[FAQ] Wie schlimm sind Shim? (Gitarre/Bass)

Ich sags gleich: Mich hat die Startseite gelockt, ich bin kein Totengräber :D

Shims bergen sehr wohl die Gefahr, die Anbindung des Halses an den Korpus zu stören und entweder Sustain zu kosten und/oder das gesamte Klangbild/Resonanzverhalten zu beeinflussen.

Bei meiner '78er Performer war ein Pappe Shim (wohl von der Kartonverpackung einer Tretmine) eingelegt und sie klang nie so recht gut (es fehlte Sustain, was ich auf die Schraubhals-Konstruktion schob, der Halstonabnehmer klang immer wie in Samt gepackt, was ich damals auf die Marke schob), bis sie beim Gitarrenbauer, im Zuge einer Reparatur des sich lösenden Griffbrettes, ein Shim aus Ebenholzfurnier und einen neuen Sattel bekam. Seither ist sie perfekt in allen Belangen.
Er bot/bietet auch (gegen sehr viel Geld) Messinglösungen an, die in Hals und Halstasche eingearbeitet und verstellbar sind und in manchen Fällen "Wunder" bewirken sollen.
 

Ich hingegen hatte Glück! Meine JM hat jetzt mehr … Anpressdruck auf der Brücke durch mehr Winkel. Mit der sehr flachen Saitenführung gibt es bei der JM immer wieder mal Probleme. Mein Shim bringt „Halswinkel“ rein und ist nicht nur „Unterlegscheibe“.

Besserer Ton …

Gruß
Martin
 
Ich habe bei meiner alten Fender ebenfalls mal eine Shim eingesetzt.
Bei den Original-SCs saßen schon die Saitenreiter beim hohen e auf praktisch null, aber das ging da noch auch mit der PU-Höheneinstellung einigermaßen.

Dann habe ich aber die Gitarre auf HB-Siced P90 (Lollar) umgestellt und festgestellt, dass diesen (kräftigeren) Tonabnehmern mehr Headroom für meinen Geschmack ganz gut tun.

Also so einen fertigen, machinen-plangeschliffenen Shim aus Ahorn bestellt und eingebaut. (war - glaube ich - die 0,25°-Variante) Die Halstasche und die Halsauflauflage hatte ich schon früher mal weitestgehend (halt per Hand) plan geschliffen.
Daher hier jetzt auch keine eigengebastelte Improvisation, ein echter Planschliff über eine Maschine ist eigentlich sichergestellt. Per Hand sowas hinzukriegen hingegen ist wirklich schwierig.
Und das eine möglichst flächige Verbindung von Hals und Korpus ein durchaus wichtiger Punkt bei so einer Schraubgitarre ist erschien mir immer einleuchtend.

Effekt: Die Schrauben der Saitenreiter zB. beim hohen e sind nun ca. 1mm überstehend und bzgl. der PU-Höhen habe ich entsprechend nun auch ausreichend mehr Einstellmöglichkeiten.

Aber der eigentlich Punkt hierbei: Schwingungsmäßig habe ich im Trockenbetrieb - also unabhängig von den PUs - keinen Unterschied feststellen können.

(War nicht so teuer (20€ inkl Versand ?) und man macht diese grundsätzliche Einstellung bei so einer Gitarre auch nur einmal.)

VG, Christian
 
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Danke für diesen Beitrag. Ich habe eine Fender, bei der ich einen Shim bräuchte, die nicht wie im Eingangspost den Hals "nach unten" senkt, sondern genau umgekehrt, der Hals müsste einen Mü nach oben, aber vom Prinzip her das gleiche.
 
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Durch ein Shim kann man doch entweder den Hals anheben oder absenken. Es kommt doch nur darauf an, unter welchen Halsbefestigungsschrauben man das Shim legt.
 
unter welchen Halsbefestigungsschrauben man das Shim legt.
Ein Shim liegt unter allen vier Schrauben und liegt plan zwischen Hals und Body. Das Anheben entsteht durch einen Winkel im shim, auf der einen Seite flacher, dann ansteigend zum anderen Ende.
 
oder abfallende zum Ende ... je nachdem in welcher Richtung man das Shim in die Halstasche legt.
 
Ein Shim liegt unter allen vier Schrauben und liegt plan zwischen Hals und Body.
Ich habe unter den Hals meiner Jazzmaster einen 1,5 cm breiten Plastikstreifen gelegt. Der hat zwei Löcher für die Schrauben, kostet nix und funzt- obwohl nicht durchgehend plan- ausgezeichnet.
In einer nagelneuen Fender Vintera Jaguar Modified (Bj, 2022) habe ich mal einen Sandpapiershim entdeckt und entfernt da der überflüssig war.
 
