Fender geht an die Börse

Die Turbulenzen um Loud sind etwas das heutzutage jede Firma ereilen kann, egal ob groß, mittelständisch oder Handwerker... die moderne Geschäftsführung der Banken und der Preisdruck am Markt sind Grund warum viele solche Geschäftsmodelle so auf Kante gestrickt sind und sobald ein größerer Batzen ausfällt drehn die Banken schlagartig den Geldhahn ab und das Licht geht aus... allerdings denke ich dass sich für die MArken die hinter Loud stehen (Blackheart, Alvarez, Ampeg, Crate, EAW, Mackie..) bald jemand findet der sie weiter(be)treibt...
 
Gibson passt da leider nicht ins Beuteschema, aber mich persönlich würde eine "Gibson Rettung" durch die Fender AG sehr freuen.
Mal unter uns, mein lieber Hoss: Wir müssen nicht gerettet werden - mach dir mal keine Sorgen um die Firma Gibson ;)

Ich habe mal zufällig im "anderen Forum" gelesen, dass wir schon Pleite sind (der Thread-Ersteller war übrigens ein gewisser Herr Scharette). Und er hat auch vorgerechnet, wie sich der Preis einer Gitarre zusammensetzt...sehr lustig. Könnten wir den nicht mal als "Gast-Komiker" für ein paar Beiträge in dieses Forum locken?

Aber back to topic: Ich denke nicht, dass ein Börsengang immer schlecht sein muss. Frisches Geld im Unternehmen kann auch Vorteile für die Kunden bringen...
 
Mal unter uns, mein lieber Hoss: Wir müssen nicht gerettet werden - mach dir mal keine Sorgen um die Firma Gibson ;)
Quelle LPF: Amerikanische Dealer berichten einstimmig, dass sich die 2012er R9 praktisch nicht mehr verkauft (Stichwort "Laminatgriffbrett").
 
Quelle LPF: Amerikanische Dealer berichten einstimmig, dass sich die 2012er R9 praktisch nicht mehr verkauft (Stichwort "Laminatgriffbrett").

Ich würde dir ja gerne mal die Verkaufzahlen nennen, um diese Thesen zu widerlegen - aber ich mag meinen Job noch sehr gerne und möchte den noch eine Weile behalten ;)
 
Ich würde dir ja gerne mal die Verkaufzahlen nennen, um diese Thesen zu widerlegen - aber ich mag meinen Job noch sehr gerne und möchte den noch eine Weile behalten ;)
Nein, brauchst nicht nennen, passt schon. Ich glaube auch, dass die Märkte in USA und hier grundsätzlich verschieden sind...und auch die Wirtschaftslage.
 
Laut gestartet, leise zurückgezogen: Fender hat den Börsengang (vorerst?) abgesagt. http://www.focus.de/finanzen/news/w...er-dreht-boersenplaene-leiser_aid_785038.html
Anscheinend hat es hier auch noch niemand mitbekommen, dass die Pläne schon Ende Juli auf Eis gelegt wurden.

"Current market conditions and concerns about economic conditions in Europe do not support completing an initial public offering at what we believe to be an appropriate valuation at this time." FMIC CEO Larry Thomas

Nach dem Facebook-Debakel ist Fender nicht die einzige Firma, die die ihre Börsenträume einmottet. Wer die einschlägige Presse studiert hat, konnte ohnehin nicht mit grossen Gewinnen rechnen. Klick Klick
Ein paar Gründe:
2010 machte man nur 3,2 Millionen Dollar Gewinn bei 700 Millionen Dollar Umsatz. Allerdings hat Fender fast 250 Millionen Dollar Schulden.
Die Aktien sollten zwischen 13 und 15 Dollar kosten - weniger als erwartet. Aussichten auf rasante Umsatzsteigerungen wie z.B. bei HighTech-Firmen sind nicht zu erwarten.
Die allgemeine Wirtschaftslage ist nicht toll.
Die billigere Konkurrenz elektronischer Musik gefährdet möglicherweise den Gitarrenverkauf.
Ein Viertel des Umsatzes geht nach Europa. Bei Jugendarbeitslosigkeitsraten von 20 % wird es schwierig diesen zu halten.
Ein Sechstel des Umsatzes wird vom Guitar Center gemacht, das schwer verschuldet ist.

