Ein glorreicher Thread, sollte man ausstellen als "so funktionieren Internet-Foren" (oder auch nicht).
Ich versuche es mal so:
Grundsätzlich: Man kann ganz problemlos von .09er auf .10er Saiten wechseln und hat auch danach ein bespielbares Instrument. (wer jetzt Schnappatmung bekommt, möge weiterlesen). AUSNAHME sind Gitarren mit einem Floyd-Rose-Tremolo, an die denke ich hier ausdrücklich nicht, zu denen sollte man sich im Vorfeld etwas detaillierter einlesen. Bei "normalen" Tremolos oder Gitarren ohne Tremolo ist es aber so wie hier:
Es gibt viele gute Anleitungen zum Saitenwechsel bei E-Gitarren, auch und gerade auf YouTube. Ist auch alles kein Hexenwerk, muss nicht alles perfekt sein, üben macht den Meister. Nur kein Stress. Das wird schon.
Allgemein gilt: Saite lösen, oft der Einfacheit halber abknipsen, neue Saite aufziehen (hier die Tipps beachten wie viel Spiel/Wicklungen man haben sollte), neue Saite aufziehen, grob stimmen. Dann neue Saiten dehnen, nochmals stimmen.
Erstmal ENDE. Man hat Saiten gewechselt, alles gut.
Je nach Bauart der Gitarre (z.B. Hals-Dicke, Tremolo, usw.) wird sich beim Wechsel der Saitenstärke und damit des von den Saiten produzierten Zugs an der Gitarre was ändern: Das Tremolo könnte weiter hochkommen, die Halskrümmung etwas stärker werden, was in Summe dann in einer etwas schlechteren Bespielbarkeit (durch hohe Saitenlage) und nicht mehr ganz perfekte Intonation (z.B. Tremolo) resultieren kann. Diese Effekte reichen - je nach Gitarre usw. - von "ich merk' eigentlich gar nix" bis hin zu "hmm, das ist jetzt schon schlechter als vorher". Alles kein Grund zur Panik, man macht nix kaputt damit! Garantiert!
Sollte es also zu negativen Effekten kommen, erstmal sauber stimmen, bisschen bespielen, Saiten dehnen, nochmal stimmen, spielen - und dam Tag drauf (wenn sich alles etwas gesetzt hat) sich mit dem Thema "Halskrümmung einstellen" und "Tremolofedern justieren" und "Intonation einstellen" auseinandersetzen. Alles kein Hexenwerk, das in der Regel mit dem eh beiliegenden Werkzeug und ggf. einem kleinen Schraubenzieher gemacht werden kann. Oft ist es mit der angesprochenen Vierteldrehung des Truss Rod getan, manchmal braucht es etwas mehr.
Beim ersten Mal kann das viel sein, beim dritten Mal lacht man drüber, dass man davor mal Panik hatte. Nochmal: Man macht nix kaputt. Man kann die Veränderungen selbst einfach beheben, wen man da besonnen rangeht, sich Zeit nimmt, und nicht wild drauflos schraubt.
Was einige angesprochen haben: In der Zeit meiner ersten E-Gitarren-Saitenwechsel gab es kein Internet, ich hatte nur ein dünnes Heft das der Gitarre beilag, und ich habe einfach gemacht und dann wild gedreht/geschraubt, bin verzweifelt, habe x-Mal von vorne angefangen... irgendwann kam dann das "Aha", es ging in die richtige Richtung, und alles wurde gut, die Gitarre habe ich nach 25+ Jahren immer noch und es geht ihr gut.