Hach, ich dachte schon nach dem scheusslichen Post käme gar nichts mehr. Aber wie heißt es so schön? Meinungen sind wie Arschlöcher euer Ehren, jeder hat einen.
Ich werde mal eure Fragen beantworten.
Nein, ich nehme keine Aufträge an. Es ist ja ein Hobby und dadurch würde ich sonst den Spaß recht schnell verlieren. Zudem habe ich ca. 110-120 Arbeitsstunden dran gesessen und wenn ich dann auch nur 20 Euro pro Stunde nehmen würde, wäre das recht happig finde ich. Also nein, auch wenn die Frage sicherlich nicht ernst gemeint war.
Mitlerweile ist Gitarrenbau ja ein Volkssport und da macht ja fast jeder was Schickes.
Zu den Hölzern und der Konstruktion: Der Body und der Hals bestehen jeweils aus einem Stück amerikanischer Walnuss. Die Decke und das "Furnier" (naja, immerhin 2,5mm) an der Kopfplatte sind aus Zebrano. Die Decke ist aber nicht einteilig geworden, sondern besteht aus drei Teilen. Man erkennt auch nur durch genauem Suchen die Fugen. So eine Explorer ist halt ein richtiges großes Gerät und da Zebrano auch eine Ebenholzart ist, ist die Gitarre dementsprechend schwer geworden. Aber es geht noch. Manch eine Paule die ich in den Händen hielt, war wuchtiger. Ich wollte sie ja recht schwer und massiv haben. Der Hals ist auch richtig schön dick im C. Apropos Ebenholz: Das Griffbrett ist aus gleichmäßigem Ebenholz und so schwarz, wie ich es bislang kaum an einer Seriengitarre fand. Das ist auch zu 100% nicht gefärbt, sondern natura! Die PUs sind per Hand gewickelt und im Vakuum gewachst. Der Hals-PU hat Einzelmagnete aus einem SC eingebaut und wahrscheinlich klingt es daher so jazzig. Das kann ich jedem mal empfehlen auszuprobieren! Zudem sind durch die unregelmäßige Anordnung des per Hand wickelns die Spulen recht niedrig in den Kapazitäten und haben so weniger Muff. Sie klingen später dumpf und man kann sie daher auch ein wenig heißer wickeln, was ich auch getan habe. Als persönliches Highlight sehe ich den Sattel, der weder aus Kunststoff, noch Graphit ist, sondern aus einem indischen Büffelhorn geschnitzt wurde. Ansonsten gibt es da nicht viel zu erzählen, außer dass vielleicht der Toggle der Optik wegen einem Drehschalter gewichen ist, ich einen Orange Drop Kondesator im 50s Wiring verwendet habe und eine verriegelbare Neutrik-Buchse bevorzuge, wie es bei einigen Gibson Modellen der Fall ist. Die sind zwar richtig hässlig, aber an der Zarge stört es nicht so stark. Ich hoffe ich konnte alles so weit je nach Interesse beantworten.