstanden.

Und Proben gibt es vorher nicht - wenn die gewünscht werden, dann müssen sie der Pianistin auch extra gezahlt werden.
Zum Üben kann ja die Pianistin die Stücke instrumental aufnehmen, dann bekommt jeder Schüler eine CD mit, nachdem er dafür den Anteil für den Aufwand der Pianistin gezahlt hat.#


Gerhard
 
Ich habe leider überhaupt keine Ahnung, wie man hier richtig zitiert und bitte das zu entschuldigen.
Zwei Möglichkeiten:
1) Unter jedem post findest Du die buttons antworten, zitieren und das zitat-ikon mit einem plus. Zitieren heißt. der ganze Beitrag wird als Zitat gekennzeichnet, mit dem zitatikon und dem plus kannst Du mehrere Beiträge markieren, die Du zitieren möchtest.
2) Du markierst das, was Du zitieren willst, fügst das in Deine Antwort oder Deinen post ein, markierst das und klickst bei Deinem post oben auf das sich ganz rechts befindliche ikon.

Dazu kommt aber auch, dass mir die Arbeit eine Menge Spaß macht und ich nur in seltenen Fällen gestresst werde. Weiterhin sollte ich auch noch sagen, dass ich mir vorstelle, dass ich solche Summen noch nicht nehmen kann. Aus dem einfachen Grund, dass ich kein Profi bin und mir mein Können autodidaktisch angeeignet habe. Auch, wenn man mir bis dato immer sehr gute und zuverlässige Arbeit attestiert hat.
Entschuldige - aber genau das ist KEIN Argument. Gerade im Musikbereich - wie im ganzen kreativen Bereich - ist es vollkommen egal, durch was die Kompetenzen erworben oder nachgewiesen sind: Wichtig ist allein, dass sie da sind. Abschlüsse etc. kommen dann ins Spiel, wenn man bestimmte Berufe anstrebt, wo so etwas wichtig ist oder sich in höheren Preisen ausdrückt.
In dem Segment, wo Du Dich gerade bewegst, würde sich sowieso kein akademischer Vollprofi tummeln - Deine Gesangslehrerin (damit meine ich die, die Du kennst) vergleicht sich auch nicht mit Pavarotti und der Callas.

Du kannst die Sachen, die Du anbietest. Punkt.

Genau, darum geht es mir nämlich auch. Ich sehe das so, dass ich durch dieses Engagement vielleicht einen ersten "professionelleren" Schritt in dieses Business wagen kann. Außerdem ist Live-Erfahrung immer super und wichtig. Außerdem belege ich bereits einen Lehramtsstudiengang und bin immer froh, wenn ich die Gelegenheit bekomme und mit jungen Leuten arbeiten kann.
Dann macht der Schritt für Dich eine Menge Sinn.

-Super Input, vielen Dank. Für mich wahrscheinlich auch wirklich nicht irrelevant, da ich monatlich ca. 30-40 Stunden Nachhilfe gebe - also schon ein regelmäßiges Einkommen habe und ggf. über einen möglichen "Freibetrag" komme. (Absolut Laienhaft ausgedrückt)
Bitte, gerne.
Das mit dem Finanzamt hat mehrere Seiten. Zum einen ist es nicht schlecht, früh auf die zuzugehen. Zum zweiten kannst Du Deine Kosten von Anfang an geltend machen (das kannst Du zwar im Nachinein in gewissem Maße auch noch, aber so ist es klarer.) - dazu zählen beispielsweise Deine Reisekosten, Dinge die Du anschaffst, aber auch Kurse und Lehrgänge, die Du belegst, bei Reisen sind das Aufwandsentschädigungen von 24,- € am Tag, die erst mal von Deinen Einnahmen abgezogen werden. Zum dritten entwickelst Du schon mal ein besseres Gefühl für den Bereich "freiberufliche Nebenverdienste".

Einen Freibetrag in steuerlichem Einkommen gibt es in dem Sinne, dass alle Einkünfte unter ca. 8.000,- € im Jahr steuerfrei bleiben. http://www.deals.de/magazin/steuerfreibetrag-steigt-2013-2014
Auch hier gilt wieder: freiberufliches Einkommen = Umsatz minus Kosten.

Mit der Umsatzsteuer mußt Du Dich nicht auseinandersetzen, solange Dein Umsatz insgesamt unter 17.500,- im Jahr bleibt.

Also insofern kannst Du Dich entspannt zurücklehnen. Du solltest Dir nur angewöhnen, Kosten zu erfassen, Rechnungen zu sasmmeln und zu stellen und eine monatliche oder quartalsmäßige Auflistung (Umsatz - Kosten = Gewinn) zu erstellen und ein Gespräch mit dem Finanzamt zu führen.

-Von wem ich bezahlt werde, kann ich nicht genau sagen, stimme Dir aber in Deinen Überlegungen zu !
-Nicht meine Gesangslehrerin, deshalb bin ich mir da nicht ganz sicher. Habe aber einen Preis von 45 Euro/45 Minuten im Kopf.
Wer Dich bezahlt, ist auch nicht unbedingt Dein Problem, es ging mir nur darum, dass Du ein bißchen wegkommst von dem Gedanken, Du würdest arme kleine Schülerlein um ihr Taschengeld bringen ...

Was Deine Gesangslehrerin nimmt, kann für Dich Richtschnur sein. Faustformel bei ihr ist: 60 € pro Stunde.
Bei Dir könnte das sein: 45-50 € pro Stunde für musikalische Begleitung und Coaching. Für Stücke, die Du erst lernen musst, kannst Du eine Pauschale von 25,- bis 50,- € nehmen, vermute ich mal. Bei Reisen könnte ein Tagessatz greifen, den Du auch als Pauschale anlegen kannst.

Insofern hättest Du eine Art Bausatz-Modell, wo Du jeden Auftrag gut und plausibel durchkalkulieren kannst.

Herzliche Grüße

x-Riff
 
G
  • Gelöscht von dr_rollo
  • Grund: Bitte keine OT Diskussion über Preisdumping und wer Schuld ist, das liveMusik möglicherweise zugrund
Im Grunde ist es so, du musst wissen, wie viel du brauchst, damit der Auftritt für dich einen Anreiz hat.

Ich mach musik rein aus Überzeugung, das ist dann auch absolute Spartenmusik. Bei Solchen Auftritten ist es oft so, dass mehr als 100 Euro für die Gesamte Band nicht drin sind, wenn es der Band nicht passt, dann wird eine Andere genommen. das Kommt daher, weil geschätzt mindestens 30 % der Leute die Black-Deathmetal hören auch eine eigene Band haben, davon sind dann ca.40% relativ Professionell und somit gibt es einfach ein Überangebot. Allerdings spielen am Abend immer 3 - 4 Bands, somit hat man nur ein Programm mit einer Stunde. Wenn du so etwas machst, dann kannst du nicht wirklich geld erwarten.

Bei Covermusik ist die Sache schon anders, es Gibt zwar viele Top 40 Bands, allerdings steht auch ein breiteres Publikum darauf. somit kann man hier auch entsprechende Gagen verlangen. Meist ist esw so, dass ein paar leute die Band als GBR führen und sich für live die Fehlenden Musiker Sessionmäßig dazu holen.
für die Sessionmusiker sind dann Gagen von 150 Euro aufwärts am Abend absolut üblich.

jetzt musst du dich für das eine oder andere oder irgendwas dazwischen entscheiden, das musst du mit dir selbst ausmachen ;-)
 

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