Meine Erfahrung ist, dass sich solche "durchdringenden" Bass-Sounds, wenn sie alleine gespielt werden, gar nicht mal so gut anhören. Rocken tuts erst, wenn die gesamte Band mitspielt. Das selbe gilt natürlich auch für die anderen Instrumente.
Was nützt dir ein toller Bass sound, wenn man hinterher nichts mehr davon hört, weil alle für den Klang entscheidenden mittleren Frequenzen von den Gitarren überlagert werden?
Meistens hat ein Sound eine bestimmte Resonanzfrequenz, die stärker ist als die anderen Frequenzen. Im Optimalfall ist die bei jedem Instrument unterschiedlich. Wenn das nicht so ist, dann wird mit dem EQ in der Produktion nachgeholfen. Der Produzent hätte gerne Instrumente OHNE geboostete Frequenzen, damit er hinterher selber entscheiden kann, welche Frequenz geboostet wird oder welche nicht. Vorteil ist, dass die Produktion sehr gut klingen wird. Nachteil ist, dass der ursprüngliche Klangcharakter den der Bassist eigentlich haben wollte (Wiedererkennungswert) verloren geht.
Die besten Basssounds kommen von Bassisten, die in Bands spielen, wo der Gitarrensound recht sparsam ist. Bei Bands mit einem guten Gitarrensound ist es umgekehrt.
Wenn ein Bassist einen gut hörbaren Sound hat, liegt das oft nicht am Bass-Sound, sondern an den Künsten des Mischpultmannes, der sein Handwerk versteht. Es gibt einen kleinen Trick, wie man seinen Bass im Gesamtmix lauter bekommt: biete dem Mann am Mischpult einen bassarmen Sound an. Der Gesamtmix klingt dann zunächst ziemlich dünn, was dazu führt, dass der Mischer den Bass lauter macht. Wenn du einen basslastigen Ton hast, passiert es umgekehrt: der Mischer macht dich ganz leise! Der Trick funktioniert aber nur bei Mischern, die sich nicht so viel Arbeit machen wollen...