Fender Princeton Recording Amp für's Wohnzimmer?

  • Ersteller supertramp
  • Erstellt am
Hi zusammen,

auch wenn das Thema schon etwas älter ist......

Ich hatte einen H&K Edition Tube und konnte diesen leider in der Wohnung nie zu einem schönen Röhrensound in einer erträglichen Lautstärke für zu hause überreden. Ein vorgeschalteter "Tube Factor" konnte zwar etwas Röhrensättigung am Eingang simulieren, aber so richtig gefallen hat es mir nicht.

Nun steht seit einer Woche ein Princeton Rekording in meinem Musikzimmer und ich bin begeistert. Endstufen Röhrensättigung in Zimmerlautstärke - das ist echt der Hammer. Das Teil ist jeden Euro wert, wenn man Röhrensound bei Zimmerlautstärke genießen möchte.

Den Princeton Recording Amp bekommt man übrigens derzeit NEU für unter 900 € - das macht die Sache attraktiv.

Am Eingang ist eine Gibson Joan Jett Melody Maker bzw. eine Gibson SG Junior und ich versuche mich in etwas Blues und Rock. Wenn man mit 4o + anfängt, sind die Erfolgsschritte leider etwas kleiner, aber trotzdem genieße ich dabei einen tollen Sound ;-)



Gruß
Christoph
 
Der Thread ruht zwar schon wieder einige Monate, aber da es hier nur zwei zum Princeton Recording gibt wecke ich ihm mal wieder auf.

Ich überlege auch gerade mir einen zu kaufen, momentan gibts sie teilweise sogar für knapp 800€, das ist schon extrem unter dem Vorjahrespreis von 1300€. Die Specs sind sehr verlockend, Power Attentuator für geringe Lautstärke, zwei Grundeffekte hat er auch, zur Not noch einen Kopfhöreranschluss.

Ich habe zwar schon einen Hot Rod Deluxe, dessen Sound ich auch sehr mag, aber der ist nicht ganz einfach leise zu kriegen. Ich denke, dass ichs einfach mal riskiere und dann hier meine Erfahrungen kund tun werde, zur Not gibts ja immer das Rückgaberecht im Fernabsatzhandel. :)
 
Du willst doch nur selbst wissen ob der gut oder schlecht ist. ;)
Hab ihm mal bestellt, wird Donnerstag verschickt.
 
Ich war schneller und hab ihn schon! Allerdings wollte ich nicht gleich los plappern, sondern erst mal einen besseren Eindruck als den Ersten bekommen. Zwischenzeitlich habe ich die anfängliche Aufregung um den eigenmächtigen Attenuator (anderer Thread) überstanden und es geschafft, die Line-out an meine Stereoanlage an zu schließen. Das Problem mit dem Attenuator ist nicht mehr aufgetreten und soll bei neuen Geräten auch ausgemerzt sein. Wo ich gerade dabei bin, kann ich vielleicht gleich weiter schreiben. Obwohl ich das eigentlich etwas geplanter machen wollte.

Zu aller erst: Ich gehöre keiner Amp-Glaubensrichtung an und nehme den Amp so wie er ist.
Mir gefällt der Amp sehr gut. Er liefert einen sehr guten Cleansound, besonders oder auch mit dem Accutronics Hall.
Die Stompboxeffekte sind ebenfalls ordentlich und liefern cremige Rocksounds. Die Effekte lassen sich über die Regler umfassend konfigurieren. Über das mitgelieferte Pedalboard der Marke unkaputtbar lassen sich die Funktionen, inklusive FX-Loop, wunderbar schalten. Das Verbindungskabel hat eine ansprechende Länge.

Mit dem eingebauten Attenuator lässt sich der Heimbetrieb über den eingebauten Lautsprecher wunderbar gestalten. Selbiger ist meines Erachtens kein Höhenschlucker und liefert selbst bei kleineren Lautstärken noch einen sehr guten Klang über den 10-Zöller. Der Lautsprecher erscheint mir ein wenig bassarm im Vergleich zu größeren Lautsprechern. Dafür kommt er aber auch nicht dumpf rüber. Das soll kein Meckern sein. Der Klang ist insgesamt sehr gut und eher modern als klassisch Vintage.

Gänzlich anders verhält es sich mit dem Line-out. Bekanntlich handelt es sich um eine XLR-Schnittstelle mit Speaker-Emulation. Die Emulation liefert einen gänzlich anderen Sound als der Lautsprecher. Hier geht der Klang eher in Richtung klassisch Vintage. Ob der originale Princeton mal so geklungen hat? Welcher Speaker hier emuliert wird, ist der Anleitung nicht zu entnehmen. Da ich den XLR-Ausgang an die Stereoanlage angeschlossen habe, kann ich ganz einfach parallel hören und direkt vergleichen. Am Wochenende habe ich erstmals über Tape1 der Stereoanlage eine Aufnahme mit der Schnittstelle ins Notebook gemacht. Bequemer geht es eigentlich nicht. Wer keine Lust auf Attenuator im Wohnzimmer hat, der kann mit dem Line-out auch bequem über die Stereoanlage jammen.

