Von meiner Seite aus ganz klar: Finger weg vom TAOC.
Ich habe lange geschwankt, ob ich mir so ein Ding selber baue oder kaufe, mich für den Kauf entschieden und letzten Endes doch selber gebaut.
Hintergrund:
Nichts Böses ahnend, habe ich das Ding nach Anleitung (kommt btw nur auf Französisch) in Betrieb genommen und mich erstmal gewundert, dass beim Umschalten (beide AMPs an) nur Feedback zu hören ist.
- Hersteller angeschrieben und eine ziemlich schnippische und wenig hilfsbereite Antwort bekommen, dass das ja wohl nur an meinem Setup liegen könnte.
Sowas lass ich mir natürlich ungern sagen und hab angefangen zu messen.
Zum Hintergrund: Das Ding hat einen 15 Ohm Lastwiderstand drin, auf den der jeweils weggeschaltete Amp geführt wird. - Das ist erstmal sinnvoll, um im Fall von Brummen / Störungen die Endstufe des weggeschalteten Amps zu schützen.
Anyway, Ergebnis nach Messung: Über den TAOC werden die beiden Ausgangsstufen galvanisch gekoppelt.
Es wird lediglich je eine Seite der Signale (nur Signal +) für Gitarre und Amps geschaltet, nicht beide gemeinsam (S+ und S-) umgeschaltet.
Das kann in Kombination mit einer gemeinsamer Masse imho nicht sein und schreit nach Problemen.
Was in der Kiste an Teilen verbaut ist (Tube-Town EZ-Board 2-Relais Kanalumschaltung [Einzelpreis: 1,20€], 2x Finder Relais 30.22.9 [EInzelpreis: 2,25€], Klinkenbuchsen, Kabel & Rattenfutter [LEDs, etc.], Netzteil, Gehäuse Hammond 1590BBOR [Einzelpreis: 12,60€]) rechtfertigt zudem mMn auf gar keinen Fall den aufgerufenen Preis.
Wenn man dann noch bedenkt, dass die Relais und der Lastwiderstand für 100W Amps, wie angegeben, auch ziemlich auf Kante ausgelegt sind, kann man nur umso mehr abraten.
Auf der P&P Seite zum TAOC steht z.B. "Dieser Lastwiderstand kann mit über 100 Watt belastet werden. Das sollte für alle Anwendungen reichen."
Verbaut ist aber ein 50W Widerstand - Volle Endstufenleistung sollte da bei einem 100W Amp also bitte nicht durch Zufall mal rein gehen.
Insgesamt hat es einen Grund, dass andere Hersteller - Radial z.B. (
https://www.radialeng.com/product/headbone-vt) - relativ viel Aufwand treiben, um sicher zu stellen, dass alle Signalpfade entkoppelt und dann noch per Microcontroller getimed geschaltet werden.
Leider war Sylvain auch so gar nicht einsichtig, dass dort ein mindestens unglücklicher, wenn nicht fahrlässiger Designfehler drin steckt.
Ich hab meinen TAOC zurückgeschickt und bisher kein Geld zurück gesehen.
*-> EDIT: Siehe dazu die Richtigstellung des Schreibers weiter unten in Beitrag #6 !!!*
Glücklicherweise haben die Amps keinen Schaden genommen.
Der Palmer Tino sieht mir da deutlich solider aus, die gehen auch in der Produktbeschreibung auf die spezifischen Probleme ein.
- Und entkoppeln die Ausgangspfade der Amps auch komplett, nicht nur über gleichzeitiges Schalten von Signal+ und Signal-.
Auch der Ground-Lift ist ein wichtiges Pro!
Auch wenn das Ding teurer ist als der TAOC: Spar da nicht am falschen Ende - wenns ganz doof läuft ist ein kaputter Amp deutlich teurer als das, was man gespart hat.
Wer an einen Selbstbau denkt: Viel günstiger als der TAOC wirds mit vernünftiger Schaltung, gefertigter Platine etc. nicht. ;-)