Fehlerbehaftete Mensur durch Stringspacing?

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Der Uhrzeit entsprechend erst einmal einen guten Abend,

Ich habe vor demnächst meine erste E-Gitarre selbst zu bauen und plane selbige momentan am digitalen Reißbrett,
nur ist mir eben beim Konstruieren ein vermeintlicher Fehler aufgefallen, über dessen Ursprung, Lösung oder Vernachlässigbarkeit ich mich erkundigen wollte.

Im Anhang sollte sich ein Bild befinden, welches veranschaulicht was mich quält^^

Darauf dargestellt der Ausschnitt eines 7-saitigen Gitarrenhalses mit Fächerbünden für 25"-26" Mensur bei gerader Brücke.
Die gelben Umrisse stellen eben diesen dar,
der linke, schräge, gelbe Strich den 12 Bund,
die strichpunktierte rote Linie den theoretischen Saitenverlauf ohne Abstandsdifferenz von Sattel zu Brücke,
und die blauen Linien den realen Saitenverlauf bei einem Abstand 1-7 Saite am Sattel on 42mm und 60mm an der Brücke (entspricht in etwa den Maßen an meiner Rg7-421).

Vergleicht man nun den Auflagepunkt der realen Saite mit dem der nicht manipulierten ergibt sich ein Fehler von 1,4mm.
Ist dieser Fehler vernachlässigbar?
Muss ich die Mensur auf die, durch die Hardware in ihrer Lage manipulierten, Saiten einzeln übertragen und darf bei der Konstruktion nicht von parallelen Saiten ausgehen?
Habe ich etwas Anderes übersehen?

Ist es vielleicht auch einfach zu spät und ich sollt' schlafen gehen??^^

Vielen Dank im Voraus


Mensur_Problematik.jpg
 
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oh weh...studierte Ingenieure... das erkenn ich schon an der Wortwahl :D ;) ....Universität? ;)

Also wenn ich Deine Grafik richtig interpretiere, hast Du es mit dem Winkel der Bünde etwas übertrieben. Die klassische gefächterte Bundierung erreicht im 12. Bund quasi die 90° zur Griffbrettkante. Auch erscheint mir schon Dein Sattelpunkt etwas zu geneigt und die halbe Mensur (also 12. Bund) dürfte keinesfalls so schräg liegen.

Ich geb Dir hier mal ein Vergleichsmodell um das etwas zu veranschaulichen. Die Neigung "kippt" sich im Griffbrettverlauf in die Gegenrichtung:

Anhang anzeigen 298374

Eine Formel zur Errechnung kann Ich Dir leider nicht geben. Aber wenn Du die Maße von Kompensationssätteln gegen die Längenkompensation von üblichen Brückeneinstellungen stellst und die "Gesamtlänge" dann entsprechen logarithmisch teilst, solltest Du auf die exakten Bundabstände bei den Einzelsaiten (und damit den Bund-Neigungswinkel) kommen. Ist jetzt tatsächlich etwas aufwändigere Mathematik, aber für sowas ist so ein Studium ja gut ;) ...ich hab zu dieser frühen Stunde jetzt keinen Bock auf sowas.... außerdem hab ich schon 6 Bier drinne :D

PS:

Ist dieser Fehler vernachlässigbar?

Niemals! Das ist katastrophal viel! 0,2mm ist maximal tollerierbar!

darf bei der Konstruktion nicht von parallelen Saiten ausgehen?

Du musst bei der Konstruktion einer gefächterten Bundierung den trapezförmigen Verlauf der Saiten beachten! Bis auf die beiden mittleren, quasi parallel verlaufenden Saiten, ist immer von einem Winkel zum Bund auszugehen! Auch bei gerader Bundierung!


Ist es vielleicht auch einfach zu spät und ich sollt' schlafen gehen??^^

sowieso! Zeit lassen, drüber nachdenken, und nochmal ran setzen.

Ich brauche für ausgefallene Konstruktionen 1-3 Jahre! Nick Page berichtet von sogar 6 Jahren Planungszeit für ein Instrument. Also locker bleiben und immer erstmal ausruhen ;) :D

Rock'n'Roll! :rock:
 
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Hey Smartin,
Nein nein, studiert hab ich zumindest noch nicht, nur in Österreich eine HTL besucht.
Hab' aber noch nicht ganz herraussen ob ich im Forum jetzt sehr sachlich oder lieber ganz leger schreib^^

Das die meisten Fanned Fret-Gitarren auch eine "gewinkelte" Brücke haben, ist mir klar, aber an 7 Stück Einzelreiter ranzukommen ist mühsamer als ich dachte, und eine derartige vorgefertigte Brücke ist sündhaft teuer.
Hab' schon überlegt die Brücke mit Wilkinson-Style Reitern zu improvisieren.
Vorerst hab ich aber die 26"-25" einfach mal von einer geraden Brücke aus weg gezeichnet, darum auch kein gerader 12 Bund.

