Fange ich „richtig“ an?

  • Ersteller netperformance
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Wow technisch super schwierig und musikalisch für mich total uninteressant und nicht auszuhalten
geht mir genauso, an solchen Leuten sollte man sich nicht unbedingt orientieren. Man sollte Schritt für Schritt vorangehen und sein eigenes Tempo selbst bestimmen. Vergleiche mit anderen sind da nur hinderlich, wie wohl es sich lohnt, anderen Gitarristen auf die Finger zuschauen und zu "hören" was dann bei denen da so raus kommt.
 
Tim Henson ist wirklich sehr talentiert. Es macht Spaß ihm beim Spielen zuzuschauen.
Hmnja... als ich das erste Video von ihm sah, fiel mir auch erstmal die Kinnlade runter, aber unterm Strich fehlt mir bei seiner Musik "die Seele"... es ist alles perfekt und durchgestylt (wie eigentlich auch er selbst), aber so richtig Gefühl kommt da nicht durch. Krasse Fingeretüden, aber nach drei Videos kommt es mir vor, als ist doch eigentlich immer das gleiche was er so macht. Und seine Videos sind meistens irgendwie zusammengeschnitten - ich habe noch keines gesehen, wo er tatsächlich mal alles am Stück durchgespielt hat, bzw. ein Live-Video, wo er die Läufe aus seinen produzierten Song-Videos mal auch wirklich so runterspielt... ich will ihn nicht schlecht reden, aber wenn es sich statt um Musik um Bilder handeln würde, würde ich sagen "Da ist ne Menge Photoshop dabei!".
Wer mir unglaublichen Respekt und Spaß beim Zuschauen und Zuhören bringt ist "Tom Bukovac"... seine "Homeskoolin'" Reihe auf YT ist einfach klasse. Und der Typ ist auf jeden Fall authentisch... mit dem würde ich gerne mal ein Bierchen trinken.
 
... aber nach drei Videos kommt es mir vor, als ist doch eigentlich immer das gleiche was er so macht. Und seine Videos sind meistens irgendwie zusammengeschnitten - ich habe noch keines gesehen, wo er tatsächlich mal alles am Stück durchgespielt hat, bzw. ein Live-Video, wo er die Läufe aus seinen produzierten Song-Videos mal auch wirklich so runterspielt... ich will ihn nicht schlecht reden, aber wenn es sich statt um Musik um Bilder handeln würde, würde ich sagen "Da ist ne Menge Photoshop dabei!"
Er kann auch live alles so spielen wie auf den Videos. Polyphia und er haben schon einen eigenen, schwierigen Style und sind verdammt gute Musiker.... Obs dann einem gefällt ist dann eine andere Frage....
 
Wenns um Geschmackssache geht, kann mir die aber auch nicht lange anhören, wirkt nach paar Lieder immer irgendwie gleich ;)
 
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Ich spiele Gitarre seit meinem 14. Lebensjahr, also seit über 50 Jahren. Das ist ein fürchterlich kompliziertes Instrument. Für Spätberufene würde ich ein Tasteninstrument empfehlen, also z.B. erst 3 Jahre Keys, dann der Einstieg in die Gitarre. Wer mit 50 anfängt, hat dann noch viele Jahre mit Musik vor sich. Blues ist das Schwerste, was es gibt.
 
Also das ist so viel Pauschalierung, dass es weh tut. Sorry.
 
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Und das man nicht einfach improvisieren lernt, ganz ohne ein Mindestmaß an Songkenntnissen !!
 
Von Anfänger(fehler!) zu Anfänger: Improvisation scheint mir immer mehr die Kunst zu sein, vorhandene und aus bekannten Licks erlernte Phrasen abzuwandeln und in einem musikalisch geschmackvollen Zusammenhang spontan spielen zu können.

Ich dachte immer den Gitarristen kommen die genialen Ideen während des Spiels. Das mag vorkommen, ist aber wohl nicht „die Regel“. Hört man sich Impros von tollen Leuten an, sind das oft ähnliche Phrasen, die sozusagen im Repertoire abrufbar sind und an der richtigen Stelle wiederum „neu“ klingen.

Und dieses Fundament, lernt man eben erst durch das Nachspielen und das Erarbeiten von Stücken.
 
