Hallo
@klangtaucher !
Erstmal Gratulation für die schöne Einspielung. Das ist zwar schon etwas her, aber ich wollte gerne noch ein paar Worte dazu da lassen.
Diese Fantasia ist ja ursprünglich für Orgel gedacht. Auf der Orgel gibt es ja quasi unendlich Luft (zu Pachelbels Zeiten musste man dazu zwei Messdiener bezahlen, die mit dem ganzen Körper große Blasebalge bedient hatten) und alleine schon deswegen ist das sicher sehr schwer auf das Akkordeon zu übertragen.
Wenn man das auf der Orgel spielt, macht man das meistens ein wenig freier. "Fantasien" leben davon, dass man nicht immer genau im Puls spielt, sondern mal schneller und mal langsamer gestaltet. Die musikalische Gestaltung geht dann meistens hin zu den grossen harmonischen Abschnitten oder Veränderungen. Man kann das am Anfang ganz gut sehen, drei Takte lang dominiert das D im Bass, die Melodien winden sich so drum rum, ehe es endlich hin zur Dominante geht. Diese Harmoniewechsel bilden dann auch ein bisschen das Ziel der Phrasen. Den interessantesten Abschnitt finde ich z.B. in Takt 9: Man würde A-Dur als Dominante zum vorhergehenden D-Moll erwarten. Stattdessen bleibt das F liegen und beisst sich so schön mit dem Cis. Danach kommt aber keine übliche Kadenz nach D-Moll, sondern durch das Es in der Oberstimme wird direkt der Weg zu B-Dur des Folgetaktes eingeleitet.
Es würde sich also anbieten, wenn du vielleicht als Rahmengerüst diese Harmoniewechsel siehst und die kleinen Motive (ti-taka ti-taka) den Hörer immer wieder dorthin führen. Das vermeidet, dass man die grössere Struktur nicht mehr erkennen kann.
Vielleicht sind meine Gedanken für dich hilfreich
Liebe Grüsse!