Ändert aber nichts an dem Fehler den ich da "eingebaut" habe, aber da ja auf allen Gitarren die Saiten im Winkel zueinander verlaufen müsste dieser Fehler doch auch auf allen Gitarren vorkommen oder?


Werd mir die Sache mit den Fächerbünden vielleicht nochmal überlegen^^

Danke auf alle Fälle schonmal
 
aber da ja auf allen Gitarren die Saiten im Winkel zueinander verlaufen müsste dieser Fehler doch auch auf allen Gitarren vorkommen oder?

Ist auch so - fällt allerdings nicht ins Gewicht, weil eine gewisse Tolleranz möglich ist. ^^ (aus meiner Erfahrung liegt der Toleranzbereich bei +/-0,1mm, auf der Bund-Spitze) ....vor allem bei sehr breiten String-Spacings an der Brücke und schmalen Sätteln, gibt es Probleme mit der Oktavreinheit bei E und e.
 
Das heißt ich bin nicht alls erster auf ein bisher unbekanntes Problem gestoßen^^

Spaß beiseite, würde ich allerdings die Tele so bauen wollen, also mit gerade Brücke, wär' das Möglich aber ich müsst mörderisch aufpassen, dutzend mal nachmessen und das Stringspacing beachten (das ja glaub ich "nur" wegen den Fanned Frets so problematisch ist)?
Aber machbar wärs so eine brauchbare Intonation zu bekommen?

Die Idee schwirrt mir deswegen durch den Kopf, weil ich relativ klein bin und deswegen gerne zumindest bei den hohen Saiten keinen viel größeren Bundabstand will,
es mir aber auf die Nerven geht das ich bei meiner Ibanez RG7-421, mit 25,5" Mensur, nicht genug Saitenspannung zusammenbekomm um die Standard-Stimmung um eine tiefe A-Saite zu erweitern, ohne Hochspannugsleitungen aufziehen zu müssen.
 
Also ob das machbar ist mit gerader Brücke weiß ich garnicht. Müsst man halt einfach mal ausprobieren, was!?

Experimente sind leider immer teuer, daher hab ich mich bisher in solchen Sachen ziemlich strikt an bekannte Tatsachen gehalten. Gerade Brücke, gerade Bünde.... Fanned Frets, schränge Brücke.

Hochspannungsleitungen? Du meinst jetzt dickere Saiten oder wie?
 
Hochspannungsleitungen? Du meinst jetzt dickere Saiten oder wie?

Jop, hab jetzt .10-.60er drauf und das geht ganz gut einen Halbton rauf gestimmt, für Standard wirds dann wohl .10-.64 sein müssen, und droppen kann ich mir eh abschminken^^


Bin aber jetzt wieder von der Idee abgekommen eine gerade Brücke zu verwenden, sollt wohl besser die paar Euro investieren.

Zum Bünde sägen wirds wohl das beste sein ich druck mir die Ergebnisse von http://www.ekips.org/tools/guitar/fretfind2d/ aus, klebs aufs Griffbrett und säg dann auf den Markierungen.
Sollte doch funktionieren oder, weil eventuelle Klebstoffreste sowieso beim Radiusschleifen beseitigt werden?
 
ja klar, das funktioniert. Aber macht der auch fanned frets?

Vielleicht für jede Saite einzeln....das könnte klappen.
 
ja klar, das funktioniert. Aber macht der auch fanned frets?

Vielleicht für jede Saite einzeln....das könnte klappen.

Jop, macht das Programm sogar ganz gut.
Hab mich gestern damit gespielt, wenn man oben auf multiple klickt fragt er nach der zweiten Mensur.
Dann kann man noch Saitenabstand Sattel/Brücke eingeben, Griffbrettbreite und wenn man wollte sogar auf eine gerade Brücke auslegen (aber das lass ich ja mal besser sein^^)
Das ganze kann man dann auch als .dxf ausgeben --> ab damit in mein AutoCAD-file, drum herum konstruiert und nicht mehr nachfragen, frei nach dem Motto "wird schon stimmen (gut, ob zumindest oberste und untere Saitenlänge stimmt hab ich schon kurz gemessen).
Da das Programm auch das Stringspacing berücksichtigt ist der Thread wohl hinfällig aber danke auf alle Fälle das du mir geholfen hast

Mal schauen, vllt liest man sich ja demnächst in einem Bauthread, am Reißbrett existiert die Tele schon ;)
 

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