Hallo!
...die wie gesagt bestellten Highwood-Saitenreiter in der 10,5er-Version trafen bereits ein und sind gestern auch schon eingebaut worden, dazu möchte ich gerne nun ein paar Sätze sagen.
Hier einmal ein Bild nebeneinander von einem der alten Zinkdruckgussreiter und ein neuer daneben.
Was man ganz gut sehen kann ist, dass die alten tatsächlich wohl aus einem eher weichen Material sind, die Saitenwicklung (tiefe E-Saite) hat sich hier im Laufe der Zeit regelrecht eingegraben. ->
Was man aber auch sehen kann ist, dass die Dimensionen offenbar sehr ähnlich sind.
Mit einer guten Schiebelehre gemessen sind sie das auch. Die Maße:
Alt
Breite: 10,32 mm
Länge: 21,16 mm
Höhe (ohne Madenschrauben): 5,78 mm
Highwood-Reiter
Breite: 10,48 mm
Länge: 21,19 mm
Höhe (ohne Madenschrauben): 5,90 mm
Das ist also in diesem Falle fast identisch und sollte somit kein Problem für den Wechsel sein.
Kurz zu den Highwoodreitern selbst bzgl. Verarbeitung etc.: OK, halt "nur" gebogenes Stahlblech, aber das recht wertig/dicker und sauber, keine scharfen Kanten oder Grate, Schrauben/Gewinde sitzen und haben kein Spiel, der passende Inbus-Schlüssel liegt bei (muss man sich also kein Kopf drum machen...), also alles tadellos, mehr muss man dazu nicht sagen.
Was mir hier zudem gut gefällt sind die Nutungen, die den Saiten seitlich nun eine eindeutige Position und Halt geben.
Und tatsächlich, dass hier keine Madenschrauben mehr herausragen.
Daran hatte ich mich natürlich schon seit Jahrzehnten gewöhnt und mußte nicht immer gleich weinen wenn man die spürt, aber so ist das schon besser, ganz ehrlich, so richtig vermissen tue ich die nicht
Der Austausch selbst war natürlich ein Kinderspiel.
Hier ein Bild von Vorher:
... und eines von Nachher:
Am Steg gemessen ist nun der Abstand von E zu e knapp unter 53mm, also nur ca. 1mm mehr als vorher, auch die Bohrungen für den Saitendurchzug passen soweit, das haut alles hin.
Den Hals selbst habe ich auch noch einmal gemessen. Die Maße: 40,85 mm Breite am Sattel, am 21. Bund 55,34 mm.
So ist dann auch das Bild am Hals: Alles passt ->
Soweit ich weiß wurde der Hals (meine Gitarre ist eine Fender Lead 2, Baujahr ca. ´80) damals in der Herstellung der Einfachheit halber - wie auch Teile der Elektronik - 1:1 aus der laufenden USA Fender Strat-Produktion übernommen, insofern sollte sich das alles bzgl. der Maße höchstwahrscheinlich auch auf die Strats dieser Zeit übertragen lassen.
Aber nun auch überhaupt zurück zum Strangthema, was das vielleicht klanglich verändert/bringt:
Als alles soweit eingestellt und gestimmt war, bei den ersten Akkordanschlägen unverstärkt, mein ganz spontaner erster Eindruck: "...oh, wie ein frisch geputztes Fenster"
Das habe ich natürlich anschließend versucht genauer herauszufinden, woher dieser Eindruck kommt.
Es ist so: Ich habe bei dieser Gitarre insbesondere unverstärkt einen echten Klang-Erinnerungsfundus, ich habe sie nun mal viele, viele Jahre, und ich habe sie auch sehr oft bewußt unverstärkt gespielt (das war immer oft meine Songwritingpraxis: Was hier unverstärkt schon gut funktioniert und interessant klingt, funktioniert verstärkt garantiert)
Also diese Klangerinnerungen und nun das übereinander gelegt:
- Es gibt (ein wenig entgegen meiner Erwartung) nicht gleich insgesamt einfach nur mehr Höhen.
- Überraschenderweise haben eher die tieferen, umwickelten Saiten mehr Präsenz, mehr Oberton und damit volleren Klang bekommen.
- Unverstärkt ist es schlichtweg insgesamt einen Tacken lauter - es scheint offenbar eine bessere, oder von mir aus auch nur andere, Schwingungsübertragung an den Gesamtkörper stattzufinden.
Und das ist keine Einbildung. Das habe ich heute nach den Eindrücken von gestern noch einmal eindeutig nachvollziehen können.
Aber hier geht es ja um E-Gitarren und nicht darum, wie toll oder wie schlecht die unverstärkt klingen
Da kann oder will ich aber erst einmal nur wenig zu sagen.
Es ist nämlich so, dass ich gerade aktuell auch einen Wechsel von klassischen Stratformat-SCs auf eine neue Art von PickUps da drin habe (Lollar Novel P90), und ich bin noch dabei, diese überhaupt zu erkunden.
Hier fehlt mir also noch das Gedächtnis für einen halbwegs belastbaren Vergleich.
Allerdings, nur kurz, scheint sich auch da der Umstand "mehr Präsens der tieferen Saiten" fortzusetzen, zumindest habe ich verstärkt, unter Kopfhörerabhörung, unwillkürlich den Tonabnehmer in der Stegposition bzgl. der Höhe wieder etwas höher an die höheren Saiten herangesetzt damit es für mich ausgeglichener klingt.
Und mich bei Schaltung auf die Halsposition ausgiebiger mit Sachen auf den tiefen Saiten beschäftigt, da nun plötzlich hier mehr Differenzierung und damit mehr Möglichkeit erscheinen.
Soviel und soweit dazu meine Eindrücke zum Thema Saitenreiterwechsel von in dem Falle Fender-Zinkdruckguss auf Stahlblech. (das in Verbindung mit Tremolos gesamt, dazu kann ich leider nichts sagen)
VG, Christian