langsam-schnell üben
Da sind eigentlich mehrere Aspekte im Spiel, die man für sich betrachten sollte und die entsprechende Behandlung benötigen.
Die Ausgangssituation war ja:
bei sehr schnellen Läufen wird wird mein Spiel leicht mal holprig und ungenau
Das heißt, die Finger sind unterschiedlich schnell und/oder bestimmte Bewegungsabläufe sitzen nicht richtig ( zb. über-untergreifen, Handhaltung etc.).
Um den Bewegungsfluß gleichmäßig hin zu bekommen, muß also zuerst einmal das Tempo der "schnelleren" Finger so weit reduziert werden, daß der Lauf bei allen Tönen gleich schnell ist und alle Töne gleich lang angeschlagen werden - sonst klingt es gleich wieder "eiernd". Man muß nun nicht immer den Ganzen Lauf so trainieren, das reicht ab und zu wieder, hauptsächlich muß man die Passagen um den/die "langsamen" Finger üben, um die so sukzessive auf ein schnelleres Niveau zu bringen um irgendwann mal den "langsamen" Finger für das gewünschte Tempo fit zu machen. Wenn das nicht geht ist der zweite Effekt, die "schnellen" Finger so weit in den Griff zu bringen, dass die nicht einfach zu schnell anspielen, sondern genau so schnell oder langsam wie die langsamen Finger - sonst "eiert" es auch gleich wieder für den Zuhörer.
Bei Läufen ist auch meistens unter- oder übersezten der Finger notwendig. Und die müssen genauso geübt werden. Das heißt, alle Finger sich auf das Tempo anpassen, das man beim Unter/übersezten schafft. Ansonsten wird das genauso geübt wie oben.
Trainiert man das Ganze nur bei Orginaltempo, dan hinken die langsamen Finger immer hinterher und die schnellen schaffen es früher, weil eben noch unterschiedliche "Leistungsniveaus" vorhanden sind - ergo kriegt man das "geeire" so nicht in den Griff.
Aber nur langsam üben ist auch bloß die halbe Miete, denn wie schon in vorhergehenden Beiträgen angemerkt, benutzt man beim langsamen Spielen z.T. (unbewusst) einen andere Fingersatz und auch eine andere Handhaltung. Was wiederum bedeutet, um die Bewegungsmotorik an die Geschwindigkeit zu gewöhnen muß schon auch mit Orginaltempo, oder sogar noch etwas schneller geübt werden. Hier dann durchaus auch nur in kleinen und kleinsten Sequenzen.
Somit muß man also auf beiden Fronten die Sache in Angriff nehmen, weil es um Effekte geht, die verschiedene Ursachen haben. Kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen, mit der Zusatzerfahrung, dass eben manche Stücke bei mir nur langsamer als im gewünschten Originaltempo machbar sind, wenn sie halbwegs sauber klingen sollen.
Viel Geduld und Spaß beim Üben
Gruß,
maxito