Ein Shim liegt unter allen vier Schrauben und liegt plan zwischen Hals und Body. Das Anheben entsteht durch einen Winkel im shim, auf der einen Seite flacher, dann ansteigend zum anderen Ende.
Jein mit Tendenz zu Nein. Das wäre eine Luxuslösung, die viele "Shimsituationen" überkompensiert. Ich habe in der Tat einen Shim, der vollflächig ist - und den sogar ohne Neigung. Ansonsten habe ich immer im Geiste Leo Fenders gehandelt und zwischen Schleifvlies und Kreditkartenstreifen alles genommen, was der Haushalt hergibt und zwar nie breiter, als das es zwischen Ende Halstasche und Beginn Halschraubenbohrung passt, über die Breite des Halses. Ich habe allerdings auch schon einseitig lediglich die Diskantseite ge-shimmed.

Und im Gegensatz zur landläufigen Meinung sind Shims keine Tone- oder Sustainkiller. Unbeschadet des Materials.
 
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…Das wäre eine Luxuslösung, die viele "Shimsituationen" überkompensiert. …
Ich würde ja beim "Vollflächenshim" vom Standard ausgehen, warum sollte ich nicht die volle Auflagefläche von Hals und Body unterfüttern. Alles andere, Papier, Kreditkarte u.ä. (v)erachte ich als Provisorium und nicht als respektable Lösung. Ein Shim, welcher seinen Namen verdient, besteht aus dem gleichen/ähnlichen Material wie die Gitarre und füllt die Fläche komplett auf, selbst eine Squir oder Harley Benton würde ich so 'shimmen'.

Mit Punk-Attitüde würde ich ein Schleifvlies oder Plastikstreifen verstehen, aber bei den Diskussionen hier um Griffbrettöl, Holzauswahl, Saitenwahl, Kabelklang, Goldene Klinkenstecker, eingespielte Lautsprecher, logarithmische Potentiometer, Wicklungen von Pickups und so weiter plötzlich so anspruchslos zu werden, wäre mir ein graus.
 
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Das kannst Du für Dich persönlich halten, wie Du es möchtest. Mir ging es lediglich um die historische Einordnung. Und die hat in allererster Linie etwas mit Praktikabilität zu tun.
(v)erachte ich als Provisorium und nicht als respektable Lösung.
Wie geschrieben: Leo Fender tat das nicht - ebenso wie Generationen von hochgradig respektierten Gitarrenbauern in den letzten 70 Jahren. Nicht alles, was Stew Mac anbietet, ist auch wirklich mit einen messbaren Mehrwert versehen, sondern durchaus als Marketingrodukt zu verstehen.

Zwischen der ersten und der letzten Schraubhalsgitarre, die ich in den letzten Jahrzehnten aus welchen Gründen auch immer auseinandergeschraubt habe, fand sich nicht ein einziger vollflächiger Shim, aber jede Menge der von mir benannten Materialien.

Ein "Standard" ist der Vollflächenshim nicht und wird es auch nicht werden. Dazu ist er zu teuer, zu dick und zu unhandlich. Ich bräuchte eine ganze Auswahl solcher Shims, um eine einzige Gitarre damit einzustellen, aber nur ein Stückchen Furnier, Visitenkarte, Schleifpapier, etc. Und das kostet gar nichts. Und genau das war das Genie von Leo Fender. Er hat nicht die E-Gitarre erfunden, aber er hat sie in letzter Konsequenz demokratisiert.

Und: Man kann sich auch einfach die Neigung in die Halstasche schleifen (lassen).
 
Grund: Tippsies korrigiert
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Schnabelrock
  • Gelöscht von C_Lenny
  • Grund: Na ja / OT
Gestern habe ich mich dann auch an einen Shim für meine 2000er MiM Standard Strat gewagt.
Schon lange habe mich die weit herausstehenden Madenschrauben gestört. Es sieht nicht schön aus und man kratzt sich die Handballen auf.

So sah das Tremolo vor dem Shimmen aus.
PXL_20240302_073013515-01.jpg


Ich hatte noch Ahorn-Furnier (0.3 mm) im Keller raumliegen, das ich nutzen konnte.
PXL_20240302_073612423-01.jpg


Das wurde mit der Schere grob zugeschnitten und in die Halstasche gelegt (ich habe es nach dem fotografieren noch etwas schmäler geschnitten).
PXL_20240302_074216008.jpg


Danach dann habe ich ein Setup gemacht: Halskrümmung, Saitenhöhe, Intonation.
Das Tremolo (Höhe der Saitenreiter) sieht jetzt so aus:
PXL_20240302_133304051.jpg


So ganz "fertig" bin ich noch nicht - ich probiere noch, die Höhen zu variieren (auch die der Pickups).
Aber die Verbesserung ist auf den Fotos gut zu erkennen.

Das, als kleine Ermunterung an alle, die sich bisher, wie ich, nicht an einen Shim gewagt haben: Es ist wirklich einfach und hat eine große Wirkung.

