Fehlendes CE Siegel bei Import Pedalen

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Gast252951
Guest
Hallo,

da ich vor einigen Tagen zum ersten Mal ein Pedal aus den USA bestellt und mir ein paar Gedanken dazu gemacht habe, ob es ein CE Siegel / CE Aufkleber / CE Zeichen hat, bzw. ob dieses benötigt wird, habe ich etwas dazu recherchiert. Dabei bin ich auf einen Link gestoßen, der dem einen oder anderen ggbf. beim Zoll weiterhelfen kann, falls dort das fehlende Siegel bemängelt wird. Dies hätte nämlich zur Folge, dass das Pedal entweder zurückgeschickt oder - im schlimmsten Fall - zerstört wird.

Ich selbst habe es mir zumindest ausgedruckt, da ich in nächsten Tagen zum Zoll muss und hoffe damit auf alle Etwaigkeiten vorbereitet zu sein.
Nach dem was ich gelesen habe, benötigen 9 Volt betriebene Pedale gar kein CE Siegel.

Gefunden habe ich es hier:

http://www.ce-zeichen.de/templates/ce-zei/richtlinien/nsr-2014-35-eg.pdf

Absatz (2) definiert, was das CE Siegel überhaupt soll:

.... Mit der Verordnung (EG) Nr. 765/2008 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 9. Juli 2008 über die Vorschriften für die Akkreditierung und Marktüberwachung im Zusammenhang mit der Vermarktung von Produkten (4) werden Bestimmungen für die Akkreditierung von Konformitätsbewertungsstellen festgelegt, es wird ein Rahmen für die Marktüberwachung von Produkten sowie für Kontrollen von aus Drittländern stammenden Produkten geschaffen und es werden die allgemeinen Prinzipien für die CE-Kennzeichnung festgelegt ...

Unter KAPITEL 1 ALLGEMEINE BESTIMMUNGEN findet man folgendes:

...Diese Richtlinie gilt für elektrische Betriebsmittel zur Verwendung bei einer Nennspannung zwischen 50 und 1 000 V für Wechselstrom und zwischen 75 und 1 500 V für Gleichstrom mit Ausnahme der Betriebsmittel und Bereiche, die in Anhang II aufgeführt sind....

Unter Anhang II findet man dann z.B. medizinische Geräte usw.


So weit ich es verstehe, sind somit Pedale weitestgehend außen vor ....
 
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Egal wie die Rechtslage ausschaut habe ich absolut keine guten Erfahrungen damit gemacht eine Diskussion mit einem Zollbeamten anzufangen. Ich glaube ich habe bisher 3 Pedale wieder in die Welt zurückschicken müssen wegen fehlendem CE...

Viel Glück! Schreib doch zwischenzeitlich den Hersteller an, vielleicht beruhigt dich seine Antwort?

:great:
 
Ich selbst habe es mir zumindest ausgedruckt, da ich in nächsten Tagen zum Zoll muss und hoffe damit auf alle Etwaigkeiten vorbereitet zu sein.
Nach dem was ich gelesen habe, benötigen 9 Volt betriebene Pedale gar kein CE Siegel.

.... Du führst als Argumentationsgrundlage dafür die Richtlinie 2014/35/EU vor ist die Verordnung für "Elektrische Betriebsmittel" (/Niederspannungsrichtlinie). Es gibt aber noch weitere EU-Richtlinien die für die Konformitätsbescheinigung eingehalten werden müssen. Dazu zählen z.B. EU- Richtlinie über Elektro- und Elektronik-Altgeräte (WEEE II) 2012/19/EU, EU-Richtlinie zur Beschränkung der Verwendung bestimmter gefährlicher Stoffe in Elektro-und Elektronikgeräten (RoHS) 2011/65/EU, EU-Richtlinie Elektromagnetische Verträglichkeit 2014/30/EU.... Meist haben die Pedale ohne CE-Siegel gar kein Siegel d.h. es fehlt z.B. die "Durchgestrichene Mülltonne" und der "RoHS" Aufkleber. Und damit erfüllt das Produkt dann nicht die EU-Richtlinie und ist damit automatisch nicht konform.
 
