Eric Clapton kann nicht Gitarre spielen

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Hallo,

Ich wollte euch nur an einem kurzen Gedankengang teilhaben lassen, welcher mich in letzter Zeit öfters beschäftigt. Es ist etwas spezieller aber genug der langen Vorreden.
Es geht mir um die Anschlagstechnik auf dem Unplugged Album. Genauer auf die Stücke auf denen er Konzert-Gitarre (also mit Nylon-Saiten) spielt (z.B. "Tears in Heaven" oder "Lonely Stranger").
Da ich lange Jahre klassische Gitarre gespielt habe, habe ich mich auch lange mit dem Ton der rechten Hand befasst. Wer das auch getan hat weiß, dass alleine das richtige Feilen der Nägel eine Wissenschaft für sich ist. Seine Anschläge klingen so als würde ich vorsätzliche die Saiten mit Gewalt (Ja Gewalt) anschlagen. Es ist schwerz zu beschreiben aber es ist so als spielte ich aus dem Handgelenk und nicht aus den Fingern.
Geht das Anderen (vlt. auch mit "klassischem Hintergrund") auch so?
Bei den Stücken bei denen er Western spielt ist es besser, mit Plek fällt es kaum auf.
Versteht mich nicht falsch, ich liebe dieses Album. Eric Clapton ist def. einer meiner GuitarHeros nicht zuletzt wegen dieses Albums.
Und Natürlich kann er Gitarre spielen ;)

Hoffe auf rege Beteiligung.
Provokante Grüße
Django
 
Eigenschaft
 
Lass ihn doch spielen wie er will :) Hauptsache es klingt gut.

Guck dir mal an wie John Mayer "Neon" spielt... Kein anderer würde das SO spielen. Aber es klingt einfach gut.
 
Naja mein Problem ist, dass Clatpon genau so spielt wie man eigentlich nicht spielen sollte. Also im Sinne der Technik wie ich sie beigebracht bekommen habe. Natürlich kann er gerne so spielen, wobei ich mich bei ernsthaft Frage ob er es anders spielen würde, wenn er könnte. Bei seinen sonstigen Sachen würde ich das sofort verneinen, aber da bin ich mir echt nicht sicher.

Grüße
Django
 
Naja mein Problem ist, dass Clatpon genau so spielt wie man eigentlich nicht spielen sollte.

Wer hat denn festgelegt wie man es spielen soll? Ein Lehrer? Ein Gitarrenbauer? Ein Komponist?

Jeder hat halt seine Art zu spielen, und das ist auch gut so. Gerade diese kleinen Unzulänglichkeiten machen doch oft den Ton aus, für den einzelne Musiker so berühmt sind.
Ich habe z.B.eine saumäßige Haltung der linken Hand sowohl an der Gitarre als auch am Bass. Aber für mich ist es OK, auch wenn ich nicht berühmt bin.
 
Wer hat denn festgelegt wie man es spielen soll? Ein Lehrer? Ein Gitarrenbauer? Ein Komponist?

Jeder hat halt seine Art zu spielen, und das ist auch gut so. Gerade diese kleinen Unzulänglichkeiten machen doch oft den Ton aus, für den einzelne Musiker so berühmt sind.
Ich habe z.B.eine saumäßige Haltung der linken Hand sowohl an der Gitarre als auch am Bass. Aber für mich ist es OK, auch wenn ich nicht berühmt bin.

Dem kann man nur beipflichten - es gibt keine verbindlichen Regeln, schon auf Grund der unterschiedlichen Anatomie jedes Menschen nicht.

Manche Menschen sind zu "krüppeligen" Haltungen gezwungen, die dementsprechend anders und charakteristisch klingen. Jeder Lehrer würde über meine Haltung des linken Daumen staunen und kotzen gehen ;)

Ne ne, jedem das seine, gerade denen, die nicht nachspielen sondern erschaffen :great:
 
Dem kann man nur beipflichten - es gibt keine verbindlichen Regeln, schon auf Grund der unterschiedlichen Anatomie jedes Menschen nicht.

