Aus dem Studioarsenal eines Bekannten habe ich vor einigen Jahren sowohl seine "Lieblings-Slash-Paula" als auch seine ehemals liebste Bluesrock-Paula erworben: eine Cort Mirage mit Seymour Duncan Slash Pickups und eine Samick LC650 mit 08/15 Keramik-Humbuckern. Er hat sich eine Gibson aus dem Custom Shop geholt und viele Gitarren dafür hergegeben. Es klappt wohl beides gleichermaßen.
Wenn ich an meine Zeit denke, die ich in seinem Studio verbracht habe, dann fällt mir auf, dass ich mich damals überhaupt nicht drum gekümmert hab, dass das Instrument zum Song passt, es wurde immer umgekehrt gehandhabt... Würde ich bei der heutigen Instrumentenwahl und heutiger Studioausstattung wieder in der damaligen Situation stecken (Kein Geld und Studiozeit als große Investition, Geld verdienen mit Telefongedudel^^, die Jugend nicht zu vergessen), hätte ich wohl nur eine 2nd Hand H(S)H Ibanez, entweder eine Sxxx oder eine Artist, einen Haufen Plugins und einen 1-Kanal Röhrenamp mit Equalizer und Booster im Proberaum.
Damals habe ich mir eine der ersten Mex-Strats und eine Pawnshop Ibanez Performer geleistet (hab ich beide noch, wobei die Strat seit Jahren auf neue Bünde wartet). Heute ist die Musik nur mehr eines meiner zwei "Hobbies". Das zweite dürft sein Gitarren zu sammeln und zu pflegen^^
Wenns aus irgendeinem Grund denn unbedingt optisch eine LesPaul sein müsste und sie auch noch neu sein sollte, stünde ich aber wohl vor einer ähnlichen Frage. Mit den modelling Möglichkeiten in heutigen (Heim) Studios spielen Holz und Pickups tatsächlich oft eine untergeordnete Rolle. Und aussehen tut ja die Larry Carlton nicht schlecht. So richtig schlechte Gitarren (mit falsch geschnittenen Bünden, verdrehtem Hals, etc. ) scheints ja auch kaum mehr zu geben.
Wenn sie nicht neu sein müsste, würde ich mir jederzeit wieder eine Ibanez Performer, Hondo Professional oder Samick Les Paul aus den 70er-90er, eine jüngere "Vintage", Cort oder sonst irgendwas nehmen, was billig und gut bespielbar ist.
Wenn ich aber, wie damals (oder heute auch), einen Röhrenamp hätte, dem es bestimmte Sounds zu entlocken gilt, dann sollten Holz und Gewicht schon ebenso eine Rolle spielen wie die Pickups.
Es ist eine schwere Wahl, ich suche ja für mich eine Semi-Hollow in Richtung ES und komme da auch seit Monaten dem Ziel/Kompromiss innerhalb des Budgets nur langsam näher.