Nach der erfindung der digitalen Musik, hat sich der Markt verändert. Diskos sind und waren ein maßgebender faktor damit Musik an die leute herangeführt wird. Aber seit der erfindung der digitalen Musik wird diese auch auschließlich in den Diskos gespielt, hier tumelt sich die breite Masse. Und wenn die breite Masse einen neuen song hört zu dem gut getanzt wurde, wird dieser auch gekauft werden.
Die erste Disco hat 1943 in den USA und 1959 dann auch in Deutschland aufgemacht. "Die" Discowelle war in den 1970er Jahre dank Farian und Phillie-Sound, das war noch lange vor irgendeiner Digitalisierung. Die Charts werden auch nicht von Dancemusik dominiert, Tanzbarkeit ist keine Garant oder auch keine Definition von Hits. Da hast du absolut unrecht. Auch wenn es freut, dass du schon mal ein Referat über das Thema gehalten hast, ich arbeite seit über 10 Jahren in der Musikbranche und kann dem, was du schreibst, absolut nicht zustimmen. Und glaube mir, ich habe da so meine Erfahrung.
Du wiedersprichst dir aber auch selber:
Das elektronische Musik leichter und billiger als musik ist die direkt eingespielt wurde, kannst du wohl nicht bezweifeln. Du kannst wohl auch nicht bestreiten dass der großteil der bevölkerung nichts mehr mit instrumentaler musik am hut hat.
Ein Großteil der Dancemusik ist intrumental, du behaptest also, dass intrumentale Musik nicht erfolgreich sein kann weil die Hörer angeblich eine Identifikationsfigur brauchen und prangerst auf der andere Seite an, dass nur instrumentale "einfache" digiale Musik erfolgreich sei. Ich denke, dass hast du noch nicht durchdacht.
Ich weiss nicht, woher du den Flo im Ohr hast, dass Musik ohne Gesang nicht erfolgreich sein kann, aber ich bitte da mal um ein paar Quellen der von dir erwähnten Psychologen, Marketern und Wissenschaftlern. Ich halte das für ausgemachten Quatsch, es gibt in den letzten 10 Jahren genug sehr erfolgreiche Dance und Intrumental-Nummern (Conquest of Paradise, Fluch der Karibik-Theme), die da deiner These scheinbar nicht gehorchen wollen.
Natürlich hat ein guter Song es mit einem guten Text leichter, da stimme ich erst mal soweit zu, auch das die Pop-Hörgewohntheit Gesang erwartet ist soweit auch OK. Aber das hat nichts mit "billig" produzieren zu tun, all die von dir genannten Punkte würden auch auf einen Instrumental Song zutreffen, daher ist das einfach nicht der Unterscheid. An einem hat sich in 100 Jahren "Hit-Geschichte" nichts geändert, es zählt der Song und es zählt der Künstler, ob das nun instrumental oder nicht, oder "billig" oder "teuer" produziert ist, spielt keine Rolle.
Dazu sei noch erwähnt:
Digitale Musik ist günstiger und einfacher zu produzieren als "echte".
Nein, das stimmt einfach absolut und überhaupt nicht. Aber "echte" Musik ist Dank digitaler Technik heute leichter und billiger zu produzieren. Die Zeit, die man braucht um Dance- oder gute R'n'B Songs zu schrieben, zu arrangieren und gut zu produzieren ist identisch mit der, die man für einen Rock- oder Blues-Song braucht. Im Gegenteil braucht es eine gewisse Experimentierfreudigkeit um mit digitalen Instrumenten neue Sounds zu entwickeln.
Ich stell mal die These auf, dass das Internet mehr zur einer weiteren Popularisierung einfacher massentauglicher Musik führt als wirklich neue experimentelle Musik einer breiten Masse in den Vordergrund zu rücken. Natürlich bietet sich Musikinteressierten mit grossem Hörspektrum mehr Möglichkeiten neue Musik zu finden, aber der Durchschnittsotto hört eben meist das was Bekannte höhren, auf der Hitliste ganz oben ist oder auf den einschlägigen Seiten angepriesen wird.
Der These wiederspricht das derzeitige Problem der Musikindustrie. Die Verkaufszahlen, ob Download oder Platte, die man benötigt um "Gold" zu bekommen, werden seit Jahren immer weiter nach unten geschraubt, damit es sie überhaupt noch gibt. Hits haben nicht die mehr die Zugkraft von früher, dabei wird heute ganz grundsätzlich mehr Musik verkauft als früher. Durch die neuen Distributionswege und vor allem durch den viel größeren Bestand, werden die Verkaufszahlen aber in die Breite gezogen und haben keine hit-taugliche Spitzen mehr.
Das Angebot an Musik ist groß, für jeden Geschmack ist irgendwas dabei. Dazu kommt das sogenannte Long Tail Geschäft, auch alte Platten werden gekauft, vorallendingen online. Die Plattenfirmen haben die Rechte an diesen Songs aber schon lange verkauft und verdienen deswegen nichts mehr dran.
Die Digitalisierung der Musikdistribution hat also gerade NICHT dazu geführt, dass nur gekauft wird was angeboten wird. Das war in den 70ern und 80ern so - die große Zeit der Musikindustrie aber einem dunklen Kapitel der Musik als solcher - als die Plattenfirmen über wenige Radiosender und drei deutsche Fernsehkanäle bestimmen konnten, was ein Hit wird und was nicht. Heute geht das nicht mehr, den Online wird alles gekauft, was gesucht wird. Ein Resultat davon ist, dass man mit Uralt-Songs für wenig Geld ein Geschäft machen kann, ein anderes Resultat ist, dass immer wieder Songs an den Majors vorbei an die Chartspitze gespült werden.
Ich hab schon mit

zwölf all das gehört, was NICHT in den Charts war. Vorwiegend ältere Sachen.
Na du bist ja ein Indie-Fuchs. Gilt das auch für die Band in deinem Avatar?
Toxicity: 3 x Platin, 13 x Gold, insgesamt 6,5 verkauft - zum Vergleich, Lady Gagas The Fame wurde 390.000 mal verkauft - Mezmerize: 22 Wochen Platz 1 USA, 31 Wochen Platz 1 Deutschland und Hypnotize: 5 Wochen Platz 1 in de USA und mit Platin und Gold asugezeichnet.
Du bist ein richtiges Indie-Hit-Kiddy. Anders als die anderen aber bitte nicht anders als all die Anderen, die auch nicht so sind wie alle Anderen....