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das ist nicht gut ... aber einen Versuch wäre es wert, ich hoffe, dass es gar nicht nötig ist
 
Grund: Vollzitat entfernt
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ganz ehrlich, wenn der Hersteller sich nicht um die Erklärung kümmert, kann er sich halt den Markt in Europa nicht erschließen. Dass du als Importeur dann natürlich den kürzeren ziehst ist schade, gerade wenn man unbedingt das Pedal haben möchte
 
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Analogman verschickt deswegen gerade wieder keine Pedale nach Deutschland. Das gab es vor einigen Jahren schon mal, dann ging es zwischenzeitlich wieder, und aktuell gibts wohl wieder Probleme beim Zoll.
 
Soooo - Timmy ist da, beim Zoll gab es zum Glück keine Probleme, Paket öffnen musste ich auch nicht - obwohl der Beamte fragte, ob es für eine elektrische Gitarre ist ....

Ich werde zwar so bald nicht mehr dazu kommen etwas aus Nicht-EU Länder zu bestellen, aber zukünftig werde ich den Händler nach entsprechenden Siegeln fragen, zumindest wenn es einen gewissen Warenwert übersteigen würde.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
kann er sich halt den Markt in Europa nicht erschließen.

Ich glaube das will er gar nicht in diesem Fall.
Ansonsten würde er die Teile ja in größerem Stil irgendwo in Asien herstellen und dann weltweit vertreiben lassen. Ich denke Abnehmer in Form von Händlern gäbe es genug.

Auf der einen Seite nötigt mir das schon Respekt ab, auf der anderen Seite frage ich mich warum er diese Gelegenheit nicht nutzt, denn ich gehe davon aus, dass man damit den Absatz um ein Mehrfaches erhöhen könnte.

Aber noch etwas anderes. Ich finde den Preis für ein "handwired" Pedal schon ziemlich fair. Das Material kostet recht wenig und ich weiß nicht wie lange er für ein Pedal braucht - aber andere liegen bei so etwas schon locker bei 250 - 350 €.

Ich habe ein Himmelstrutz Pedal ( gebraucht gekauft ), das neu 340 € kostet, weil es von einem verrückten Schweden gelötet wurde. Wirklich mehr Aufwand war das bestimmt nicht - und trotzdem ist es 3 x so teuer.

Insofern finde ich das, was Herr Cochrane da macht schon eine coole Sache. Natürlich trägt / trug das auch zu dem "Hype" bei, dass man es eben nicht einfach überall kaufen kann und es auch öfter ausverkauft ist.
Aber dass jemand nicht nur von der Profitmaximierung getrieben ist, ist schon selten heutzutage.
 
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Aber noch etwas anderes. Ich finde den Preis für ein "handwired" Pedal schon ziemlich fair. Das Material kostet recht wenig und ich weiß nicht wie lange er für ein Pedal braucht - aber andere liegen bei so etwas schon locker bei 250 - 350 €.
naja, das kann man so oder so sehen.
Ich akzeptiere das schon, wenn einer son Haufen Geld für ein Pedal ausgibt, verstehen kann ich es aber nicht, aber jeder wie er will.
Also wenn man mal nimmt, die Platine gibt es hier, http://www.pedalpcb.com/product/tommy/, mit Versand ca. 10 €, die Bauteile gibt es in den einschlägigen Shops die jeder kennt, für ca. 20 €. Zusammengelötet ist das Ganze ( handwired ) in, großzügig gerechnet 2- 3 Stunden als Laie ( also der macht das in nicht mal einer Stunde ). Einen Unterschied wird man dann kaum oder gar nicht hören. Und das Beste ich habe keine Zoll, CE oder sonst was für Probleme und noch Spass dabei.
 
die Platine gibt es hier, http://www.pedalpcb.com/product/tommy/, mit Versand ca. 10 €, die Bauteile gibt es in den einschlägigen Shops die jeder kennt, für ca. 20 €. Zusammengelötet ist das Ganze ( handwired ) in, großzügig gerechnet 2- 3 Stunden als Laie ( also der macht das in nicht mal einer Stunde ). .