Als einziger Vermutstropfen erscheint mir der Kopfhöhrerausgang, da er ungeregelt ist und ganz schön laut daher kommt. Dem Schaltplan nach ist der Kopfhörerverstärker Transistor basiert und direkt an die Vorstufe gehängt. Die Endstufenröhren bekommt er somit also nicht mit. Das scheint mir ein wenig unvollendet. Laut Betriebsanleitung soll er auch eine Speaker-Emulation besitzen. Der Klang entspricht aber eher dem des Lautsprechers als der Emulation. Prinzipiell müsste man auch darüber aufnehmen oder ins Pult einspeisen können. Der Vorbesitzer hat dies wohl auch so gemacht. Normalerweise sollte das auch funktionieren, aber ich scheue momentan den leistungsorientierten Ausgang ins Line-in meiner Stereoanlage zu lenken. Vielleicht kann da ein technisch beflissener meine Bedenken ausräumen. Oder gibt es ein Tool dafür - Kopfhörer nach Hochohmig?

Alles in allem hat der Princeton Recording etwas von einer eierlegendenwollmilchsau. Er ist ein echter Allrounder, der sowohl für's Wohnzimmer taugt, als auch für's Recording sowie für kleinere Liveauftritte. Bei Letzteren kann man ihn über die verschiedenen Schnittstellen auch direkt abnehmen. Die vielfältigen Schnittstellen ermöglichen ein breites Anwendungsspektrum. Im Grunde ganz so wie er angepriesen wird.
Was will man mehr?
 
Hey, endlich mal ein paar positive Meinungen. Ich kenne den Priceton Recording Amp auch sehr sehr gut und finde den Amp eigentlich rundum gelungen - möglicherweise hat in diesem Thread wiedermal einige die (nicht bedachte) lange Einspielzeit des Speakers abgeschreckt, aber der Amp ist sein Geld in jedem Fall Wert, er macht nämlich genau das, was er laut Spezifikationen kann - anders als z.B. beim Egnater 20Watter - er klingt clean wirklich richtig toll, Fender Blackface wie es sein muss - aufgedreht richtig rockig, perfekt für Blues und Rock, bei Bedarf auf jeden Fall heavy genug für Classic Rock (jedenfalls mit dem eingebauten OD), und das bei wirklich stufenlos regulierbarer Lautstärke. Natürlich hat so ein Attenuator seine Grenzen, aber der Amp ist einfach perfekt, um zu Hause leise zu spielen, und bei Bedarf laut genug für kleine Gigs.
Okay, übers optische kann man sich streiten, aber der Amp ist (soundtechnisch) völlig unterschätzt.
 
Ich habe meinen Fender Princeton Recording nun auch ein paar Tage lang auf Herz und Nieren testen können. Für zu Hause finde ich ihn als hochwertigen, aber leise zu betreibenden Röhrenamp ideal. :great:
Die eingebauten Effekte sind tatsächlich sehr nützlich, mit dem Overdrive lässt sich mehr Verzerrung erreichen als bei einem Hot Rod im zweiten Kanel mit "more Gain" Einstellung, und mit dem Compressor lässt sich schnell ein schöner, warmer Blues-Sound zaubern. Wirklich klasse ist, das der Power Attentuator absolut die Reduktion auf Zimmerlautstärke erlaubt, und das absolut klang neutral. Natürlich fehlt dann etwas der "Druck" und die Fülle, wenn der Lautsprecher keine großen Luftmassen umwühlen darf, aber besser gehts IMHO einfach nicht, das hier ist einfach die optimale Lösung. Insgesamt klingt der Princeton Recording einfach klasse, sowohl flüsterleise auch als wenn er richtig blasen darf, der eingebauten Lautsprecher bringt trotz seiner "nur" 10 Zoll in allen Bereichen einen super Klang hervor. Klar, im Bandkontext wird er es mit seinen 15 Watt schwer haben, ich würde es ihm allerdings durchaus zutrauen, dass er sich auch dort durchsetzen kann, zumindest wenn der Klang nicht 100% clean sein muss.

Ein paar kleinere Kritikpunkte gibt allerdings auch:
* Beim Einschalten "ploppt" es recht laut, und das auch, wenn man Mastervolume und Attentuator komplett auf Null stellt. :confused:
* Der Amp rauscht schon etwas mehr als mein Hot Rod, aber selbst mit Single Coils und bei High Gain weit unterhalb der Grenze, die ich als störend empfinden würde.
* Der Röhren Hall ist - wie bei Fender üblich- schon fast extrem, einen dezenten Hall gibts nur bis Stellung 2.
* Wieso fängt die Beschriftung der Drehknöpfe nicht bei Null, sondern erst bei Eins an?

Mein Fazit:
Ich bin 100% zufrieden, für zu Hause ist der Amp ideal, für erste Banderfahrungen könnte man ihn auch nutzen. Der ursprüngliche Preis von 1300€ bis 1500€ war allerdings ziemlich hoch, dafür hätte ich lieber einen anderen Fender Röhrenamp mit den Hot Rod mit guten Effektpedalen und einen Power Soaker ausgestattet und wäre wahrscheinlich noch preiswerter weg gekommen. Für den aktuellen Preis von ca. 850€ ist er aber meines Erachtens nach voll konkurrenzfähig und eine Kaufempfehlung. :great:
 

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