Dazu noch ein paar Hintergründe:
Der Finanzinvestor Weston Presidio hält momentan 43 % der Fender-Anteile, scheint aber auch an Guitar Center beteiligt zu sein.
Larry E. Thomas, der CEO von Fender war Co-CEO der Guitar Center Inc. von 1999 bis 2004 und deren CEO und Präsident ab 1991.
Guitar Center wurde 2007 vom Finanzinvestor Bain Capital gekauft, deren ehemaliger Mitbegründer der republikanische Präsidentschaftskandidat Mitt Romney war.
Inwiefern die beiden Finanzfirmen zusammenarbeiten darf gerätselt werden.
William L. Mendello, Director von Fender Musical Instruments bis 2010, war schon in der CBS-Zeit Mitarbeiter von Bill Schultz!
Quellen:
Klick Klick Klick

Das positive: Fender ist eine Legende, die schon andere Besitzer überlebt hat und wie schrieb doch die eine Seite: "We'll have to sit back and see if a "Road Worn" version of the IPO makes a reappearance at a later date."
 
Ich hab's am 22.7. gelesen.
Neben der negativen Börsenstimmung nach Groupon und Facebook, sowie den Guitar Center Verstrickungen, die den Aktienkurs für Interessenten überbewertet erscheinen ließen, gibt es noch ein Problem:
Fender leidet unter dem Trend zur elektronischen Musik, Gitarrenbands sind für junge Leute immer weniger interessant. Ganz im Unterschied zum letzten Jahrzehnt, wo die Gitarre in der Jugendkultur mit den ganzen "The" Bands ein echtes Revival feierte (The Strokes, The Hives, The White Stripes,....)
 
Ich hab's am 22.7. gelesen.
Fender leidet unter dem Trend zur elektronischen Musik, Gitarrenbands sind für junge Leute immer weniger interessant. Ganz im Unterschied zum letzten Jahrzehnt, wo die Gitarre in der Jugendkultur mit den ganzen "The" Bands ein echtes Revival feierte (The Strokes, The Hives, The White Stripes,....)

Hab das ganze ebenfalls mitbekommen, das hier überrascht mich allerdings doch irgendwie. Hätte nie gedacht dass die Auswirkungen derart groß sind!
Ein Rückzug war mMn dennoch auf jeden Fall die richtige Entscheidung; die Gefahr dass einiges dabei verbrannt wird, ist im Moment einfach zu hoch.
Was mich noch überrascht (wohl eher entsetzt) sind die 3,2 Mio. Gewinn bei 700 Mio. Umsatz. Mit so einem (potentiellen) KGV scheint ein IPO doch sehr gewagt :gruebel:.
 
Ich verstehe nicht, warum eine Firma unbedingt wachsen muss, um nicht Pleite zu gehen.
Was wäre mit Beständigkeit?
Statt Wirtschaftswachstum, überschaubares Angebot und Wachstum nur bei der Qualität?

Aber egal, wenn FMIC Hops geht, wird die Markenrechte zum dritten Mal jemand kaufen und mit Stratocastern und Telecastern und dem anderen Kram mit Fender-Logo auf der Kopfplatte weitermachen. ;)
 
Ich verstehe nicht, warum eine Firma unbedingt wachsen muss, um nicht Pleite zu gehen.
So wie sich die Bilanz zwischen den Zeilen liest, sind sie schon Pleite - weil ihnen Guitar Center viel Geld schuldet.
Wachsen muss man als Unternehmen dann, wenn man die alten Schulden bezahlen muss.
 
Es geht erst mal weniger um Wachstum, aber die Schulden müssen bezahlt werden! Ein Problem ist wohl, dass man sich selbst erfolgreich Konkurrenz macht. Und wie auch oft in anderen Branchen zu beobachten: Inhabergeführte Firmen haben es bei solchen Dingen leichter, sie können sich nur selbst Druck machen.
 
Ich verstehe nicht, warum eine Firma unbedingt wachsen muss, um nicht Pleite zu gehen.
Was wäre mit Beständigkeit?
Statt Wirtschaftswachstum, überschaubares Angebot und Wachstum nur bei der Qualität?
(...)