Du sagst es ja selbst - 1-3 Std. Alleine daher kommen ja die Kosten. Sagen wir es bleiben nach Abzug des Materials 120 € brutto übrig, vor Steuer. Restliche Arbeitskosten, Steuer, Versicherungen, Krankenkasse etc. Da bleibt nicht viel übrig bei einem Preis von brutto 129$.

Genau deswegen finde ich es fair. Und ich will auch gar nicht selbst löten. Zudem:
Verkaufe mal ein DIY Pedal ... und dann ein "namhaftes".

Wenn man das Löten kann oder als Hobby betreibt - klar. Bei mir ist das nicht so.
Ich habe ja auch nur den Vergleich zu den vielen 250-300 € Handwired Pedalen gezogen. Und da schneidet Timmy wirklich gut ab.
 
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Du sagst es ja selbst - 1-3 Std. Alleine daher kommen ja die Kosten
na, mal richtig lesen, 1-3 Stunden als Laie. Der Koll. des Orig. macht das ganze in bestimmt weniger als ner Stunde, wenn es nicht gar die Frau Hu oder der Herr Wong macht.
Aber wie gesagt, jeder wie er will.
 
na, mal richtig lesen, 1-3 Stunden als Laie. Der Koll. des Orig. macht das ganze in bestimmt weniger als ner Stunde, wenn es nicht gar die Frau Hu oder der Herr Wong macht.
Aber wie gesagt, jeder wie er will.

Deswegen habe ich 1-3 Std geschrieben, weil Du sagtest, dass der profi 1 Std und der Laie 2-3 Std braucht ... ;-)
Ich gehe auch von 1 Std aus - und darauf basiert auch meine Rechnung. 129 $ = 108 € Stundenlohn inkl. Material. Das ist absolut üblich und es bleiben dabei keine Unsummen hängen. Sogar eher recht wenig, wenn man das Material abzieht.
Anders bei Pedalen für 300 €. Es gibt auch genügend Pedale, die maschinell gefertigt sind und trotzdem 250 € kosten. Da würde ich viel eher mit Kritik ansetzen
 
Na, der Preis des Timmy ist schon fair, wenn man bedenkt, dass Paul Cochrane keine Angestellten hat und alles vom Bauen bis zum Kundenservice und Versand selbst erledigt.
 
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auf der anderen Seite frage ich mich warum er diese Gelegenheit nicht nutzt, denn ich gehe davon aus, dass man damit den Absatz um ein Mehrfaches erhöhen könnte.

Small is beautiful. Expandieren ist für kleine Betriebe nicht unbedingt das Ziel. Um den Absatz um ein Mehrfaches zu erhöhen, muss ich das Personal um ein Mehrfaches audstocken und brauche eine mehrfach größere Werkstatt. Anschließend bin ich gezwungen, diesen mehrfach hohen Absatz dann dauerhaft zu halten, wozu ich mehr Geld für Marketing in die Hand nehmen muss. Dann kommen auf mich als Chef mehr Verwaltungsaufgaben zu und ich muss eine Manager einstellen, damit ich noch Zeit habe für neue technische Entwicklungen ... - Da kann ich schon verstehen, wenn jemand sagt: Wir bauen und verkaufen XX Geräte im Monat, wovon wir alle gut leben können. Und dabei wollen wir es belassen.

