Ich besitze ein Korg EXP2 und steuere damit über Midi einen Damage Control Timeline (Delay) an. Ich regele damit den wet/dry Parameter, was auch funktioniert. Ich gehe davon aus , auch nachdem was ich hier gelesen habe, daß das Poti linear von 0-127 arbeitet. Dies ist für meine Anwendung aber zu ungenau, besonders für eine Live Anwendung mit dem Fuß. Ich habe es auch mit einem Behringer FCV100 ausprobiert, es funktioniert auch , ist aber ebenfalls zu ungenau.
Hallo Martin,
noch zwei kleine Ergänzungen zu Distances Antwort:
Diese "Ungenauigkeit" liegt aber nicht am Pedal (das funktioniert kontinuierlich und linear). Die diskreten Werte von 0 bis 127 sind eine Beschränkung des MIDI-Standards. Aus dem stufenlosen Widerstandsverlauf werden diskrete Werte von 0 bis 127 gemacht.
Ungenau insofern, daß ich eigentlich nur das erste Viertel des Pedalweges benötigen würde. Ideal wäre , daß die Midi Werte bei vollem Pedalweg von 0 bis ca 40 gehen würden.
Ich weiss allerdings nicht ob so etwas technisch überhaupt machbar wäre. Vielleicht kann mir jemand einen Tip geben, wie ich das Pedal umbauen müsste.
Das wiederum wäre sehr einfach und kostengünstig zu bewerkstelligen.
Ein solches Expression-Pedal arbeitet bekanntlich nach dem Spannungsteiler-Prinzip - es kommt also nur auf das Verhältnis (nicht den absoluten Wert) von Widerständen an. Deshalb ist der genaue Widerstand des Potis eigentlich unerheblich.
Wikipedia liefert zum Thema "Spannungsteiler" folgendes Schaltbild:
Es geht hier also um das Verhältnis von Spannung U2 zur Gesamtspannung U.
Der Gesamtwiderstand des Potis ist R = R1 + R2, der Schleifer im Poti bestimmt, wie dieser Gesamtwiderstand R in R1 und R2 aufgeteilt wird.
Wenn in diesem Beispiel R2 Null wird (angenommener unterer Pedal-Anschlag), ist klarerweise das Spannungsverhältnis U2/U auch 0 (und liefert entsprechend wahrscheinlich Controller-Wert 0.
Am Maximalanschlag wird R1 = 0 Ω und dafür R2 = R; das bedeutet für unser Spannunsverhältnis U2/U = 1, was dann theoretisch in Controller-Wert 127 übersetzt würde.
Dein Vorhaben wäre dann erfüllt, wenn Du es erreichen könntest, daß bei "Vollgas" keine 1, sonder nur ca. 1/3 erreicht würde (das entspricht dann etwa Controller-Wert 40).
Ich habe eine Erweiterung dieser Spannungsteilerschaltung angehängt, bei der noch ein zusätzlicher externer Widerstand Re an den Endanschlag-Kontakt gelötet wird, der dafür sorgt, daß effektiv nun der Gesamtwiderstand R = R1 + R2 + Re ist und bei Maximalausschlag trotz R1 = 0 Ω der Zusatzwiderstand Re bewirkt, daß das Spannungsverhältnis U2/U trotzdem kleiner als 1 ist. Bei unserem gewünschten Wert 1/3 müßte also der Widerstand Re doppelt so groß sein wie der Gesamtwiderstand R des Potis.
Minimalstellung
Setze in der Gleichung unter der angehängten Grafik R2 = 0 Ω (Nullstellung des Pedals), dann wirst Du weiterhin ein Spannungsverhältnis U2/U = 0 haben, das wie gewohnt den Controller-Wert 0 erzeugt.
"Vollgas"
Setze in der Gleichung unter der angehängten Grafik R2 = R ("Vollgas" des Pedals), dann wirst Du nun ein Spannungsverhältnis U2/U = 1/3 haben, das dann in den Controller-Wert 127/3, also 42 umgesetzt würde. Voilà.
Wenn Dein Pedal also beispielsweise einen Gesamtwiderstand von 50 kΩ hat, erzielst Du durch das Anlöten eines 100-kΩ-Widerstandes den gewünschten Effekt.
Vielleicht gibt es ja auch ein Poti mit einer Kennlinie, die anfangs sehr flach und dann erst später steil verläuft??
Ja, es gibt auch logarithmische Verläufe:
Aber, wenn es Dir reichen würde, beim vollen Regelwert einen Controller-Wert von 40 zu haben, wäre das einfacher und kostengünstiger möglich (eben durch den Zusatzwiderstand Re, siehe oben).
Ich würde mir an Deiner Stelle überlegen, einen kleinen Adapter zu bauen, dann kannst Du den Originalzustand Deines Pedals erhalten bzw. es auch "normal" einsetzen.
Viele Grüße
Torsten
Die angehängte Grafik zeigt den Zusatzwiderstand Re und die "erweiterte" Formel. An die rot markierten Kontaktstellen wird das Kabel gelötet.
Je nach tatsächlichem Regelbereich (R2 muß bei Minimalanschlag nicht unbedingt 0 Ω sein und bei Maximalanschlag nicht unbeding R. Es kann auch sein, daß die erzeugten MIDI-Controller-Werte nicht vollständig von 0 bis 127 gehen. Aber mit der Kenntnis Deiner Widerstände (Messen: Gesamtwiderstand, R2 beim Minimal- und Maximalanschlag) und der Formel unter dem Schaltbild läßt sich der erforderliche Erweiterungswiderstand Re ausrechnen.