Ist halt von Amp zu Amp unterschiedlich. Beim Carvin V3 hat der Wechsel vom GrooveTubes/Sovtek EL34-Ranz auf JJ bzw. SED 6L6 einen gewaltigen Unterschied gebracht. Der Cleansound wurde weicher (Aufweichen ist typisches Merkmal der 6L6), man konnte dadurch besser das Höhenspektrum beim Anschlag der Seite durch eben diesen kontrollieren. Der Crunch wurde etwas dichter, ebenfalls weicher und irgendwie feinbröselig, wo bei der EL34 noch die Kettensäge angesagt war. Der Zerrkanal hat am meisten davon profitiert, ist aber auch logisch, weil das aufsummierte Signal hier am lautesten ist und man Unterschiede deutlicher hört: sehr viel Tiefbass-Zuwachs, der zudem extrem klar definiert klang, weiche Mitten und angenehme Höhen, alles in allem ein sehr organischer Zerrsound. Das Problem beim V3 ist der Presence-Regler, der sehr empfindlich reagiert. Mit den EL34 war der Sound dadurch immer an der Grenze zur ohrenvernichtenden Knalligkeit. Das hat sich dann mit den 6L6 gelegt.
Als erstes hatte ich eine Zeit lang die SED-6L6 drin, eine sehr feine Röhre mit einem schon recht wuchtigen Bassfundament, aber leider auch der Eigenschaft, bestimmte ungesunde hohe Frequenzen aufgrund der superklaren Auflösung etwas zu stark zu betonen.
Die JJ 6L6, die ich jetzt drin habe und die so schnell auch sicher nicht mehr aus dem Teil weichen wird, hat insbesondere den Hochmitten etwas leicht bedecktes gegeben, sodass der Amp jetzt vom Presence-regler her noch besser zu kontrollieren ist. Außerdem ist der Kettensägenanteil im Hi-Gain-Betrieb nochmal ein gutes Stück zurückgegangen. Die Zerre klingt jetzt sehr wuchtig, dabei gleichzeitig sehr weich und zudem voll.