Falsche Handhaltung - Lagenspiel nicht möglich

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Knreifzang
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Hi!
Ich spiele seit einem viertel Jahr E-Bass auf einem Yamaha RBX 170.. Und habe mir das spielen alleine mit Buch "einigermaßen" beigebracht..
Wenn ich die Chords vor mir habe, kann ich zu fast allem auf niedrigem Nivau spielen, dh. ohne Übergänge (weiß nicht wie man das genau nennt)..
Ich weiß das jeweils auf der höheren Saite (zb. A Saite D Ton und E Saite der A Ton) zueinander passt, und damit kann ich so ein bisschen varieren und spielen.. mehr aber auch nicht.

Was ich so oft und schon so lange probiere (fast täglich) ist ein Ansatz zum Fingersatz, den ich einfach nicht schaffe, vorallem nicht über vier Bünde.. Ich bekomme einfach meine Finger nicht gestreckt. (im Moment greife ich immer nur mit Zeigefinger und der Mittelfinger der etwas unterstützt)

Meine Fragen:
- Gibt es einen abgeschwächten Fingersatz wo man vielleicht noch steigern kann?
- Gibt es eine "Regel" mit den Tönen die "zueinander passen" wie die mit dem jeweils oberligenden Ton?

Edit: Ich habe nochmal einen Ton gefunden der "passt".
G Saite: GIS-A-AIS-H-C-CIS-D
D Saite: DIS-E-F-FIS-G-GIS-A
A Saite: AIS-H-C-CIS-D-DIS-E
E Saite: F-FIS-G-GIS-A-AIS-H
Vom Ton C ausgehend hab ich mir die Regel abgeleitet: Untere Saite - Zwei Bünde weiter passen.

Das mit der Fingerhaltung hab ich einen anderen Bassisten der auch Lehrt befragt.. Er Genervt: "Üben..."

Zum Thema Unterricht - Kann ich mir nicht leisten.. Zunächst bin ich erst 15 desweiteren Stamme ich aus einer "Sozial-Schwachen-Familie".
 
Eigenschaft
 
Also grundsätzlich gibt es den Kontrabass-Fingersatz und "one finger per fret". Letzterer ist selbsterklärend, man spiel über 4 Bünde, jeder Bund hat seinen eigenen Finger. Der Kontrabass-Fingersatz funktioniert so, dass man nur über 3 Bünde greift, wobei der Zeigefinger den tiefsten Bund, je nach Geschmack der Mittel- oder der Ringfinger den mittleren Bund und der kleine Finger den höchsten Bund übernimmt. Ich denke mal, das kommt deiner Vorstellung eines "abgespeckten" Fingersatzes recht nahe?
Der KB-Fingersatz ist vor allem in den tiefen Lagen sehr bequem, für einige Linien wirst du aber langfristig wahrscheinlich nicht am Spielen über 4 Bünde vorbeikommen und so ab dem 5. Bund ist das auch allgemein wesentlich sinnvoller, da die Bünde da nicht mehr so weit auseinader liegen. Du könntest im Internet (z.B. YouTube) auch mal speziell nach Übungen zum Fingerspreizen (stretching) suchen. Denn in den tiefen Lagen sauber über 4 Bünde zu spielen erfordert, um mal den anderen Bassisten zu zitieren, ganz einfach viel "Üben", besonders als Anfänger. ;)
 
Was die Sache mit dem Unterricht und den beschränkten finanziellen Möglichkeiten angeht: Als Alternative zu den privaten und meist teuren Privatschulen gibt es eigentlich immer den Unterricht an städtischen Musikschulen oder Zusatzveranstaltungen zum Musikunterricht an regulären Schulen. Sollte das in Deiner Nähe nicht möglich sein, dann gibt es möglicherweise noch private"Lehrer" (meisst langjährige Bassisten), die möglicherweise einzelne Übungsstunden zu fairen Preisen anbieten. Vielleicht bekommst Du bei einem anerkannten Bassisten, der im Idealfall nicht gerade mal zwei Jahre älter ist, sondern etwas Erfahrung auf dem Buckel hat, ein oder zwei Bass-Stunden für - sagen wir mal - 30 oder 50 Euro.

Der Punkt ist: Dein Problem ist vermutlich derart trivial, dass es Dir jeder gut geschulte Bassist zu beheben helfen kann. Aber ich würde Dir raten soetwas nicht zu "verschleppen", denn eine am Anfang fehlenden Ausbildung in dieser Richtung macht Dir später unter Umständen über Jahre (!) Probleme.

Seh es wie bei einem Haus: Erst mal das Fundament legen, dann darauf aufbauen. Es gibt immer welche, die sich schon am Anfang mit dem Gartenzaun beschäftigen wollen (ohne Dich damit zu meinen!). Und sind wir mal ehrlich: Wir Bassisten haben was das Fundament angeht doch wirklich ein Instrument erwischt, welches einem schnelle Erfolge liefert ohne jahrelang Etüden, Intonations-, Atem- oder Ansatzübungen durchkauen zu müssen.

Was das Problem speziell angeht: So ganz genau verstehe ich nicht, was im Detail die Problemstellung ist. Töne, die zueinander "passen" gibt es natürlich, aber das ist nicht immer gleich. Vermutlich, also der "A Saite D Ton und E Saite der A Ton"-Passage nach zu urteilen, meinst Du Töne, die zueinander gut klingen. In obigem Fall könntest Du die übereinanderliegenden Quarten meinen (Bass=Quartenstimmung). Das ist in der Tat ein Intervall, der für die meissten Menschen gut verdaulich klingt.