Manche Menschen sind zu "krüppeligen" Haltungen gezwungen, die dementsprechend anders und charakteristisch klingen. Jeder Lehrer würde über meine Haltung des linken Daumen staunen und kotzen gehen ;)

Ne ne, jedem das seine, gerade denen, die nicht nachspielen sondern erschaffen :great:

Eine sehr gute Antwort :great: (natürlich auch Ganty gemeint)

Über meine Haltung des linken Daumens wurde auch schon desöfteren gesprochen ;) :D
 
Da ich lange Jahre klassische Gitarre gespielt habe, habe ich mich auch lange mit dem Ton der rechten Hand befasst. Wer das auch getan hat weiß, dass alleine das richtige Feilen der Nägel eine Wissenschaft für sich ist. Seine Anschläge klingen so als würde ich vorsätzliche die Saiten mit Gewalt (Ja Gewalt) anschlagen.

Was hat denn deine Technik mit Clapton's zu tun? ...

Clapton kommt aus dem Blues und will auch in der Schiene bleiben und erhebt gar nicht den anspruch ein klassischer Flamenco Gitarrist zu sein. Dementsprechend benutzt er halt eher raubeinige Methoden/Techniken um die Gitarre zu "quälen", darunter fällt auch seine "Clawfinger" Technik. In den letzten Jahren ist seine Technik allerdings wesentlich besser geworden - und zwar aus Blues sicht - sicherlich auch wegen seinem Tribute an Robert Johnson. Man möge sich nur mal seine "neueren" Akustik sachen anhören wie z.B. Key To The Highway.

Wie gesagt Clapton ist und bleibt Blueser und kein spanischer gitarrero und das ist auch gut so :D
 
Ähm..ich glaub das trifft jatzt nicht ganz das thema aber ich hab mal gehört das er "ne B-saite von ne Banjo" aufspannt wegen denn beendings oder so....
Vielleicht hat das damit was zu tun???
 
Wer hat denn festgelegt wie man es spielen soll? Ein Lehrer? Ein Gitarrenbauer? Ein Komponist?

Jeder hat halt seine Art zu spielen, und das ist auch gut so. Gerade diese kleinen Unzulänglichkeiten machen doch oft den Ton aus, für den einzelne Musiker so berühmt sind.
Ich habe z.B.eine saumäßige Haltung der linken Hand sowohl an der Gitarre als auch am Bass. Aber für mich ist es OK, auch wenn ich nicht berühmt bin.

100% Quote
Man siehe sich nur mal Stevie Ray Vaughan seiner Zeit an.
Der Mann hat nie Unterricht gehabt.
Ich finde sowas hört man auch raus,weils nicht Technisch klingt sondern aus
einem selbst kommt.
 
Es geht mit auch nicht darum eigene bzw. eigenartige Spieltechnicken schlecht zu machen. Es ist nur so, dass Clapton auf der Klassik das macht, was ich übe nicht zu machen. Nämlich die Saite mit übertriebener Gewalt zu...ich empfinde es fast als Slappen...bei den Blues Sachen fällt es ja nicht so stark auf, aber bei Tears in Heaven...da passt das auch nicht so.

Naja vlt. finde ich ja noch nen Sympathisanten
Grüße
Django
 
Hi Django,

soweit ich mich an die Aufnahme von der Unplugged erinnere, könnte es auch sein, dass er da eine Klassik mit Piezo-PU verwendet hat (ist ja nun schon einge Jährchen her ;) ) und dadurch wird der Klang imho immer etwas percussiver, weil der typische "Piezo-Anschlag" mit rüberkommt. Wenn dann der Gitarrist noch einen starken Anschlag hat, kann das schon zu "Slap"-artigen Sounds kommen.

