... es muss nicht immer Kanon sein, Herr Pachelbel

was immer dies meint :)
:) das heißt einfach, dass es ein momentaner Status in einem Prozess ist.

Was mich bei Dir interessiert,
Bei der Route 66 Orgel spielst Du durchaus sehr sauber und viruos, offenbar auch noch frei.

Das passt so garnicht zu dem was Du oben über Deine Technik schreibst.

Was mich auch interessiert, woher kommt die relative Gleichmut gegenüber Perfektionierung und der Drang, mit so VIEL Musik umzugehen?
 
Bei der Route 66 Orgel
verm. liegt mir das horizontale Akkordeon immer noch mehr :) - Für mich einfaches Paradebeispiel: F-Dur-Tonleiter, haupts. abwärts, Piano und Pianoakkordeon Übersatz im Vergleich.
sauber und viruos
das liegt wohl im Auge des Betrachters, ich find's nicht souverän genug, das Timing ist nicht entspannt, naja. Und zum Thema virtuos/Technik: vergleiche einfach, was du spielst und was ich :cool:. Es ist halt wie bei vielen Dingen, je mehr man weiß bzw. kann, um so mehr überblickt man, was noch fehlt*). Alles relativ, wa.
die relative Gleichmut gegenüber Perfektionierung und der Drang, mit so VIEL Musik umzugehen?
das war schon immer so, ist aber nicht von allgemeinem Interesse. Das zu schildern, läuft auf einen Lebenslauf hinaus :coffee:. Nur so viel: es gab immer drei Sparten Musik. a) die ich für öffentliches Spielen gebraucht habe, b) die ich privat "gespielt" habe, c) was ich gehört habe. Mit ganz geringen Schnittmengen. Da kommt einfach was zusammen.

*) Bonus zur Einordnung
 
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Hallo @klangtaucher !
Erstmal Gratulation für die schöne Einspielung. Das ist zwar schon etwas her, aber ich wollte gerne noch ein paar Worte dazu da lassen.
Diese Fantasia ist ja ursprünglich für Orgel gedacht. Auf der Orgel gibt es ja quasi unendlich Luft (zu Pachelbels Zeiten musste man dazu zwei Messdiener bezahlen, die mit dem ganzen Körper große Blasebalge bedient hatten) und alleine schon deswegen ist das sicher sehr schwer auf das Akkordeon zu übertragen.
Wenn man das auf der Orgel spielt, macht man das meistens ein wenig freier. "Fantasien" leben davon, dass man nicht immer genau im Puls spielt, sondern mal schneller und mal langsamer gestaltet. Die musikalische Gestaltung geht dann meistens hin zu den grossen harmonischen Abschnitten oder Veränderungen. Man kann das am Anfang ganz gut sehen, drei Takte lang dominiert das D im Bass, die Melodien winden sich so drum rum, ehe es endlich hin zur Dominante geht. Diese Harmoniewechsel bilden dann auch ein bisschen das Ziel der Phrasen. Den interessantesten Abschnitt finde ich z.B. in Takt 9: Man würde A-Dur als Dominante zum vorhergehenden D-Moll erwarten. Stattdessen bleibt das F liegen und beisst sich so schön mit dem Cis. Danach kommt aber keine übliche Kadenz nach D-Moll, sondern durch das Es in der Oberstimme wird direkt der Weg zu B-Dur des Folgetaktes eingeleitet.
Es würde sich also anbieten, wenn du vielleicht als Rahmengerüst diese Harmoniewechsel siehst und die kleinen Motive (ti-taka ti-taka) den Hörer immer wieder dorthin führen. Das vermeidet, dass man die grössere Struktur nicht mehr erkennen kann.
Vielleicht sind meine Gedanken für dich hilfreich :)

Liebe Grüsse!
 
Hallo @fingerspitzengefühl ,

ist ja schön, wenn wieder mal was ausgegraben wird. Meine Orgel"karriere" ist schon ein paar Jahrzehnte her, und meine Akkordeon"karriere" gibt's eigentlich gar nicht.
Aber zu deinen Bemerkungen:
Die "großen" Abschnitte beschränken sich ja auf die ersten und die letzten Takte. Das sind drei Takte Tonika mit G (!) im Bass, 4. Takt Dominant und über nen kleinen DD-Einschub zurück zu Tonika (T. 8). Dann ist es aber auch schon vorbei mit den großen Bögen. Es kommt eine ziemliche Strecke mit harmonischen Wendungen, die auf engem Raum (mich!) schon fast an Reger erinnern, der "interessanteste" Harmoniewechsel T. 9/10 erscheint - einen Ganzton tiefer - 4 Takte später noch mal. Und das Ganze bewegt sich dann so 10 Takte vor dem Ende wieder in geordneten Bahnen. Die von dir erwähnten "ti-takas" umspielen ja eigentlich nur mordent-artig den jeweiligen Ton, müsste man ausprobieren, inwiefern man damit "größere Bögen" gestalten kann.
Spieler mit größerem technischen Vermögen hätten sicher mehr aus dem Stück gemacht. Ich bin schon froh, immer mal wieder was aufzutreiben, was es nicht schon für Akkordeon gibt, und es dann halbwegs hinzukriegen :).

Danke für dein Interesse und deine Hinweise, gab mir Gelegenheit, das Stück noch mal gemäß deinen Bemerkungen durchzugehen.
 
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