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justifield
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Kann nur folgendes dazu sagen:
Jene Instrumente aus den neuen Bundesländern, vor allem in der Zeit von 1950 bis 1970 (obwohl seit 1920 die Unverträglichkeit bekannt war), speziell die von den Firmen, die später von der VEB Klingende Täler übernommen worden sind, haben das "Problem", dass die Hersteller Knochenleim für die Gehäusefertigung benutzten. Hohner hat für die Gehäuse immer Weisleim genommen. Im Laufe der Jahre wurde der Knochenleim glashart. Wird das Instrument in unterschiedlichen Luftfeuchten gespielt, arbeitet das Holz. Aber auch die Vibration der Stimmzungen sollen dazu beitragen, dass sich die Leimbindungen lösen & nur noch das Zelluloid das Gehäuse beisammen hält. Auf Grund der Belastung beginnt dieses aber mit der Zeit zu reißen & das Akkordeon fällt buchstäblich auseinander.
Im Möbelbau wurde Knochenleim im 19. & 20. Jahrhundert bei fast jedem Möbelstück verwendet, wurde dann aber durch die industrielle Fertigung verdrängt. Problematisch in diesem Zusammenhang war das notwendige Erwärmen der Knochen in einem Wasserbad. Heute wird es nur noch im Bereich der Restauration verwendet.
Was mir nur dabei ein wenig spanisch vorkommt, dass im Geigenbau noch heute der Knochenleim verwendet wird. Die Vibration & die Belastung auf das Gehäuse dürften hier ähnlich groß sein!?!?!
An sich ist die Verwendung von Knochenleim aber kein K.O. Kriterium für ein gutes Akkordeon, denn: genauso wie Knochenleim aufgetragen wird (bei max. 75 Grad, danach verliert es an Festigkeit) kann es auch reversibel entfernt werden. Soll heißen, dass die Knochenleim-Verbindungen erhitzt werden und neu verleimt werden können!
Warum hat man es trotzdem benutzt?
- Er ist reversibel, d. h. eine Verleimung kann später wieder unter Einsatz von Wärme gelöst werden. Das ist selbst nach 100 Jahren noch möglich.
- Reparaturen und Behebung von Fehlerstellen lassen sich leicht bewerkstelligen im Gegensatz zu den handelsüblichen Weißleimen. Das Werkstück etwas erwärmen, lösen soweit notwendig, gegebenenfalls etwas Feuchtigkeit zuführen und neu verleimen und schon sind schiefgelaufene Arbeiten korrigiert.
- Die Perlen sind in trockenem Zustand praktisch unbegrenzt haltbar. Selbst angerührte Leime, die über Jahre eingetrocknet waren, sind nach Zugabe von Wasser und Wärme meistens wieder voll gebrauchsfähig.
- Der Leim trocknet hart und fest auf und bildet keine Kunststoffhaut auf dem Holz wie ein Weißleim. Als organisches Produkt paßt er besser zum Holz als Kunststoff.
- Er ist umweltfreundlich und kann ohne Gefahr angewendet werden. Ich kannte mal einen Tischler, der schlürfte ihn mit Genuß. Trotzdem empfehle ich es nicht
- schlussendlich ist er sogar viel günstiger als Weissleim!
Jene Instrumente aus den neuen Bundesländern, vor allem in der Zeit von 1950 bis 1970 (obwohl seit 1920 die Unverträglichkeit bekannt war), speziell die von den Firmen, die später von der VEB Klingende Täler übernommen worden sind, haben das "Problem", dass die Hersteller Knochenleim für die Gehäusefertigung benutzten. Hohner hat für die Gehäuse immer Weisleim genommen. Im Laufe der Jahre wurde der Knochenleim glashart. Wird das Instrument in unterschiedlichen Luftfeuchten gespielt, arbeitet das Holz. Aber auch die Vibration der Stimmzungen sollen dazu beitragen, dass sich die Leimbindungen lösen & nur noch das Zelluloid das Gehäuse beisammen hält. Auf Grund der Belastung beginnt dieses aber mit der Zeit zu reißen & das Akkordeon fällt buchstäblich auseinander.
Im Möbelbau wurde Knochenleim im 19. & 20. Jahrhundert bei fast jedem Möbelstück verwendet, wurde dann aber durch die industrielle Fertigung verdrängt. Problematisch in diesem Zusammenhang war das notwendige Erwärmen der Knochen in einem Wasserbad. Heute wird es nur noch im Bereich der Restauration verwendet.
Was mir nur dabei ein wenig spanisch vorkommt, dass im Geigenbau noch heute der Knochenleim verwendet wird. Die Vibration & die Belastung auf das Gehäuse dürften hier ähnlich groß sein!?!?!
An sich ist die Verwendung von Knochenleim aber kein K.O. Kriterium für ein gutes Akkordeon, denn: genauso wie Knochenleim aufgetragen wird (bei max. 75 Grad, danach verliert es an Festigkeit) kann es auch reversibel entfernt werden. Soll heißen, dass die Knochenleim-Verbindungen erhitzt werden und neu verleimt werden können!
Warum hat man es trotzdem benutzt?
- Er ist reversibel, d. h. eine Verleimung kann später wieder unter Einsatz von Wärme gelöst werden. Das ist selbst nach 100 Jahren noch möglich.
- Reparaturen und Behebung von Fehlerstellen lassen sich leicht bewerkstelligen im Gegensatz zu den handelsüblichen Weißleimen. Das Werkstück etwas erwärmen, lösen soweit notwendig, gegebenenfalls etwas Feuchtigkeit zuführen und neu verleimen und schon sind schiefgelaufene Arbeiten korrigiert.
- Die Perlen sind in trockenem Zustand praktisch unbegrenzt haltbar. Selbst angerührte Leime, die über Jahre eingetrocknet waren, sind nach Zugabe von Wasser und Wärme meistens wieder voll gebrauchsfähig.
- Der Leim trocknet hart und fest auf und bildet keine Kunststoffhaut auf dem Holz wie ein Weißleim. Als organisches Produkt paßt er besser zum Holz als Kunststoff.
- Er ist umweltfreundlich und kann ohne Gefahr angewendet werden. Ich kannte mal einen Tischler, der schlürfte ihn mit Genuß. Trotzdem empfehle ich es nicht
- schlussendlich ist er sogar viel günstiger als Weissleim!
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