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Improvisieren kann auf verschiedene Arten stattfinden.

Zu meinem täglichen warmup Programm gehört improvisieren zu Backing tracks, diese noch nie gehört, einfach via Zufall auf Youtube.

Manchmal kommt da kein einziger Lick oder eine Phrase die ich je gelernt habe.

Ich lasse mich treiben, durch Harmonie und die Rhythmik und bin ueberzeugt, dass vom Publikum, ob Blues, Rock, Jazz, Metal usw. Die meisten nicht merken ob das ausgearbeitet oder improvisiert ist.

Dazu Bedarf es Harmonielehre und viel Training...

Was improvisieren und ausgearbeitete Solo angeht:

Ein ausgearbeitetes Solo klingt immer gleichgut oder schlecht :) , bei der Improvisation kommt es natürlich darauf an ob man müde, fit, gechillt, usw. ist. Die Gefühle spielen eine große Rolle. Dementsprechend kann improvisieren mal sehr gut sein oder auch mal nicht so der Bringer.

Und hier kommen dann Licks und Phrasen, Läufe etc. ins Spiel, denn diese vereinfachen das improvisieren.
 
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Und dieses Fundament, lernt man eben erst durch das Nachspielen und das Erarbeiten von Stücken.
nö,

Improvisieren kann auf verschiedene Arten stattfinden.
man erfindet sein Spiel ja nicht ständig neu:rolleyes:, sondern, wie ich schon schrieb, man entwickelt sich weiter, der Erfahrungsschatz wird grösser,
die Ideen dann auch vielfältiger. @Anfängerfehler! , das Fundament beim Improvisieren legt man durch Experimentierfreudigkeit und sich auf musikalische Dinge einzulassen, die für einen neu sind. Viele Klassiker, die per Definitionem nur Stücke nachspielen, haben bei der Improvisation erhebliche Schwierigkeiten, denen steht dann das Nachspielen und Erarbeiten von Stücken eher im Weg beim freiem Spiel.
Wenn man also, sich als Gitarrist in der modernen Musik weiterentwickeln will, sollte man zwischen den Extremen, Stücke (nach)spielen und Improvisation, einen "gesunden" Mittelweg finden, beides macht Spass und ist auch wichtig für`s Gitarrespielen.
 
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man erfindet sein Spiel ja nicht ständig neu:rolleyes:,
Naja das mag sein. Aber was man so alles spielen kann, wird man sich als völliger Anfänger doch nicht ausdenken oder ausprobieren. Wenn man Ideen durch erlernte Stücke bekommt, beginnt man doch eher die abzuwandeln und Veränderungen daran vorzunehmen.

Ich kann mir schwer vorstellen, dass jemand spannend improvisiert, der noch nie irgendwas aus seiner angestrebten Musikrichtung nachgespielt oder gelernt hat. Und darum ging es ja hier bei der Frage des TE.
 
der noch nie irgendwas aus seiner angestrebten Musikrichtung nachgespielt oder gelernt hat. Und darum ging es ja hier bei der Frage des TE.
nein, im Grunde will er nur "solieren" und auf jegliche "musikalische Bildung" verzichten. Das kann funktionieren, wenn man gut zuhört, und eben weiter keinen grossen Anspruch an die Gitarre stellt. Für mich ist das " improvisierte Solieren" eigentlich eine der einfachsten Sachen, die man auf der Gitarre machen kann, weil man sich eben um musikalische Zusammenhänge weiter gar nicht kümmern braucht. Die werden ja vorgegeben von den "backingtracks" u.a. Vorgaben. Wäre und war mir allerdings zu wenig, um "schöne" Musik zu machen. Das ist dann schon eher ein "bequemes" Egoding ohne musikalischen Wert, (man sollte die ganzen Solosachen halt nicht überbewerten mM.).
Aber jedem das Seine.
 
weil man sich eben um musikalische Zusammenhänge weiter gar nicht kümmern braucht.
Das hat dann für mich mit dem Ziel „Blues“ zu spielen nichts mehr zu tun.

