Ersatzteile alte Strat

Linus-T-Schnütz
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Hallo zusammen,

Ich bin relativ günstig an eine Strat aus dem Jahre 79 gekommen.
Super Gitarre, Sound ist top. Allerdings musste die Gitarre in ihrem Leben ganz schön leiden, einige Sachen sind kauptt:
- Potis kratzen (Kontaktspray?)
- Schaft des hinteren Tone-Potis ist verbogen, Abdeckung fehlt
- Tuner der A-Saite beschädigt (hatten damals zwei herrausstehende "Stäbe", in die Mitte ein Loch um die Saite einzustecken, siehe hier: http://www.mylespaul.com/gallery/data/500/medium/DSC02022.JPG)
- Stellschrauben der A-Saite an der Bridge fehlen

Bisher war die Gitarre für mich eigentlich eher eine Player-Gitarre, habe mich an den Mängeln nicht sonderlich gestört.
Da diese Gitarre aber mittlerweile ja auch eine schöne Anlage ist und ich den Wert der Gitarre einfach erhalten möchte, sollen die Mängel behoben werden.

Jetzt ist die Frage natürlich, was und wie ich das austausche.
Ein Poti muss auf jeden Fall getauscht werden. Am besten dann gleich alle tauschen?
Wenn ja: Lohnen sich diese tollen "Vintage"-Potis? Oder bekommt man irgendwo zuverlässig Potis aus dieser Zeit her?

Einen Tuner tauschen ist wohl auch Quatsch. Hier stellt sich ebenso die Frage: Bekommt man alte, orginale irgendwo her?
Oder neue, die dem Style entsprechen?

Die ganze Bridge muss ich wegen den zwei Schrauben ja wohl nicht tauschen. Auch hier die Frage: Wo bekomme ich die Teile am besten her?

Im Netz habe ich schon viel gesehen (von Rockinger bis hin zu Crazyparts) - was könnt ihr für so eine Gitarre empfehlen?

Viele Grüße
 
Eigenschaft
 
Potis würde ich gleich alle tauschen, das sind einfach Verschleißteile. Nimm entweder welche von Fender oder CTS.
Vintage Tuner sollten passen, wenn du keine neuen drauf tun willst, musst du halt diverse Kleinanzeigen Portale absuchen.
Und die Schrauben für die Saitenreiter bekommst du zB bei Thomann als Set.
Ich glaub nicht, dass der Tausch dieser Teile den Wert der Gitarre wirklich mindern würden, immerhin hält es sie in einem spielbaren Zustand.
 
Was ich bis jetzt mal zusammengesucht habe:

Tuner: https://www.thomann.de/de/fender_70tuner.htm
Bei Crazyparts gibt es auch interessante Tuner, die Frage ist eher, welche da in den späten 70ern verwendet wurden.
Diese sind eher auf die 50er und 60er zugeschnitten.

Potis:
https://www.thomann.de/de/fender_poti_250.htm
oder http://www.rockinger.com/index.php?cat=WG122&product=07026-07034

Hat da jemand anderes Empfehlungen? Ich denke 250k ist bei einer Strat die bessere Idee.

Bei den Madenschrauben habe ich mal diese hier gefunden:
https://www.thomann.de/de/fender_madenschrorig.htm
 
Potis und Schrauben sollten auf jeden Fall passen - ein 500k für Volume wär schon eine Modifikation, die ich persönlich gut finde. Ist aber weiter vom Original entfernt.
Tuner musst du vor allem auf die Lochgrösse in der Kopfplatte und auf die Art der Befestigung (Schrauben Löcher) achten, du willst ja nicht neu bohren müssen. Nimm die, die den jetzigen am ähnlichsten aussehen, das schlimmste kann sein, dass sie nicht passen. Ruf eventuell vor der Bestellung an und schildere deinen Fall.
 
Kannst Du uns sagen was für Hersteller die Gitarre hat, weil ich habe ne Tacoma Strat MiJ von der Zeit und da wurde metrisch für den europäischen Markt gebaut. Bildchen wäre gut, dann könnte ich mal nachschauen was da noch so da ist
 
Das ist eine originale Fender Strat.
Bilder kann ich heute Abend gerne mal reinstellen.
 
Die Brücke, Halsverbindung und Seriennummer würde mich sehr interessieren als Foto. 1979 klingt immer scharf nach später CBS-Ära und die haben leider oft sehr, sehr schlechte Qualität. Fender-Kenner wissen das, was wohl auch der Grund für den günstigen Preis war. CBS-Instrumente verkaufen sich sehr schlecht.

CBS war von 1965-1985 Inhaber von Fender und hat damals gigantische Sparmaßnahmen eingeführt um die Umsätze zu steigern. Damit waren sie auch extrem erfolgreich, allerdings haben sie die Marke Fender immer weiter ins Aus manövriert. Je länger CBS "regierte" desto schlimmer wurde die Qualität. Ab etwa 1980 war der Ruf dann so im Eimer, dass sie sich wieder auf alte Werte konzentrierten und die Qualität wurde wieder besser. Aber erst 1985 kam eine neue Inhaberschaft, die alle CBS-Änderungen an der Qualität rückgängig machte.

Nichts desto trotz muss Deine Gitarre nicht schlecht sein. Fender hatte damals nur die Toleranzen extrem erhöht und die Produktion vereinfacht. Die Qualität schwankte enormst, was aber gute Gitarren auch nicht ausschloss. Am Ende entscheidet der Klang und wenn der gut ist... herzlichen Glückwunsch zu einer schönen alten Fender!

Fakt ist, dass Du CBS-Gitarren nur aufwerten kannst mit aller Arbeit und Teilen die Du investierst. Da wird niemand nach Originalzustand schreien, denn der allgemeine Ruf dieses Originalzustandes ist eher schlecht. Du solltest dennoch die Altteile aufheben und bei einem möglichen Verkauf mitliefern.
 
Die Brücke, Halsverbindung und Seriennummer würde mich sehr interessieren als Foto. 1979 klingt immer scharf nach später CBS-Ära und die haben leider oft sehr, sehr schlechte Qualität. Fender-Kenner wissen das, was wohl auch der Grund für den günstigen Preis war. CBS-Instrumente verkaufen sich sehr schlecht.

CBS war von 1965-1985 Inhaber von Fender und hat damals gigantische Sparmaßnahmen eingeführt um die Umsätze zu steigern. Damit waren sie auch extrem erfolgreich, allerdings haben sie die Marke Fender immer weiter ins Aus manövriert. Je länger CBS "regierte" desto schlimmer wurde die Qualität. Ab etwa 1980 war der Ruf dann so im Eimer, dass sie sich wieder auf alte Werte konzentrierten und die Qualität wurde wieder besser. Aber erst 1985 kam eine neue Inhaberschaft, die alle CBS-Änderungen an der Qualität rückgängig machte.

Nichts desto trotz muss Deine Gitarre nicht schlecht sein. Fender hatte damals nur die Toleranzen extrem erhöht und die Produktion vereinfacht. Die Qualität schwankte enormst, was aber gute Gitarren auch nicht ausschloss. Am Ende entscheidet der Klang und wenn der gut ist... herzlichen Glückwunsch zu einer schönen alten Fender!

Fakt ist, dass Du CBS-Gitarren nur aufwerten kannst mit aller Arbeit und Teilen die Du investierst. Da wird niemand nach Originalzustand schreien, denn der allgemeine Ruf dieses Originalzustandes ist eher schlecht. Du solltest dennoch die Altteile aufheben und bei einem möglichen Verkauf mitliefern.

Das ist nur zum Teil richtig. Natürlich werden die CBS Gitarren nicht so hoch gehandelt, wie die Pre Modelle. Allerdings gilt auch hier....Original steigert den Wert.
Die CBS Modelle im Original Zustand, werden im Wert steigen, da aufgrund der bekannten Qualitätsprobleme und Preise viele dieser Gitarren hemmungslos verbastelt wurden.....nach dem Motto...ist ja eh nur ne CBS.
So ist es nicht verwunderlich, das viel mehr Pre CBS im Original Zustand angeboten werden, als eben die Modelle der CBS Ära.

Die CBS Modelle werden nie den Wer der Pre Modelle erreichen....weil sie eben in der Regel qualitativ nicht der Hit sind, aber sie werden teurer, weil es nicht mehr soo viele Origiale gibt.
 
ist was dran... "Verbasteln" ist natürlich der richtige Einwand, den ich vernachlässigt habe. Ich meine mit "dass Du CBS-Gitarren nur aufwerten kannst" natürlich keine Umbaumaßnahmen, sondern lediglich qualitätssteigernde Arbeiten wie z.B. eine angepasste Halstasche oder sowas.

Aber wenns defekt ist, isses eben defekt. Austauschen und Altteile aufheben (auch alte Potis) würde ich da in jedem Fall.
 
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Ich denke es geht ja dem TE auch nicht um modifizieren, sondern um reparieren bzw. offenbar behutsames restaurieren. Wenn ein Tuner kaputt ist, dann sollte man ihn tauschen und wenn die Madenschrauben eines Saitenreiters fehlen, dann wird man wohl neue besorgen müssen. Und ein Poti der kratzt ist auch nicht lustig und sollte getauscht werden. Least invasive wäre es tatsächlich nur den einen Tuner und den einen Poti zu tauschen. Der Rest wäre dann Original. Wobei - wir wissen ja nicht mal ob an der Gitarre nicht schon vorher herumgebastelt wurde.
Das ist ja bei alten Gitarren öfter der Fall, auch die Leute von Fender können zb bei der Strat von Rory Gallagher bei einigen Teilen nicht sagen ob die original sind oder jemals getauscht wurden. Er hat kein Buch darüber geführt und es ist halt nicht bei jedem Teil erkennbar.

Aber ich hab auch schon woanders geschrieben: ich sehe Gitarren vor allem als Musikinstrumente zum spielen an, nicht als Wertanlage. Und da ist es nur recht, wenn sie für ihren eigentlichen Zweck in den bestmöglichen Zustand gebracht werden.
 
Man darf auch nicht vergessen, wie die Preise der Vintage Gitarren zu stande kommen.
Angebot und Nachfrage.....da kann auch eine relativ unbeliebte Jaguar über Nacht...nur durch eine Schrotpatrone ein vielfaches wert sein.

Oder.....sollte ein Joe Bonamassa auf die Idee kommen eine mit auf Tour zu nehmen....wird das sofort eine Wirkung auf die Preise haben.

Da werden die tonnenschweren Puzzle Bodies nicht mehr als Makel empfunden, sondern als Quelle für den ausgezeichneten Klang.
 
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Und zur Ehrenrettung der CBS-Fender muss man schon auch mal dazu sagen, dass viele unserer Gitarrenhelden auf genau diesen Instrumenten gespielt haben. Sei es jetzt Hendrix oder Ritchie Blackmore. Denn zu deren Zeit waren das die erhältlichen Strats. Allerdings hatten die auch Modelle aus den frühen CBS Jahren, nicht von 1979.
 
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ich sehe das ähnlich wie smartin. die frage ist wohl, ob man die strat originalgetreu rekonstruieren will, dann hat man eine verbesserunsgwürdige CBS-version. oder will ich reparieren im sinne von aufpeppen, dann kann man wohl noch was rausholen, hat aber nicht mehr das original. das kann, muss aber nicht, beim verkauf ein problem sein.
 
Hey,

Danke für die Infos hier. Wie gesagt, Bilder kann ich heute Abend gerne mal reinstellen.

Die Gitarre habe ich 2011 von einem Bekannten gekauft. Günstig war sie, weil der gute Mann die Angewohnheit hatte, beim letzten Lied des Abends die Gitarre auf den Boden zu schmeißen. Daher kommen auch einige Mängel an der Hardware.
Außerdem war der Koffer unnutzbar.

