Also um mal wieder zum Thema zurückzukommen
Wenn es wirklich nur die Einstellungen sind, dann würd ich mich selbst ran wagen. Ich mache das auch erst seit nem Jahr und wenn man mal weiß, wie, dann ist das, wie schon jemand geschrieben hat kein Hexenwerk. 30-60 Minuten und das Ding ist optimal für dich eingestellt.
Klar kannst es zurückschicken, aber was, wenn das nächste Modell wieder unzureichend eingestellt kommt. Wie lange willst das Spiel machen?
Und auch wenn sich das Instrument aus der Verpackung erstmal gut spielt, würde ich die Einstellungen trotzdem überprüfen und anpassen. Ich hatte bisher glaub ich knapp über 10 Gitarren, bei einer einzigen musste ich echt nix machen, weil die genau für mich eingestellt war, Zufall würd ich sagen. Klar könnte man erwarten, dass jede Gitarre erstmal so halbwegs gut eingestellt ankommt, aber letztendlich sind es deine Spielweise, dein Anschlag, deine Art die Gitarre zu nutzen, die die Einstellungen festlegen.
Ich schreib dir mal kurz zusammen, was ich immer mache. Auch wenn das wahrscheinlich keinen professionellen Ansprüchen hier und da genügt, aber für mich funktionierts perfekt.
Als erstes mal das Werkzeug, das ich verwende.
- Seitenschneider
- Poliertuch
- Öl zum Polieren
- Viol Pflegemittel
- Imubs zum Einstellen des Halsstabes
- Paar kleinere Schraubendreher, je nachdem, was für Schrauben in der Gitarre drin sind.
- Messschieber oder Lineal zum Messen der Abstände
- 0,5mm Plek und Papier der Stärke 0,25mm
- Griffbrettschutz
- 8000er Schleifpapier
Als erstes mache ich mich an den Hals, so lange noch die alten Saiten drauf sind und ich die gleiche Stärke wieder aufziehe.
Hier bitte einfach mit normalem Menschenverstand arbeiten. Abdeckung oben abnehmen und mit dem Imbus immer nur mit Viertelumdrehungen arbeiten, wenn du natürlich 30 1/4 Umdrehungen in eine Richtung machst, hilft der Tipp natürlich auch nicht viel
Aber bei mir waren noch nie mehr als 3-4 1/4 Umdrehungen in eine Richtung nötig.
Woher weißt du, ob du drehen und in welche Richtung du drehen musst? Also ich mach das so. Um Bund 10-12 herum, also ca. bei der Hälfte des Griffbretts, sollte so ein Abstand von 0,25 -0,5 mm zwischen Bundstäbchenoberkante und Saitenunterkante sein. Da ich keine weiteren Hilfsmittel habe, nehme ich die Gitarre auf den Schoß und drücke die Saiten im ersten und im letzten Bund gleichzeitig ab und nehme das Papier (0,25mm) in den Mund und lasse es bei Bund 10-12 rum durchfallen oder auch nicht. Wenn das Papier hängen bleibt, weiß ich, es sind weniger als 0,25mm Abstand, wenn nicht, dann probiere ich es mit dem Plek. Fallt das nicht durch, liege ich im Bereich von 0,25-0,5mm. Dann dreh ich den Halsstab manchmal vielleicht noch ein bisschen gerader, wenn ich das Gefühl habe, das lässt sich noch was drehen, ohne, dass die Saiten schnarren, so 1/8 Umdrehungen und wieder testen. Wenn es über 0,5mm liegt, dann gleich mal 1/4 Umdrehung.
Generell gilt im Normalfall:
- Drehen im Uhrzeigersinn macht den Hals gerader, der Abstand wird geringer.
- Gegen den Uhrzeigersinn krummer. Der Abstand wird größer.
Dann stelle ich mit der Brücke durch Hoch- und Runterdrehen den Saitenabstand ein. Ich orientiere mich am 12. Bund bei gedrücktem ersten Bund. 6. Saite Abstand 2mm zwischen Bundstäbchen und Saite, 1. Saite 1,6mm.
Alles natürlich immer mit Gehör und schauen, wei sich alles spielt und trocken anhört. Schnarren die Saiten arg, wenig gar nicht. Das sind alles erstmal Richtwerte, bei manchen Gitarren geht mehr, bei manchen weniger. Und immer mit Blick auf das, was du spielen willst. Ist dir ne niedirge Saitenlage überhaupt so wichtig, wenn ja, wie viel Schnarren nehme ich in Kauf,...
So, dann wenn das passt, kommen die Saiten runter und reinige und öle das Griffbrett mit einem geeigneten Tuch und Viol. Paar Minuten warten, wenn es sehr trockene Stellen danach gibt, gebe ich noch etwas Öl drauf und reibe es ein.
Die Bundstäbchen poliere ich dann mit einem 8000er Schleifpapier vorsichtig, mit entsprechendem Schutz, mach ich aber nicht schon immer.
Dann neue Saiten drauf, nochmal alles gecheckt und fertig. Zumindest für mich.
Dann mach ich mich an die Pickup Höhe. Stelle am Amp auf den Clean Channel und höre sie mir an. Wenn sie sauber klingen, dann schraube ich sie weiter hoch, bis sie anfangen unsauber zu werden. Entweder sieht man es am Schwingverhalten der Saite oder man hört es. Die hohen Saiten sollten etwas höher gestellt werden, als die tiefen Saiten, damit man eine ausgeglichene Lautstärke hast. Wenn sie wie gesagt unsauber klingen/schwingen, kommen sie wieder ein Stück zurück, das passt dann meistens für mich.
Dann schalte ich mal meine verzerrten Kanäle durch und checke, ob mir alles passt. Meistens ja, wenn es für ich clean gut klingt.
Dann passe ich den Neck Pickup an. Dort orientiere ich mich erstmal nur an der Lautstärke und stelle die zwei E-Saiten lautstärkemäßig ein. Fange mit der 6er an. Lautstärke Bridge anhören. Umschalten auf Neck. Vergleich der Lautstärke nach Gehör oder manchmal nutz ich ne Lautstärke App, so halbwegs funktionierts bestimmt. Ob die dB Anzeige jetzt der Realität entspricht, wage ich mal zu bezweifeln, aber zumindest hoffe ich, dass die Lautstärkeanzeige bei gleicher Lautstärke auch gleich anzeigt, egal ob sie jetzt x dB von der Realtiät weg ist
Dann Neck wie gesagt anpassen von der Lautstärke her.
So, jetzt werden wahrscheinlich wieder einige aufschreien, aber wie gesagt, für mich funktionierts. Liese sich bestimmt optimieren. Darf also gerne korrigiert und ergänzt werden