Zum Preisaspekt: Als kleinerer Hersteller musst(!) du einfach höhere Gewinnspannen haben, um ausreichend Rücklagen zu bilden. Denn wenn es mal nicht so läuft oder der Chef wird richtig krank, hat man mit solchen Produkten praktisch null Chancen auf Überbrückungskredite von Banken. Die Geschäftsleitungen von Roland oder Yamaha hingegen werden sich Zweifelsfall mit einem Fingerschnipp und einem von Experten hingefuchstem Strategiepapier Millionen von den Banken besorgen können, um das Geschäft wieder anzukurbeln.
 
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Wobei die großen Hersteller auch nicht davon abhängig sind, wenn ein Mitarbeiter ausfällt. Für einen Kleinunternehmer ist das eine beträchtliche Hürde.
 
na, mal richtig lesen, 1-3 Stunden als Laie. Der Koll. des Orig. macht das ganze in bestimmt weniger als ner Stunde, wenn es nicht gar die Frau Hu oder der Herr Wong macht.
Aber wie gesagt, jeder wie er will.

Das hat nichts damit zu tun ob man Laie ist oder Profi ist. Ich schaffe es auch nicht in 1-3h ein Pedal zusammen zu bauen, warum? Weil ich das Gehäuse bohren, Decal designen, drucken und bekleben muss. Zusätzlich wird die Verdrahtung noch recht frei gelötet und ich baue nur ein einziges. Was macht den Unterschied dann tatsächlich aus? Ich würde sagen:
  • Planung der Arbeitsabläufe
  • Zukauf von Gehäusen die Fertig bedruckt und gebohrt sind
  • Ein Produktdesign das vieles auf bereits auf der Platine integriert
Wie sieht also der Arbeitsablauf (womöglich) bei Paul Cochrane aus: Er bestückt zunächst alle Platinen an einem Arbeitstag (inkl. Potis + Schalter). Am Folgetag wird erfolgt dann der Einbau der Platine in das Gehäuse; Buchsen und Schalter werden verdrahtet. Ich gehe davon aus das er so in 2 Tagen etwa 50 Stück bauen könnte, sofern er die Laufwege/Suchen der Bauteile noch weiter reduziert. Rechnet man es dann das nochmal durch kommt man auf etwa 20 Minuten pro Pedal. Die 20 Minuten erreicht man aber nur dann wenn man die oben genannten Punkte einhält. Ich könnte mir Vorstellen das beim Timmy V5 die Buchsen und der Fußschalter direkt auf der Platine sitzen. Die Platinenpreise sind in den letzten Jahren noch einmal rapide gefallen, womit der Grund eine kleinere zu Designen eigentlich nichtig geworden ist. Damit ließe sich sicherlich nochmal 3-4 Minuten pro Pedal einsparen.
 
Ich beziehe mich auf die Notation von diesem Blog. Demnach ist die aktuelle Version 4, insofern verstehe ich den Kommentar "Dem ist nicht so" nicht?
Ah du redest von einer hypothetischen Version. Das war mir nicht ersichtlich.
 
Ich sage ja, jeder wie er will und wenn einem so ein Pedal das Geld wert ist, bitteschön.
Ging mir ja auch drum Versand aus USA, Versandgebühren, kein CE- Siegel und ich glaube auch mal irgendwo gelesen zu haben, dass es in EU andere Vorgaben für Lötzinn gibt ( Bleigehalt ). Dieses Theater wäre mir zu viel.
Und wenn jetzt auch der Koll. Paul da mit dem Preis ganz OK handelt, so sollte man doch nicht denken, das der einem was schenkt. Irgendwo wird der schon günstig arbeiten und einsparen ( Bauteile, Arbeitskräfte, KA ).
Es gibt da eben sehr viele von den " Ein- Mann- Betrieben " die ihre Treter, stellenweise zu unanständig hohen Preisen, anbieten, aber im Endeffekt kochen die alle auch nur mit Wasser und wenn man sie nebeneinander stellt klingen sehr viele von denen ziemlich gleich und irgendwie fast genauso wie die stinknormalen schönen alten Ibanez oder Boss.
 

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