Für Metal finde ich den 500T in einer Les Paul auch gut. Keramikmagnet heißt nicht automatisch harsche Höhen (Icepick). Auf den Dirty Fingers trifft das schon mehr zu. Ich finde den Sound vom 500T eher breit, die Mitten vielleicht etwas weniger betont als die Bässe und Höhen. Für Sachen wie Djent gibt es bessere Alternativen. Man sollte sich vor Augen führen, dass die ersten Hi-Output-HBs wie der DP100 Super Distortion oder SH-4 JB schon seit den 70ern auf dem Markt sind. Da wollte man noch die Amps boosten, weil sie nicht so viel Zerre lieferten. Dinge wie glasklare Sounds oder ultrastraffe Bässe waren da noch keine Priorität.
Der SH-5 Custom gefällt mir auch sehr gut in Les Pauls. Klingt wie eine "Wall of Sound", trotzdem kein Matsch. Dafür sind, wie schon beschrieben die Leadsounds etwas "hart". Abhilfe schafft da ein Alnico 8-Magnet. Der Custom 8 ist ein toller, flexibler PU. Nicht übertrieben viel Output und nicht ultramodern vom Voicing, kann aber trotzdem gute alte und neuere Sounds abdecken, wenn auch nicht unbedingt ganz tiefe Tunings oder Djent. In meiner Yamaha RGX mit C#-Tuning kommt er langsam an seine Grenzen, was die tiefen Töne angeht. Sludge, Stoner, Doom usw. meistert er dann aber auch noch gut.
Man sollte sich auch wirklich vorher Fragen, was für Sounds angestrebt sind. Für NWOBHM oder 80s-Hair Metal macht sich ein DP100 Super Distortion oder SH-4 JB (kann in manchen Les Paul schrecklich klingen) sehr gut, für Metalcore u.ä. wird dann aber doch eher der EMG 81 bevorzugt.
Der SH-6 Distortion ist auch eine gute Alternative zum 500T, so unterschiedlich sind sie nicht. Der ist schon noch aggressiver als ein 498T.
Sehr gut gefällt mir auch das Black Winter-Set von Seymour Duncan. Das ist grob gesagt ein modernisiertes SH-6 Distortion Mayhem-Set. Beim Mayhem-Set ist mehr oder weniger die Besonderheit für Seymour Duncan, dass der Hals-HB ein ehemals als Steg-HB vermarkteter HB zum Einsatz kommt (SH-7 Seymourizer II wurde zum SH-6n). Normalerweise paar Seymour Duncan heiße Steg-HBs mit "klassischeren" Hals-HBs, die entweder PAFs sind (SH-1 '59) oder daran angelehnt bzw. Weiterentwicklungen sind (SH-2 Jazz, Sentient). Beim Black Winter-Set kommt ebenfalls ein heißer Hals-HB zum Einsatz. Der klingt wie eine warme Version vom Stegmodell und verträgt sich sehr gut mit viel Verzerrung. Der Black Winter am Steg ist da schon "bissiger", dafür aber auch sehr klar und wenn man die Potis nutzt, dann ist er wirklich sehr flexibel und kann nicht nur norwegischen Black Metal abliefern. Hier empfiehlt sich definitiv die Les Paul auf 50s-Wiring umzurüsten und die HBs splittbar bzw. parallel schaltbar zu machen. Der Hals-HB liefert dann die singenden Leads, während am Steg das volle Brett rauskommt, das sich aber mit den Potis zähmen lässt.
Für die ganz harte Schiene (Death Metal, alles mit -core hinten dran, wenn auch nicht unbedingt klassischer Hardcore), dann gibt es noch den Nazgul. Der kann aber nur eine Sache gut und ist wenig flexibel. Wärmer, mit weniger Output, trotzdem sehr klar, ein wenig in Richtung SH-4, ist der Pegasus. Der wird gerne für progressive Stile empfohlen und soll flexibel sein. Diese beiden PUs habe ich leider noch nicht gespielt, ich kenne nur den Sentient, der das passende Halspendant zu Nazgul und Pegasus ist.
In meiner Les Paul ist ein Bareknuckle Holy Diver am Steg. Hierfür empfehle ich aber eine Umrüstung auf Aluhardware und anständige Bolzen für die TOM (meine sind von Faber, gibt es auch in metrisch für Epiphone), da der HB eher warm gevoict ist, mit breiten, fetten Mitten. In etwas wie ein SH-4 JB mit dieser typischen 80s-Metal-Schalgseite, aber weniger penetrant in den Mitten und klarer, sowie besser für moderne und tiefer gestimmte Sounds geeignet. Ein Neukauf ist aber wahrscheinlich etwas Overkill für die Epiphone. Die Duncans bekommt man gebraucht oft schon ziemlich günstig, da die gängigen Modelle auch sehr verbreitet sind.
Durch die Aluhardware kam noch etwas "Schimmer" in den Höhen hinzu. Die Bolzen sorgen für eine bessere Verbindung zwischen Saiten, TOM und Korpus. Die Gitarre bekommt mehr Sustain. So ein Upgrade lohnt sich unabhängig vom PU-Wechsel. Beim Material der TOM und des Stoptail entscheidet aber, wohin die klangliche Reise gehen soll. Klingt die Klampfe dünn, dann eher kein Alu, sondern Messing o.ä.
Gut und günstig sind Tonerider. Das Generator-Set sollte gut passen, wenn es etwas in Richtung 80s-Metal gehen soll. Ich finde Tonerider nicht schlechter als die Stangenware von Seymour Duncan oder DiMarzio.
Die Potis sollten auch auf 500K gewechselt werden. Bei manchen HBs macht sich 300K ganz gut (den JB spielen manche auch gerne mit 250K in Strats), aber generell ist 500K doch der Widerstandswert, für den diese HBs entwickelt worden sind.