Eric Clapton kann nicht Gitarre spielen

  • Ersteller Djangoausberlin
  • Erstellt am
als ob man mit klassischer technik spielen müsste nur weil man auf einer "klassik"-gitarre spielt...
 
soweit ich mich an die Aufnahme von der Unplugged erinnere, könnte es auch sein, dass er da eine Klassik mit Piezo-PU verwendet hat (ist ja nun schon einge Jährchen her ;) ) und dadurch wird der Klang imho immer etwas percussiver, weil der typische "Piezo-Anschlag" mit rüberkommt. Wenn dann der Gitarrist noch einen starken Anschlag hat, kann das schon zu "Slap"-artigen Sounds kommen.

Nee, EC Unplugged ist das einzige (!!!) "echte" Unplugged-Album, bei dem auf jegliche Tonabnehmer verzichtet wurde und alles über Mikros abgenommen wurde. Insofern ist der Sound "echt".

Ich seh' es ganz simpel so: Clapton spielt nicht Klassik auf dem Album, Clapton spielt Clapton. Und den spielt er so, wie er meint, das er klingen sollte. Gerade bei "Tears in Heaven" finde ich den recht knackigen Anschlag mit "Snap" durchaus angebracht, sonst wär's ganz schön luschig.

Würde der gute Mann nun "echte" klassische Musik spielen, dann müsste er sich mit den Experten auf diesem Feld messen - so kann er machen, was er will, so lange es funktioniert. Bei seiner eigenen Musik ist das recht einfach.

By the way: Am Wochenende habe ich bei meinen Eltern mangels anderer Gitarre auf meiner alten Yamaha-Klassik mit Nylonsaiten und einem Edding ein cooles kleines Slide-Solo in Open A hingelegt - da wäre unser Threadersteller hier wohl tot umgefallen... ;)

Ergo: Regeln sind da, um auch mal gebrochen zu werden.
 
Lieber Django ,
es ist mir aufgefallen , dass hier niemand während der letzten 4 Tage es wagte , den Namen "Cream" auch nur anzufassen.
Diese Band war und ist für mich der absolute Inbegriff einer Band-Einheit , mit drei Leuten haben sie es geschafft , einen so
wahnsinnigen Sound auch live hinzulegen , dass viele den Eindruck hatten , es handele sich um ein Rock-Orchester.
Was wunderst Du Dich über die Spieltechnik, wenn Du Dir nicht mal die Mühe machst ,nachzuhaken woher diese Art Gitarre zu spielen kommt ? Im Rock musical "Tommy " zeigten "Cream" nochmals eindrucksvoll , was sie können.
Ich bin der Meinung : Wenn heute nochmals drei Musiker mit Gesang eine so überzeugende Performance hinlegen
würden , wären sie auch 2008 berechtigterweise auf Platz 1 der Charts zu finden .


Also, wenn es eine Bandeinheit gab, dann war es THE WHO, die wirklich miteinander gespielt haben und nicht nebeneinander (Live at Leeds!!!). Cream war okay. Clapton kann Gitarre spielen und auch wie er will. Mir gefällt´s nicht. SRV war ein super Blueser. Und Johnny Winter, Jimi, und, und, und....

Cream ist mir bei Tommy nicht aufgefallen. Was sollten die da auch? Ansonsten meine ich auch, jeder soll so spielen, wie er es am besten hinbekommt und wie es ihm Spaß macht. Ich würde nie einen Gitarristen verurteilen, weil er eine "merkwürdige" Technik hat. Kennt jemand noch Wilko Johnson, den ersten Gitarristen von Dr. Feelgood? Unglaublich! Oder Ricky Wilson von den B-52´s? Hammerhart. Wie gesagt, jeder so wie er will.

Bis denne,

Paul
 
also, ich hatte Clapton jahrelang quasi als mein Idol - und einige "Schäden" davon getragen: Theoretisch könnt ich mir den linken kleinen Finger absägen, zum klampfen brauch ich ihn auf jeden fall nicht. dazu kommt, dass ich keine dauer-downstrokes mag, mit der linken hand nur zu gerne auch mal um den hals greife, um mit dem daumen die basssaiten spielen zu können und sämtliche tremolos an meinen gitarren blocken musste, weil durch meinen harten anschlag die tonhöhe kurz danach immer etwas abfällt.
diese macken haben sich jetzt ein paar jahre eingeschliffen und offen gesagt bin ich auch zu faul, die mir abzutrainieren - selbst mein gitarrenlehrer hatte am schluss meiner musikschulzeit in der beziehung aufgegeben.
mir ist bewusst, dass ich damit von der technik etc. her kein steve vai oder john petrucci mehr werde - will ich aber auch gar nicht, da ich meinen, zwar den alten bluesern nachempfundenen, ungehobelten, aber eben doch eigenen, persönlichen stil habe (geht schon damit los, dass ich eig auch nicht blues, sondern alternative spiele), auf den ich auch irgwie stolz bin - lehrbücher haben mich noch nie interessiert ;)

und zu clapton zurück: klar ist er technisch nicht die oberbombe (aber dennoch in meinen augen genial, gerade für seine zeit), aber er ist zum einen seiner zeit um jahre bis jahrzehnte voraus gewesen und zum anderen ein extrem charismatischer, künstlerisch brillianter und live genialer Musiker - und deswegen stand damals an der Wand in London "Clapton is God"
 