Aber gut. Ich glaube wir diskutieren hier, obwohl wir von der Sache her nicht so weit voneinander entfernt sind. „Etwas spielen“ und guten Blues zu einem Backing spielen, sind völlig verschiedene Dinge. Und zweiteres wird nichts ohne die von Dir genannte musikalische Bildung, womit man zB um etwas „Fundament“ im Sinne erlernter Stücke nicht umhin kommt.
 
Stimmt, hier geht es ja darum , dass man genretypisch improvisiert.
Und dazu ist es notwendig ein Gefühl für den entsprechenden musikstil zu bekommen.

Bei jam Sessios in unserer Stadt hat eine Tante ihr Unwesen getrieben die auf blues ihre heavymetalläufe gespielt hat. War zwar auch eine Improvisation, hat aber alles andere als geschmackvoll geklungen.
 
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Klar kann man mit den 5 Tönen der Pentatonik (oder einer auswendig gelernten Blues-Box) endlos über eine Blues-Progression als Backing Track "improvisieren". Geht. Stundenlang. Recht einfach sogar.

Ein "bedeutsames" Blues-Solo ist hingegen mehr als das. Es ist sogar mehr als eine Aneinanderreihung von Licks und Techniken aus dem Repertoire. Gute Blues-Soli nehmen Bezug auf die Progression, die Akkord-Töne, und bedienen sich eher der klassischen Dur-/Moll-Tonleiter, ggf mit Fokus auf die "Blue Notes". Die Phrasen erzählen eine Geschichte, wecken Interesse, gehen ins Ohr. Und das geht - meiner Meinung nach - nicht losgelöst von einem gewissen Verständnis vom "Drumherum".
 
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Das hat dann für mich mit dem Ziel „Blues“
blues sind halt in erster Linie Lieder mit meist festen Strukturen, improvisierte Soli sind da, wenn gut gespielt, nur das Sahnehäuptchen.
Stimmt, hier geht es ja darum , dass man genretypisch improvisiert.
genau, heavymetallläufe zum Blues halte ich auch eher für grenzwertig:evil:,

Ein "bedeutsames" Blues-Solo ist hingegen mehr als das.
ja, aber wir befinden uns hier ja im Einsteigerbereich:rolleyes:,
ist dann nach einer Zeit die Frage, welchen Anspruch man an sich selbst und sein Spiel stellt?
Ich denke, wenn man z.B. mit Leuten musiziert, läuft es zwangsläufig darauf hinaus, daß man sich mit Strukturen und Zusammenhängen der Musik, die man spielt, beschäftigt. Aber @netperformance schliesst das alles ja für sich aus. Wie gesagt, jedem das Seine.
 
@Tremar
Ich habe richtig bei 0 angefangen und schaue mir seine Videos jetzt nacheinander an. Sogar wie man die Gitarre richtig hält etc.
Blues Lead Guitar Cours wird bestimmt auch interessant.

@schamass @OliverT
Ich habe aktuell auch "nur" die kurzen geschnittenen Stücke gehört bzw. gesehen. Ich kann nach dem xten Video die Lieder auch nur schwer voneinander unterscheiden.
Tom Bukovac ist sowas wie ein Anti-Henson ;)

@OliverT
Gibt es online außer bei YouTube gute Quellen für Backing tracks?

@Anfängerfehler!
"Ich kann mir schwer vorstellen, dass jemand spannend improvisiert, der noch nie irgendwas aus seiner angestrebten Musikrichtung nachgespielt oder gelernt hat."

Ich langweile mich selbst aktuell beim "Improvisieren". Sofern man überhaupt von Improvisieren sprechen kann.
Meine Improvisation besteht darin, in zufälliger Reihenfolge die Blues Pentatonik zu spielen ;)
Für den Anfang OK aber echt langweilig.

@rmb
"nein, im Grunde will er nur "solieren" und auf jegliche "musikalische Bildung" verzichten."
Solieren steht aktuell im Fokus.
Ich habe eher gefragt, ob es sinnvoll ist, auf jegliche "musikalische Bildung" zu verzichten.
Bin mittlerweile (nach den zahlreichen Rückmeldungen) jedoch der Meinung, dass es besser wäre, das Handwerk von Pike auf mit einem Lehrer zu lernen.

@all
Euer Austausch ist sehr interessant für mich.... danke!
Hier noch eine gute n8 Blues

 
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