Dein Beispiel ist, wenn ich das richtig überflogen habe, die chromatische Tonleiter. Schlicht gesagt "alle Töne" (12 Töne, siehe "Zwölftonmusik"). Begonnen bei der (i.d.R.) tiefsten Saite, welches ist die erste von Oben und die letzte von Unten (Ritter der Kokosnuss lässt grüßen) sind das

E - F# - G - G# - A ... wobei der fünfte Bund in Normalstimmung die nächste Leersaite ist, also

A - Bb (oder deutsch "B") - B (oder deutsch "H") - C - C# - (D)

D - D# ... und so weiter

Hier empfehle ich einfach die zwei wichtigsten Skalen zu üben, was das sind die Dur-Tonleiter und die Moll-Tonleiter.

Tipp: Übe die Tonleitern am Anfang nur in einer Oktave und in einer höheren Lage.

eine Oktave, weil: Es ist wichtig zuerst den Klang einer Skala zu verinnerlichen. Später kommt die Ausweitung auf das komplette Griffbrett und dann Variationen (Töne nicht nacheinander auf- oder absteigend, sondern mit Lücken, in Päckchen, d.h. Dreier oder Viergruppen, Arpeggios etc)

höhere Lage, weil: Ganz einfach deßhalb, weil die Bünde in höheren Lagen enger zusammenliegen und Du die vermutlich noch nicht entwickelte Flexibilität Deiner Finger nicht überstrapazierst.

Hier also eine kleine Übung für den Anfang:

Start: E-Saite, 8.Bund (das müsste jetzt das C sein, vorausgesetzt Dein Bass ist sauber durchgestimmt. Ist er das??)

C - D - E - F - G - A - B (oder deutsch "H") - C

Der erste Ton ist das "c" auf der Tabulatur (E-Saite, 8.Bund). Jede Zeile steht für eine Saite. Wenn Du beim Spielen auf das Griffbrett schaust dann ist das von "unten nach oben"

G ---|---|---|---|---|---|---|
D ---|-o-|---|-o-|-c-|---|---|
A ---|-o-|-o-|---|-o-|---|---|
E ---|---|-c-|---|-o-|---|---|
Bund 7 8 9 10

analog dazu die Moll-Tonleiter:

C - D - Eb - F - G - Ab - Bb (oder deutsch "B") - C

G ---|---|---|---|---|---|---|
D ---|---|-o-|---|-c-|---|---|
A ---|---|-o-|---|-o-|-o-|---|
E ---|---|-c-|---|-o-|-o-|---|
Bund 8 9 10 11


Du siehst (vielleicht): Das sind immer vier Bünde (7-10 bzw 8-11). Zufällig passt das zu der Zahl der Finger, mit denen Du die Saite greifst (es sei denn Du heisst Jennifer Batten). Hier hat "Shadowsoul" ja schon die "one Finger per fret" Methode angesprochen. Das ist die Art wie man es macht (in diesem Fall). Bitte nichts anderes zusammenfriemeln und zurechtlügen, die "normale" Tonleiter in dieser 1-Oktave-Variante mit 1-Finger-pro-Bund durchspielen. Hierfür nochmal die Tabulatur von oben, diesmal aber mit Nummern für den Fingersatz
1=Zeigefinger, 2=Mittelfinger, 3=Ringfinger, 4=kleiner Finger (der isst sie alle auf, weisse bescheid)

Dur:

G ---|---|---|---|---|---|---|
D ---|-1-|---|-3-|-4-|---|---|
A ---|-1-|-2-|---|-4-|---|---|
E ---|---|-2-|---|-4-|---|---|

Moll:

G ---|---|---|---|---|---|---|
D ---|---|-1-|---|-3-|---|---|
A ---|---|-1-|---|-3-|-4-|---|
E ---|---|-1-|---|-3-|-4-|---|

Übe das erstmal, aufwärts (C-D-E-F- usw) und abwärts (C-B-A-G- usw). Erstmal langsam, dann etwas schneller, aber immer (IMMER!) nur so schnell, wie Du es SAUBER (!) spielen kannst.

Variante: Singe die Töne dazu (der Tipp hört sich jetzt vielleicht albern an, aber das kann Dir später Monate an Zeit sparen und Dir manche Sachen erst ermöglichen => verknüpfe alle Komponenten ... Harmonielehre, Finger, Optik (Griffbrett-Geometrie) und Gehör)

Wenn Du diesen Fingersatz kannst, dann kannst Du auf der E-Saite jede Dur- oder Molltonleiter einoktavig spielen, denn um die Tonleiter zu verändern musst Du lediglich den Ausgangston ändern. Und von der A-Saite klappt das auch (Beispiel: C-Dur ab A-Saite, dritter Bund).

Denn: Das ist das genial Einfache am Bass. Er hat in Normalstimmung ein durchgehend symmetrisches Griffbrett (z.B. im Unterschied zur Gitarre)

Viel Spass beim Üben und bei Fragen einfach melden!
 
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Noch ein kleiner Hinweis: Oft gibt es auch kostenlosen oder sehr günstigen Musikunterricht in (städtischen) Jugendzentren, frag doch einfach mal nach! Wenn sie so etwas nicht anbieten findet sich vielleicht über einen Aushang o Ä jemand, der dir ein paar Sachen zu Fingersatz und anderen Einsteigerfragen sagen und zeigen kann, ohne sich das direkt bezahlen zu lassen.
 
dieses problem kenne ich sehr gut spiele seit drei 1/2 jahren bass und mir ging es am anfang ebenfalls so. Das einzige was hilft ist geduld und übung. Spiel nicht sofort irgendwelche songs. Fang an indem du deine finger jeden auf einen bund legst und spiel einen ton nach den anderen. Mit genügend übungen kannst du immer weiter "oben" mit gespreizten fingern am gitarrenhals spielen.
Wie gesagt das wichtigste ist übung und geduld:)
 

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