Nichtsdestoumso ist es mir persönich eigentlich völlig egal, mit welcher Technik ein Musiker seinen Tone aus einem Instrument holt ... "klingen" und passen muss es ;) :D

Greetz :)
 
Clapton kommt aus dem Blues und will auch in der Schiene bleiben und erhebt gar nicht den anspruch ein klassischer Flamenco Gitarrist zu sein.
Klassisch oder Flamenco? :confused: :p
Ich glaub, dass Flamenco-Gitarristen deutlich weniger Probleme mit Claptons Stil haben als die sog. Klassik-Gitarristen. ;)

Ich erinnere mich mit Freuden an einen Gitarrenlehrer zurück, bei dem ich vor einer halben Ewigkeit einen Flamenco-Kurs belegte.
Der hasst jede Art von Gitarrenmusik bei der - ich zitiere - "man schief angeschaut wird, wenn man eine Nadel auf den Boden fallen lässt".
Oder anders gesagt, er hasst klassische Gitarrenkonzerte wie die Pest und auch die Art, wie Klassiker mit der Gitarre um gehen.
Ich bin nun nicht ganz seiner Meinung, aber er hatte einfach den Ansatz, dass man eine relativ leises Instrument wie die Gitarre so spielen muss, dass auch was raus kommt.
Und wenn wie beim Falmanco typische Weise jemand dazu tanzt, dass ist das auch so, will man unverstärkt zu Gehör kommen.
Ich bin mir sicher, dass der nichts gegen Claptons Stil hat, egal wie die Handhaltung dabei ist.
 
Clapton benutzt beim solieren auch sehr sehr selten den 4. Finger, was er aber durch seine großen Finger locker wett macht. Ich find das ziemlich beeindruckend was er leistet, obwohl er technisch wohlmöglich einige Makel und falsche Technicken benutzt. Das I Shot The Sheriff Solo von Crossroads ´04 ist sehr krass!! Kann ich nur empfehlen.

mfG
 
Das Solo ist in der Tat ziemlich Pornös. Bei E-Gitarre habe ich auch überhaupt kein Problem mit ihm ;)
Das mit dem nicht verwendeten 4. Finger ist in weiten Teilen der Gypsy-Jazz Szene weit verbreitet (z.B. bei Stochelo Rosenberg oder bei Bireli Lagrene)
 
Ich dachte immer Wechselschlag gehört zum Guten Ton, bis ich mir 100 berühmte Gitarristen angesehen habe.... :rolleyes:

Nicht jeder muss sich aller richtigen Techniken für gute Musik bedienen.
 
ich gebe Django recht, dass Clapton absolut keine "klassische" technik drauf hat.. aber das hatten weder Hendrix, Page, noch SRV und 100.000 andere...
da kommt der Ton halt wirklich aus den Fingern..

ich bin abolsut kein Clapton fan, aber sein "unplugged" und "riding with the king" find ich klasse, und spiele die oft auch auf der arbeit

aber wuerde mich gerne ueber eine aufnahme mit "richtiger" Technik freuen und durchaus interessanter finden, auch wenn mir eben diese "haerte" in Tears in Heaven gefaellt... ist halt persoenlicher geschmack :)
 
Wer ist denn dieser Clapton von dem alle reden? :p
 
Lieber Django ,
es ist mir aufgefallen , dass hier niemand während der letzten 4 Tage es wagte , den Namen "Cream" auch nur anzufassen.
Diese Band war und ist für mich der absolute Inbegriff einer Band-Einheit , mit drei Leuten haben sie es geschafft , einen so
wahnsinnigen Sound auch live hinzulegen , dass viele den Eindruck hatten , es handele sich um ein Rock-Orchester.
Was wunderst Du Dich über die Spieltechnik, wenn Du Dir nicht mal die Mühe machst ,nachzuhaken woher diese Art Gitarre zu spielen kommt ? Im Rock musical "Tommy " zeigten "Cream" nochmals eindrucksvoll , was sie können.
Ich bin der Meinung : Wenn heute nochmals drei Musiker mit Gesang eine so überzeugende Performance hinlegen
würden , wären sie auch 2008 berechtigterweise auf Platz 1 der Charts zu finden .
 
Lieber Ploppy,
es ist mir schon klar woher diese Technik kommt (Ich wohne ja nicht hinter der Mond), ich frage mich nur ob er nicht anders kann oder nicht anders will. Auf der E-Gitarre habe ich überhaupt nichts an seiner Technik zu beanstanden und bei Cream hat soweit ich mich entsinne ja nicht auf einer Klassik gespielt.

Grüße
Django
 

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