Jeder Betrieb muss Gewinn machen wenn er überleben will. Wenn der Gewinn nicht weiter investiert wird und das Unternehmen klein bleibt, kann das zwar gutgehen, aber das Unternehmen ist anfällig sobald wirtschaftliche Probleme auftreten (Nachfragerückgang). Die Investition des Gewinnes dient zur Vergrößerung und dient dabei das Risiko zu verringern (Risikostreuung).
Ein großes Unternehmen kann es leichter verkraften wenn ein Produkt sich nicht verkauft wird als ein kleines. Innovative Produkte sind für kleine Unternehmen sehr risikoreich, weil man quasi alles auf eine Karte setzt. Wachstum ist grundsätzlich ein wichtiger Bestandteil um nachhaltig erfolgreich zu sein.

@Thorsten B. Gibt es eine kostenlose Möglichkeit das financial Statement von Gibson irgendwo anzusehen? Ich habe nur das folgende Angebot für 99$ gefunden *klick*
 
Wachstum ist grundsätzlich ein wichtiger Bestandteil um nachhaltig erfolgreich zu sein.
Nachhaltig, das ist wohl ein Widerspruch in sich. Wachstum ist ja nicht endlos möglich und wenn alles darauf aufgebaut ist, dass es wachsen muss um weiter zu bestehen, gibt es unweigerlich den Zusammenbruch, sobald nichts mehr wächst. ;)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Genau so sehe ich das auch. Deshalb habe auch ich hier und da Unverständnis gegenüber dieser "Wachstumsforderung". Irgendwann ist eben die Grenze des möglichen erreicht. Und dann ist das Gejammere groß.
Bei Fender ist sogar das Marketing ausgelutscht bis zum geht nicht mehr. Da wird seit über 60 Jahren die Strat neu erfunden. Der Tele geht´s da auch nicht anders. Jetzt probiert man es eben mit High Gain Amps. Mal schauen wie lang das gut geht.
Mit EVH waren (sind) sie ja anscheinend einigermaßen erfolgreich. Jackson und Charvel sind nur ein Schatten ihrer selbst. Kein Vergleich zu der Qualität aus den 80ern.
Und da wir ja schon bei Fender´s Markenvielfalt sind...irgendwann ist beim Aufkaufen anderer Labels auch mal Schluss.

Trotzem mag ich das große F sehr und habe selber zwei Schnittchen, aber auch F ist von dieser Profitgier nicht gefeit. Mal schauen, wie es weiter geht.
 
Nachhaltig, das ist wohl ein Widerspruch in sich. Wachstum ist ja nicht endlos möglich und wenn alles darauf aufgebaut ist, dass es wachsen muss um weiter zu bestehen, gibt es unweigerlich den Zusammenbruch, sobald nichts mehr wächst. ;)

Ach, das ist doch kein Problem - dann gibt es eben Rettungsfonds und die Steuerzahler springen ein (bevor diese dann ihren Job verlieren damit ja die Shareholder Value nicht gefährdet wird).
 
Na dann haben wir ja endlich das "Biergarten"-Niveau erreicht, schön :)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 6 Benutzer
Nachhaltig, das ist wohl ein Widerspruch in sich. Wachstum ist ja nicht endlos möglich und wenn alles darauf aufgebaut ist, dass es wachsen muss um weiter zu bestehen, gibt es unweigerlich den Zusammenbruch, sobald nichts mehr wächst. ;)

Ich stimme dir zu das da ein Widerspruch ist. Wachstum ist nicht endlos möglich und irgendwann wird auch ein Punkt erreicht sein wo es nicht mehr weitergeht.

Der Konjunkturkreislauf besteht aber nicht nur aus Aufschwung und Boom, sondern auch aus Abschwung und Krise.
Im Aufschwung und Boom sollte das Unternehmen wachsen um mindestens den Zustand vor der Krise zu erreichen. Also das wieder reinholen was man in der Krise verloren hat.
In der Hinsicht ist Wachstum wichtig um Krisen zu überstehen und das meinte ich mit meiner Aussage.
Grundsätzlich = es gibt Ausnahmen -> Auch ohne Wachstum können Unternehmen erfolgreich sein. Das hängt aber noch von weiteren Faktroren ab (z.B. Branche).

So genug OT von mir ;)
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben