Erlernen der linken Hand

  • Ersteller Mixtour
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Fingersätze sind ein endloses Thema, wir hatten das auch schon an anderer Stelle im Forum. Ich will jetzt auch nicht ausholen.

Aber zwei Dinge, die ich in letzter Zeit gelernt habe und die ich versuche zu tun, sind:

Früher habe ich oft dauerhaft mit dem Fingersatz gespielt, den ich mal schnell beim ersten Ausprobieren eines neuen Stückes genommen hatte. Es war der Fingersatz, mit dem das Stück mal schnell nach ein Bisschen was geklungen hat. Er war meistens nur die zweitbeste Lösung, bestenfalls. Heute ist für mich Fingersatz festlegen eine eigene ernsthafte und wichtige Etappe beim Einüben eines Stückes. Was natürlich nicht heißen soll, dass ein Fingersatz in Stein gemeiselt ist und nie wieder geändert wird. Aber dieses Fingersatz -Festlegen ist keine lästige Nebenarbeit mehr, die nur, wie von mir früher so gesehen, dann angegangen wird, wenns gar nicht mehr anders geht.

Das gilt umso mehr für die Bassseite, um beim Thema zu bleiben, da man dort wie bei den Knopfakkordeons mehrere oft gleichwertige Optionen hat.

Das Zweite, was ich neu dazugelernt habe, ist, dass man die Handhaltung möglichst wenig ändern sollte und die Finge nahe an oder auf den Tasten/ Knöpfen liegen bleiben sollten. Verrenkungen und Verdrehungen der Hände oder Hacken mit den Fingern - besonders bei Standardbassakkordeons links - sieht man oft bei Amateuren, bei Profis eher nicht. Der Sinn ruhiger Handhaltung ist natürlich, dass man näher an der richtigen Stelle zum Drücken eines Tones ist. Wenn schnelle Figuren über mehr als eine Oktave gehen, ist es manchmal sogar besser, die Hand parallel zu verschieben als umzugreifen.

Leider sind nicht alle Lehrer auf dieser Strecke ausreichend streng, vielleicht, um die Schüler nicht zu vergraulen.

Wobei ich streng und stur aber sehr wohl unterscheide. Stur war wohl früher oft verbreitet und ist auch heute noch anzutreffen. Der Klavierlehrer meiner Enkel beispielsweise, Klassik-Pianist russischer Schule, hat ernsthaft darauf beharrt, dass der Daumen niemals nie nicht auf einer schwarzen Taste sein darf. Als ich ihn auf eine differenziertere Betrachtung am Beispiel bei der Bluesscala in B hinwies, konnte er die noch über eine Oktave spielen ohne Daumen auf schwarz. Über 2 Oktaven meinte er, hätte er sowas noch nie gespielt und man bräuchte es auch nicht.

Viele Grüße

morino47
 
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Über 2 Oktaven meinte er, hätte er sowas noch nie gespielt und man bräuchte es auch nicht.
:rofl:

So etwas habe ich mir auch schon anhören müssen, dass man so, wie ich manches spiele, nicht spielt. :opa:

Es kann aber in der Musik nicht sein, dass etwas spielbares vermieden wird, nur weil es nicht zur festgemeißelten Theorie passt.
Noten und Fingersätze sind Hilfsmittel, kein Selbstzweck.

dass ein Fingersatz in Stein gemeiselt ist und nie wieder geändert wird.

Aber einen Fingersatz zu ändern, der einmal so richtig 'drin' ist, ist verdammt schwierig. Das kommt bei mir nur in der Anfangsphase eines neuen Stücks in Betracht. Es kann natürlich sein, dass gerade in schnellen Passagen ein durch langsamen Probieren gefundener Fingersatz sich im schnellen Spiel als untauglich erweist.:confused:
 
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Aber einen Fingersatz zu ändern, der einmal so richtig 'drin' ist, ist verdammt schwierig.
oh ja ...
das "durfte" ich erleben, als mein Lehrer, als das Stück eigentlich schon lief, meinte, ein anderer Fingersatz wäre für diesen Lauf doch besser und ihn änderte. Daraufhin ging der Lauf erstmal überhaupt nicht mehr, weder mit dem alten, noch dem neuen Fingersatz. Nach mehreren Versuchen mit dem neuen radierte ich den wieder aus und rekonstruierte den alten. Den musste ich aber auch mühsam wieder üben ...
 

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