Hi Ploppy8,

ich kenne "Tommy" nur von den "Who" - kennst du da eine andere Version ;)

Greetz :)

ne stimmt schon, zumindest kann ich mich erinnern dass clapton einen gastauftritt hat... weiss zwar nimmer wann und wo, aber vielleicht seh ich mir die dvd morgen mal wieder an, da kann ich dann genaueres berichten

Cream ist mir bei Tommy nicht aufgefallen. Was sollten die da auch?

ich weiss leider nimmer ob es cream war oder eben nur clapton, die im film vorkommen, aber clapton auf jedenfall
 
Capton ist ohne Frage ein geiler Gitarrist. Solange er exakt das tut, was er kann (---> Gilt für jeden Musiker :D). Abschreckendes Beispiel, wie es nicht geht und wie man es nicht machen darf = hier:

http://de.youtube.com/watch?v=nO5-Aa0St6s

= Clapton als Solist in einer Besetzung, die aus erstklassigen Fusion/JAzz-Musikern besteht. Der ganze Approach passt überhaupt nicht zusammen, weshalb Clapton hier wirkt und klingt wie ein Fremdkörper. Er versucht, irgendwie nach Fusion und Jazzblues zu klingen und wählt völlig uverständlich wie ein Anfänger die schlechteste aller Alternativen: viele Töne irgendwie daddeln, "weil man ja mit Jazzern zusammen spielt".

Ironischerweise und interessanterweise bedienen ausgerechnet die Fusion-Blueser/Jazzer Larry Carlton und Robben Ford einen ähnlich konzipierten Titel so bluesig sparsam, wie man es nicht von ihnen, sondern eigentlich von Clapton erwartet hätte:

http://de.youtube.com/watch?v=jBS7BEPb1Jk

Fazit: Clapton ist unerreichter Weltmeister - aber halt "nur" in der Disziplin "wie Clapton klingen". Dafür muss man ihn unbedingt mögen. Man darf ihn halt heute, 2008, nicht zum heiligen Gral der Gitarre machen, sondern als sehr wichtigen Mosaikstein in der Entwicklung sehen. Nicht weniger - aber auch nicht mehr.
 
Ja , in der Rockoper-verfilmung Tommy von the Who gibt es den Song "Eyesight to the blind",
wo Clapton singt ,klar der Film wurde erst 1975 gedreht , wie kam ich nur auf die Idee das Cream
komplett dabei gewesen waren ? Vielleicht liegts daran , das der Sound bei dieser Aufnahme so sehr nach Cream klingt ?
Ok , ich meinte , wenn jemand jahrelang in einem Lifetrio gespielt bzw. seinen Karierre begonnen hat, gewöhnt er sich vielleicht bestimmt Techniken an , damit das ganze rund klingt ?
Vielleicht sollte man Clapton in der Kategorie Singer+Songwriter+Guitarplayer sehen , da ist er eben einer der wenigen Grössen, die Jahrzehntelang erfolgreich waren.
 
Ok , ich meinte , wenn jemand jahrelang in einem Lifetrio gespielt bzw. seinen Karierre begonnen hat, gewöhnt er sich vielleicht bestimmt Techniken an , damit das ganze rund klingt ?

Clapton hat seine Karriere sicher nicht mit Cream begonnen... Davor gab es z.B. die Bluesbreakers und noch irgendetwas anderes, daß mir jetzt um's Verrecken nicht mehr einfallen will... :confused:

Gruß,
Spatz
 
Du meinst sicher die Yardbirds, wo auch Jeff Beck und Jimmy Page mal mitgedudelt haben.

Ich finde den Titel des Threads schon ziemlich provokant...etwas OT, aber
lustig ist, dass Ian Gillan auf der Deep Purple "come hell or hight water"-DVD sagt, dass
Ritchie Blackmore genau das behauptet hätte ("eric clapton can't play guitar")... Der Ritchie halt...
Einer von den Ärzten, ich weiß nicht mehr, wer hat mal gesagt "hätte Hendrix überlebt, wäre
uns Clapton erspart geblieben".
Ich finde, dass der Mann mit seinen Mitstreitern Bruce und Baker einen gewaltigen Beitrag zur
Rockgeschichte geleistet haben. Hendrix hat die Rockgitarre dann soundtechnisch modifiziert...

Der Eigenwille solcher Menschen steht meiner Meinung nach weit über dem "Beamtendenken",
das viele, meist ausgebildete Musiker und Berkley-Songwriter an den Tag legen.
Viva la revolution...wo ist die nächste ?
 
ich frage mich nur ob er nicht anders kann oder nicht anders will.
Er hat da gar nicht drüber nachgedacht ... :p
Er hat das Stück auf Konzertgitarre probiert und festgestellt, dass es damit seinen Ansprüchen entsprechend gut klingt.
Wenn Du nie klassische Technik spielst, dann probierst Du es damit auch nicht sofort aus, selbst wenn Du es als Kind vielleicht sogar gelernt hast (ich weiß nicht, was Claptons erste Gitarre war) oder mit etwas Übung darauf umstellen könntest.

Oder so betrachtet:
Es gibt Leute, die nehmen eine Konzertgitarre in die Hand und meinen dann sofort, die Gitarre müsse auch mit entsprechender Technik gespielt werden.
Und es gibt Leute, die das Instrument erstmal so spielen, wie sie zu spielen gewohnt sind.
Clapton gehört sicher zu zweiteren ... ;)
 
Ja , in der Rockoper-verfilmung Tommy von the Who gibt es den Song "Eyesight to the blind",
wo Clapton singt ,klar der Film wurde erst 1975 gedreht , wie kam ich nur auf die Idee das Cream
komplett dabei gewesen waren ? Vielleicht liegts daran , das der Sound bei dieser Aufnahme so sehr nach Cream klingt ?

Nein, das klingt nicht wie CREAM, das klingt wie THE WHO, weil es THE WHO ist, und zwar so, wie sie nun mal klingen.

Ich find Clapton echt nicht gut, aber ein Solo von ihm haut mich heute immer noch um. "While my guitar gently weeps". Ich war seinerzeit regelrecht überrascht, enttäuscht, verwundert und letztendlich sehr positiv davon angetan, als ich erfahren habe, dass nicht George Harrison sonder der Erich das Solo gespielt hat, obwohl er ihm - war es vorher oder nachher? - die Frau ausgespannt hat. Sowas macht mach aber auch nicht....

Bis denne,

Paul
 
Liebe Mitmusiker , nach all der Kritik ,auch ein meinen Einträgen, bin ich auf die Suche gegangen und
habe mir alte Cream-sachen noch und nöcher angehört , zudem stiess ich auf songs von Clapton ,
die ich noch gar nicht kannte :"After Midnight" ,"Cocaine" oder "Sunshine of your love" .
Ist der Typ erfolgreich gewesen ? Ja . Habe ich mich als Anfänger an Ihm orientiert ? Klar .
Ist er ein perfekter Gitarrist ? Gegenfrage allgemein : Wer ist ein Supergitarrist in Eurem Sinne ?
Kennt den auch Euer Nachbar oder sonst jemand ausserhalb akademisch gebildeter Kreise ?
 
hi folks,

1.) 1966 war clapton avantgarde, in dem er mit einem übersteuerten jtm 45 bluesbreaker der erste mir bekannte musiker war, der mit endstufenclipping (und musikalität, time, phrasing, vibrato) einen trademarksound geschaffen hat.

die musikalische flughöhe mit john mayalls bluesbreakers hat er meiner meinung nach nie übertroffen, aber immer wieder mal erreicht.

2.) jeder spielt mit genau der technik, die er braucht, um sich musikalisch auszudrücken (wenn alles gut geht).

3.) es gibt wenige gitarristen, die so unmittelbar zu mir sprechen wie clapton.

mit freundlichem groove hanno
 
Nee, EC Unplugged ist das einzige (!!!) "echte" Unplugged-Album, bei dem auf jegliche Tonabnehmer verzichtet wurde und alles über Mikros abgenommen wurde. Insofern ist der Sound "echt".

...

Paul McCartney's Unplugged war auch absolut pur akustisch... aber das war's dann aber glaube ich auch wirklich...

EC spielt nun mal wie EC... ich würde mal vermuten, er hat sich da nicht viel Gedanken gemacht, sondern einfach eine Konzertgitarre genommen und so gespielt wie es ihm möglich ist und gefällt...

PIT... :)
 
Moin Zusammen!
Mein Senf auch noch dazu:

Derek & The Dominos!!!

Finde ich persönlich sogar noch spannender als Cream...

Gruß

Der Ludolf
 

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