Bis jetzt hat mich es nicht sonderlich interessiert, da die Gitarre trotzdem gut spielbar war.
Allerdings fange ich gerade an, mich mit Vintage-Gitarren zu beschäftigen.

Klanglich ist die Gitarre wirklich cool, sie klingt etwas fetter als man das von Strats allgemein gewohnt ist. Ebenso das Gewicht, meine Custom Shop Paula ist leichter. Die Strat hat gute 4kg.
Darum hat sie mir auch zugesagt.
Letztens hatte ich mal ein Customshop-Reissue-Modell in der Hand, was an die späten 70s angelehnt sein soll.
Da hat mir (wie so oft) das Orginal wirklich besser gefallen.

Natürlich würde mich aber auch interessieren, ob das eine CBS-Gitarre ist.
Wie gesagt, damals habe ich mich nicht wirklich um Vintage-Gitarren gekümmert, ich hab sie als gut klingende Strat gekauft.

Mittlerweile beschäftige ich mich etwas mehr damit und möchte (auch wenn ich nicht vorhabe die Gitarre zu verkaufen) den Wert erhalten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Natürlich würde mich aber auch interessieren, ob das eine CBS-Gitarre ist.
Ja, wenn sie aus den 70er Jahren ist definitiv - wie smartin schon geschrieben hat, CBS besaß Fender von 1965 bis 1985.

Und mit den kleinen Reparaturen, die du durchführen willst - mehr ist es ja nicht - wirst du den Wert des Instruments sicher erhalten.
 
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So, da es ja einige interessier hat, kommen jetzt mal ein paar Bilder.

Falls man die Seriennummer nicht so gut lesen kann: S963433
 

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Wow was ein Griffbrett :) das ist eingespielt... sehr cooles Teil!
 
Danke. :)
Eingespielt ist sie auf jeden Fall, gar keine Frage. :D
Die Gitarre war schon in weitaus mehr Ländern, als ich es jemals war.

Der Koffer hat in der Mitte auch eine gute Delle. Geschichte dahiner ist, dass der Koffer hinten im Tourbus quer lag und ein anderes Auto reingefahren ist.
Seitem sieht der Koffer nicht mehr sonderlich frisch aus - der Gitarre hat es aber nichts gemacht.
 
Der Koffer hat in der Mitte auch eine gute Delle. Geschichte dahiner ist, dass der Koffer hinten im Tourbus quer lag und ein anderes Auto reingefahren ist.
Seitem sieht der Koffer nicht mehr sonderlich frisch aus - der Gitarre hat es aber nichts gemacht.
Da sieht man, dass der Koffer gute Qualität ist. :great:

Zu den "Baustellen" an dieser Gitarre:
Mach vielleicht noch ein Photo der Rückseite der Kopfplatte, um die Tuner besser identifizieren zu können. Wobei andererseits, wenn dich der fehlende Teil beim Saiten aufziehen nicht stört, frag ich mich ob die Tuner überhaupt getauscht werden müssen, wenn sie sonst ordentlich funktionieren.
Poti und Potiknlöpfe einfach neu kaufen und drauf tun - wenn du die Gitarre nicht im Koffer lagerst altern die auch recht bald und schauen nicht mehr so neu aus. ;) Gibt es auch in Aged White
Und die Einstellschrauben an der Brücke: die wirst du wohl einem anderen Gitarristen klauen oder eben kaufen müssen.

Ist auf jeden Fall ein schickes Teil und hat sicher eine bewegte Geschichte. :great:
 
Bild der Tuner im Anhang.

Beim Aufziehen der Saite stört nichts, allerdings hat der kaputte Tuner einen sehr hohen Widerstand beim Bewegen. Das ist schon ein bisschen ärgerlich beim Stimmen.
Aber ob ich deswegen gleich alle Tuner wechsel, muss ich mir noch überlegen.

Die Poti-Knöpfe kann man ja auch ein bisschen in Kaffee legen, dann vergilben sie schneller.
Aber ich glaube, ich habe den 3. Knopf des kaputten Potis noch irgendwo hier rumliegen. Muss ich mal suchen.
 

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