LG, Anderl
 
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Hallo,
Nachdem ich zu dem Schluss gekommen bin, dass meine alte Framus (vermutlich eine Caravelle von 1968) von einem Shim profitieren würde, bin ich froh, dass ich über diesen Thread gestolpert bin.
Habe beim großen A nämlich 2 Arten von Shims gefunden und bin überfordert…
Die eine Art ist aus Ahorn, bestehend aus einer Platte mit 4 Schraublöchern welche wie ein feiner Keil, der die ganze Halasche ausfüllt, mit unterschiedlichen Winkeln zw. 0,25 und 1 Grad haben - kann man vielleicht sogar stapeln.
Die andere Art besteht aus Messing und besteht aus kleineren Blättchen mit Aussparungen für 2 Schrauben, also werden sie wohl einfach im hinteren Bereich der Halstasche platziert, sind 0,2mm, 0,5 und 1mm dick. Kunststoff gibt es , aber das passt mir in einem alten Instrument nicht.
Das alles ausser Wellpappe wohl mehr oder weniger funktioniert, wurde ja schon gesagt. Daher würde ich gerne wissen, ob jemand schon mal tatsächlich Erfahrungen mit unterschiedlichen Materialien gemacht hat.
Vielen Dank in die Runde.
 
Grund: Neue Erkenntnisse…
du meinst, sowas vs. sowas:

Bildschirmfoto 2024-06-10 um 2.28.41 PM.png Bildschirmfoto 2024-06-10 um 2.28.32 PM.png

der effekt ist imho der gleiche.
 
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Daher würde ich gerne wissen, ob jemand schon mal tatsächlich Erfahrungen mit unterschiedlichen Materialien gemacht hat.
Einfach ein kleines bisschen hochscrollen.

Oder halt hier lesen :whistle: .
Jein mit Tendenz zu Nein. Das wäre eine Luxuslösung, die viele "Shimsituationen" überkompensiert. Ich habe in der Tat einen Shim, der vollflächig ist - und den sogar ohne Neigung. Ansonsten habe ich immer im Geiste Leo Fenders gehandelt und zwischen Schleifvlies und Kreditkartenstreifen alles genommen, was der Haushalt hergibt und zwar nie breiter, als das es zwischen Ende Halstasche und Beginn Halschraubenbohrung passt, über die Breite des Halses. Ich habe allerdings auch schon einseitig lediglich die Diskantseite ge-shimmed.

Und im Gegensatz zur landläufigen Meinung sind Shims keine Tone- oder Sustainkiller. Unbeschadet des Materials.

Wie geschrieben: Leo Fender tat das nicht - ebenso wie Generationen von hochgradig respektierten Gitarrenbauern in den letzten 70 Jahren. Nicht alles, was Stew Mac anbietet, ist auch wirklich mit einen messbaren Mehrwert versehen, sondern durchaus als Marketingrodukt zu verstehen.

Zwischen der ersten und der letzten Schraubhalsgitarre, die ich in den letzten Jahrzehnten aus welchen Gründen auch immer auseinandergeschraubt habe, fand sich nicht ein einziger vollflächiger Shim, aber jede Menge der von mir benannten Materialien.

Ein "Standard" ist der Vollflächenshim nicht und wird es auch nicht werden. Dazu ist er zu teuer, zu dick und zu unhandlich. Ich bräuchte eine ganze Auswahl solcher Shims, um eine einzige Gitarre damit einzustellen, aber nur ein Stückchen Furnier, Visitenkarte, Schleifpapier, etc. Und das kostet gar nichts. Und genau das war das Genie von Leo Fender. Er hat nicht die E-Gitarre erfunden, aber er hat sie in letzter Konsequenz demokratisiert.
 
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Grund: Vollzitat reduziert
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Das alles ausser Wellpappe wohl mehr oder weniger funktioniert, wurde ja schon gesagt. Daher würde ich gerne wissen, ob jemand schon mal tatsächlich Erfahrungen mit unterschiedlichen Materialien gemacht hat.
In meinem Fender 1963 JB (gekauft 1967) ist als Shim eine Cutterklinge verbaut. Da sie überlackiert ist, vermute ich, dass sie bereits von Anfang an verbaut wurde.

1963jb-shim.jpeg
 
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Ich versuche es erst einmal mit den Holz-Shims vom großen A und werde berichten- kann ein bisschen dauern, da ich noch meine Billigpaula zu Ende löten muss
Schönes Wochenende!
 
Das, als kleine Ermunterung an alle, die sich bisher, wie ich, nicht an einen Shim gewagt haben: Es ist wirklich einfach und hat eine große Wirkung.

Der Thread ist ja jetzt wieder hochgepoppt. Merkst Du irgendwas am Winkel des Halses beim Spielen? Oder ist die Änderung des Winkels nicht so riesig - wahrscheinlich nicht, wenn die Schrauben hinten nur ein/zwei Millimeter weniger rausstehen (für das Problem hatte ich mir andere Saitenreiter besorgt und diese Vintage Dinger ausgetauscht).
 

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