Ich schließe mich da Werwolf an. Meiner Meinung nach klingt eine Amp-eigene Röhrenverzerrung einfach besser, musikalischer, und hat eine ganz andere Qualität als die Signale, die aus den Tretminen kommen, und das sind alles Dinge die man direkt umgehen kann, wenn man eh schon im Begriff ist einen neuen Amp zu kaufen. Für mich sind die Verzerrer und Booster eher eine Idee, die aus Zeiten überdauert hat, wo die Amps von selber noch kein High-Gain lieferten, und man sich eben mit sowas beholfen hat. Klar kann man darauf stehen, und es gibt genug Alben, die mit so einem Sound aufgenommen wurden, aber ich finde trotzdem dass Booster und Verzerrer immer diesen Aushilfs-Charakter haben. Zumindest wenn es um Metalzerre geht. Bei den Bluesern ist das z.B. wieder was ganz anderes...
Ich hab jedoch grundsätzlich nichts gegen Effekte oder nicht-Röhren-Technik, ich verwende ja auch ein GT8 vor und hinter dem Preamp in meinem Thunder; aber der Sound selber kommt schon aus der Röhrenvorstufe, und sowas hört man (ich) einfach.
Anbei zwei Samples, die ich hier zu Hause auf Zimmerlautstärke aufgenommen habe. Soll heißen, das Mastervolume ist ganz weit unten, ca. 1/3 unterhalb des ersten Strichs auf der Potiskala. Die Box ist ein 1x12"-Eigenbau, und der Lautsprecher ist ein HH Invader. Den findet man, wenn man Glück hat, in älteren Laney-Boxen aus den 90ern, oder noch in einigen Laney-Combos. Ich habe noch nie (bewusst) einen Vintage30 in echt gehört, aber nach allen Samples, die man so im Internet findet, wäre der mir für den Thunder vermutlich viel zu dumpf.